Re: Wie schlimm steht es um die Absolventen?
So, ich bin der Poster des unten zitierten Textes.
mir persönlich ist die Theorie des Angebots und der Nachfrage auch bekannt. Ich bin sogar davon überzeugt, dass mein Lebenslauf besser aussieht als der vieler Leute hier, die ihren Job durch Vitamin B erhalten haben. Wenn diese Leute das Glück hatten, so zu einer Einstellung gekommen zu sein, dann sei ihnen das gegönnt - nur sollten diese Leute dann mal schön den Ball flach halten, denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall!!
Mir persönlich geht es nicht um die Schaffung künstlicher Arbeitsplätze, auch wenn mein Vorposter mit dem McKinsey & Co - Beispiel gar nicht so unrecht hat. Mir geht es "nur" darum, die breite Öffentlichkeit mal auf unsere Situation aufmerksam zu machen und nicht immer nur den Schulabbrecher zu sehen, den es zu fördern gilt - und genau das passiert übrigens per Schaffung künstlicher Ausbildungsstätten oder eine Ebene weiter entfernt über das auferlegte Konjunkturprogramm. Es kann nicht sein, dass der Staat Milliarden in die Förderung dieser Personen steckt und wir gar nichts bekommen.
Ich selbst finanziere mich seit 5 Monaten aus den Erspanissen der letzten Jahre. Ich habe für diese Ersparnisse hart gearbeitet und mir nur selten eine Urlaub oder ähnlichen Luxus gegönnt. Als Dank dafür habe ich ein monatliches Einkommen von 0 Euro und 0 Cent und muss mich von Personalchefs fragen lassen, was ich seit meinem letzten Praktikum denn eigentlich täte. Meine Berufschancen würde es schon erheblich erhöhen, wenn ich wenigstens einen SAP-Kurs erhalten würde, aber ich erhalte nichts. Ich blute für die harte Arbeit während und im Vorfeld meines Studiums uns finanziere somit die Finanzkrise. Die Verursacher hingegen haben längst ausgesorgt aber nicht ausgedient. Die Verschulder der Gesellschaft bekommen auch reichlich, nur der Sparer, der ist mal wieder der Dumme.
Die Sache mit der Petition finde ich im Übrigen sehr gut, auch wenn einige Leute da Angst vor zu haben scheinen. Vielleicht ist es ja die Furch davor, dass Ihnen ihr Vitamin B irgendwann nicht mehr weiter hilft und sie dann in unsere Situation rutschen.
An die "Lobbyisten": Euer Netzwerk wird auch noch mächtig ins Wackeln geraten, wenn es so weitergeht!!
Viele Grüße, Sven T.
Lounge Gast schrieb:
antwortenIch habe schon mit dem Gedanken gespielt, einen Brief an den
Bundesräsidenten zu schreiben. Sicherlich wird das nicht viel
bringen, aber man muss doch mal die breite Öffentlichkeit auf
uns Hochschulabsolventen aufmerksam machen. Da ist stets die
Rede von Konjunkturprogrammen und Kurzarbeit, aber das bringt
uns wirklich gar nichts!! Um uns schert sich doch keiner was.
Es wurde uns immer gesagt, dass man in seine Bildung
investieren soll, dass man seine Schule bestmöglich
abschliesen soll, danach am besten Studieren.... all die
tollen Ratschlägen haben wir befolgt und jetzt sitzen wir auf
der Straße und werden depressiv. Und vom Arbeitsamt kommt
natürlich auch nichts: Keine Weiterbildung, keine
Sprachkurse, keine Fahrtkostenerstattung, keine Vermittlung
an Sacharbeitertätigkeiten, REIN GAR NICHTS!!Ich gehöre vom Abschluss selbst zu den 20% der besten. Aber
ich bekomm nicht mal eine einfache Bürotätigkeit um
wenigstens Zeit zu überbrücken. Mir fehlt ein
Auslandsaufenthalt, aber ohne Moos nichts los!!Und dann kenne ich Kommilitonen, die haben ihren Abschluss
ein Jahr früher erzielt - mit weniger Erfolg zwar, aber die
haben nun sehr gute Jobs.Und dann immer die schlauen medialen Ratschläge: Promovieren
Sie doch einfach. Weil die Universitäten da ja unendliche
Resourcen hätten. Und wie soll man extern promovieren, wenn
man nichtmal ein Nebenjob findet!??Wir haben nun alle ein viertel Jahrhundert in unseren
Lebenslauf investiert und stehen schlechter dar als Leute
ohne Schulabschluß, denn die erhalten wenigstens
Unterstützung. Das kann es doch nicht sein!!Ich hör jetzt besser auf, sonst platzt mir noch der Kragen!!!