Wenn du steuerlich optimiert tradest und dementsprechend bei einem ausländischen und professionellen Broker wei IB bist hat dein Broker die Besteuerung noch nicht übernommen. Dann wird dir die Steuer nicht nach jedem profitablen Trade abgezogen sondern erst im Zuge der Steuererklärung, du gewährst dem Fiskus als im Endeffekt keinen kostenlosen Kredit. Die Steuererklärung ist allerdings auch kein Hexenwerk und IB stellt dir entsprechende Formulare.
Ich verbringe ähnlich viel Zeit neben meiner Arbeit mit diesem Hobby. Über fulltime habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich kam zu dem Schluss, dass eine konventionelle Karriere bzw wertvolle Skills die ich damit schärfe und im Zweifel monetarisieren könnte den bestmöglichen langfristigen Hedge darstellen. Zumindest bis ich finanziell ohnehin über den Berg bin und ein paar Mio zur Seite geschafft habe.
Auch wenn du es wahrscheinlich schon 1000x gelesen/gesagt bekommen hast: Mit das wichtigste beim Traden auf die Dauer ist dein Risikomanagement. Du solltest unabhängig von einzelnen Wetten ein gesundes Portfolio strukturieren und nur mit einer bestimmten Allokation "spielen". Außerdem sollte man sich immer selber kritisch hinterfragen und bereit sein einzusehen, wenn "Edge" den man mal hatte, zb eine über Jahre profitabele Strategie, nicht mehr liefert.
Ich weiß nicht wie viele Trades du aktuell so machst. Von anderen die "full-time" gegangen sind habe ich allerdings erfahren, dass sie anfangs Probleme hatten, linear zum gestiegenen Zeiteinsatz mehr Opportunities im Markt zu finden. Viele hatten ähnlich wie ich aktuell bevor sie "full-time" gingen im Jahr vielleicht 5-10 größere Trades gemacht, alles nur in Fällen wo sie dachten, dass wirklich etwas mit sehr großer Konfidenz falsch bepreist wurde. Damit auch ein sehr gutes Geschäft neben der Arbeit gemacht. Als "full-time" haben sie allerdings recht schnell gemerkt, dass dieser Ansatz nur teilweise skaliert und es eben nicht unbegrenzt viel Möglichkeit mit bestimmten Ansätzen gibt, die mit mehr Zeit erschlossen werden kann. Auch hier greift anscheinend in gewisser Weise das 80:20 Prinzip. Wie "skalierbar" dein Ansatz ist kannst nur du wissen, oder vielleicht falls möglich in einem Sabbatical von ein paar Monaten testen. Sei dir aber dessen bewusst, dass die aktuellen extrem volatilen Marktbedingungen in denen eklatante Fehlbepreisungen und Preisbewgungen im Stundentakt auftreten alles andere als repräsentativ sind.
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