DAX Einkäufer schrieb:
Ich würde dort keine verbrannte Erde hinterlassen, sondern
mich bis zum letzten Arbeitstag mit vollem Einsatz für das
Wohl des bisherigen Arbeitgebers einsetzen. Man sieht sich
immer zweimal im Leben und es kann gut sein, dass Du nach
einem Jahr vom Dax-Konzern zurückwechseln willst.
Habe auch vor wenigen Monaten den Job gewechselt. Ähnliche Position, etwa 10% mehr Gehalt, viel größere Internationalität und mittelfristige Perspektiven (Auslandsentsendung etc).
Habe sehr lange überlegt, ob ich erstens annehmen und dann wie kommunizieren sollte. Hatte ein exzellentes Verhältnis zu Chef, Team-Leiter und Kollegen sowie auf meinem Gebiet im Unternehmen Freiraum und Verantwortung. Die Kündigung kam mir wirklich so ähnlich wie "schluss machen" vor...
Habe zunächst meinen Team-Leiter um ein persönliches Gespräch gebeten. Ich war total nervös und meine Hände haben etwas gezittert. Habe ihm gesagt, dass ich schlechte Nachrichten hätte, da ich mich entschieden habe zu kündigen, um eine neue Herausforderung anzutreten. Die neue Herausforderung bestand vor allen Dingen in der Perspekte im Ausland zu arbeiten. Da mich mein Team-Leiter gut kannte und auch wusste, wie international ausgerichtet ich bin, konnte er dies sehr gut verstehen. Mein Teamleiter bat mich noch auch den Chef persönlich zu informieren. Dieses Gespräch war sehr gut. Mein Chef hat es sehr sportlich genommen und meinte offen, dass junge "High-Potentials" nunmal wechselwillig sind, dies sei bei ihm nicht anders gewesen. Falls ich allerdings eine Möglichkeit sehen sollte, doch noch zu bleiben (Projekte, Geld), sollte ich mir nochmals konkrete Gedanken machen. Meine Entscheidung war allerdings schon gefallen.
Habe danach nacheinander zuerst meine engsten Team-Kollegen informiert (beim Feierabendbier) und danach die anderen Team-Leiter in der Abteilung. Dies dabei immer persönlich und immer mit dem ausdrücklichen Hinweis wie hin und her gerissen ich bei dieser Entscheidung bin.
Habe nach der Kündigung noch 3,5 Monate vollgas gegeben, Projekte abgeschlossen und Übergaben vorbereitet. Diese Tatsache war zusammen mit der allgemeinen Leistung der Grund, warum wir absolut im Guten auseinander gegangen sind und eine potentielle (bereits angebotene) Rückkehr sich wirklich nicht als reudige Rückkehr à la Niederlage anfühlen würde. Sondern als ein nach Hause kommen.
Beim neuen Arbeitgeber kam der Wunsch nicht sofort zu wechseln, sondern erst nach 3,5 Monaten, übrigens überraschenderweise gut an. Obwohl dort natürlich dringender Bedarf bestand, wurde ich somit als loyaler Kollege wahrgenommen.
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