"Hä? Das ist doch Unsinn."
-> Finde ich keineswegs und nur weil es nicht deine Meinung ist, wuerde ich es auch nicht gleich als Unsinn abtun. Gibt durchaus valide Argumente - auch wenn Du die (als Betroffener) anscheinend nicht siehst/sehen willst.
"Betriebsräte sind ab einer gewissen Größe gesetzlich vorgeschrieben."
-> Und deswegen keine Arbeitnehmervertretung??? Oder was wolltest Du damit sagen?
"Wenn der Betriebsrat oder die Gewerkschaften bei der Bahn auf die Straße gehen, weil die 99% Gehaltserhöhung wollen, die Bahn aber nur 1% geben will, gibts Streik (=Machtspiele). Willst Du deswegen auch nicht bei der Bahn arbeiten?"
-> Ist doch Unsinn der Vergleich (Du widersprichst Dir ja auch selbst - siehe bitte Argumentation weiter unten).
"Das ist doch das normalste der Welt, dass der Betriebsrat die Interessen "des kleinen Mannes" in einer Firma gegenüber der bösen bösen Unternehmensführung vertritt.
Wenn es da konkurierende Ziele gibt, gibt es Auseinandersetzungen!"
->Richtig, da sind wir einer Meinung. Und das normalste der Welt waere es, wenn man den Streit angemessen eskaliert und sich auf einer angemessenen Ebene einigt. Genau das ist hier nicht der Fall. Der Streit wird auf Ruecken potentieller Neueinstellungen ausgefuehrt. Spricht nicht gerade fuer den Arbeitgeber, wenn er gleich den Konflikt sucht.
"Wie sollte man daraus jetzt ableiten, dass KPMG ein Unternehmen ist, dass sich nicht um ihre Arbeitnehmer kümmert?"
->Relativ einfach. Es fehlt die Verhältnismäßigkeit. Du schreibst doch selbst "Ausserdem geht es hier nicht um die tausende Berater- und Prüferjobs, sondern um ein paar Jobs der internen Financefunktion, die ausgelagert werden soll!" Genau das ist es! Warum traegt der Arbeitgeber das auf Kosten der Neueinsteiger aus? Das der Betriebsrat das tut ist klar, es ist seine einzige "Druckmoeglichkeit" - als Arbeitnehmervertretung ist es seine Aufgabe so zu handeln. Aber warum um alles in der Welt handelt der Arbeitgeber nicht einen vernuenftigen Kompromiss aus? Es geht doch nur, wie Du selbst geschrieben hast um "ein paar Jobs der internen Financefunktion" - das kann dann doch nicht so schwer sein. Ich persoenlich habe jedenfalls keine Lust fuer einen Arbeitgeber zu arbeiten, der sowas gleich eskalieren laesst. Gibt doch einen guten Vorgeschmack, wieviel die Arbeitskraefte dem Arbeitgeber wert sind, wenn er einen solchen Streit auf Kosten der Neueinsteiger fuehrt. Wie gesagt, warum in alles in der Welt sollte ich mich als Einsteiger auf ein solches Spiel einlassen (wo der Ausgang auch voellig unbekannt ist, auch wenn Du anderes suggerierst), wenn ich auch die Moeglichkeit habe bei einer der anderen Big4 anzufangen ohne die Unsicherheit????
Fasst Euch doch erstmal an die eigene Nase und ueberlegt euer Vorgehen - man koennte ja auch den Einsteigern einen zusaetzlichen "Kompensationsvertrag" anbieten, fuer den Fall, dass etwas in der Auseinandersetzung schief laeuft, kostet doch nix, wenn soooooo klar ist, wie es ausgehen wird... Aber genau das passiert nicht - warum wohl nicht???
Bleib bei meiner Meinung, "Fuer mich bleibt da ein fader Geschmack und meine persoenliche Meinung ist, dass man das nur machen sollte wenn es keine andere Moeglichkeit gibt. "
PS: @KPMGler: Sehe ein, dass es auch anderen Interpretationen der Vorgehensweise gibt, aber so ist das eben - es gibt unterschiedliche Meinungen - aber man sollte schon so reflektiert sein das auch zu erkennen, bevor man sich mit Worten wie "Unsinn" ueber andere Meinungen auessert...
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