Lounge Gast schrieb:
"Du hast kein Mittelmaß genommen sondern eine eher
realitätsferne Zahl, um deine Position zu untermauern... So
ehrlich solltest du schon sein."
Ich habe einen Zeitraum genommen, der einer vernünftigen
Zinsbindungszeit entspricht und diese durchgerechnet.
Mit der völlig unrealistischen Annahme der Volltilgung in der Zinsbindungszeit.
Verschiedene Spielereien und Optionen zum Trotz. Außerdem hat
es hier einer schon erwähnt. Zahlst du damals für die gleiche
Bude 27 Jahre ab, sind es heute 29.
Bei gleichbleibender Rate. Da die verfügbaren Einkommen gestiegen sind, kannst du heute auch eine höhere Rate ansetzen.
Die verfügbaren Einkommen sind in der Zeit um 15% gestiegen, rechnet man das Szenario mit einer um 15% höheren Rate (1725) durch, kommt man auf eine Tilgungszeit von 25 Jahren. Also die Zeit, die du als Maßstab der Elterngeneration genommen hast.
Zudem ist mit diesem Mittelmaßbeispiel der Effekt deutlich
rübergekommen. Bei einer Finanzierung von 25 Jahren oder 30
Jahren wäre bei der Zinsbindung von 25/30 Jahren (auch
realitätsfern) wäre dieser deutlich niedriger.
Zinsbindung und Tilgungszeit haben nichts miteinander zu tun.
Gleichzeitig
würde man aber ignorieren, sollte man bei einer 30 jährigen
Tilgung bleiben wollen, man nach Abschluss der Zinsbindung in
einen deutlich höheren Zins fallen würde.
Komisch, wenn es um die Lohnentwicklung geht magst du nicht in die Glaskugel schauen. Jetzt schon?
Und wenn der Zins dann auf 1% gefallen ist?
Die Restschuld nach
15 Jahren bei einem 420.000 EUR Darlehen bei 1,5% sind immer
noch rund 246.000 EUR. Rein theoretisch sage ich mal, steigt
der nominale Zins danach auf 3,0% würde sich die monatliche
Rate (Tilgung+Zins) um 300 EUR netto erhöhen.
So wie sich auch das verfügbare Einkommen innerhalb von 15 Jahren im Durchschnitt erhöht...
Klingt jetzt
natürlich nicht nach viel Geld, aber rate mal was für Leute
sich diese Kredite aktuell nehmen? Sicherlich nicht
durchgängig die 60k Bruttoverdiener. Bei denen sind dann 300
EUR netto viel.
Du glaubst ein 40k Bruttoverdiener bekommt eine Vollfinanzierung für ein 420k Haus?
In welcher Traumwelt lebst du?
Von einer realen Gehaltsentwicklung in
Deutschland will ich hier mal nicht sprechen und wenn ich mir
die Vergangenheit so anschaue, glaube ich auch kaum, dass die
meisten Gering- und Durchschnittsverdiener netto besser
gestellt sein werden in 15 Jahren.
Es ist ja so einfach die Realität zu ignorieren. Die Reallöhne sind gestiegen.
in den letzten sieben Jahren deutlich. Aber hey, was nicht in meine Argumentation passt wird ignoriert. Großes Klasse :)
"Wo hast du deine Zahl her?"
Mal abgesehen davon, dass deine Quelle von einem
Bankenverband spricht, in welchem nicht alle Banken enthalten
sind und diese eigentlich Lobbyarbeit betreibt. Sprich, sie
dafür arbeiten, dass mehr Menschen Immobilienkredite
aufnehmen sollen, habe ich bei keiner anderen Quelle deine
6,4% gefunden. Alle sprechen von den selben Zinshöhen die von
mir genannt sind:
Bei Angebotspreisen auch kein Wunder. Ist dir schonmal aufgefallen, dass die Zinssätze aus der Werbung nicht der normale Zinssatz ist, der am Ende vergeben wird?
Davon abgesehen zeigen deine Quellen, dass selbst in den 7 Großstäden im Schnitt Immobilien nicht 50% teurer geworden sind. Wenn wir aber mal 40% Steigerung annehmen, landen wir bei 392k und die Rechnung verschiebt sich noch weiter in Richtung heute.
Ich kann dir gerne noch weitere Quellen zukommen lassen.
Jedoch gehe ich eher davon aus, dass du einer Quelle, und in
dem Fall noch einer Lobby (die ihre Zahlen bewusst so genutzt
hat, dass sich deren Rechnung gut anhört), mehr Vertrauen
geschenkt hast, als dich noch weiter mit der Thematik
auseinander zu setzen.
die Quelle gefällt mir nicht also zählt die nicht!
Zu dem Thema mit der Immoblase in den USA sage ich nichts, da
du meiner Aussage im Grunde zugestimmt hast.
Dann solltest du nochmal lesen üben... Meine Aussage war: Du hast keine Ahnung. Und die bleibt auch. Wenn du behauptest, dass man den aktuellen deutschen Immobilienmarkt mit dem amerikanischen (Vor)Krisenmarkt vergleichen kann, dann zeigt das, wie wenig Ahnung du von beiden hast...
"Du machst den Fehler der Mehrheit: du unterschätzt
Zinseffekte"
Das darfst du mir mal erklären. Wie unterschätze ich denn den
Zinseffekt? Oder meinst du Zinseszins?
Den Einfluß von Zinsen bei Darlehen über längere Zeiträume...
"a) noch Luft bei dem Tilgungsanteil, b) ist nach 15
Jahren durch reinen Inflationsausgleich beim Gehalt auch eine
höhere Rate möglich und c) die Immobilie
selbst in der Regel auch weiterhin genügend wert"
zu a) Tilgungsanteil wird reduziert, Zins geht hoch, oder
aber in den sauren Apfel beißen und deutlich höhere
Monatsrate akzeptieren.
Mein a) sagt schon, das man den Tilgungsanteil reduzieren kann...
zu b) Reale Einkommensentwicklung in Deutschland. Ich schau
mal in die Glaskugel... geht nicht. Ich kann da nur
rückblickend schauen und die realität zeigt das Gegenteil von
dem was du erwartest.
Bei dem Zins schaust du aber gerne in die Glaskugel!?
Und für dich zur Info, die Reallöhne sind gestiegen die letzten Jahre. Kräftig. Aber das passt nicht in dein Weltbild also wird es ignoriert...
zu c) Soso, die Immobilie hat ihren Wert. Ja kann sie haben.
Aber was bringt dir ein Wert einer Immobilie, wenn du aus
diesem Wert keine Liquidität ziehen kannst. Oder verlangst du
etwas den Verkauf der Immobilie um die Restschuld zu bezahlen?
Ein bisschen Textverständnis würde dir gut tun. Ja, die Immobilie könnte verkauft werden im Notfall. Was aber nur nötig wäre, wenn man sich völlig verhaut und dann würde man immer noch ohne Schulden rauskommen. Im Durchschnitt.
Wenn ich mal deine Annahmen anschaue:
Im Durchschnitt zahlt man eine Immobilie in 15 Jahren ab bei einer Vollfinanzierung, bekommt dafür Top-Zinssätze und das obwohl man die Hälfte seines Nettos (60k bei Stk.3 und ohne Kirchensteuer sind etwa 3,3k, aber in deiner Welt sind es ja vorwiegend Menschen die deutlich weniger als 60k verdienen die sich 420k Häuser kaufen) für die Tilgung zahlt.
Ja, du hast wirklich ein sehr realitätsnahes Beispiel genannt.
Wie wäre es mit noch einem Beispiel:
2010: 150.000 Euro Immobilie, 5% Zinsen, 700 Euro Annuität, abbezahlt in knapp 55J.
2016: 225.000 Euro Immobilie, 1,5% Zinsen, 700 Euro Annuität, abbezahlt in knapp 34J.
Ich sag dir was, das Beispiel ist deutlich näher an der Realität als deins...
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