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Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

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WiWi Gast

Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Hallo,

ich hätte eine Frage, zu der ich bisher leider keine konkrete Antwort finden konnte.

Ich habe mich nach einem Praktikum im Bereich Tax bei einer Big 4 bei 2 großen WPGs auf einen Direkteinstieg im Bereich Tax beworben.

Erstaunlicherweise sieht das bisher auch alles recht aussichtsreich aus. Das Problem ist nur, dass ich in meinem Studium nur eine einzige Steuervertiefung wählen kann und daher nur über sehr begrenzte Steuerkenntnisse verfüge.

Ist es tatsächlich so viel Training on the job oder bin ich dadurch sehr stark im Nachteil? Auch im Bezug auf das Examen kann ich mir nicht vorstellen, dass ich entsprechend gut aufgestellt bin.

Natürlich könnte ich einfach froh sein, wenn ich die Möglichkeit erhalte. Ich bin nur unsicher ob ich nicht ggf. besser einen Master mit entsprechendem Fokus auf Steuern hinterherschieben soll, auch wenn ich lieber keinen Master mehr machen möchte.

Vllt. kann ja jemand seine Erfahrung diesbezgl. mit mir teilen.

Vielen Dank!

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Lern doch nebenbei die Lehrhefte für die Steuerfachwirtprüfung. Die ist zugeschnitten für die Praxis, und niveaumäßig ist da schon einiges dahinter. Man lernt z.b. auch das typische Klausurenschreiben in der Art der STB Prüfung. Natürlich erst einmal etwas niederiger zum Reinkommen. Habe des öfteren auch von fertigen STB gehört (die auch mal nen STFW gemacht haben) dass man beim fachwirt in einigen Bereichen sehr nah an STB niveau kommt, jedenfalls was das Fachliche angeht.

Also keine Bange, mit dem Fachwirt bist du für die Praxis auch mind 3x besser vorbereitet als mit nem uni studium. ganz einfach weil man an der uni nicht sachverhaltsnah arbeitet, geschweige denn irgendwas verwertbares bzgl. klausurtechnik bzw. lösung von typischen, praktischen Problemen im Rahmen der Mandantenarbeit lernt. ;-)

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Erstaunlich ist es nicht, dass du Angebote von den Big4 im Bereich Tax bekommst. Es gibt gar nicht so viele Absolventen, die sich für den Bereich interessieren, gleichzeitig müssen sie aber aufgrund hoher Fluktuation im Staff-Bereich immer wieder neue Leute finden. Viele Einsteiger haben so wie du, nur sehr begrenzt Steuer-Veranstaltungen im Studium besucht.

In der Praxis gerade von solchen sehr großen Gesellschaften sind geringe Fachkenntnisse auf den unteren Stufen auch gar kein so großes Problem. Die meisten Abteilungen sind sehr spezialisiert und du bekommst eine thematisch stark eingegrenzte Aufgabe. Da kann man sich auch in kurzer Zeit fachlich hineinarbeiten. Bei einer eher breit angelegten Tätigkeit im Steuerbereich wären geringe Kenntnisse dagegen schon ein großes Problem.

Für das Steuerberaterexamen bist du natürlich so nicht gut vorbereitet. Und die Kurse haben ein sehr hohes Niveau und schnelles Temp. Wenn du das Examen machen willst, dann wäre es schon sinnvoller, wenn du erst mal einen Master mit entsprechender Spezialisierung machst. Fachwirtkurse könntest du dir natürlich auch bestellen und neben dem Beruf durcharbeiten. Aber wer hat schon die Disziplin? Und die Kurse kosten ja auch Geld. Den Fachwirt können Hochschulabsolventen übrigens gar nicht machen. Als Zugang zu der Fachwirtprüfung wird zwingend eine duale Ausbildung verlangt und die kann auch nicht durch ein Studium ersetzt werden. Du kannst als Hochschulabsolvent nur den Bilanzbuchhalter machen.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Für die Tätigkeit im allg. Tax-Bereich ("Corporate Tax") braucht man zu Beginn gar nicht so sehr viele Vorkenntnisse, da es eine recht praktische bzw. handwerkliche Arbeit ist. Da wirst du mit etwas Engagement keine (großen) Probleme haben.

Schwieriger könnte es werden, wenn du nach einiger Zeit Aufgabenstellungen bearbeiten willst/musst, die die reine "Compliance"-Tätigkeit verlassen. Dies wird am Anfang eher selten der Fall sein, aber ab dem 2.-3. Jahr -je nach Mandatsstruktur- wird man dir auch andere Aufgabenstellung vorlegen, wie zB die Mitarbeit an Stellungnahmen oder Gestaltungskonzepten. Hierfür würde sich schon ein steuerrechtl. Master anbieten, da man hier auch dann auch tatsächlich ernsthafte (!) Steuerrechtskenntnisse braucht. In gewissem Umfang kann man sich die auch "on the job" aneignen, aber eine entsprechende tiefe Vorbildung im Master-Prgramm setzt da schon eine belastbare Grundlage, die sich auszahlt.

Im Hinblick auf die StB-Prüfung sehe ich das etwas anders; hier ist das Niveau schon sehr sportlich. Hier werden -no offense- die Kenntnisse aus Materialien zur Steuerfachwirt-Prüfung o.Ä. bei Weitem nicht reichen. Aber mit etwas Glück, entsprechendem Ehrgeiz und insbesondere erheblichem Einsatz (!) ist auch das machbar.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Beim Steuerfachwirt wird der Bereich "Verfahrensrecht" nur ganz grob und die Bereiche "Umwandlungssteuerrecht" und "internationales Steuerrecht" gar nicht behandelt. Das sind beim Steuerberater aber genau die schwierigen Themen!

Der Vorteil des Steuerfachwirts liegt weniger in den konkreten Kenntnissen, sondern dass er den Klausurstil kennt und viele Dinge schon mal gehört hat (aus der Praxis oder aus der Berufsschule).

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Ja, die Master werden schon mehr drauf haben

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Lounge Gast schrieb:

Den Fachwirt können
Hochschulabsolventen übrigens gar nicht machen. Als Zugang zu
der Fachwirtprüfung wird zwingend eine duale Ausbildung
verlangt und die kann auch nicht durch ein Studium ersetzt
werden. Du kannst als Hochschulabsolvent nur den
Bilanzbuchhalter machen.

So ein ausgemachter Schwachsinn. Da kann man nicht drüber diskutieren; es ist schlicht falsch.
Voraussetzung für die Steuerfachwirtprüfung: nach der Steuerfachanstelltenausbildung drei Jahre Berufserfahrung. Nach dem Hochschulstudium zwei Jahre. Einheitlich in Deutschland. Da haben sich die Steuerberaterkammern abgesprochen und genau so habe ich es auch gemacht.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

"konkrete Kenntnisse". Bitte Leute, Herren und Frauen von Master, ihr könnt mal ruhig akzeptieren, dass man da an der Uni nicht mehr brauchbares mitnimmt. Wie schon gesagt, fachlich ist es sicherlich ca. die Hälfte des STB Examens. Nur dass man beim STB Examen in den Aufgabenstellungen richtig zur Sache geht, und im Endeffekt alles MÖGLICHE relevant ist.

Außerdem: Der TE hat nach Steuerkenntnissen im Bereich Tax gefragt, da bietet der STFW sicherlich genug (wir reden hier von Tax-Assis). Und nebenbei: Beim Berufseinstieg ist jeder Uni Absolvent blutiger einsteiger. also warum NICHT STFW Lehrhefte für Uni Absolventen.

Falls bei dem Gedanken jmd. schlecht wird, sollte er besser das Forum wechseln oder seinen Job. Habe nicht behauptet, dass man in jeder Spezialabteilung glücklich wird damit, aber sicherlich in vielen Tax Abteillungen.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Und nebenbei kann man die Hefte auch erwerben, ohne dass man die Prüfung machen will bzw. die Zulassungsvoraussetzungen hat. d.h. jeder der will. Falls da ein Anbieter ernsthaft danach schauen würde, könnte man halt einfach in die Zelle eintragen beim Bestellformular: "Tätigkeit als Steuerfachangestellter seit 09 2012" ;-)

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Den Fachwirt können
Hochschulabsolventen übrigens gar nicht machen. Als
Zugang zu
der Fachwirtprüfung wird zwingend eine duale Ausbildung
verlangt und die kann auch nicht durch ein Studium ersetzt
werden. Du kannst als Hochschulabsolvent nur den
Bilanzbuchhalter machen.

So ein ausgemachter Schwachsinn. Da kann man nicht drüber
diskutieren; es ist schlicht falsch.
Voraussetzung für die Steuerfachwirtprüfung: nach der
Steuerfachanstelltenausbildung drei Jahre Berufserfahrung.
Nach dem Hochschulstudium zwei Jahre. Einheitlich in
Deutschland. Da haben sich die Steuerberaterkammern
abgesprochen und genau so habe ich es auch gemacht.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

In der Prüfungsordnung für Steuerfachwirte ist es nicht vorgesehen, dass man ein Studium als Vorbildung hat. Demnach liegt es völlig im Ermessen der Kammer, ob und unter welchen Voraussetzungen man als Hochschulabsolvent zugelassen wird. Wenn es wirklich so ist, dass man nach zwei Berufsjahren zugelassen wird und das die Kammern einheitlich geregelt haben, dann wusste ich das nicht.

Mit "konkreten Kenntnissen" meinte ich folgendes: Ich hatte Kollegen, die haben die Steuerfachwirtprüfung gemacht und hatten schriftliche Noten um 3,5 erreicht und waren sich direkt nach der Prüfung nicht sicher, wann man das Teileinkünfteverfahren anwendet..... So tief kann das systematische Verständnis bei den Fachwirten also nicht sein, wenn man schon so eine grundlegende systematische Sache bei dem Lehrgang nicht vermittelt.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Oha, das klingt feurig ;-)

Naja, den Steuerfachwirt in allen Ehren (ohne Ironie), aber die Aussage, dass man in einem spezialisierten Master-Programm ( z.B. LL.M. Tax) "nichts brauchbares mitnimmt" ist schlicht falsch.

Wer dort ernsthaft mitarbeitet, wird schon so einiges mitnehmen, das auch in der praktischen Arbeit verwendbar ist. Und eine vermeintliche "pure Praxisorientierung" ist auch nicht das Maß aller Dinge. Spätestens, wenn mal wieder kurzfristige Gestzesänderungen kommen und noch keine Kommentierungen vorliegen, sieht man recht schnell, wer sich systematische SteuerR-Kenntnisse angeeignet hat und wer nicht.

Das braucht man - da hast du sicher recht- in vielen Tax-Abteilungen nicht (oder jedenfalls am Anfang nicht), aber es soll auch Abteilungen/Aufgabenstellungen geben, in/bei denen nicht nur DATEV-Formulare ausgefüllt und ausgedruckt werden ;-)

konkrete Kenntnisse";. Bitte Leute, Herren und

Frauen von Master, ihr könnt mal ruhig akzeptieren, dass man
da an der Uni nicht mehr brauchbares mitnimmt. Wie schon
gesagt, fachlich ist es sicherlich ca. die Hälfte des STB
Examens. Nur dass man beim STB Examen in den
Aufgabenstellungen richtig zur Sache geht, und im Endeffekt
alles MÖGLICHE relevant ist.

Außerdem: Der TE hat nach Steuerkenntnissen im Bereich Tax
gefragt, da bietet der STFW sicherlich genug (wir reden hier
von Tax-Assis). Und nebenbei: Beim Berufseinstieg ist jeder
Uni Absolvent blutiger einsteiger. also warum NICHT STFW
Lehrhefte für Uni Absolventen.

Falls bei dem Gedanken jmd. schlecht wird, sollte er besser
das Forum wechseln oder seinen Job. Habe nicht behauptet,
dass man in jeder Spezialabteilung glücklich wird damit, aber
sicherlich in vielen Tax Abteillungen.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Hey,

ich bis nochmal, der TE.

In der Tat würde es sich jeweils um M&A Bereich handeln.

Also vom Grundsatz her denkt ihr, dass man mit entsprechender Motivation auch ohne großes Vorwissen weit kommen könnte?
Ich meine, wenn die einen schon einstellen, werden die sich schon irgendwas dabei denken. Natürlich möchte ich aber auch entsprechende Leistung liefern.

Allerdings gibt es ja inzwischen auch einige Programme für Quereinsteiger, daher denke ich, dass es schon irgendwie klappen kann. Vieeicht denke ich aber auch einfach nur zu viel ;)

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Du kannst davon ausgehen, dass die sich was dabei denken, wenn sie dich einstellen ;=)

Viele Studenten glauben es nicht, weil sie den tollen Versprechungen der Stellenanzeigen von großen Unternehmen glauben. Aber gerade in den großen Unternehmen gibt es ganz, ganz viele völlig unspektakuläre Aufgaben, die man ohne große Vorkenntnisse ausführen kann.

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

WiWi Gast schrieb am 09.03.2015:

Für die Tätigkeit im allg. Tax-Bereich ("Corporate Tax") braucht man zu Beginn gar nicht so sehr viele Vorkenntnisse, da es eine recht praktische bzw. handwerkliche Arbeit ist. Da wirst du mit etwas Engagement keine (großen) Probleme haben.

Schwieriger könnte es werden, wenn du nach einiger Zeit Aufgabenstellungen bearbeiten willst/musst, die die reine "Compliance"-Tätigkeit verlassen. Dies wird am Anfang eher selten der Fall sein, aber ab dem 2.-3. Jahr -je nach Mandatsstruktur- wird man dir auch andere Aufgabenstellung vorlegen, wie zB die Mitarbeit an Stellungnahmen oder Gestaltungskonzepten. Hierfür würde sich schon ein steuerrechtl. Master anbieten, da man hier auch dann auch tatsächlich ernsthafte (!) Steuerrechtskenntnisse braucht. In gewissem Umfang kann man sich die auch "on the job" aneignen, aber eine entsprechende tiefe Vorbildung im Master-Prgramm setzt da schon eine belastbare Grundlage, die sich auszahlt.

Im Hinblick auf die StB-Prüfung sehe ich das etwas anders; hier ist das Niveau schon sehr sportlich. Hier werden -no offense- die Kenntnisse aus Materialien zur Steuerfachwirt-Prüfung o.Ä. bei Weitem nicht reichen. Aber mit etwas Glück, entsprechendem Ehrgeiz und insbesondere erheblichem Einsatz (!) ist auch das machbar.

Die BStBK veröffentlicht ja immer mal wieder Quoten abseits der reinen Bestanden/Nicht Bestanden-Aussagen. Nicht direkt nach Vorkenntnissen, wohl aber nach BWL(FH), BWL(Uni), Jur, MINT, WiMINT, Dipl. Finanzwirt (ehem. Finanzbeamte), WiJur (FH)... und natürlich nach große Kanzlei (Spezialisiert), kleiner StB (alles ein bisschen).

Wenn man da mal reinschaut, sieht man immer wieder das selbe. Unbestritten vorne stehen die Diplom Finanzwirte, kein Wunder, die schreiben ja auch statt der Diplomarbeit 5 Klausuren an 5 Tagen a 5 Stunden, die im Prinzip von den gleichen Leuten erstellt werden, wie die StB-Klausuren. Zumal die fachlich (3 Jahre Studium ausschließlich Steuerrecht, 8h am Tag Vorlesung und in der vorlesungsfreien Zeit im FA als Sachbearbeiter arbeiten) auch beste Grundverraussetzungen mitbringen. Dann kommen erstaunlicherweise die BWL (FH)ler von kleinen „Wald und Wiesen“-StB-Kanzleien, dann die anderen Abschlüsse von Wald und Wiese und erst zuletzt die Uni-Absolventen von großen Buden, inkl. Juristen.

Das Ganze hat versch. Gründe. Zum einen ist man in den großen Kanzleien spezialisiert, hat also wenig breitenwissen, zum anderen ist es das Selbstverständnis. Ich habe bei meinen Vorbereitungskursen damals Juristen erlebt, die meinten „Ich bin bereits FA für StR, das pack ich schon.“. Einige haben’s gepackt das Gros nicht...

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WiWi Gast

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

WiWi Gast schrieb am 09.03.2015:

Beim Steuerfachwirt wird der Bereich "Verfahrensrecht" nur ganz grob und die Bereiche "Umwandlungssteuerrecht" und "internationales Steuerrecht" gar nicht behandelt. Das sind beim Steuerberater aber genau die schwierigen Themen!

Der Vorteil des Steuerfachwirts liegt weniger in den konkreten Kenntnissen, sondern dass er den Klausurstil kennt und viele Dinge schon mal gehört hat (aus der Praxis oder aus der Berufsschule).

Da wäre ich vorsichtig. Die meisten StFW sind ausgebildete Steuerfachangestellte, mit 3 Jahren Berufserfahrung zum Fachwirt und danach 7 Jahren Berufserfahrung zur Zulassung zum StB. Die haben also eine 3jährige Ausbbildung im Steuerrecht hinter sich und dann 10 Jahre Berufserfahrung. Da wird’s mit 2/3 Jahren Erfahrung für Uni-Absolventen im direkten Vergleich nicht ganz einfach.

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Steuerrechtler

Re: Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

WiWi Gast schrieb am 21.06.2018:

Wenn man da mal reinschaut, sieht man immer wieder das selbe. Unbestritten vorne stehen die Diplom Finanzwirte, kein Wunder, die schreiben ja auch statt der Diplomarbeit 5 Klausuren an 5 Tagen a 5 Stunden, die im Prinzip von den gleichen Leuten erstellt werden, wie die StB-Klausuren. Zumal die fachlich (3 Jahre Studium ausschließlich Steuerrecht, 8h am Tag Vorlesung und in der vorlesungsfreien Zeit im FA als Sachbearbeiter arbeiten) auch beste Grundverraussetzungen mitbringen.

Das stimmt nicht ganz. Finanzbeamte schreiben auch eine Diplomarbeit/Bachelorthesis zusätzlich zur o.g. Laufbahnprüfung.

antworten
WiWi Gast

Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Mich würde mal interessieren, ob sich der Einstieg in Tax mit Ende 30 auch noch lohnt?

Offenbar muss man sich ja auch spezialisieren (TP, M&A, USt.) und wird das nicht nach einer Weile langweilig? Schafft man dann noch den Wechsel in eine Kanzlei die Tax Compliance für EU, Freiberufler und noch ein paar PesGes. und KapGes. machen? Bin derzeit im Banking und gehaltlich würde ich sowieso erst wieder nach 6-8 Jahren da sein, wo ich jetzt bin (also denke mal Stufe Manager, wenn ich die Beiträge so richtig verstehe). Vorausgesetzt man schafft das Berufsexamen plus die Service Line entwicklelt sich entsprechend. Laut den anderen Forumsbeiträgen ist das ja nur eine Frage der Zeit bis jeder Uni-Absolvent Senior Manager oder gar Partner wird. Kann ich aber so nicht glauben, weil es ja wohl überall eine Pyramidenstruktur (wenig Partner, paar Senior Manager, mehr anager, usw) gibt und das Business ja nicht unendlich wächst, auch wenn man sich ein paar Mandate vom Wettbewerber holt. Also, wo gehen denn all die SC, Manager oder Senior Manager aus dem Tax Bereich hin? Soviele Kunden kann es ja auch nicht geben, die sich einen eigenen USt-Rechtler, M&A Taxler, TP Spezialisten leisten zum sechsstelligen Gehalt, wenn nicht gerade grösserer Konzern.

antworten
WiWi Gast

Einstieg Tax ohne Steuerkenntnisse

Offenbar muss man sich ja auch spezialisieren (TP, M&A, USt.) und wird das nicht nach einer Weile langweilig?

Ich würde sagen, dass nach einigen Jahren in der Steuerberatung die Herausforderung sowieso immer eher in der internen und externen Kommunikation liegen wird und nicht mehr in der fachlichen Bearbeitung.

Ich war viele Jahre im Bereich KMU tätig und hatte wirklich ein sehr breites und abwechsungsreiches Aufgabengebiet:

  • Buchhaltung
  • Jahresabschluss
  • Körperschaftsteuer
  • Gewerbesteuer
  • Umsatzsteuer
  • Einkommensteuer
  • Lohnsteuer
  • Große Vereine / Non-Profit / Crowd- Funding
  • Einnahmen-Überschussrechnungen
  • private Vermögensverwaltungen, Fonds, GmbH & Co KGs
  • UGs, GmbHs, AGs, SEs, Limited aus diversen Ländern
  • reine Steuerbilanzen für Arztsozietäten
  • diverse Branchen mit unterschiedlichen Kontenrahmen und sogar speziellen Rechnungslegeungsvorschriften
  • Vertiefte Kenntnisse in den Buchhaltungseinstellungen von Datev

Aber auch im Bereich KMU wiederholen sich dieselben Fragestellungen und Mandantentypen immer wieder. Es dauert halt nur länger als bei einer spezialisierten Big4-Service-Line (rechne mit 5 Jahren statt 5 Monaten ;=)).

Und irgendwann ist das alles Routine. Irgendwann war ich von neuen Themen auch nur noch genervt z. B. wenn meine Kanzlei einen Crypto-Händler oder eine Amazon-Händler aufgenommen hat und wir im Bereich Crypto und E-Commerce nicht wirklich Know-How hatten und man sich wegen einem einzigen Fall aufwendig einlesen und einarbeiten musste. Natürlich konnten die Stunden dann nicht alle weiterberechnet werden.

Auch bei einer bunt gemischten Wald-und-Wiesen-Kanzlei wirst du irgendwann in Schwerpunkte reinrutschen, weil manche Themen komplexer sind und sich andere nicht einfach mal schnell einarbeiten können. Man wird dann immer bei bestimmten Arten von Aufträgen auf dich zukommen.

Schafft man dann noch den Wechsel in eine Kanzlei die Tax Compliance für EU, Freiberufler und noch ein paar PesGes. und KapGes. machen?

Die Frage sollte doch eher sein, wie schaffen solche Kanzleien es überhaupt noch Personal zu bekommen? Es gibt seit vielen Jahrzehnten einen Trend weg von der Ausbildung hin zum Studium. Studienabsolventen werden schon während des Studiums regelrecht von den Big4 umgarnt. Wer es nicht zu den Big4 schafft, geht zu den Next10. Kleinere Kanzleien haben seit einigen Jahren eigentlich gar keine Bewerberbasis mehr, auf die sie zugreifen können, da die duale Ausbildung auf dem absteigenden Ast ist. Da werden dann Leute aus dem Ausland umgeschult oder es werden Quereinsteiger genommen. Auch auf Ebene der Berufsträger wird nach meinem Eindruck einfach jeder genommen. Die sind oftmals gar keine Steuerberater gewesen, sondern WPs oder schlechte Juristen, die eine Nische in der Steuerberatung für KMU für sich gesehen haben. Oftmals werden die Stellen gar nicht mehr besetzt und Mandanten wird gekündigt.

Den Einstieg wirst du schon schaffen, allerdings sollte dir klar sein, dass du dort wieder bei Null anfängst. Denn die großen Beratungsgesellschaften arbeiten sehr arbeitsteilig und jeder Mitarbeiter kann nur einen kleinen Teil des Spektrums.

Also, wo gehen denn all die SC, Manager oder Senior Manager aus dem Tax Bereich hin? Soviele Kunden kann es ja auch nicht geben, die sich einen eigenen USt-Rechtler, M&A Taxler, TP Spezialisten leisten zum sechsstelligen Gehalt, wenn nicht gerade grösserer Konzern.

Hier muss man bedenken, dass die Big4 in der öffentlichen Wahrnehmung sehr viel mehr Bedeutung einnehmen, als es ihrem tatsächlicher Anteil als Arbeitgeber entspricht. Auch die Großunternehmen spielen in der öffentlichen Wahrnehmung eine viel größere Rolle als es ihre tatsächlich Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt entspricht. In Deutschland arbeitet nur jeder Zehnte in einem Großunternehmen. Und vielleicht nur jeder zehnte Steuerberater hat bei den Big4 gearbeitet. Von daher halte ich schon für wahrscheinlich, dass sich die Zahlen (Big4 Exit-Willige zu Exit-Möglichkeiten) ungefähr die Waage halten.

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