Wirtschaft studieren: Das Studium Wirtschaftmathematik (WiMa)
Wirtschaftsmathematiker zählen zu den Akademikern mit den besten Gehältern. Für viele Unternehmen ist die Mathematik von enormer Bedeutung, genau wie im alltäglichen Leben, sodass auf junge Wirtschaftsmathematiker und Wirtschaftsmathematikerinnen vielfältige Einsatzmöglichkeiten warten. Die Nachfrage an MINT-Arbeitskräften steigt, so auch die Zahl der Studienanfänger. Im Fach Mathematik wurden im Wintersemester 2014/15 rund 26.000 Studienanfänger gezählt.
Studium Wirtschaftsmathematik Master
Der Master in Wirtschaftsmathematik (WiMa) baut auf einen Bachelor-Studiengang in einem mathematischen Fach auf und sieht eine Vertiefung vor in: Mathematik, Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Finanzmathematik, Versicherungsmathematik, Business Mathematics, Quantitative Finance, Stochastic Engineering in Business and Finance. Wer eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebt, muss einen Master in Wirtschaftsmathematik abschließen. Ein Masterabschluss kann aber auch für eine Führungsposition in Industrie und Wirtschaft qualifizieren.
Alternativ kann die Zeit zwischen Bachelor und Master in Wirtschaftsmathe für Praxiserfahrung genutzt werden. Branchenbezogene Praktika ermöglichen einen umfassenden Einblick in die Anwendung der Theorie. Währenddessen können Kontakte zur Wirtschaft oder Industrie aufgebaut werden. Das kann den Bewerbungsprozess in Zukunft verkürzen, wenn während der Praktikumszeit bereits berufliche Entscheidungen gefällt werden. Nach den Ergebnissen der Studie Karrierechancen für Bachelorabsolventen zeigt sich, dass rund 85,1 Prozent der befragten Unternehmen bereit sind, Karrierechancen ihren Bachelorabsolventen auch ohne Master einzuräumen. 47,9 Prozent der Unternehmen würde ihren Arbeitnehmer aber auch darin unterstützen, einen berufsbegleitenden Master zu machen.
Voraussetzungen für das Studium Wirtschaftsmathematik Master
41 Masterstudiengänge in Wirtschaftsmathematik (WiMa) werden laut der Datenbank von Hochschulkompass.de angeboten. Die formellen Voraussetzungen für einen weiterführenden Masterstudiengang sind dabei unterschiedlich. Wesentlich ist ein Bachelorabschluss oder Diplomabschluss in Wirtschaftsmathematik oder ein Studium in einem anderen mathematischen Fach. Abhängig davon, welcher Abschluss vorliegt, wird eine Mindestanzahl an ECTS-Leistungspunkten in bestimmten Teilbereichen gefordert. Ist die Voraussetzung nicht gegeben, kann die Zulassung von einer abzulegenden Eignungsprüfung oder von zusätzlichen Leistungsnachweisen und Modulprüfungen aus dem Bachelor-Studiengang erfolgen. Der Nachweis von Englisch-Kenntnissen wird darüber hinaus verlangt, da einige Lehrveranstaltung in englischer Sprache stattfinden. Wer einen Masterplatz in Wirtschaftsmathematik bekommt, obliegt jeweils dem Studien- und Prüfungsausschuss der gewählten Hochschule.
Ein Master in Wirtschaftsmathematik (WiMa) ist in der Regel ein sogenannter konsekutiver Master. Fachfremde Studenten, die keinen Bezug zu einem mathematischen Fach nachweisen können, sind im Zweifelsfall vom Zugang zum Master Wirtschaftsmathematik ausgeschlossen. Die Regelstudienzeit für einen WiMa-Master variiert von drei bis vier Semestern. Davon gilt ein Semester der Bearbeitung und der Beendigung einer Masterarbeit.
Wechsel von einer FH auf eine Uni
Der Wechsel von einer Fachhochschule auf eine Universität war in der Vergangenheit nicht immer leicht. Durch die Bologna-Reform sollen Hochschulwechsel erleichtert werden. In der Realität zeigt sich, dass dies leider nicht immer der Fall ist. Aufgrund interner unterschiedlicher Voraussetzungen von Hochschulen hinsichtlich der Studienabläufe und Studieninhalte, muss jeweils im Individuellen geprüft werden, ob ein Hochschulwechsel ohne weiteres machbar ist. Oft scheitert es an der subjektiven Vergabe von ECTS-Leistungspunkten in den Modulen. Wen das betrifft, der muss an manchen Universitäten einen Eignungstest bestehen oder gegebenenfalls vereinzelte Module nachholen.
Prüfungen und Abschluss in der Wirtschaftsmathematik Master
Um einen Master in Wirtschaftsmathematik (WiMa) abzuschließen, müssen Studierende eine Gesamtpunktzahl von 90 bis 120 ECTS-Leistungspunkten in den vertieften Modulen erzielen. 30 ECTS-Punkte entfallen dabei auf die Anfertigung und Abgabe einer Masterarbeit. Das Studium wird mit der MA-Arbeit und ihrer Verteidigung abgeschlossen.
Mit dem Abschluss wird der akademische Grad Master of Science in Wirtschaftsmathematik vergeben. Der WiMa-Masterabschluss befähigt zu einer anschließenden Promotion an einer deutschen Universität und zur Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter/wissenschaftliche Mitarbeiterin.
Interessante Masterstudiengänge in Wirtschaftsmathematik (WiMa)
- Finanz- und Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Braunschweig
- Aktuarwissenschaften der Universtität Ulm
- Mathematik für Finanzen, Versicherungen und Management an der Hochschule Darmstadt
- Mathematics in Operation Research an der Technischen Universität München
- Wirtschaftsmathematik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Applied Mathematics an der Hochschule Koblenz