Karriere vs Familienglück
Wow, danke für deine Schilderung.
Mein Vater hat bei weitem nicht so eine Top-Karriere gemacht, aber er war Führungskraft, war abends nie vor 19.30h zu Hause und hat auch zeitweise monatelang 4 Tage die Woche woanders gearbeitet und war dann gar nicht zu Hause. Ich fands natürlich normal, aber auch nicht gut. Und heute weiß ich, was dabei alles auf der Strecke bleibt.
Kollege von mir hat es neulich ganz passend ausgerückt: "Naja, die Leute, die trotz Kindern Karreire machen wollen, die haben halt auf Kinder begleiten und Familienleben gar nicht so richtig Bock".
WiWi Gast schrieb am 19.02.2024:
antwortenIch umreiße einmal kurz mein Leben:
Mein Vater war Generalbevollmächtigter in einem der größten Automobilkonzerne der Welt, das Gehalt zum Ende seines Arbeitslebens hin eher bei der Million als bei 500.000 und hatte ein tolles Berufsleben.Ich, als Kind das unter dem Empfinden des "Normalseins" von Karriere (mein alter Herr hat mindestens fünf Tage die Woche von 6-22 Uhr gearbeitet tlw. auch im Ausland, während wir hier geblieben sind).
Heute kenne ich meinen Vater nicht, er ist Rentner und sitzt verwitwet zu Hause... wir sind drei Geschwister und bemühen uns, aber es handelt sich um einen uns unbekannten Mann, der da in unserem Elternhaus wohnt. Die Gespräche, die sich nicht um die Arbeit drehen, sind bei uns nahezu nicht existent.
Ich habe folgende Bitte: Überlegt euch, was ihr eurem Partner und den kleinen Menschen (ich vermeide bewusst die Bezeichnung: "euren Kindern") antut, wenn ihr sie alleinerziehend aufwachsen lasst!
Ansonsten ist es eine Waagschale: Nur wenn ich mich auf eine Sache wirklich fokussiere, werde ich dabei auch ernsthaften Erfolg haben, deshalb halte ich die Geschichten der Megakarriere (ich meine nicht: Hohes Gehalt) nebst Bilderbuchfamilie für das Belügen der eigenen Person.