Wirtschaft studieren: Das Studium Wirtschaftmathematik (WiMa)
Wirtschaftsmathematiker zählen zu den Akademikern mit den besten Gehältern. Für viele Unternehmen ist die Mathematik von enormer Bedeutung, genau wie im alltäglichen Leben, sodass auf junge Wirtschaftsmathematiker und Wirtschaftsmathematikerinnen vielfältige Einsatzmöglichkeiten warten. Die Nachfrage an MINT-Arbeitskräften steigt, so auch die Zahl der Studienanfänger. Im Fach Mathematik wurden im Wintersemester 2014/15 rund 26.000 Studienanfänger gezählt.
Wirtschaftsmathematik als wissenschaftliche Lehre
Aus der Mathematik hat sich 1977 das Fach Wirtschaftsmathematik als eigenständiger und interdisziplinärer Studiengang heraus entwickelt. Wirtschaftsmathematik, auch bekannt unter Aktuarwissenschaften, ist ein anwendungsorientierter Studiengang, der den gegenwärtigen und zukünftigen Problemen der Wirtschaft unter Zuhilfenahme mathematischer Methoden Rechnung trägt. Dementsprechend werden innerhalb der Wirtschaftsmathematik einerseits die wichtigsten mathematischen Denkweisen und Inhalte mit der dort typischen Begrifflichkeit und Präzision vermittelt. Andererseits werden die Studierenden in der Wirtschaftsmathematik mit wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnissen und mit den Möglichkeiten der Informatik vertraut gemacht.
Je nach Schwerpunktbildung enthält ein Wirtschaftsmathematik-Studium:
Teildisziplinen der Wirtschaftsmathematik sind:
- Industriemathematik
- Versicherungsmathematik
- Operation Research
- Finanzmathematik
Ausgebildete Wirtschaftsmathematiker und Wirtschaftsmathematikerinnen verfügen über grundlegende mathematische und wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse, sodass sie mathematische Verfahren auf die Wirtschaft anwenden können.
Studienmöglichkeiten der Wirtschaftsmathematik (WiMa)
Wirtschaftsmathematik studieren kann in Deutschland auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Die meisten Studenten studieren in Vollzeit im Präsenzunterricht. Wirtschaftsmathematik als Duales Studium ermöglicht neben einem Berufs- auch einen Studienabschluss zu erlangen. Daneben gibt es das Teilzeit-Studium oder berufsbegleitendes Studium. Gegenüber dem dualen Studium in Wirtschaftsmathematik können Studierende weiterhin ihren erlernten Beruf ausüben. Das Fernstudium in Wirtschaftsmathematik eignet sich für diejenigen, die weiterhin berufstätig sein und ortsunabhängig in Teilzeit oder Vollzeit studieren möchten.
- Vollzeitstudium im 1-Fach-Bachelor oder im 2-Fach-Bachelor
- Teilzeitstudium im 1-Fach-Bachelor oder im 2-Fach-Bachelor
- Berufsbegleitendes Studium
- Duales Studium
- Fernstudium
- Vollzeitstudium konsekutiv Master oder nicht-konsekutiv Master
- Teilzeitstudium konsekutiv Master oder nicht-konsekutiv Master
- Master of Business Administration (MBA)
Besonderheit Diplom Wirtschaftsmathematik (WiMa)
An einigen Hochschulen, zum Beispiel an der Universität Leipzig, wird trotz Einführung des einheitlichen Bachelor- und Mastersystems weiterhin der Diplomstudiengang Wirtschaftsmathematik angeboten. Es beruht, wie auch vor dem Bologna-Prozess, auf dem Prinzip Grund- und Hauptstudium, in dem Leistungspunkte erzielt werden müssen. Im Diplomstudium an der Uni Leipzig wird Wirtschaftsmathematik im Vollzeitstudium nach neun Semestern abgeschlossen.
Die richtige Hochschulwahl für ein Wirtschaftsmathematik-Studium
In Deutschland gibt es grundsätzlich zwei Hochschulformen, um ein Wirtschaftsmathematik-Studium zu beginnen: staatliche Hochschulen und private Hochschulen. Innerhalb dieses Rahmens wird zusätzlich unterschieden in: Universität, Fachhochschule, Private Hochschule, Berufsakademie. Die Einführung des Bachelor- und Mastersystem inklusive dem Punktesystem "European Credit Transfer System" (ECTS) im Zuge der Bologna-Reform hat Veränderungen bewirkt. Alle Bachelorabschlüsse oder Masterabschlüsse von deutschen Hochschulen sind angeglichen und gleichermaßen anerkannt. Unterschiede zwischen den Hochschulen gibt es vor allem darin, wie studiert wird. Fachhochschulen überzeugen Studieninteressierte durch ihren ausgewiesenen Praxisbezug, während an Universitäten die Anwendung wissenschaftlicher Theorie vorrangig ist. Wer bereits während des Studiums an wichtige Wirtschaftskontakte anknüpfen möchte, wird an einer privaten Hochschule meist eher fündig werden. Die Kombination aus Berufsausbildung und Studium, auch bekannt unter Duales Studium, wird an Berufsakademien praktiziert. Welche Hochschulform am geeignetsten ist, sollte auch unter Berücksichtigung des Promotionsrechts entschieden werden. Promovieren können Studierende mit einem Abschluss von einer Universität, für FH-Absolventen existiert ein kooperatives Promotionsrecht.