Im Vorstellungsgespräch belogen, wie wechseln?
Habe eine etwas vertrackte Situation, wo vielleicht jemand hier Rat weiß:
Von der Ausbildung her bin ich effektiv Wirtschaftsing. Habe während den ganzen Lockdowns als Lückenfüller leicht fachfremd in der Forschung gearbeitet, und bin dann bei erster Gelegenheit (nach zwei Jahren) auf eine anscheinend ideale Stelle bei einem größeren Mittelständler gewechselt.
Laut Ausschreibung und Vorstellungsgesprächen wären meine Aufgaben dort im Bereich Standortplanung und Beschaffung gewesen - zukünftige Bedarfe klären, wirtschaftlich umsetzen und sicherstellen dass die Umsetzung klappt. Außerdem war mir gesagt worden, mein Vorgesetzter ginge in 3-4 Jahren in Rente, und ich hätte gute Chancen, danach zu übernehmen.
Leider von vorne bis hinten Lüge, da die Abteilung mit der Planung noch nie etwas zu tun hatte (das machen externe Büros), die Beschaffung wenige Tage nach Arbeitsbeginn an einen (bereits vorher aufgebauten) zentralen Einkauf abgetreten wurde und der Vorgesetzte frühestens in zehn Jahren in Rente gehen kann, und vermutlich weit länger arbeiten wird.
Nach den ersten zwei Wochen "Einarbeitung", die im wesentlichen daraus bestanden, mit ungelernten und Handwerksgesellen mitzulaufen, damit ich aus erster Hand erfahre, worauf ich später bei der technischen Planung achten müsse, sitze ich nun ca. 75% des Tages untätig herum und verbringe die restliche Zeit damit, Schrauben fest zu ziehen oder Kabel zu stecken. Alles Arbeiten, die ungelernte ausführen können. In bis jetzt drei Monaten habe ich in Summe nicht mal zwei Tage qualifizierte Arbeit gemacht. Gut, ich bekomme dafür 60k + Bonus, aber es ist enorm frustrierend, Gehaltssteigerungen oder Beförderungen sind nicht zu erwarten, und wenn irgendwann der Personalabteilung auffällt, dass ich eigentlich nicht gebraucht werde, bin ich den Job wahrscheinlich los.
Daher plane ich nun, zu kündigen, habe jedoch Sorge, dass (in Kombination mit den zwei Jahren in der Forschung, die man für eine gescheiterte Promotion halten könnte) damit mein Lebenslauf unwiderbringlich ruiniert wäre. Als Alternative ist mir die Idee gekommen, parallel im Fernstudium einen zweiten Abschluss zu machen - Zeit hätte ich ja während der "Arbeit" genug - und erst danach zu kündigen. Ebenso könnte ich versuchen, intern zu wechseln. Dort gibt es einige Projektstellen, auf die ich prinzipiell passen würde, hier muss ich nur eben davon ausgehen, dass die Firma mich dort genauso belügt wie bei meiner aktuellen Stelle.
Kann mir hierzu jemand Rat geben?
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