Also "richtiges" Mobbing bei Big4 kommt nur in den wenigsten Fällen vor.
Nach dem Auftragseinbruch während der Finanzkrise und entsprechendem Personalüberhang hat EY z.B. bspw. die Leute unmittelbar angesprochen und Aufhebungsverträge angeboten. Das ist dann kein Mobbing. Mobbing ist wenn man die Leute eben nicht anspricht, sondern am langen Arm verhungern lässt, bis sie irgendwann demoralisiert von sich aus kündigen.
Der Unterschied Big4 zu Industrie ist doch viel mehr, dass viele Absolventen die Beratung/Prüfung nur als Karrieresprungbrett für den Anfang sehen und von sich aus nach 2 bis x Jahren gehen. Dadurch bildet sich die Pyramide bei den Führungspositionen schon teilweise von alleine.
Ein Großteil der wenigen richtigen Low-Performer, die sich überhaupt zu den Big4 verirren, wird schon in der Probezeit aussortiert. Es bleiben die Leute, die eigentlich ganz gut sind, aber die irgendwann vor einer Karrierestufe hängen bleiben. Es gilt in der Branche nun mal das ungeschriebene Gesetz des "Up-or-Out" und das ist auch allen bekannt. Das ist sozusagen Teil des Geschäftsmodells der Branche und als Angestellter sollte man das Geschäftsmodell seines AG kennen und akzeptieren.
Bei Leuten, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen, muss dann eben ein bisschen nachgeholfen werden.
Ganz abgesehen davon ist es ja nicht so, dass gute und erfahrene Seniors, die einen Großteil der Arbeit erledigen und gleichzeitig noch on-the-job den Nachwuchs trainieren, auch durchaus ein paar Jahre auf dieser Position bleiben können, bevor das "Up-or-Out" Prinzip zu greifen beginnt.
Wenn du also mit den ökonomischen Prinzipien von Unternehmen argumentierst, solltest du auch anerkennen, dass das Up-or-Out Unternehmensprinzip für ein Großteil der Branche ist.
Lounge Gast schrieb:
Es ist glaube ich nichts gegen Personalabbau (bzw.
Personalumverteilung einzuwenden). Wir verstehen alle die
ökonomischen Prinzipien hinter Unternehmen (hoffe ich).
Aber Mobbing ist in meinen Augen keine Alternative um Leute
loszuwerden, sondern einfach nur schlechter Stil.
Mobbing bedeutet nämlich nicht Aufhebungsvertrag, sondern die
Leute zu demoralisieren, so dass die selber kündigen.
Gerade Firmen wie PwC sollten da Möglichkeiten haben, das zu
vermeiden.
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