Hallo Leute,

Die Frage steht oben. Ich würde gerne in den ersten 3-4 Jahren eine Weltreise von circa einem halben Jahr machen. Einerseits würde ich gerne Erfahrungen dazu hören ob ihr sowas häufiger mitbekommen habt und darüber hinaus wie man es am besten anstellt? Überstunden sammeln und abfeiern, Sabbatical beantragen, unbezahlten Urlaub?

Klingt in der Theorie ganz nett und machbar, aber die Praxis sieht dann doch anders aus.
Das Staffing erstreckt sich in großen Teilen über das ganze Jahr und da wird es ziemlich schlecht aussehen.

Andererseits würde mich aktuell interessieren, wie eine Weltreise zu Covid Zeiten klappt?

Hängt auch von der Big4 ab, wo willst du denn hin?

klar, in Nordkorea auch länger

TE hier,

Es geht um eine Big4 wo jede Überstunde aufgeschrieben werden kann. Es geht nicht um eine Reise die ich aktuell antreten möchte sondern in 3-4 Jahren wenn sich alles beruhigt hat. Werde im April meinen Abschluss machen und wollte eigentlich im Anschluss von meinem Master diese Reise antreten, was aufgrund der aktuellen Lage nicht möglich sein wird. Ich will diese aber unbedingt nachholen. Der KPMGler hat einmal erzählt dass mehrere in seinem Team für 6 Monate eine solche Reise angetreten haben basierend auf Überstunden und Urlaub etc.. Wollte darüber hinaus noch andere Erfahrungen einsammeln

Sabbatical...

Ich hin bei keiner Big4 aber eine Freundin von mir hat das gemacht. Nach vier Jahren die Überstunden genommen und für ein paar Monate (waren mehr als drei) durch Südostasien gewandert. Scheint also möglich zu sein, ich hatte aber keine Einblicke in die Formalitäten.

Wenn du im Audit bist sind 3-4 Monate sicher möglich im Juni, Juli, August und September. Ich würde es einfach früh genug ansprechen und Überstunden bzw. Jahresurlaub ansparen.

Ich kanns nicht von Big4 sagen sondern nur vom Konzern. Dass das Staffing immer langfristig geplant ist ist klar, ist bei uns auch so. Daher müssen wir mindestens 6 Monate, in der Realität eher 10-12 Monate vorher das Sabbatical beantragen. Wie das bei Big4 mit Überstunden und Urlaub ist keine Ahnung, ich gehe aber ehrlich gesagt davon aus dass du wenn du es früh genug, vll sogar >12 Monate im Voraus, ankündigst du keine Probleme haben solltest. Du brauchst btw auch locker 6 Monate für die Planung, also sollte es kein Problem sein. Wenn du es nicht genehmigt kriegst kannst du immer noch kündigen und dich nach der WR bei einer der anderen Big 4 bewerben, die nehmen dich dann sicherlich mit Kusshand :P

Ja, vor allem auf den unteren Rängen geht es wenn man es rechtzeitig ankündigt relativ problemlos sich lange frei zu nehmen. Man muss sich aber selber wirklich darum kümmern.

Das Problem wird eher sein die 6 Monate voll zu bekommen weil du deinen Jahresurlaub meines Wissens nach bei den meisten nur ein Jahr vorschieben kannst, du hättest also gerade mal zwei Monate durch Urlaub und vier Monate alleine mit Überstunden (ca. 800) wirst du vermutlich kaum schaffen.
Bei denen die ich kenne die das gemacht haben hat man sich so geeinigt, dass die 6 Monate lang nur das halbe Gehalt bekommen aber gleichzeitig voll gearbeitet haben und dann eben anschließend 6 Monate frei hatten und weiter das halbe Gehalt bekommen haben.

Hi,
ja, das geht grundsätzlich.
Muss halt frühzeitig geplant werden (gerne ein Jahr im voraus) damit es im Staffing und in der Kundenkommunikation berücksichtigt werden kann.

Während meiner Zeit als PML bzw. Vorgesetzter später, habe ich 4x "Sabbaticals" von 3-6 Monaten in meinem Team gehabt. Das geht natürlich umso besser, je besser auch die Performance von dir ist. Je weniger man dich komplett verlieren will, desto eher gesteht man dir diese Auszeit zu.

Also, nur Mut. Vorgesetzten ansprechen, am Besten in Deine Zielplanung für das nächste Jahr reinschreiben lassen und dann konsequent vorwärts treiben. Das funktioniert schon, zumindest bei KPMG

Voice of Reason schrieb am 11.02.2021:

Hi,
ja, das geht grundsätzlich.
Muss halt frühzeitig geplant werden (gerne ein Jahr im voraus) damit es im Staffing und in der Kundenkommunikation berücksichtigt werden kann.

Während meiner Zeit als PML bzw. Vorgesetzter später, habe ich 4x "Sabbaticals" von 3-6 Monaten in meinem Team gehabt. Das geht natürlich umso besser, je besser auch die Performance von dir ist. Je weniger man dich komplett verlieren will, desto eher gesteht man dir diese Auszeit zu.

Also, nur Mut. Vorgesetzten ansprechen, am Besten in Deine Zielplanung für das nächste Jahr reinschreiben lassen und dann konsequent vorwärts treiben. Das funktioniert schon, zumindest bei KPMG

TE hier,

1. Haben die Kollegen bei dir das als Sabbatical gemacht oder die angesammelten Überstunden dafür genutzt?
2. Wie war es bei anderen Senior Managern in deinem Team, waren die da ähnlich eingestellt wie du?
3. Bei sehr guter Performance zuvor und natürlich danach, hat es deinem Eindruck nach eine Auswirkung auf die weitere Karierre gehabt?

Es geht um KPMG und um eine Advisory Sparte :)

Wie kann das ganze klappen, wenn bei EY die Hälfte der Überstunden zum 30.06. eines Jahres wegfällt und der Rest in den Bonus einfließt?

Übersehe ich etwas?

V0llM8 schrieb am 11.02.2021:

Wie kann das ganze klappen, wenn bei EY die Hälfte der Überstunden zum 30.06. eines Jahres wegfällt und der Rest in den Bonus einfließt?

Übersehe ich etwas?

Du kannst auch alle Überstunden in das Langzeitkonto übertragen lassen ;)

WiWi Gast schrieb am 11.02.2021:

V0llM8 schrieb am 11.02.2021:

Wie kann das ganze klappen, wenn bei EY die Hälfte der Überstunden zum 30.06. eines Jahres wegfällt und der Rest in den Bonus einfließt?

Übersehe ich etwas?

Du kannst auch alle Überstunden in das Langzeitkonto übertragen lassen ;)

Geht das bei EY mit allen Überstunden oder nur mit der Hälfte?

Hi,

kumuliert auf die obigen Fragen:

1. nein, nicht als echtes Sabbatical sondern über 2-3 Jahre angesammelte Überstunden
2. in meinem Bereich war das unabhängig vom PML oder Vorgesetzten, weil durch die Leitung des Bereichs klar gesagt wurde, dass das möglich ist und unterstützt wird um die guten Leute zu halten
3. es hat deswegen bei mehreren einen Effekt auf die Karriere gehabt, weil sie alle während der langen Auszeit "über das Leben und die Karriere bis hierher reflektiert haben" und fast ausnahmslos immerhalb der ersten 6-9 Monate nach der Auszeit gekündigt haben.
   Ironisch, irgendwie.
4. keine Ahnung wie es bei EY ist, bei KPMG werden zwar auch die Überstunden hälftig geteilt BEIM SAMMELN, aber alle Überstunden die bis zum Ende des Geschäftsjahres vom Arbeitgeber nicht als Freizeit angewiesen wurden, gehen zum neuen Geschäftsjahr auf das Konto des Arbeitnehmers.

Und da es in der Vergangenheit sehr viele recht gute Jahre gab, kam es wirklich selten vor, dass Überstunden in größerem Maße vom Arbeitgeber angewiesen wurde. Vielleicht mal 8 oder 16hrs hier oder da, wenn ein Projekt auf nem Mittwoch zu Ende geht und erst am Montag das nächste los geht. Aber nix in dem Umfang, um das Konto substantiell zu "leeren".

Also ich habe die Übersicht zur "EY Flextime" vorliegend.

• EY Flextime ist kein Ersatz für Erholungsurlaub oder eine Teilzeitlösung.
• Nach Fiskaljahresende wird die Hälfte des Überstundensaldos dem "BiZ-Konto" gutgeschrieben.
• Die zweite Hälfte wird dahingehend vergütet, dass die Bonuszahlung min. in einer Höhe gewährt wird, die dem finanziellen Gegenwert der verbliebenden Überstunden entspricht.

Wo genau soll denn dieses BiZ-Konto sein?

Geht bei KPMG auch ohne Überstunden. Das Modell heißt „Flexibel erfolgreich“ oder so ähnlich.

Habe mich in drei aufeinanderfolgenden Jahren so jeweils für 4-5 Monate freistellen lassen, um meine nebenberufliche Diss zu schreiben.

War allerdings von Anfang an abgeklärt und ich musste dafür in diesen Jahren in Kauf nehmen, statt im Advisory im Audit (aber gleiches Thema) zu unterstützen, da das Staffing sonst zu schwierig gewesen wäre. Danach bin ich ins Advisory gewechselt.

Da ich in jeder Busy Season, als es richtig gebrannt hat, dabei war, wurde ich sogar wie jede/r andere befördert.

TL;DR: geht bei KPMG, du musst es früh genug ankündigen und flexibel sein

WiWi Gast schrieb am 11.02.2021:

Voice of Reason schrieb am 11.02.2021:

Hi,
ja, das geht grundsätzlich.
Muss halt frühzeitig geplant werden (gerne ein Jahr im voraus) damit es im Staffing und in der Kundenkommunikation berücksichtigt werden kann.

Während meiner Zeit als PML bzw. Vorgesetzter später, habe ich 4x "Sabbaticals" von 3-6 Monaten in meinem Team gehabt. Das geht natürlich umso besser, je besser auch die Performance von dir ist. Je weniger man dich komplett verlieren will, desto eher gesteht man dir diese Auszeit zu.

Also, nur Mut. Vorgesetzten ansprechen, am Besten in Deine Zielplanung für das nächste Jahr reinschreiben lassen und dann konsequent vorwärts treiben. Das funktioniert schon, zumindest bei KPMG

TE hier,

1. Haben die Kollegen bei dir das als Sabbatical gemacht oder die angesammelten Überstunden dafür genutzt?
2. Wie war es bei anderen Senior Managern in deinem Team, waren die da ähnlich eingestellt wie du?
3. Bei sehr guter Performance zuvor und natürlich danach, hat es deinem Eindruck nach eine Auswirkung auf die weitere Karierre gehabt?

Es geht um KPMG und um eine Advisory Sparte :)

Ich war jahrelang bei KPMG und kenne einen Manager (Steuerberater), der 9 Monate weg war. Die ersten Monate gingen auf Urlaub und Überstunden, für den Rest der Zeit wurde eine Ruhensvereinbarung abgeschlossen, heißt im Endeffekt unbezahlter Urlaub, wenn man so will. Das hatte wenn ich mich recht entsinne in erster Linie versorgungsrechtliche Gründe.

Dir sollte klar sein, dass das bei den Big4 absolut nicht gängig ist (bzw. zu meiner Zeit nicht war) und sich das Verständnis der Partner - aber auch der übrigen Mitarbeiter - dafür in Grenzen hält. Dementsprechend würde ich mit Widerstand rechnen und dann kommt es eben auf deinen persönlichen Wert für die Abteilung an. Der Partner wollte unserem reisewilligen Manager die Sache damals auch ausreden und meinte zuerst, dass er ihn so lange nicht freistellen kann. Der Manager hat aber gebillt wie ein Tier und die drei größten Mandate der Abteilung verwaltet und dann eben mit Kündigung gedroht. Da der Schaden hierdurch viel größer gewesen wäre, musste der Partner letztlich dann klein beigeben. Am Ende ist es eine Frage deines Marktwertes.

KPMG ist da wirklich flexibel. Ein Kollege hat auch eine 4-monatige halbe Weltreise mit seinen Überstunden gemacht. Einige (männliche) Kollegen gehen jetzt auch 6 Monate in Elternzeit. Im Prinzip nichts anderes, nur anderer Grund.

V0llM8 schrieb am 11.02.2021:

Also ich habe die Übersicht zur "EY Flextime" vorliegend.

• EY Flextime ist kein Ersatz für Erholungsurlaub oder eine Teilzeitlösung.
• Nach Fiskaljahresende wird die Hälfte des Überstundensaldos dem "BiZ-Konto" gutgeschrieben.
• Die zweite Hälfte wird dahingehend vergütet, dass die Bonuszahlung min. in einer Höhe gewährt wird, die dem finanziellen Gegenwert der verbliebenden Überstunden entspricht.

Wo genau soll denn dieses BiZ-Konto sein?

Man kann sich aber auch entscheiden, ob alle Überstunden ausgezahlt werden oder in Freizeit (BIZ) umgewandelt werden sollen. Hab das die letzten beide Jahre so gemacht. Musst nur eine Mail vorher an HR schreiben

Mein Manager hat für dieses Jahr neben seinem regulären Urlaub, den er über das Jahr verteilt hat 4 Monate im Herbst/Winter genommen, falls Covid es nicht zulässt könnte er das noch recht kurzfristig ändern d.h. wieder normal arbeiten. Denke pauschal lässt sich das nicht beantworten und kommt indivudiell auf deine Überstunden, Leistung, Auftragslase etc an