Statistik: BuWiN 2017 - Wissenschaftliche Karrieren werden immer attraktiver
Der dritte Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017 macht deutlich, dass die Wissenschaftskarriere immer beliebter wird: Innerhalb von 14 Jahren konnte ein Wachstumsplus von 76 Prozent verzeichnet werden. Dazu zählen Promovierende und Promovierte als wissenschaftliche Mitarbeiter an Lehrstühlen.
Empirische Befunde zur Vereinbarkeit von Familie und akademischer Karriere
- 13 bis 30 Prozent des wissenschaftlichen Nachwuchses sind Eltern
- insgesamt betrachtet ist die Kinderlosigkeit beim wissenschaftlichen Nachwuchs höher als bei Hochschulabsolventinnen- und absolventen 49 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und 42 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter an Universitäten endgültig kinderlos
- Die meisten Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler wünschen sich Kinder.
- Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler führen eine zu geringe Planungs- und finanzielle Sicherheit sowie eine fehlende berufliche Etablierung als Hauptgründe für das Aufschieben von Kinderwünschen an
- In Bezug auf die Vereinbarkeit fällt das Urteil des wissenschaftlichen Nachwuchses weder besonders positiv noch besonders negativ aus: Allerdings werden die hohen Arbeits- und Mobilitätsanforderungen, das Zusammenfallen von Familiengründungs- und Qualifizierungsphase sowie mangelnde Betreuungsmöglichkeiten kritisch gesehen
- Die Wahrscheinlichkeit, eine Promotion aufzunehmen, ist für Hochschulabsolventinnen und - absolventen mit Kind/ern tendenziell geringer als für kinderlose
- Diskriminierung aufgrund von Elternschaft nehmen vor allem Frauen wahr: Sie erleben häufiger als Männer eine geringere Wertschätzung für ihre wissenschaftliche Leistungsfähigkeit und eine geringere Förderung durch ihre Vorgesetzten.
- In der Tendenz schätzen Frauen im Vergleich zu Männern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf negativer ein und sehen sich häufiger mit negativen Konsequenzen ihrer Elternschaft konfrontiert: Frauen übernehmen häufiger die Hauptverantwortung für Familien- und Heimarbeit
Familien- und hochschulpolitische Steuerungsinstrumente, Programme und Maßnahmen
- allgemeine familienpolitische Steuerungsinstrumente: Elternzeitregelung, Elterngeld, staatliche Subventionierung der Kinderbetreuung
- speziellen Maßnahmen für den wissenschaftlichen Nachwuchs: flexible Arbeitszeiten, Eltern- Kind- Zimmer, Angebote für eine regelmäßige Kinderbetreuung, Workshops und Coachings zum Thema Vereinbarkeit sowie Beratungsangebote zur Pflege von Angehörigen.
- Maßnahmen der Hochschulen entsprechen im Wesentlichen den Bedürfnissen von Eltern: jedoch sind Maßnahmen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ihrer Zielgruppen nicht ausreichend bekannt
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Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen von wissenschaftlichen Nachwuchs
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Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaftskarriere
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