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Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich finde es ziemlich schwer - mein kleiner wird 3 haben viel quality time aber es ist und bleibt ein extrem. Bin Mo-Do beim kunden. Gehalt ist gut und Üstd. werden voll aufgeschrieben ca 15-20 die Woche und einen Großteil nehme ich auch in Form von längeren Urlauben. Nichtsdestotrotz ist die Situation gerade anstrengend.

  • Habt ihr Erfahrungen?
  • Ist es phasenabhängig?
  • Belastet es das Verhältnis sehr?
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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Bist du im Advisory?

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Ein KPMGler

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Bin zweifacher Papa mit Kindern in gleichem Alter und ja, es ist anstrengend.

Meine Kinder haben es nie anders kennengelernt. Sie wissen, dass ich häufig zum Flughafen muss, in Hotels schlafe und nicht immer da sein kann.

Keine Ahnung, mir kommt es nicht vor als wäre mein Verhältnis zu meinen Kindern belastet. Im Gegenteil, wenn ich meine befreundeten Papas mit typischem Job beobachte, scheinen die ein häufig viel angespannteres Verhältnis mit den kleinen zu haben.
Vielleicht rede es mir aber auch einfach nur schön und muss dafür irgendwann einem Teenagersohn den Psychiater bezahlen und hab ne Tochter mit Gesichtstattoos.

Shit happens

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

So lange regelmäßig getrennt von der Familie zu sein ist schwierig. Wenn jetzt noch nicht, dann wirst du die Auswirkungen eben später zu spüren bekommen. Ich merke es momentan selbst. Man verpasst einfach unfassbar vieles und entfremdet sich immer mehr. Die meisten meiner Kollegen haben keine Kinder und könnten sich auch nicht vorstellen unter solchen Bedingungen eine Familie zu gründen.

Ich plane den Exit spätestens bis 2020. Wünschte ich hätte den Absprung früher geschafft, aber manchmal läuft nicht alles nach Plan. Bereue jede einzelne Minute die ich in alleine irgendeinem Hotel verbracht habe weil ich glaubte das 500€ mehr im Monat irgendeinen Unterschied ausmachen...

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Jeff Bezos hatte dazu mal eine Antwort im Interview gegeben. O-Ton: es ist nicht wichtig immer 24/7 für deine Kinder physisch präsent zu sein, sondern die Zeit, die du mit ihnen verbringst, eben bewusst und positiv zu nutzen.

Wenn du also nach 4 Tagen beim Kunden nach Hause kommst, nicht den Stress vom Beruf auf die Kids übertragen. Dir Zeit mit ihnen nehmen, sodass sie sich freuen, wenn du wieder da bist.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich halte das Leben von Vorstandsvorsitzenden und Top Managern, als Vorbild der Kindererziehung nicht für erstrebenswert. Würden wir dieselben Ansichten als Frau vertreten, würde das einen enormen "Shitstorm" auslösen. Ein Vater sollte genauso in die Erziehung eingebunden werden.

Der Psychiater, wie von KPMGLer ironisch geschrieben ist auch nicht unbedingt die Folge. Es sind meistens Verhaltensweisen/Denkweisen/Gefühle/Innenleben und Außenleben des Menschen welches beeinflusst wird, durch die Abwesenheit. Ob es dann nur ein Rollenbild ist, das wir durch eine anwesende Mutter und einen abwesenden Vater lernen, mag ich sehr zu bezweifeln. Das kann vieles in einem Kind bewirken. Z.B. das Gefühl des geringeren Wertes eines Selbst gegenüber der Arbeit. So Gefühle entwickeln sich auch manchmal erst Jahre später, wenn die Situation schon verstrichen ist.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2018:

Jeff Bezos hatte dazu mal eine Antwort im Interview gegeben. O-Ton: es ist nicht wichtig immer 24/7 für deine Kinder physisch präsent zu sein, sondern die Zeit, die du mit ihnen verbringst, eben bewusst und positiv zu nutzen.

Wenn du also nach 4 Tagen beim Kunden nach Hause kommst, nicht den Stress vom Beruf auf die Kids übertragen. Dir Zeit mit ihnen nehmen, sodass sie sich freuen, wenn du wieder da bist.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 25.08.2018:

Ich finde es ziemlich schwer - mein kleiner wird 3 haben viel quality time aber es ist und bleibt ein extrem. Bin Mo-Do beim kunden. Gehalt ist gut und Üstd. werden voll aufgeschrieben ca 15-20 die Woche und einen Großteil nehme ich auch in Form von längeren Urlauben. Nichtsdestotrotz ist die Situation gerade anstrengend.

  • Habt ihr Erfahrungen?
  • Ist es phasenabhängig?
  • Belastet es das Verhältnis sehr?

Ich bin der Meinung, dass es das Verhältnis (die emotionale Bindung) belastet, besonders in den ersten Lebensjahren des Kindes. Ich bin selbst froh, meine Kinder fast jeden Abend zu sehen und erfahre anhand eines Freundes gerade, was das ausmacht, wenn man nur am Wochenende Zeit für die Kinder hat. Er hat kaum eine emotionale Bindung zum Kind aufgebaut. Wenn das Kind ins Bett muss oder getröstet werden muss ist seine Frau dran. Von ihm lässt sich der Kleine nicht trösten.

Meine persönliche Meinung: Um seinem Kind eine verlässliche Bezugsperson zu sein, muss man mit ihm auch schwere Stunden durchleben (Trost und Fürsorge bei Krankheit, auch mal Konflikte und Geschrei aushalten). Nur mit ein Bisschen „quality-time“ ist es da nicht getan. Wer Kinder hat, sollte sich mit Bonding (Entwicklungspsychologie) beschäftigen. Die ersten Lebensjahre sind die prägenden!

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Vollkommen richtig, muss dazu sagen, dass ich in den ersten 1,5 Jahren fast non Stop mit ihm war (homeoffice-Projekte). Er hat eine sehr gute Bindung zu mir. Habe nur Angst dass sich das ändert wegen der vielen Reiserei

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Mal ehrlich wenn man nach 3-4 Tagen im Hotel heim kommt, will man doch erstmal in Ruhe daheim ein paar Sachen erledigen. Ich brauche mindestens 1.5 Tage für mich.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Er hat kaum eine emotionale Bindung zum Kind aufgebaut. Wenn das Kind ins Bett muss oder getröstet werden muss ist seine Frau dran. Von ihm lässt sich der Kleine nicht trösten.

Vielleicht kann er auch einfach nicht gut mit Kindern. Ich arbeite neben dem Studium einmal die Woche 2h mit Kindergruppen und gehe mit denen auch auf Ferienfreizeit. Die lassen sich von mir trösten und dann kommen auch mal so Sätze wie "Du bist wie ein Papa für mich", etc.

Das mit dem Bonding ist richtig und ich würde da besonders das Risiko sehen als Vater selber keine starke emotionale Bindung zum Kind aufzubauen, die habe ich zu den Kindern aus dem Ehrenamt auch nicht wirklich, jedenfalls nicht so wie ich es mir bei meinen eigenen später wünsche.

Fange aber auch demnächst im Consulting an und mache mir Sorgen um das Thema Familie.

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Ein KPMGler

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Tage "für mich" gibt es mit kleinen Kindern nicht mehr.

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Mal ehrlich wenn man nach 3-4 Tagen im Hotel heim kommt, will man doch erstmal in Ruhe daheim ein paar Sachen erledigen. Ich brauche mindestens 1.5 Tage für mich.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Er hat kaum eine emotionale Bindung zum Kind aufgebaut. Wenn das Kind ins Bett muss oder getröstet werden muss ist seine Frau dran. Von ihm lässt sich der Kleine nicht trösten.

Vielleicht kann er auch einfach nicht gut mit Kindern. Ich arbeite neben dem Studium einmal die Woche 2h mit Kindergruppen und gehe mit denen auch auf Ferienfreizeit. Die lassen sich von mir trösten und dann kommen auch mal so Sätze wie "Du bist wie ein Papa für mich", etc.

Das mit dem Bonding ist richtig und ich würde da besonders das Risiko sehen als Vater selber keine starke emotionale Bindung zum Kind aufzubauen, die habe ich zu den Kindern aus dem Ehrenamt auch nicht wirklich, jedenfalls nicht so wie ich es mir bei meinen eigenen später wünsche.

Fange aber auch demnächst im Consulting an und mache mir Sorgen um das Thema Familie.

Er kann prinzipiell schon gut mit Kindern. Er hat nur wenig Bock auf die unbequemen Seiten des Elterndaseins. Er hatte beispielsweise seiner Frau versprochen, ebenfalls Elternzeit zu nehmen. Tatsächlich hat er dann sage und schreibe einen Monat genommen, aber erst zu einem Zeitpunkt als das Kind bereits in der Vollzeitbetreuung war. Der feine Herr hatte sich also im Endeffekt einen Monat Urlaub genommen. Auch sonst zieht er sich möglichst raus aus der Kindererziehung. Wenn er unter der Woche doch mal zu Hause sein sollte, geht er nach der Arbeit erst mal zum Sport und kommt erst nach Hause, wenn das Kind bereits schläft. Am Wochenende ist er (wenn er nicht arbeitet) nur für die schönen Events da. Sobald das Kind quengelt, ist wieder sein Frauchen gefragt.

Zu deinen Erfahrungen mit „du bist wie ein Papa für mich“: Nein, bist du nicht. Du erkennst es ja selbst, dass du keine so tiefe Bindung zum Kind hast und das ist keine Einbahnstraße. Um es mal plakativ zu sagen: Du bist wie ein Vater für das Kind, wenn du dich mal ein paar Tage und Nächte um das kranke Kind gekümmert hast. DAS ist Fürsorge, nicht so ein Bisschen Nachmittagsbespaßung. Ich merke das auch bei den Bertreuerinnen aus der KiTa. Klar lassen sich unsere Kinder von denen trösten und zum Mittagsschlaf ablegen etc., aber sobald meine Frau oder ich da sind, sind die Betreuerinnen abgeschrieben. Das ist eine GANZ andere Tiefe der emotionalen Bindung. Das wirst du noch erfahren, wenn du eigene Kinder hast. Ich wünsche dir dafür alles Gute und viel Spaß in dieser anstrengenden Zeit!

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 25.08.2018:

Ich halte das Leben von Vorstandsvorsitzenden und Top Managern, als Vorbild der Kindererziehung nicht für erstrebenswert. Würden wir dieselben Ansichten als Frau vertreten, würde das einen enormen "Shitstorm" auslösen. Ein Vater sollte genauso in die Erziehung eingebunden werden wie eine Schwuchtel.

Der Psychiater, wie von KPMGLer ironisch geschrieben ist auch nicht unbedingt die Folge sondern eher der totale Absturz. Es sind meistens Verhaltensweisen/Denkweisen/Gefühle/Innenleben und Außenleben des Menschen welches beeinflusst wird, durch die Abwesenheit. Ob es dann nur ein Rollenbild ist, das wir durch eine anwesende Mutter und einen abwesenden Vater lernen, mag ich sehr zu bezweifeln. Das kann vieles in einem Kind bewirken. Z.B. das Gefühl des geringeren Wertes eines Selbst gegenüber der Arbeit. So Gefühle entwickeln sich auch manchmal erst Jahre später, wenn die Situation schon verstrichen ist.

Jeff Bezos hatte dazu mal eine Antwort im Interview gegeben. O-Ton: es ist nicht wichtig immer 24/7 für deine Kinder physisch präsent zu sein, sondern die Zeit, die du mit ihnen verbringst, eben bewusst und positiv zu nutzen.

Wenn du also nach 4 Tagen beim Kunden nach Hause kommst, nicht den Stress vom Beruf auf die Kids übertragen. Dir Zeit mit ihnen nehmen, sodass sie sich freuen, wenn du wieder da bist.

Ja aber das funktioniert doch so nicht. Man kann doch nicht direkt umschalten wenn man nach Hause kommt und meist ist man so fertig, dass fast gar nichts mehr geht.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Mal eine andere Meinung dazu. Mein Vater ist zwar kein Berater aber in leitender Position. Und das schon seit ich sehr klein war. Bedeutet er kam auch immer gegen 22-23h nach hause. Und hab ihn dann auch öfter tagelang nicht gesehen, da man als Kind dann natürlich schon im Bett ist. Fande ich es schlimm? Nein, und unserer Beziehung hat es keinen Abbruch getan. Ich kenn es natürlich nicht anders aber hatte nie das Gefühl irgendwas väterlicherseits verpasst zu haben. Außerdem hat er immer mal wieder von reisen oder Tagungen Kleinigkeiten mitgebracht was einen als Kind natürlich besonders freut. Wie die Situation für ihn war kann ich natürlich nicht beurteilen.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Mal eine andere Meinung dazu. Mein Vater ist zwar kein Berater aber in leitender Position. Und das schon seit ich sehr klein war. Bedeutet er kam auch immer gegen 22-23h nach hause. Und hab ihn dann auch öfter tagelang nicht gesehen, da man als Kind dann natürlich schon im Bett ist. Fande ich es schlimm? Nein, und unserer Beziehung hat es keinen Abbruch getan. Ich kenn es natürlich nicht anders aber hatte nie das Gefühl irgendwas väterlicherseits verpasst zu haben. Außerdem hat er immer mal wieder von reisen oder Tagungen Kleinigkeiten mitgebracht was einen als Kind natürlich besonders freut. Wie die Situation für ihn war kann ich natürlich nicht beurteilen.

Was man nicht kennt kann man natürlich schlecht vermissen. Würdest du deine Kinder genauso großziehen? Man könnte ja auch Karriere und Kinder aufeinander abstimmen.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Ich halte das Leben von Vorstandsvorsitzenden und Top Managern, als Vorbild der Kindererziehung nicht für erstrebenswert. Würden wir dieselben Ansichten als Frau vertreten, würde das einen enormen "Shitstorm" auslösen. Ein Vater sollte genauso in die Erziehung eingebunden werden wie eine Schwuchtel.

Der Psychiater, wie von KPMGLer ironisch geschrieben ist auch nicht unbedingt die Folge sondern eher der totale Absturz. Es sind meistens Verhaltensweisen/Denkweisen/Gefühle/Innenleben und Außenleben des Menschen welches beeinflusst wird, durch die Abwesenheit. Ob es dann nur ein Rollenbild ist, das wir durch eine anwesende Mutter und einen abwesenden Vater lernen, mag ich sehr zu bezweifeln. Das kann vieles in einem Kind bewirken. Z.B. das Gefühl des geringeren Wertes eines Selbst gegenüber der Arbeit. So Gefühle entwickeln sich auch manchmal erst Jahre später, wenn die Situation schon verstrichen ist.

Jeff Bezos hatte dazu mal eine Antwort im Interview gegeben. O-Ton: es ist nicht wichtig immer 24/7 für deine Kinder physisch präsent zu sein, sondern die Zeit, die du mit ihnen verbringst, eben bewusst und positiv zu nutzen.

Wenn du also nach 4 Tagen beim Kunden nach Hause kommst, nicht den Stress vom Beruf auf die Kids übertragen. Dir Zeit mit ihnen nehmen, sodass sie sich freuen, wenn du wieder da bist.

Ja aber das funktioniert doch so nicht. Man kann doch nicht direkt umschalten wenn man nach Hause kommt und meist ist man so fertig, dass fast gar nichts mehr geht.

Ich finde nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Bei mir funktioniert das. Wenn ich meine Kinder aus der KiTa abhole, kommen sie mir freudestrahlend entgegengelaufen. Da ist jeder Stress aus der Arbeit weg. Ich muss gar nichts aktiv umschalten. Ein herzliches Kinderlachen und eine liebevolle Umarmung beamt mich instantan in die Freizeit.

Böse Frage: Wenn du von deiner Arbeit so fertig bist, dass fast nichts mehr geht: Kann es sein, dass du überfordert bist?

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Mal eine andere Meinung dazu. Mein Vater ist zwar kein Berater aber in leitender Position. Und das schon seit ich sehr klein war. Bedeutet er kam auch immer gegen 22-23h nach hause. Und hab ihn dann auch öfter tagelang nicht gesehen, da man als Kind dann natürlich schon im Bett ist. Fande ich es schlimm? Nein, und unserer Beziehung hat es keinen Abbruch getan. Ich kenn es natürlich nicht anders aber hatte nie das Gefühl irgendwas väterlicherseits verpasst zu haben. Außerdem hat er immer mal wieder von reisen oder Tagungen Kleinigkeiten mitgebracht was einen als Kind natürlich besonders freut. Wie die Situation für ihn war kann ich natürlich nicht beurteilen.

Was man nicht kennt kann man natürlich schlecht vermissen. Würdest du deine Kinder genauso großziehen? Man könnte ja auch Karriere und Kinder aufeinander abstimmen.

Ja ich würde es genauso machen, weil Arbeit und Karriere bei mir auch den selben Stellenwert hat. Man kann es hier aber ganz sicher nicht verallgemeinern, weil es Typenabhängig ist. Es ist wie beim Leistungssport. Nicht jeder ist dafür geboren, da man nicht Bereit ist andere Sachen dafür aufzugeben. Andererseits gibt es auch Leute für die ist ein bisschen Sport nur just for fun nichts und die würden in einer Spaßtruppe nicht klar kommen, weil sie das Streben das Leistung und Anerkennung brauchen.

Was habe ich von einem Vater der unzufrieden ist, weil er sich nie beruflich verwirklichen konnte? Dann lieber jemanden der weniger Zeit hat aber zufrieden ist, das auch ausstrahlt und die verbrachte Zeit für beide mehr Qualität hat.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Nach seinem 7 Stunden Tag ist mein Vater nach Hause gekommen und mit mir zum Fussballspielen in den Park gegangen. Hätte es nicht anders gewollt.

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Mal eine andere Meinung dazu. Mein Vater ist zwar kein Berater aber in leitender Position. Und das schon seit ich sehr klein war. Bedeutet er kam auch immer gegen 22-23h nach hause. Und hab ihn dann auch öfter tagelang nicht gesehen, da man als Kind dann natürlich schon im Bett ist. Fande ich es schlimm? Nein, und unserer Beziehung hat es keinen Abbruch getan. Ich kenn es natürlich nicht anders aber hatte nie das Gefühl irgendwas väterlicherseits verpasst zu haben. Außerdem hat er immer mal wieder von reisen oder Tagungen Kleinigkeiten mitgebracht was einen als Kind natürlich besonders freut. Wie die Situation für ihn war kann ich natürlich nicht beurteilen.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

MMn: Irgendwas verkorkst doch quasi alle Kinder -> Das können natürlich auch Eltern mit zu wenig Zeit sein, aber auch so viel anderes (zu viel, zu wenig Geld, Unzufriedenheit jeglicher Art im Elternhaus, eine schlechte Gegend, komische Erzieher/Lehrer, gesundheitliche Probleme, ...). Macht es wirklich Sinn alles nach seinen Kindern auszurichten, solange es den Kleinen rein objektiv gut geht und sie ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit bekommen?

Als Kind von Eltern, die nicht sonderlich mit sich selbst zufrieden waren, aber etwas mehr zuhause waren, ist meine Hypothese: Wichtig ist wie fast immer im Leben, dass die Leute mit sich und ihrer Gesamtsituation im Reinen sind und das leben und ausstrahlen. Ich hätte im Nachhinein lieber Eltern gehabt, die sich etwas mehr selbst verwirklicht hätten und 1-2 Tage/Woche voller Motivation das Familienleben genossen hätten.

Und ja, vermutlich sind glückliche, reiche Eltern mit viel Motivation und Zeit fürs Privatleben/Familie das Nonplusultra - aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof.
Das Gegenextrem wären dann die Eltern, die vor lauter Arbeit kaum zuhause sind und bei Anwesenheit noch so gestresst/schlecht gelaunt sind, dass es besser wäre, wenn sie nicht zuhause wären.

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WiWi Gast

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Mein Vatti kam jeden Tag pünktlich um 17 Uhr heim von der Arbeit, hat sich vor die Glotze gehauen bis 22 Uhr und ist dann pennen gegangen. Er hat mich 5 Jahre lang jeden Dienstag und Donnerstag Abend um 19:45 Uhr gefragt, wo ich denn hin wolle, wenn ich mir die Schuhe angezogen habe, um anschließend zum Training zu gehen. Ich hätte lieber einen Business-Vatti gehabt, der 4 Stunden Quality Time pro Woche mit mir verbracht hätte als nen Lauch, der immer physisch anwesend ist, aber vom Kopf her auf Autopilot stellt sobald er die Haustüre durchquert.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Mal als Gegenbeispiel:
Meine Eltern haben während meiner frühen Kindheit (bis ich in die Schule ging) beide bewusst nur Teilzeit gearbeitet, also Mama 2 Tage und Papa 3 Tage die Woche. Mein Verhältnis ist zu ihnen ist heute gut und ich hab keine Gesichtstattoos, aber auch nicht wirklich eng. Wenn ich andere mit ihren Eltern sehe, denke ich häufiger dass sie ein deutlich engeres Verhältnis haben als ich das je hatte, obwohl deren Eltern oft Vollzeit gearbeitet haben, während meine Eltern immer da und auch maximal einfühlsam waren (beides Pädagogen...). Aber wir sind halt einfach sehr verschieden.

TL;DR: Wie die Beziehung zu deinen Kindern ist hängt nicht nur von der Zeit die du bei ihnen bist ab.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:

Mal eine andere Meinung dazu. Mein Vater ist zwar kein Berater aber in leitender Position. Und das schon seit ich sehr klein war. Bedeuted er kam auch immer gegen 22-23h nach hause. Und hab ihn dann auch öfter tagelang nicht gesehen, da man als Kind dann natürlich schon im Bett ist. Fande ich es schlimm? Nein, und unserer Beziehung hat es keinen Abbruch getan. Ich kenn es natürlich nicht anders aber hatte nie das Gefühl irgendwas väterlicherseits verpasst zu haben. Außerdem hat er immer mal wieder von reisen oder Tagungen Kleinigkeiten mitgebracht was einen als Kind natürlich besonders freut. Wie die Situation für ihn war kann ich natürlich nicht beurteilen.

Was man nicht kennt kann man natürlich schlecht vermissen. Würdest du deine Kinder genauso großziehen? Man könnte ja auch Karriere und Kinder aufeinander abstimmen.

Ja ich würde es genauso machen, weil Arbeit und Karriere bei mir auch den selben Stellenwert hat. Man kann es hier aber ganz sicher nicht verallgemeinern, weil es Typenabhängig ist. Es ist wie beim Leistungssport. Nicht jeder ist dafür geboren, da man nicht Bereit ist andere Sachen dafür aufzugeben. Andererseits gibt es auch Leute für die ist ein bisschen Sport nur just for fun nichts und die würden in einer Spaßtruppe nicht klar kommen, weil sie das Streben das Leistung und Anerkennung brauchen.
Was habe ich von einem Vater der unzufrieden ist, weil er sich nie beruflich verwirklichen konnte? Dann lieber jemanden der weniger Zeit hat aber zufrieden ist, das auch ausstrahlt und die verbrachte Zeit für beide mehr Qualität hat.

Ich finde du hast recht mit dem was du schreibst. Ich wäre allerdings in einem Punkt noch etwas extremer als du. Wer so an seiner Arbeit hängt, dass er kaum Zeit für seine Kinder hat, der sollte besser keine Kinder bekommen. Man geht ja auch nicht in den Leistungssport oder in die UB, wenn man keine Lust hat, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren. Warum sollte man also das „Projekt“ Kinder starten, wenn man keine Lust hat, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren?

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Ein KPMGler

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Da muss ich mich natürlich angegriffen fühlen.

Definiere bitte mal "kaum Zeit" und "erforderliche Zeit".

WiWi Gast schrieb am 28.08.2018:

Ja ich würde es genauso machen, weil Arbeit und Karriere bei mir auch den selben Stellenwert hat. Man kann es hier aber ganz sicher nicht verallgemeinern, weil es Typenabhängig ist. Es ist wie beim Leistungssport. Nicht jeder ist dafür geboren, da man nicht Bereit ist andere Sachen dafür aufzugeben. Andererseits gibt es auch Leute für die ist ein bisschen Sport nur just for fun nichts und die würden in einer Spaßtruppe nicht klar kommen, weil sie das Streben das Leistung und Anerkennung brauchen.
Was habe ich von einem Vater der unzufrieden ist, weil er sich nie beruflich verwirklichen konnte? Dann lieber jemanden der weniger Zeit hat aber zufrieden ist, das auch ausstrahlt und die verbrachte Zeit für beide mehr Qualität hat.
Ich finde du hast recht mit dem was du schreibst. Ich wäre allerdings in einem Punkt noch etwas extremer als du. Wer so an seiner Arbeit hängt, dass er kaum Zeit für seine Kinder hat, der sollte besser keine Kinder bekommen. Man geht ja auch nicht in den Leistungssport oder in die UB, wenn man keine Lust hat, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren. Warum sollte man also das „Projekt“ Kinder starten, wenn man keine Lust hat, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren?

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Oh, das überrascht mich. Von dem was du bisher geschrieben hattest, hatte ich dich eher als role model angesehen. Warum fühlst du dich denn angesprochen?

Ich hatte mit meiner Aussage, dass manche Väter besser keine geworden wären eigentlich an einige Negativ-Beispiele aus meinem Umfeld gedacht. Diese Väter ziehen sich möglichst aus allen unangenehmen Aspekten als Elternteil raus. Arbeitszeiten und Freizeitaktivitäten werden so gelegt, dass man möglichst wenig Zeit mit dem quengelnden Kind verbringen muss. Wenn man sich Zeit fürs Kind nimmt dann möglichst für die schönen Stunden (Spielen, Ausflüge, Events) und die ganzen unschönen Sachen werden delegiert (Windeln wechseln, schreiendes Kind trösten, Kinderarzt, Kind zurechtweisen/erziehen, Nachts auch mal aufstehen, etc.), ebenso wie der Alltag, den das Kind ebenfalls erfahren sollte (gemeinsame Hausarbeit, Gartenarbeit, Einkaufen, etc.).

Ich würde die Frage nach „ausreichend Zeit“ also nicht an der Stundenzahl festmachen sondern an der Qualität der Zeit, die man miteinander verbringt und daran welche Intensität der Bindung daraus erwächst. Und natürlich – darauf bist du gar nicht eingegangen – an der Bereitschaft, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Die Negativbeispiele aus meinem Bekanntenkreis könnten durchaus mehr und anstrengendere Zeit mit ihren Kindern verbringen, wollen und tun das aber nicht.

Wenn du also auch Alltag und schwere Stunden mit deinen Kindern verbringst und nicht nur ausgewählte schöne Stunden („quality time“), wenn deine Kinder dich genauso vermissen wie deine Frau und nicht nur wie die KiTa-Betreuerin, dann ist doch alles in Ordnung.

Ein KPMGler schrieb am 28.08.2018:

Da muss ich mich natürlich angegriffen fühlen.

Definiere bitte mal "kaum Zeit" und "erforderliche Zeit".

Ich finde du hast recht mit dem was du schreibst. Ich wäre allerdings in einem Punkt noch etwas extremer als du. Wer so an seiner Arbeit hängt, dass er kaum Zeit für seine Kinder hat, der sollte besser keine Kinder bekommen. Man geht ja auch nicht in den Leistungssport oder in die UB, wenn man keine Lust hat, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren. Warum sollte man also das „Projekt“ Kinder starten, wenn man keine Lust hat, die erforderliche Zeit und Energie zu investieren?

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Also ich bin kein Mann aber auch ein schwank aus meiner Kindheit. Mein Vater war lange angestellt und hat das Haus bereits morgens gegen 6 Uhr verlassen. Wenn er dann nach Hause gekommen ist, ist er seiner Nebentätigkeit nachgegangen mit der er sich später Selbständig gemacht hat. Sprich meine Geschwister und ich haben ihn während der Zeit als Angestellter oft auch nur abends kurz oder gar nicht gesehen.

Dafür hat mein Papa sich immer am Wochenende Zeit für uns genommen oder wir sind mit ihm mit und haben im Familienbetrieb dann "geholfen". Auch heute ist es noch so, dass mein Papa viel arbeitet und je nach Saison auch oft erst um 22 Uhr abends Feierabend macht. Da er aber selbständig ist seit ich ca 9 bin habe ich meinen Papa zwar abends nicht so häufig gesehen, allerdings hat er fast jeden Tag mit uns Mittag gegessen. Klar das kann jemand der 3 bis 4 Tage dauerhaft weg ist nicht machen/ leisten aber was ich sagen will, ich finde es ist wichtig die Zeit die man gemeinsam hat zu nutzen und für sein Kind einfach immer erreichbar zu sein! Selbst wenn das nur abends ein Anruf ist wenn man vielleicht noch bei der Arbeit ist aber das Kind einem gute Nacht sagen möchte.

Meine Geschwister und ich haben alle ein super Verhältnis zu unseren Eltern und klar es gibt Väter die haben deutlich mehr gearbeitet als mein Vater und waren weniger zu Hause aber das wichtigste finde ich ist immer noch, dass man als Vater (und auch als Mutter) für sein Kind jederzeit erreichbar ist! Ich kann auch heute noch (wohne schon länger nicht mehr zu Hause und auch nicht in der Reichweite) mich darauf verlassen, dass ich meine Eltern jederzeit anrufen kann wenn ich sie brauche und sie sich Zeit für mich nehmen und ich glaube das ist es worauf es im Endeffekt ankommt, egal ob man 3 Jahre alt ist, 17 Jahre oder 25 Jahre :)

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich finde den Begriff "Quality time" an sich schon seltsam.
Um für Kinder Bezugs- und Vertrauensperson zu sein ist doch nicht ursächlich, mit Ihnen "tolle Sachen" wie Zoo, Kirmes o.ä. zu unternehmen. Existentiell ist es, da zu sein, wenn es drauf ankommt- wenn das Kind Nachts wach wird und schlecht geträumt hat, krank ist, einen schlechten Tag in der KiTa hatte etc... gute-Laune-Ausflüge können zumeist auch Oma und Opa.
"Quality time" hört sich schrecklich an, wie jemand, der kontiert. Für Kinder ist es wichtig, dass man da ist. Und zweitrangig, was man in der Zeit mit ihnen macht.

Das ist meine Meinung und Erfahrung mit zwei Kleinen.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 29.10.2018:

Ich finde den Begriff "Quality time" an sich schon seltsam.
Um für Kinder Bezugs- und Vertrauensperson zu sein ist doch nicht ursächlich, mit Ihnen "tolle Sachen" wie Zoo, Kirmes o.ä. zu unternehmen. Existentiell ist es, da zu sein, wenn es drauf ankommt- wenn das Kind Nachts wach wird und schlecht geträumt hat, krank ist, einen schlechten Tag in der KiTa hatte etc... gute-Laune-Ausflüge können zumeist auch Oma und Opa.
"Quality time" hört sich schrecklich an, wie jemand, der kontiert. Für Kinder ist es wichtig, dass man da ist. Und zweitrangig, was man in der Zeit mit ihnen macht.

Das ist meine Meinung und Erfahrung mit zwei Kleinen.

Quality time ist wohl ein bisschen wie Umgangsrecht alle 2 Wochen am Wochenende... auf den ersten Blick toll (Eis, Kino, Pferdehof, Kartfahren, was weiß ich). Aber doch oberflächlich und durch materielles geprägt. Mein Kleiner strahlt jeden Abend, wenn ich nach hause komme, sobald er mich hört. Quality time jeden abend

antworten
WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

"Quality Time" ist eine Wortkreation für Menschen, die viel arbeiten und ihre Kinder outsourcen. Für mich ein absolutes Unwort. Entweder man hat eben Zeit für seine Kinder oder man hat keine.

Jeder, der sein Arbeitsleben so taktet, dass nur noch "Quality Time" übrig bleibt, sollte hinterfragen, welchen Stellenwert Dinge in seinem Leben haben. Für solche Menschen steht eben der Job an 1. Stelle und die Kinder/Familie an 2. Stelle.

Die ersten Jahre der Kinder sind wunderschön und kommen nie wieder, wie vieles im Leben. Wenn du später, alt und grau, auf der Veranda sitzt und über dein Leben nachdenkst, an was wirst du zurückdenken? Die unzähligen Stunden im Büro oder die Augenblicke mit deinen Kindern?

Think about it!

WiWi Gast schrieb am 29.10.2018:

Ich finde den Begriff "Quality time" an sich schon seltsam.
Um für Kinder Bezugs- und Vertrauensperson zu sein ist doch nicht ursächlich, mit Ihnen "tolle Sachen" wie Zoo, Kirmes o.ä. zu unternehmen. Existentiell ist es, da zu sein, wenn es drauf ankommt- wenn das Kind Nachts wach wird und schlecht geträumt hat, krank ist, einen schlechten Tag in der KiTa hatte etc... gute-Laune-Ausflüge können zumeist auch Oma und Opa.
"Quality time" hört sich schrecklich an, wie jemand, der kontiert. Für Kinder ist es wichtig, dass man da ist. Und zweitrangig, was man in der Zeit mit ihnen macht.

Das ist meine Meinung und Erfahrung mit zwei Kleinen.

Quality time ist wohl ein bisschen wie Umgangsrecht alle 2 Wochen am Wochenende... auf den ersten Blick toll (Eis, Kino, Pferdehof, Kartfahren, was weiß ich). Aber doch oberflächlich und durch materielles geprägt. Mein Kleiner strahlt jeden Abend, wenn ich nach hause komme, sobald er mich hört. Quality time jeden abend

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 29.10.2018:

"Quality Time" ist eine Wortkreation für Menschen, die viel arbeiten und ihre Kinder outsourcen. Für mich ein absolutes Unwort. Entweder man hat eben Zeit für seine Kinder oder man hat keine.

Jeder, der sein Arbeitsleben so taktet, dass nur noch "Quality Time" übrig bleibt, sollte hinterfragen, welchen Stellenwert Dinge in seinem Leben haben. Für solche Menschen steht eben der Job an 1. Stelle und die Kinder/Familie an 2. Stelle.

Die ersten Jahre der Kinder sind wunderschön und kommen nie wieder, wie vieles im Leben. Wenn du später, alt und grau, auf der Veranda sitzt und über dein Leben nachdenkst, an was wirst du zurückdenken? Die unzähligen Stunden im Büro oder die Augenblicke mit deinen Kindern?

Think about it!

WiWi Gast schrieb am 29.10.2018:

WiWi Gast schrieb am 29.10.2018:

Ich finde den Begriff "Quality time" an sich schon seltsam.
Um für Kinder Bezugs- und Vertrauensperson zu sein ist doch nicht ursächlich, mit Ihnen "tolle Sachen" wie Zoo, Kirmes o.ä. zu unternehmen. Existentiell ist es, da zu sein, wenn es drauf ankommt- wenn das Kind Nachts wach wird und schlecht geträumt hat, krank ist, einen schlechten Tag in der KiTa hatte etc... gute-Laune-Ausflüge können zumeist auch Oma und Opa.
"Quality time" hört sich schrecklich an, wie jemand, der kontiert. Für Kinder ist es wichtig, dass man da ist. Und zweitrangig, was man in der Zeit mit ihnen macht.

Das ist meine Meinung und Erfahrung mit zwei Kleinen.

Quality time ist wohl ein bisschen wie Umgangsrecht alle 2 Wochen am Wochenende... auf den ersten Blick toll (Eis, Kino, Pferdehof, Kartfahren, was weiß ich). Aber doch oberflächlich und durch materielles geprägt. Mein Kleiner strahlt jeden Abend, wenn ich nach hause komme, sobald er mich hört. Quality time jeden abend

Na wenn die Veranda Teil eines 500m2 Anwesen ist und ich mir den Luxus gönnen kann meine Kinder und Enkel im hohen Alter zu verwöhnen, dann wegen der vielen Stunden im Office und der fetten Kohle,

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Die ersten Jahre der Kinder sind wunderschön und kommen nie wieder, wie vieles im Leben. Wenn du später, alt und grau, auf der Veranda sitzt und über dein Leben nachdenkst, an was wirst du zurückdenken? Die unzähligen Stunden im Büro oder die Augenblicke mit deinen Kindern?

Think about it!

Na wenn die Veranda Teil eines 500m2 Anwesen ist und ich mir den Luxus gönnen kann meine Kinder und Enkel im hohen Alter zu verwöhnen, dann wegen der vielen Stunden im Office und der fetten Kohle,

Und wann meinst Du, haben Kinder es nötiger "verwöhnt" zu werden. Wenn sie 2 Jahre oder 32 Jahre alt sind?

Verwöhnt in ", da ich Zeit mit Kindern zu verbringen nicht als verwöhnen dieser ansehe, sondern als unbedingte Selbstverständlichkeit.

Aber Dein Kind würde sicherlich gerne darauf verzichten, nachts bei schlechten Träumen in Dein Bett zu krabbeln, wenn er dafür als Erwachsener an Papas Wohlstand teilhaben darf.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Quality Time heißt doch nicht, dass man irgendwelche Ausflüge macht, sondern, dass man die gemeinsame Zeit optimal ausnutzt.

Das bedeutet, dass ich mich eben nicht auf die Couch fläze und nach der Arbeit erst einmal Zeit für mich brauche, sondern die verfügbare Zeit voll dem Kind widme und den Stress der Arbeit vor der Tür ablege.

Ebenso am Wochenende: Dann wird konsequent jede Minute genutzt, um auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Es soll Leute geben, die am Wochenende und unter der Woche erst mal die Glotze anmachen und das Kind alleine spielen lassen.

Quality Time ist ein Kompromiss und kein Idealzustand. Einen goldenen Weg gibt es nicht, wenn man nicht bereits vermögend ist.

Ich komme bspw. aus einer sehr armen Familie. Meine Eltern hatten super viel Zeit für mich während der Kindheit. Im Nachhinein finde ich es jedoch schade, dass ich nie die Gelegenheit hatte, andere Kulturen kennenzulernen (Schüleraustausch oder Reisen), ein Instrument spielen zu lernen (Unterricht war nicht erschwinglich und damals gab es deutlich weniger Förderangebote) und umso höheren Leistungsdruck hatte, mir ein höheren Lebensstandard ermöglichen zu wollen.

Ich werfe es meinen Eltern keinesfalls vor, aber neben emotionalen Bedürfnissen gibt es halt definitiv im späteren Alter Bedürfnisse, wo das nötige Kleingeld sehr hilfreich ist.

Außerdem sind meine Eltern nach dem Auszug ihrer Kinder in ein Loch gefallen, da sie der Beruf absolut nicht erfüllt. Das ist jetzt auch anstrengend, da ich manchmal mehr bespaßen muss als ich möchte.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - lasst das mal ruhig jeden Einzelnen entscheiden...

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Hier mal mein Senf zu dem Thema:

Ich bin selber im T2 Consulting tätig und derzeit EM. Ich habe selber zwei Kinder und möchte ehrlich sein. Ich stimme aus meiner Erfahrung eher dem Tenor zu, dass "Quality Time" eine Modeerfindung ist und letztendlich ein Euphemismus für wenig Zeit mit seinen Liebsten. Wenn ich meine Kinder am Wochenende sehe, dann merke ich immer wieder, dass das "Papa sein" zu kurz kommt. Es ist einfach nicht dasselbe wie ein Vollzeit Papa, der seine Kinder auch unter der Woche abends sieht oder seiner Frau morgens beim wickeln hilft. Die Beziehung zu den Kindern ist toll, sie lieben mich und ich kann nichts tolleres beschreiben, als mit seinen Kindern auf dem Spielplatz zu toben. Aber es ist einfach vom eigenen Wohlbefinden ein Unterschied, wenn ich unter der Woche auf Projekt in London bin.

Als ich noch jünger (und unerfahrener) war, habe ich auch das Wohlstandsargument häufig als "Rechtfertigung" für die Karriereambitionen und den Ehrgeiz angeführt. Was ich sehr interessant dabei finde: Viele Ex-Kommilitonen und Freunde, die ähnlich denken, kommen aus Arbeiterfamilien. Während mir selber immer Empathie als Große Stärke ausgelegt wurde, fehlt diese bei solchen Kollegen mit diesen Ambitionen irgendwie immer. Häufig habe ich auch das Gefühl, dass es in Wirklichkeit nicht um das (finanzielle) Wohl der Familie geht, sondern diese nur für den eigenen Geltungsdrang und das defizitäre Selbstbewusstsein vorgeschoben werden, um die eigentlichen und nur materialistisch motivierten Ambitionen zu verbergen. Das ist natürlich pauschalisierend. Viele möchten tatsächlich einfach nur ein sehr gutes Leben für sich und ihre Familie durch finanzielle Errungenschaften konstruieren, aber verlieren sich in der eigenen Karriere.

Dagegen sind diejenigen, die nach so etwas überhaupt nicht streben, aus sehr guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Oft beklagen diese Leute sich über das (emotional) schlechte Verhältnis zu ihren Eltern. In zwei Fällen herrscht sogar seit dem Abitur eine große Distanz zur Familie, da man die Kinder ebenfalls in diese Leistungsgesellschaft drücken wollte und die Erfolge dieser nur als eigene Trophäen ansah.. Dort kommt die Empathie der Kinder übrigens häufig noch schlechter weg.

Naja, was soll mein philosophisches Gerede? Vor 5 Jahren wäre ich mit so etwas nicht durch meinen Case gekommen.. was ich aber damit sagen möchte: Belügt euch nicht selber, um euren materiellen Anspruch zu rechtfertigen. Ich denke, Kinder benötigen in ihrer Erziehung beide Elternteile. Was ich aber auch denke: in den Anfangsjahren kann man als Vater auch am Wochenende funktionieren. Sobald die Kinder jedoch in Richtung Einschulung gehen, sollte die Vaterrolle doch präsenter werden. Sonst kann der Draht eventuell verloren gehen..

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Exzellenter Beitrag, vielen Dank dafür. Du erhälst meine 100%ige Zustimmung. Ich lebe im Vordertaunus, also im Speckgürtel von Frankfurt am Main. Ich halte das Argument, dass es der Familie finanziell sehr gut gehen muss, für eine Ausrede.

Kleine Kinder interessiert es soviel, als ob in China ein Sack Reis umfällt, ob diese in einer 4 Zimmer Wohnung oder in einer Villa wohnen. Aber 4 Urlaube, 2 prollige SUV's und die Rolex sollte es dann schon sein. Alles natürlich zum Wohle der Familie. Dafür strampelt der Vater, immer unfreier werdend, dann im Hamsterrad und kennt seine Kinder nur vom Namen her.

Natürlich geht es vordergründig um ganz andere Themen. Geltungsdrang, Macht, Ehrgeiz, man möchte eben zeigen was man hat. Dieses Muster finde ich immer wieder. Psychologisch ist das hoch interessant. Diese Menschen kaufen Dinge, die sie nicht brauchen, um Menschen zu beeindrucken, die sie nicht mögen. Nach Macht strebt, wer Ohnmacht spürt. Man kann also immer einen Mangel vorfinden. Mangelnde Anerkennung, fehlendes Selbstbewusstsein oder auch fehlende Resillienz gegenüber der Werbeindustrie.

Bedenke auch, dass ein Vater oder eine Mutter nach einem 10-12 Stunden Tag überhaupt nicht mehr in der Lage ist, sich voll auf die Kinder zu konzentrieren. Kinder spüren das.

Meiner Meinung nach laufen solche Leute den völlig falschen Idealen hinterher. Anstatt die wertvolle, begrenzte Lebenszeit den Kindern, Hobbies, Freunden oder Ehrenamt zu widmen, verbringen sie lieber diese Zeit mit Erwerbsarbeit. Von dem Geld werden dann schwachsinnige, sinnfreie Dinge gekauft.

Im Grunde genommen ist das asozial und so wird es auch in den skandinavischem Ländern gesehen. Ein Zitat von Reinhold Messner finde ich passend:"Wir sollten uns bewusst sein, dass wir ab der 1. Sekunde unseres Lebens als Sterbende geboren werden."

Wir haben nur dieses eine Leben.

WiWi Gast schrieb am 30.10.2018:

Hier mal mein Senf zu dem Thema:

Ich bin selber im T2 Consulting tätig und derzeit EM. Ich habe selber zwei Kinder und möchte ehrlich sein. Ich stimme aus meiner Erfahrung eher dem Tenor zu, dass "Quality Time" eine Modeerfindung ist und letztendlich ein Euphemismus für wenig Zeit mit seinen Liebsten. Wenn ich meine Kinder am Wochenende sehe, dann merke ich immer wieder, dass das "Papa sein" zu kurz kommt. Es ist einfach nicht dasselbe wie ein Vollzeit Papa, der seine Kinder auch unter der Woche abends sieht oder seiner Frau morgens beim wickeln hilft. Die Beziehung zu den Kindern ist toll, sie lieben mich und ich kann nichts tolleres beschreiben, als mit seinen Kindern auf dem Spielplatz zu toben. Aber es ist einfach vom eigenen Wohlbefinden ein Unterschied, wenn ich unter der Woche auf Projekt in London bin.

Als ich noch jünger (und unerfahrener) war, habe ich auch das Wohlstandsargument häufig als "Rechtfertigung" für die Karriereambitionen und den Ehrgeiz angeführt. Was ich sehr interessant dabei finde: Viele Ex-Kommilitonen und Freunde, die ähnlich denken, kommen aus Arbeiterfamilien. Während mir selber immer Empathie als Große Stärke ausgelegt wurde, fehlt diese bei solchen Kollegen mit diesen Ambitionen irgendwie immer. Häufig habe ich auch das Gefühl, dass es in Wirklichkeit nicht um das (finanzielle) Wohl der Familie geht, sondern diese nur für den eigenen Geltungsdrang und das defizitäre Selbstbewusstsein vorgeschoben werden, um die eigentlichen und nur materialistisch motivierten Ambitionen zu verbergen. Das ist natürlich pauschalisierend. Viele möchten tatsächlich einfach nur ein sehr gutes Leben für sich und ihre Familie durch finanzielle Errungenschaften konstruieren, aber verlieren sich in der eigenen Karriere.

Dagegen sind diejenigen, die nach so etwas überhaupt nicht streben, aus sehr guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Oft beklagen diese Leute sich über das (emotional) schlechte Verhältnis zu ihren Eltern. In zwei Fällen herrscht sogar seit dem Abitur eine große Distanz zur Familie, da man die Kinder ebenfalls in diese Leistungsgesellschaft drücken wollte und die Erfolge dieser nur als eigene Trophäen ansah.. Dort kommt die Empathie der Kinder übrigens häufig noch schlechter weg.

Naja, was soll mein philosophisches Gerede? Vor 5 Jahren wäre ich mit so etwas nicht durch meinen Case gekommen.. was ich aber damit sagen möchte: Belügt euch nicht selber, um euren materiellen Anspruch zu rechtfertigen. Ich denke, Kinder benötigen in ihrer Erziehung beide Elternteile. Was ich aber auch denke: in den Anfangsjahren kann man als Vater auch am Wochenende funktionieren. Sobald die Kinder jedoch in Richtung Einschulung gehen, sollte die Vaterrolle doch präsenter werden. Sonst kann der Draht eventuell verloren gehen..

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Wenn ich das lese...
Für Kinder gibt es keine Qualitiy time. Darüber gibt's genug Studien. Entweder ihr verbringt Zeit oder nicht.
Du kannst kein Imperium aufbauen und halbtags arbeiten. Man muss wissen was man will.

Ich habe zwei Kinder und arbeite stark gesplittet. Morgen wenn alle schalten 5 Uhr in der Bahn zur Arbeit und manchmal abends. Dafür gehe ich 17:00 jeden Tag und mache Mittwochs Homeoffice. Bin in der Firma 500 MA im Management und hab es einfach so umstrukturiert. Würde in keine Firma mehr wechseln wo meine Arbeitsweise nicht toleriert wird.
Hatte ich Jeff Betos nacheifern wollen, hatte ich meiner Frau gesagt, dass ich keine Kinder haben möchte.

Ich habe einen Japaner letztes Jahr kennengelernt der bei einer bank in China gearbeitet hat und seine Familie in Japan lebt. Sei es Tochter wurde geboren als er in China war und er sah sie erst ein paar Monate später. Sie hatte ihn nicht erkannt, da über Skype das Bild ja nur in 2d ist ..

Mein Fazit: es zählt für das Kind nicht die Qualität. Es geht nur und die Quantität. Daher commitment auch zur Familie und nicht nur zum Job.

WiWi Gast schrieb am 25.08.2018:

Jeff Bezos hatte dazu mal eine Antwort im Interview gegeben. O-Ton: es ist nicht wichtig immer 24/7 für deine Kinder physisch präsent zu sein, sondern die Zeit, die du mit ihnen verbringst, eben bewusst und positiv zu nutzen.

Wenn du also nach 4 Tagen beim Kunden nach Hause kommst, nicht den Stress vom Beruf auf die Kids übertragen. Dir Zeit mit ihnen nehmen, sodass sie sich freuen, wenn du wieder da bist.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Vielleicht sollte man aus der Sicht von sich selbst als Kind denken.

Ich z.B. komme aus keiner Akademiker-Familie. Meine Eltern hatte normale Jobs. Papa im Vollzeit 40 hrs und meine Mutter Teilzeit seit dem ich und mein Bruder alt genug sind. Für mich ist es aus heutiger Sicht das beste überhaupt gewesen, dass meine Eltern (hier geht es mehr um den Vater deshalb kann der hier gerne alleine gesehen werden) immer viel Zeit für mich hatten. Dabei geht es gar nicht um Zeit im Zoo etc. Es geht viel mehr um ganz einfach Dinge wie vorgelesen bekommen, Fußball mit meinem Papa und Bruder zu spielen etc. pp. Und genau das möchte ich meinen späteren Kindern auch bieten können.

Das ist einer der Hauptgründe, warum eine Consulting-Tätigkeit für mich nicht in Frage kommt. Aber letztlich ist es ein Prio-Thema eines jeden Vaters selbst. Wenn Geld und Positions, gepaart mit den Eigenschaften des Berufs selbst (hier außerhäusige Übernachtung unter der Woche) sehr wichtig sind, dann ist das eine Sache. Hier dann zu meinen, dass "quality Time" am Wochenende den Missstand der fehlenden Zeit unter Woche heilen kann, ist ein Trugschluss. Bedeutet aber auch nicht, dass deshalb gleich die Bindung zum Kind schlecht sein muss. Es könnte aber eben durchaus zu dem weiter oben aufgeführten Phänomen kommen, dass man als Vater fühlt, dass etwas doch fehlt/nicht ganz richtig ist.

Dennoch glaube ich, dass man dazu neigt (wie der KPMGler oben) Dinge anders warzunehmen und die Zeit anders zu werten, die man mit den Kindern verbringen kann. Dann treten die Alltagsprobleme mit den Kids vielleicht eher in den Hintergrund.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich kann nur von mir selbst und meiner eigenen Erfahrung als Kind eines nicht präsenten Vaters zu sein, da er 80% auf Dienstreise war. Eine Entfremdung findet definitiv statt, und als Kind ist man vor allem verwirrt, wenn der Vater, der sonst nie da ist, sich um einen kümmern möchte. Er war eine Person die halt manchmal da war, aber für das Leben zu Hause keine große Rolle gespielt hat.
Vor drei Jahren ist er gestorben (auf Dienstreise) und ic wünschte wir hätten mehr Zeit miteinander gehabt.
Also überleg dir gut was dir im Leben wichtig sein soll.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Zwar schon etwas her, aber so ein wichtiges Thema ist sicher nie zu Ende...

Mein Vater hatte viel gearbeitet... meine Erinnerung: Ich durfte meist so lange wach bleiben, bis er um 20 Uhr nach Hause kam. Dann war der Hallo-Kuss gleichzeitig der Gute-Nacht-Kuss und während er sich noch die Schuhe ausgezogen hat, bin ich schon von meiner Mutter ins Bett gebracht worden. Toller Papa trotzdem insgesamt und ich habe auch heute ein sehr enges Verhältnis zu ihm. Ich weiß allerdings nohc ganz genau, dass ich in Grundschulzeitne sehr oft auf meine Kumpels neidisch war, wo der Papa ab spätestens 18 Uhr zu Hause war die haben einfach noch Sachen zusammen gemacht.

Ich selbst fahre ein ganz anderes Modell. Nach 4 Jahren Beratung habe ich ganz gezielt nach schlechter bezahlten und trotzdem coolen Jobs gesucht und dann auch was gefunden. Dann Familie gegründet und dann haben meine Freundin und ich uns die Elternzeit sogar aufgeteilt, d.h. ich habe auch 10 Monate Elternzeit gemacht und meine Freundin war dann wieder arbeiten. Ich wollte das einfach so, Chef fand das richtig scheiße und ich hab mir dann in der Elternzeit einen anderen Job gesucht, was zu Glück direkt gelang. Heute habe ich einen neuen Job, der mir viiiel besser gefällt als der alte und gleichzeitig eine wunderschöne (und mega anstrengende) Zeit mit meinem Sohn (Monate 10 bis 20) hinter mir. Ich habe all das mit gemacht, was oben beschrieben wird: tage- und Nächte das kranke Kind getröstet, zum Kinderarzt und wenn nötig Trost gespendet und zum Schluss habe ich auch die Eingewöhnung in der Krippe mit ihm gemacht. Ich habe unzählige Stunden Brei gekocht, sehr viel geld im DM ausgegeben, zweitweise 10 mal am Tag gewickelt und habe neben der Hausarbeit (inkl. 5 mal die Woche frisch kochen) auch sehr viel Zeit mit Spielen und Ausflügen gehabt. Ich habe es geliebt. Es war die anstrengendste Zeit, aber ich habe es geliebt.

Jetzt ist der Kleine fast 2. Und ich habe eine absolut enge Bindung zu ihm bzw. er zu mir. Mama und Papa sind bei uns komplett gleichberechtigt. Ihm ist egal, mit wem er alleine zu Hause bleibt, wenn der andere geht und ihm ist egal, wer ihn ins Bett bringt und wenn er Trost braucht, kommt er sogar öfters zum Papa. Dafür ist nachts kunscheln oft mit der Mama angesagter. Es ist herrlich. Und wir sind als Paar sehr stolz darauf.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das in den kommenden Jahren anders haben will. Ich möchte weiterhin - auch im Alltag - für ihn da sein können.

Und zum Thema "quality time". Kinder kann man nicht für einen Slot einplanen. Das Leben mit Kindern ist am schönsten, wenn man Zeit für Spontanität einräumt. Gemeinsam in den Tag zu starten und schauen, woraum man Bock hat. Kinder "funktionieren" nicht. Und quality time ist nichts anderes, als sich sein schlechtes Gewissen schön zu reden.

D.h. nicht, dass die Berater-Daddies nicht auch gute Beziehungen zu ihren Kindern entwickeln können. Aber irgendwie finde ich es letztendlich immer traurig.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Wir fahren das konservative Modell. Meine Frau ist seit der Geburt unserer ersten Tochter daheim (seit etwas über 3 Jahren), unsere zweite Tochter ist jetzt 8 Monate alt. Als Unternehmer habe ich eine gewisse Flexibilität, sodass ich grundsätzlich mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen kann, als ein Angestellter. Alle Beteiligten sind mit dieser Situation, gerade in Zeiten von Genderwahn und bedingungsloser Gleichmacherei, maximal glücklich.

Meine Frau möchte mittelfristig auch nur noch 10-15 Stunden pro Woche als Lehrerin arbeiten, da ihr die Zeit für Familie und Kindern wichtiger erscheint. Ich bin unglaublich froh darüber. Heutzutage werden ja Mütter direkt degradiert, wenn sie nach 1 Jahr nicht wieder arbeiten und die Kinder abgeben.

Seltsamerweise sind die angeblichen Karrierefrauen auf dem Spielplatz ab 17:30 Uhr immer diejenigen, die am meisten gestresst und unglücklich aussehen. Wenn ich dann in seltenen Fällen frage, was diese denn beruflich tun, dann stellt sich in 90 % der Fälle heraus, dass es irgendein 0815 Bürojob ist und mit Karriere absolut gar nichts zu tun hat.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Auch ich war in der Situation und habe gekündigt. War meistens Mo bis Do oder Fr unterwegs und habe einfach andere Ansprüche an mein Familienleben. Mein Sohn hat mich manchmal ganz fremd angesehen. Nun habe ich einen neuen Job vor Ort und verbringe viel mehr Zeit mit der Familie. Gehalt ist identisch und natürlich gehören auch ein paar Überstunden dazu. Habe den Schritt, die Beratung zu verlassen nicht bereut!

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich bin ebenfalls Berater, aber in der IT mit humanen Arbeitszeiten zw. 35 und 40h. Und was soll ich sagen ? Es ist perfekt. Zugegeben, ich verdiene "nur" 95k im Jahr aber das langt dicke für den Kredit für's Haus, den A4 und Ausflüge / Urlaube. Selbst wenn ich nun 180k verdienen würde, bei 70h, würde sich mein Leben wohl kaum ändern. Der A4 fährt prima, das Haus wäre nicht größer und die Uhr würde dieselbe bleiben. :-)

Dafür lege ich mehr Wert auf Sport o.ä. :)

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Da haste aber auch Glück mit IT.

95k für max 40h... wo kriegste das sonst noch?!

WiWi Gast schrieb am 06.06.2019:

Ich bin ebenfalls Berater, aber in der IT mit humanen Arbeitszeiten zw. 35 und 40h. Und was soll ich sagen ? Es ist perfekt. Zugegeben, ich verdiene "nur" 95k im Jahr aber das langt dicke für den Kredit für's Haus, den A4 und Ausflüge / Urlaube. Selbst wenn ich nun 180k verdienen würde, bei 70h, würde sich mein Leben wohl kaum ändern. Der A4 fährt prima, das Haus wäre nicht größer und die Uhr würde dieselbe bleiben. :-)

Dafür lege ich mehr Wert auf Sport o.ä. :)

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WiWi Gast

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Igm, ig bce, Verdi.

Habe selbst 105k im Tarif für 40h wobei ich 45h arbeite. Die 5h Überstunden kann ich entsprechend abfeiern in Form von 2x2 Wochen Sonderurlaub zu meinen restlichen 6 Wochen. Ich bin um 7.30uhr auf Arbeit und gegen 18uhr wieder nach Hause. Genug Zeit für Spielplatz im Sommer und filmabend im Winter. Die Frau arbeitet von 9-15uhr (80% igm) und bringt 3,3k netto nach hause. Das ist keine Karriere, aber 2,5k netto (das wäre die Differenz wenn nur ich arbeiten gehe aber dafür höhere Freibeträge hätte) zusätzlich sind halt der Unterschied zw. "Geld reicht für ein gemütliches Leben" und "geld macht uns keine Sorgen". Das ist auch der Unterschied zwischen Privatschule und Problemschule.

Wäre es für die frühkindliche Entwicklung besser wenn wir beide nur 20h arbeiten würden? Vielleicht.
Werden es unsere Kinder uns in 10jahren danken? Definitiv.

Zwei konzernis als Paar sind in Stuttgart übrigens nicht ungewöhnlich. Über 50% aller Akademiker jobs sind hier halt entweder Verdi oder igm.

WiWi Gast schrieb am 06.06.2019:

Da haste aber auch Glück mit IT.

95k für max 40h... wo kriegste das sonst noch?!

Ich bin ebenfalls Berater, aber in der IT mit humanen Arbeitszeiten zw. 35 und 40h. Und was soll ich sagen ? Es ist perfekt. Zugegeben, ich verdiene "nur" 95k im Jahr aber das langt dicke für den Kredit für's Haus, den A4 und Ausflüge / Urlaube. Selbst wenn ich nun 180k verdienen würde, bei 70h, würde sich mein Leben wohl kaum ändern. Der A4 fährt prima, das Haus wäre nicht größer und die Uhr würde dieselbe bleiben. :-)

Dafür lege ich mehr Wert auf Sport o.ä. :)

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 06.06.2019:

Zwei konzernis als Paar sind in Stuttgart übrigens nicht ungewöhnlich. Über 50% aller Akademiker jobs sind hier halt entweder Verdi oder igm.

Gibt es dafür eine Quelle, oder ist es deine Schätzung? Das kommt mir selbst für Stuttgart viel vor, wenn ich mein Umfeld betrachte (Auch Stuttgart, auch hauptsächlich Akademiker mit BWL/Ing)

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 05.06.2019:

Wir fahren das konservative Modell. Meine Frau ist seit der Geburt unserer ersten Tochter daheim (seit etwas über 3 Jahren), unsere zweite Tochter ist jetzt 8 Monate alt. Als Unternehmer habe ich eine gewisse Flexibilität, sodass ich grundsätzlich mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen kann, als ein Angestellter. Alle Beteiligten sind mit dieser Situation, gerade in Zeiten von Genderwahn und bedingungsloser Gleichmacherei, maximal glücklich.

Meine Frau möchte mittelfristig auch nur noch 10-15 Stunden pro Woche als Lehrerin arbeiten, da ihr die Zeit für Familie und Kindern wichtiger erscheint. Ich bin unglaublich froh darüber. Heutzutage werden ja Mütter direkt degradiert, wenn sie nach 1 Jahr nicht wieder arbeiten und die Kinder in Verwahranstalten schieben.

Seltsamerweise sind die angeblichen Karrierefrauen auf dem Spielplatz ab 17:30 Uhr immer diejenigen, die am meisten gestresst und unglücklich aussehen. Wenn ich dann in seltenen Fällen frage, was diese denn beruflich tun, dann stellt sich in 90 % der Fälle heraus, dass es irgendein 0815 Bürojob ist und mit Karriere absolut gar nichts zu tun hat.

Manche Frauen sind mit ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter zufrieden. Meine Mutter war auch so und ich finde es auch nicht schlecht, jedem das seine. Ich persönlich würde durchdrehen, wenn ich rund um die Uhr zu Hause hocken müsste. Ich weiß nicht, was für Frauen du an Spielplätzen so siehst, aber ich würde es nicht so pauschalisieren. Das konservative Modell mag für dich das Richtige sein (ist ja klar, am wenigstens ein Elternteil muss im Laufe des Tages/Abends für die Kinder da sein). Deine Aussage klingt jedoch so, als wäre das das Beste, weil arbeitende Frauen ja meistens so traurig sind. Ich denke das Kind braucht genauso viel Zeit vom Vater, wie von der Mutter. Meiner war zum Beispiel nie da, wir haben mittlerweile kaum noch Kontakt

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SME

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich fange demnächst bei BIG4 und Meine Frau wird Hausfrau. Sie freut sich sehr drüber. Für sie gibt es nichts Schöneres, als für unsere Kinder zu sorgen. Als Familie mit Kindern in Älter von 8,6,4 und 2, haben wir vor, mindestens noch weitere 5-6 Jahren so zu leben. Wir sind beide 31. Ich würde sage, dass wir in diesem Bereich relativ viel Erfahrung haben.

Bei meinem vorherigen Job (Uni Wissenschaftler), habe ich zwar jährlich 3 Monate Urlaub gehabt, dafür aber 70-80 Stunden pro Woche gearbeitet. Meine Frau hat ein Teilzeitjob mit 20 Stunden pro Woche gehabt, plus sie war 4 Mal schwanger. Erstmal, ich kann bestätigen, dass wir zu Hause nur nach 22 Uhr “für mich/uns” Zeit haben. Manche würden das als schrecklich sehen, aber uns ist es eben ok, dass wir jährlich nur 3-4 Filme zusammenschauen. Dies finden wir in Ordnung, denn wir lieben unsere Kinder und wie sich unseres Leben dadurch geändert hat. Wie eine Solche Veränderung empfunden wird, ist sehr subjektiv.

Zweitens, eine Beziehung mit Kindern baut man nicht durch Menge, sondern durch Qualität auf. Trotztdem finde ich, dass Kinder viel Zeit mit Ihren Eltern brauchen, insbesondere in den ersten 4 Lebensjahren. Zu erwarten, dass es einem Kind in einem Kindergarten besser als zu Hause geht, ist meiner Meinung nach sehr optimistisch. Unsere Strategie hier war, dass wir unseren Kindern möglichst viel Quality-Zeit durch einen oder den anderen Elternteil anbieten. Dies braucht viel Engagement und eine gute finanzielle Basis.

Es gibt einen weitere Aspekt, den insbesondere Familien mit 2 und mehr Kindern im Auge behalten sollen. Hätten wir beide Vollzeitjobs, mussten wir eine Haushaltshilfe einstellen oder wir wurden unsere Kinder wegen der Haushaltstätigkeiten kaum noch sehen. Eine solche Haushaltshilfe kostet Geld. Eben kostet der Kindergarten Geld. Bestellen von Mahlzeiten ist meist teurer (und schlechter) als selber Kochen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass ich so über die Steuerklasse 3 mehr von meinen Netto übrig habe. In einigen Fällen wird ein zweites Auto notwendig und dazu kommt dann eine ganze Reihe an Zusatzkosten. Ich würde für Hemdenreinigung monatlich 100€ ausgeben. Außerdem, wenn beide Arbeiten, wird es entsprechend schwieriger (teurer) eine Wohnung/ein Haus mit guter Verbindung zu beiden Jobs zu finden.

Es gibt viele Ausgaben, die man in Familien mit einer Hausfrau/Hausvater minimieren, bzw. vermeiden kann. Ich würde jedem empfehlen, all dies in die Betrachtung zu nehmen. Euren Kindern wird es auf jedem Fall nicht schaden, wenn ein Elternteil zu hause bleibt, während der andere die Verantwortung für das Finanzielle auf sich nimmt. Wenn die Kinder größer sind, findet man noch den Weg zurück ins Arbeitsmarkt. Selbst nach eine längeren Elternzeit finden die Meisten noch gute Jobs, insbesondere wenn die Skills haben, die gepflegt und wertvoll sind. Aus meinem privaten Freundeskreis sind mir zwei solche Fälle Bekannt, wo ein Elternteil als Berater/in (ein Mann und eine Frau!, beide jeweils Senior Manager) tätig war/ist, und der Andere nach eine ca 10-jährige Pause wieder angefangen hat zu arbeiten (Gymnasiallehrerin, Diplomat).

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Hier TE tatsächlich: ich bin raus aus der Beratung. Verdiene mehr als vorher und bin zumindest jeden Abend zuhause, wenn auch selten vor 19 Uhr trotz Tarifs. Bin ich zufrieden? Jein, aber das ist ein anderes Thema. Der Familie tut es jedenfalls sehr sehr gut und ich denke die Karrierechancen sind auch sehr gut. Einzig und allein, wenn ich irgendwann Director oder Partner geworden wäre, hätte ich bei den Big 4 die „bessere“ Karriere gemacht. Senior Manager Niveau schaff ich auch hier im Konzern.

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Ein KPMGler

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Mittlerweile kann ich diese Diskussion gar nicht mehr nachvollziehen.

Gem. dem Thread "Warum werden Mitarbeiter mit Kindern ständig bevorzugt?" leben wir berufstätige Eltern doch grundsätzlich im Schlaraffenland, egal wo wir arbeiten

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass es mit (kleinen) Kindern ein Riesenunterschied ist, ob man regelmäßig um 20 -21 Uhr nach Hause kommt, oder um Punkt 18:00 Uhr. Im zweiten Fall bekommt man tatsächlich mit wie die eigenen Kinder aufwachsen. Ob man das will oder nicht, muss jeder selbst wissen. Entspannter ist es auf jeden Fall um diese Uhrzeit im Büro und nicht zu Hause..

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

@SME: das ist wieder das alte und leidige Thema. Meiner Meinung nach ist "quality time" absoluter Blödsinn.

Klar, wenn du dich jeden Abend noch 2 Stunden intensiv mit deinem Kind beschäftigst ist das deutlich besser, als würdest du den ganzen Tag nur zu Hause rumsitzen, es ignorieren und vor dem TV sitzen.

Aber in aller Regel bauen Kinder trotzdem ihr Vertrauen und ihre Beziehung auf "Zeit" auf. Wer ist für das Kind da wenn es krank ist, wenn es Angst hat, wenn es Schulaufführungen hat. Wer fährt es ins Fußball-Training, wer "passt auf" wenn es sich mit Freunden trifft usw.

Und wer da nicht da ist, der kann seine "quality time" noch so gut nutzen, man bleibt plakativ formuliert trotzdem irgendwie der Wochenend Vater.

antworten
WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Wenn ich den Begriff "Quality Time" schon höre. Muss man alles nachlabern was auf Instagram etc. gepostet wird? Für mich als kleiner Junge war es das Größte wenn mein Vater um 17:30 nach Hause kam und wir gemeinsam zum Fußballspielen in den Park gegangen sind.

Vor allem wird mit diesem Begriff auch oft der Geldaspekt verbunden: wenn eine Aktivität viel Geld erfordert ist es umso besser für das Kind und für die Beziehung zum Elternteil? Wie krank ist das denn?

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

+1
Dem ist nichts hinzuzufügen. Bin selbst Papa und habe der Familie wegen den Big 4 Job an den Nagel gehängt.

WiWi Gast schrieb am 28.10.2019:

@SME: das ist wieder das alte und leidige Thema. Meiner Meinung nach ist "quality time" absoluter Blödsinn.

Klar, wenn du dich jeden Abend noch 2 Stunden intensiv mit deinem Kind beschäftigst ist das deutlich besser, als würdest du den ganzen Tag nur zu Hause rumsitzen, es ignorieren und vor dem TV sitzen.

Aber in aller Regel bauen Kinder trotzdem ihr Vertrauen und ihre Beziehung auf "Zeit" auf. Wer ist für das Kind da wenn es krank ist, wenn es Angst hat, wenn es Schulaufführungen hat. Wer fährt es ins Fußball-Training, wer "passt auf" wenn es sich mit Freunden trifft usw.

Und wer da nicht da ist, der kann seine "quality time" noch so gut nutzen, man bleibt plakativ formuliert trotzdem irgendwie der Wochenend Vater

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Ich komme aus einem Umfeld, da gab es nicht den Luxus zwischen „Quality Time“ oder mehr Dasein zu entscheiden. Hier müsste 24/7 malocht werden um die Kinder zu ernähren. Mein Vater war so gut wie nie da, Mo-Sa mindestens 70 Stunden die Woche gearbeitet und trotzdem haben wir ein super Verhältnis. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wusste, dass er für uns so viel arbeiten muss. Das war alternativlos.

Und auch wenn ich in meinem ersten Job mehr verdiene als mein Vater am Ende seines Arbeitslebens, werde ich es vermutlich genauso machen.

antworten
WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 29.10.2019:

Ich komme aus einem Umfeld, da gab es nicht den Luxus zwischen „Quality Time“ oder mehr Dasein zu entscheiden. Hier müsste 24/7 malocht werden um die Kinder zu ernähren. Mein Vater war so gut wie nie da, Mo-Sa mindestens 70 Stunden die Woche gearbeitet und trotzdem haben wir ein super Verhältnis. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wusste, dass er für uns so viel arbeiten muss. Das war alternativlos.

Und auch wenn ich in meinem ersten Job mehr verdiene als mein Vater am Ende seines Arbeitslebens, werde ich es vermutlich genauso machen.

Dein Vater war nur Sonntags da und das Verhältnis war super? Vielleicht weißt du nicht was es bedeutet wenn der Vater wirklich jeden Tag mit Dir interagieren kann. Traurig dass du deinen Kindern nicht mehr bieten magst.

antworten
FutureCEO

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

WiWi Gast schrieb am 29.10.2019:

Ich komme aus einem Umfeld, da gab es nicht den Luxus zwischen „Quality Time“ oder mehr Dasein zu entscheiden. Hier müsste 24/7 malocht werden um die Kinder zu ernähren. Mein Vater war so gut wie nie da, Mo-Sa mindestens 70 Stunden die Woche gearbeitet und trotzdem haben wir ein super Verhältnis. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wusste, dass er für uns so viel arbeiten muss. Das war alternativlos.

Und auch wenn ich in meinem ersten Job mehr verdiene als mein Vater am Ende seines Arbeitslebens, werde ich es vermutlich genauso machen.

Dein Vater war nur Sonntags da und das Verhältnis war super? Vielleicht weißt du nicht was es bedeutet wenn der Vater wirklich jeden Tag mit Dir interagieren kann. Traurig dass du deinen Kindern nicht mehr bieten magst.

Diese Aussage finde ich sehr arrogant. Es gibt viele Familien denen es genau so geht, auch im "reichen" Deutschland! Wenn all diese Familien ein gestörtes Vater Kind Verhältnis hätten, dann wäre die Gesellschaft nicht tragbar.

Es ist wichtig was für ein Vater du bist. Es ist wichtig was du in der gemeinsamen Zeit tust, sagst, ausstrahlst.
Ich habe meinen Vater auch kaum gesehen weil er arbeiten musste (seit 35 Jahren Nachtschicht von 18 Uhr bis 5 Uhr 6x mal die Woche). Mit Schlafen bis um 14 Uhr blieb da nichts groß übrig ausser gemeinsam am Tisch zum Abendessen und das Wochenende.

Nun bin ich der Meinung, dass ich einige Dinge anders machen möchte als mein Vater es getan hat oder eben so tun musste. Trotzdem ist es eine Frage der Erziehung und der Liebe die man einem Kind vermittelt. Wenn es viele Stunden pro Tag sind ist das Luxus, wenn nicht dann eben nicht. Menschen sind adaptiv und gewöhnen sich an alles bzw. Sehen vieles als "normal" an. Und trotzdem wird etwas aus uns. Das Bewusstsein spielt eine große Rolle!

antworten
WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Vielleicht merkt es das Kind irgendwann, ob du es tun musstest oder einen Job über die Familie priorisiert hast (Welche Gründe auch immer).Vielleicht nicht immer bewusst aber eben doch beeinflusst.

FutureCEO schrieb am 24.12.2020:

Ich komme aus einem Umfeld, da gab es nicht den Luxus zwischen „Quality Time“ oder mehr Dasein zu entscheiden. Hier müsste 24/7 malocht werden um die Kinder zu ernähren. Mein Vater war so gut wie nie da, Mo-Sa mindestens 70 Stunden die Woche gearbeitet und trotzdem haben wir ein super Verhältnis. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wusste, dass er für uns so viel arbeiten muss. Das war alternativlos.

Und auch wenn ich in meinem ersten Job mehr verdiene als mein Vater am Ende seines Arbeitslebens, werde ich es vermutlich genauso machen.

Dein Vater war nur Sonntags da und das Verhältnis war super? Vielleicht weißt du nicht was es bedeutet wenn der Vater wirklich jeden Tag mit Dir interagieren kann. Traurig dass du deinen Kindern nicht mehr bieten magst.

Diese Aussage finde ich sehr arrogant. Es gibt viele Familien denen es genau so geht, auch im "reichen" Deutschland! Wenn all diese Familien ein gestörtes Vater Kind Verhältnis hätten, dann wäre die Gesellschaft nicht tragbar.

Es ist wichtig was für ein Vater du bist. Es ist wichtig was du in der gemeinsamen Zeit tust, sagst, ausstrahlst.
Ich habe meinen Vater auch kaum gesehen weil er arbeiten musste (seit 35 Jahren Nachtschicht von 18 Uhr bis 5 Uhr 6x mal die Woche). Mit Schlafen bis um 14 Uhr blieb da nichts groß übrig ausser gemeinsam am Tisch zum Abendessen und das Wochenende.

Nun bin ich der Meinung, dass ich einige Dinge anders machen möchte als mein Vater es getan hat oder eben so tun musste. Trotzdem ist es eine Frage der Erziehung und der Liebe die man einem Kind vermittelt. Wenn es viele Stunden pro Tag sind ist das Luxus, wenn nicht dann eben nicht. Menschen sind adaptiv und gewöhnen sich an alles bzw. Sehen vieles als "normal" an. Und trotzdem wird etwas aus uns. Das Bewusstsein spielt eine große Rolle!

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Hatte auch wenig zu tun mit meinem Vater, da er einen anspruchsvollen Job in der Politik hat. Er ist quasi 24/7 im Dienst & auch wenn wir mal kicken waren, wurde er von Leuten angesprochen.

Hat es mich gestört? Nein. Und wieso? Weil ich es nicht anders kannte. Ob das optimal ist, darüber lässt sich nun streiten.

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Würde gerne als baldiger Papa 6 Monate in Elternzeit gehen (3 davon in Vollzeit und der Rest in Teilzeit bei max. 20h/Woche). Hat jemand damit Erfahrung, wie das beförderungstechnisch ankommt?

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WiWi Gast

Big4 + Vater sein eure Meinung und Erfahrung

Als Frau kein Problem und direkte Beförderung nach Rückkehr oft gesehen, als Mann eher ein Makel. Aber hey, einfach querwechseln.

WiWi Gast schrieb am 22.10.2023:

Würde gerne als baldiger Papa 6 Monate in Elternzeit gehen (3 davon in Vollzeit und der Rest in Teilzeit bei max. 20h/Woche). Hat jemand damit Erfahrung, wie das beförderungstechnisch ankommt?

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