"Meint Ihr, mit so einem Eintrag im Lebenslauf wird das dann noch so einfach werden?"
Jeder, der halbwegs bei Verstand ist erwähnt eine dann 3wöchige Beschäftigung nicht im Lebenslauf.
"Vielleicht bin ich persönlich auch zu zufrieden mit meinem Arbeitsverhältnis, als dass mir eine solche Illoyalität gegenüber gegebenen Zusagen auch nur im entferntesten in den Sinn kommen würde."
Ein Arbeitsverhältnis bestimmt einen großen Teil des Lebens. Es ist keine Frage, ob ich heute Kaffee oder Tee trinke, sowas ist etwas grundlegendes, eine "große" Entscheidung. Da verzichtet man nicht auf Chancen, bloß um "loyal" zu sein.
Mal angenommen, am Ende der Probezeit wird "umstrukturiert" und leider muss der TE beim aktuellen Arbeitgeber entlassen werden. Was hat ihm die anfängliche Loyalität dann gebracht?
Mal angenommen, der Vorgesetzte wechselt nach 2 Monaten und mit dem neuen kommt man so gar nicht klar. Die "Zusage" des Unternehmens, dass Herr X der Teamleiter und Frau Y die Abteilungsleiterin sind ist ja 2 Monate nach dem Vorstellungsgepräch auch schon nicht mehr gültig. War das Unternehmen deswegen "illoyal"?
2 Wochen sind eine viel zu kurze Zeit, um von jemandem Loyalität verlangen zu können.
Ich war mal in einer Bewerbungsphase. Unternehmen A hatte sich für einen anderen Bewerber entschieden, wollte meine Daten aber behalten. Vielleicht ergebe sich in Zukunft mal was. Ich habe dann bei Unternehmen B angefangen. 5 Monate später hat Unternehmen A angerufen und gefragt, ob ich noch verfügbar sei. Meine Antwort lautete "Nein". Warum? Ich habe mich gut bei Unternehmen B eingelebt, die Prozesse und Strukturen verstanden und die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Ich habe mich Unternehmen B gegenüber verpflichtet gefühlt, war "loyal", es wurde beidseitig bereits investiert.
Nach 2 Wochen hat man aber noch keinerlei Loyalitätsgefühl aufgebaut.
"Es kann für den Arbeitnehmer gut sein, eine Sache auch mal auszuhalten und damit "Durchhaltevermögen" zu entwickeln. Das braucht man nämlich auch."
"Durchhaltevermögen" ist ein Begriff, den nur derjenige von einem verlangt, der bei Nichteinhaltung Schaden nehmen könnte, meistens wird er von Arbeitnehmern verlangt. Und zwar vom Arbeitgeber.
Warum verlangt der aktuelle Arbeitgeber vom TE in diesem konkreten Fall nicht "Mut zum Risiko", "Mut zur Veränderung", "Entscheidungsfreude", "Durchsetzungfähigkeit"? Nein, es wird "Durchhaltevermögen" verlangt.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Wir haben ja nichtmal genaue Angaben vom TE, was die Alternative denn so viel attraktiver macht (Gehalt, Ort, Arbeitszeit, Tätigkeit, Name des AG usw.), so dass die Diskussion sich sehr abstrakt und theoretisch entwickelt.
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