WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:
Ich finde die ganze Frage etwas seltsam. Es hängt am Ende alles daran welchen Wohlstand man möchte.
Willst du in einem Kuhdorf leben oder in der Münchner City?
Reicht dir alle zwei Jahre ein Urlaub in einer Pension an der Nordsee oder muss es zweimal jährlich nach Übersee gehen?
Wie viele Autos möchtest du und ist es dir wichtig ein "großes" Auto zu fahren?
Ist dir anderer Luxus wichtig wie teure Uhren, Kleidung, Designermöbel?
Was willst du deinen Kindern bieten? Reitunterricht? Nachhilfe? Privatuni? Ein Auto wenn sie 18 sind? Markenkleidung? Musikunterricht inkl. Instrument?
Was willst du fürs Alter zurück legen?
Willst du zur Miete leben oder ein Haus kaufen?
Man kann von 5.500 sehr gut und sehr schlecht leben, das hängt von den eigenen Maßstäben und Ansprüchen an. Verhungern muss man sicher nicht.
Hast definitiv recht.
Allerdings objektiv nach Zahlen betrachtet ist man mit 5,5k netto im Monat schon top 1% in Deutschland. Das sind als angestellter Single mal eben 120k brutto. Und selbst bei zwei Verdienern müssen beide 60-70k verdienen (was mit Kinder kriegen schon schwer wird).
Was mir allerdings schon auffällt ist, dass hier relativ viele Leute glauben, dass Geld und "Luxus" einem die Erfüllung bringen würde. Diese Denkweise ist komischerweise primär unter Leuten verbreitet, die eben normal oder wenig Geld haben. Klar, nen Porsche ist schick, aber nach 4 Wochen sind die "Glücksgefühle" dann auch wieder weg und es bleibt ein Auto (war zumindest bei mir so). Und was an Louis Vuitton, Prada und Co. toll sein soll, habe ich z.B. nie verstanden. Ich kaufe immer noch die selben Klamotten wie als ich noch normal verdienender Angestellter war. Und ich kauf mir immer noch Low-End Smartphones für 300€, weil ich den Aufschlag für nen iPhone X nicht einsehe (Smartphone ist ohnehin ein Nutzgerät für mich).
Vielleicht unterscheide ich mich da einfach von der breiten Masse, dass mir Geld und Status relativ egal sind, solange gewisse Konstanten im Leben stimmen.
Das Problem ist nicht das Einkommen ansich sondern die irrwitzigen Abzüge- und Abgabenlast.
Ich habe ca. 125.000 brutto im Jahr, die hatte ich auch in anderen Ländern bei Auslandsaufenthalten und wenn ich schaue, was bei diesen Aufenthalten hängen geblieben ist und was mir in Deutschland bleibt, dazu die hohe UST, irrwitzige Minderalöl, Grunderwerb ... es macht einfach keinen Spaß wenn man über das halbe Jahr für fremde Leute arbeiten geht.
Ich habe relativ teures Hobbies die ich im Ausland locker aus dem Netto bestreiten konnte, in Deutschland geht sich das nur aus, da ich noch Immobilien geerbt habe, man wird hierzulande massiv um persönliche Konsumqualität gebracht.
Ob man den Konsum jetzt haben muss, kann man sicher diskutieren, aber die Wahl hätte ich schon ganz gerne. Ich möchte mich lieber selbst absichern als über die Hälfte meiner Einnahmen abgeben zu müssen.
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