"Wie war dein Vorstellungsgespräch?"

Ich bin gerade beim Vorstellungsgesprächen eingeladen und werde dann von meinen Bekannten / Verwandeten immer wieder von diesen gefragt.

Sage ich, ich war nervös, entspannt, etc...so können die nichts damit anfangen, sage ich, das wird sich in ein oder zwei Wochen klären, heit es: Das war jetzt aber eine komische Antwort. Egal was ich antworte, erwartet man von mir eine Aussage, die aber nicht in meiner Entscheidung liegt, weil der pot. Arbeitgeber jetzt dran ist und ich keine Glaskugel habe. Diese Fragerei geht mir auf den KRANZ. Mir machen die Vorstellungsgespräche eher Spaß, bzw. die Fragen bzw. ich habe davor keine Furcht... wie würdet ihr die Frage beantworten? "Und, wie wars?" ohne doof angeguckt zu werden oder in ratlose Gesichter zu schauen?

"Wie?s gelaufen ist? Wie ist Stalingrad gelaufen?"

Warum die Frage in einem Satz beantworten? Einem Kumpel reicht natürlich ein "Ganz okay", sämtliche weiblichen Bekannten und Verwandten erwarten einen ausführlichen Austausch dazu, was du gefragt wurdest, wie du dich gefühlt hast, wie du die Leute und die Firma einschätzt und vor allem wollen sie deine Versicherung, dass der Job sehr vielversprechend ist und sie ihn dir quasi zugesagt haben. Weil dann müssen sie sich endlich keine Sorgen mehr um dein Berufsleben machen.

"Mir hat es dort gefallen" oder "Mir hat es dort nicht gefallen".

Ich hab da auch immer geantwortet, "Ich war zufrieden/nicht zu frieden mit dem Gespräch, aber mal abwarten was daraus wird. Man kann es ja nicht immer so einschätzen". Was soll man auch anderes sagen, man kann ja nicht in den Personaler oder die Entscheidungsprozesse schauen. Entweder es klappt oder nicht :)

Um solche nervigen Fragen nicht beantworten zu müssen, erzähle ich erst gar niemandem (außer meinem Freund) dass ich ein VG habe. So etwas würde mich extremst nerven. Und wenn du dann eine Absage bekommst, musst du wieder jedem erzählen, dass es leider nicht geklappt hat.

Da kann man vieles antworten, wenn man nie wieder gefragt werden will.

Die nachdenkliche Antwort:

"Das hängt davon ab, wie man das alles deutet. Es gibt ja viele Signale, die auf einen einprasseln. Zum Beispiel waren zwei Leute im Raum. War das nun gut oder schlecht? Weiß ich auch nicht. Dann wurde mir Wasser angeboten. War das ein Signal? ..."

Die dankbare Antwort:
"Danke, dass Du fragst. Und wie war Dein Wochenende so?"

Die kreative Antwort:
"Ich musste mit Orangen jonglieren. Zum Glück hatte ich welche dabei, sonst wäre ich gleich rausgeflogen."

Die ausführliche Antwort:
"Also ich kam um 09.30 Uhr an dem Gebäude an. Es ist ein sehr hohes Gebäude mitten in der Stadt. Mit einer wunderschönen Fassade, viel Glas und grauer Beton. Wirklich schön! Die Sonne kam von links und da konnte man richtig schön die Reflexionen auf dem Glas sehen. Warte mal, ich finde bestimmt bei Google ein Bild von dem Gebäude. Schau mal hier, so sieht das aus. Der Hammer! Also ich bin dann rein, durch die linke Tür. Schau mal auf dem Bild, da sind drei Türen und durch jede hätte ich gehen können! In der linken stand aber gerade jemand..."

Am Ende sollte man aber nicht vergessen, dass diese Fragen schlicht eine Form der freundschaftlichen Anteilnahme sind. Die wenigsten aus Deinem Freundeskreis wollen Dich auf Deinen beruflichen Erfolg kontrollieren. Freunde und Familie nehmen Anteil an Deiner Situation und teilen Deine Freude wie auch Deine Bedenken. Das ist an sich nichts Schlechtes.

Tatsache ist, dass du deine Chancen ja wirklich null einschätzen kannst! Das Gespräch kann noch so gut laufen, die Gesprächspartner noch so nett sein, aber schlussendlich hat ihnen ein anderer halt doch besser gefallen (oder war keine Frau im gebährfähigen Alter ;-)). Du weißt eben nicht, wer sich sonst noch alles beworben hat.
Genau so gut kannst du das Gefühl haben, du hast es total versemmelt, du warst nervös, dir sind keine Antworten eingefalen, du konntest nicht alle Fragen beantworten aber schlussendlich bekommst du den Job trotzdem, weil die anderen auch nicht besser waren oder das Unternehmen absichtlich seltsame/schwierige Fragen stellt, die niemand beantworten kann.

Deine Bekannten/Verwandten werden doch auch schon Vorstellungsgespräche gehabt haben und wissen wie das abläuft :)!

Ich weiß ja nicht was deine bekannten und Verwandeten hören wollen, klingt aber komisch.

1. Frage: Wollen die deinen Erfolg oder deinen Mißerfolg, also sind es Freund oder A-Geigen?

Falls Letzteres einfach belanglose Details nennen ohne zu erzählen wie du dich gefühlt hast. Kann man bei Freunden aber genausogut machen, außer einer bringt wirklich gute Feedbacks.

Ich erzähle nie jemand von Vorstellungsgesprächen, weil ich genau auf solche Fragen keinen Bock habe.

Verstehe das Problem nicht. Mir reichen zwei Standardantworten:

1. Lief gefühlt ganz gut, aber mal sehen.

2. Lief nicht so, aber schauen wir mal.

Das reicht den meisten Freunden und Bekannten. Die Eltern würden bei Antwort 2 evtl. nochmal nachhaken, was denn nicht so gut lief.

Verstehe das Problem auch nicht.

Wenn ich Bock habe davon zu erzählen, mache ich das, andernfalls gebe ich eben nur ein Satz von mir.