Habe vor 2 Jahren meinen Bachelor in BWL (solide staatliche Uni, falls das wichtig ist) abgeschlossen und anschließend zwei Praktika in einem Startup und Konzern/Mittelständler gemacht. Beides spannende Erfahrungen, aber aufgrund von Covid mit dem ganzen Home Office irgendwie beides nicht das was ich mir vorgestellt habe.

Hauptmanko bei beiden: teilweise einfach stinklangweilige Arbeiten, wie "research" oder irgendwelche Excel Modelle/PPT bauen, die dann im Vorstandsmeeting für paar Minuten gezeigt werden. Gefallen hat es mir allerdings schon, an den Meetings teilzunehmen und in einer gewissenweise als die rechte Hand von einem C-Level Executive aufzutreten.

In Bezug auf das Start Up muss ich ehrlicherweise auch sagen, dass ich gefühlt zu konservativ bin. Damit will ich ganz sicher nicht sagen, dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehe, aber wenn man sich als "weißer heterosexueller Mann" teilweise wie eine eben Minderheit vorkommt, fühle ich mich unwohl.

Da ich danach noch nicht wusste, was ich wirklich will, habe ich mich dazu entschieden, doch noch einen Master zu machen.
Ursprünglich wollte ich diesen dann an einer Uni a la WHU, HHL, etc. machen, jedoch habe ich mich im Endeffekt dagegen entschieden, da die Corona Situation zu unsicher war und ich keine 30k für online lectures ausgeben wollte. Bin daher an die TUM gegangen und bereue es auch nicht, da auch hier eine Top Lehre geboten wird. Besonders gefallen mir die Module in den Bereichen Entrepreneurship und Innovation (ich weiß ziemlich großes Feld).

Im Endeffekt weiß ich nun aber leider nicht, was ich nach dem Master machen will.
In einem Konzern a la BMW oder Allianz eine Nummer im System zu sein und für 60k irgendwelche bullshit Aufgaben zu verrichten, die in 5-10 Jahren eh automatisiert werden, kommt nicht für mich in Frage. Ich habe das Bedürfnis, die Welt in einer gewissen Weise positiv zu beeinflussen und etwas aus meinem Leben zu machen und zu hinterlassen.

Ausland (SEA) hat mir während meines Auslandssemesters sehr gefallen, jedoch will ich nicht dort Enden, sondern mittelfristig eine Familie in Deutschland gründen.

Könnt ihr mir sagen, wie ich den für mich perfekten, auch gerne unkonventionellen Berufseinstieg finden kann? (Notenschnitt: ca. 1,8)

P.S. bitte keine ellenlangen Vorwürfe a la "wieso machst du einen Master, obwohl du nicht weißt was du danach machen willst".. Es ist wie es ist.

WiWi Gast schrieb am 14.07.2022:

In einem Konzern a la BMW oder Allianz eine Nummer im System zu sein und für 60k irgendwelche bullshit Aufgaben zu verrichten, die in 5-10 Jahren eh automatisiert werden, kommt nicht für mich in Frage. Ich habe das Bedürfnis, die Welt in einer gewissen Weise positiv zu beeinflussen und etwas aus meinem Leben zu machen und zu hinterlassen.

Wirke doch selbst an der Automatisierung mit. Ich habe bislang nur "bürokratische" Unternehmen von innen gesehen und muss sagen, dass die Arbeitsweise eigentlich immer so ist, dass ein paar Leute Prozesse verschlanken und automatisieren und dann auf Basis von dem, was die anderen machen, die automatisierten Prozesse weiterentwickeln. Es kommt so oder so immer wieder etwas Neues rein, was dann erstmal per Hand gelöst werden muss, bis es wer automatisiert hat und nicht immer lohnt sich eine Automatisierung.

Was für eine Art Impact willst du denn haben? Gucke eventuell, dass du kundennah arbeitest, dann merkst du mehr, wie deine Arbeit Früchte trägt.

Könnt ihr mir sagen, wie ich den für mich perfekten, auch gerne unkonventionellen Berufseinstieg finden kann? (Notenschnitt: ca. 1,8)

Kurz und knapp: Nein. Das kannst nur du bzw. verabschiede dich direkt vom "perfekten" Einstieg. Du wirst nicht in einen Job kommen, bei dem sämtliche Rahmenbedingungen, die Inhalte und das Team alles passen. Ist einfach utopisch. Du willst die Welt verändern? Gut! Aber zum Einstieg wird dir das kaum gelingen.

Gefühlt klingst du wie jemand der gerne mal gründen würde. Daher würde ich vorschlagen du solltest bei einer Beratung anfangen, dort lernst du viel wichtiges und kannst Kontakte knüpfen (auch zu anderen Gründern). Wenn du soweit bist, kündigst du und gründest. Am besten halt ein "positive impact" start up. Ansonsten fällt mir nur noch ein bei nem NGO / Stiftung anzufangen, falls das was für dich ist?