Gerne. Ich bin mal so frei und schreib' in den zitierten Text.
Lounge Gast schrieb:
Danke für deine Antwort marketeer,
Was die Vergütung angeht:
Ich habe ja nicht die Erwartung, dass ich eine 40h Woche habe
bei 30 Tagen Urlaub im Jahr. Ich würde lieber eine 60h Woche
bei 25 Urlaubstagen haben, solange die Vergütung stimmt. Was
die Leistung angeht: Natürlich nimmt es nicht direkt Einfluss
auf die Vergütung, allerdings gibt es auch keine gesetzlichen
Vorgaben, um in der TVöD Einstufung weiter zu steigen.
Generell sind die 40k ja auch mein Ziel, Gehalt ist ja (zum
Glück) etwas, worüber man reden kann. Ich bin nicht so
eingestellt, dass ich sage "unter 40k geht nichts",
aber generell sind das erstmal meine Gehaltsvorstellungen und
meine Gehaltsforderungen.
Hier ist schon die erste Krux/ein Kausalitätenproblem:
Vorstellung =! Forderung.
Es lässt sich viel vorstellen, ob dies gefordert werden kann/soll, steht dann unter einem anderen Stern.
Deine Forderungen sind einfach realitätsfern. So einen Job mit dem Profil zu ergattern funktioniert nur über Vitamin B oder entspricht einem 6er im Job-Lotto.
Der guten Form halber: Es gibt auch keine gesetzlichen Vorgaben, dass Du in der Industrie aufsteigst.
Ansonsten pflichte ich dem Poster PFP bei: Wenn Du wirklich nur Stunden kloppen willst, viel verdienen und kein Leben haben willst, dann bleibt nur noch der Handel...
Fakt ist: Wenn Du weiterhin diese Summe forderst, dann kickst Du dich selbst raus.
Du hast - wie ich schon geschrieben habe - keinen "proven track back", keine relevante Berufserfahrung, o.ä., das ein Einstiegsgehalt >40k rechtferitgen würde. (wird selbst bei IG Metall Unternehmen in Bayern kaum machbar sein.)
Vorstellungsgespräche:
Generell habe ich positives Feedback bekommen, allerdings
haben mich die Entscheidungsträger nicht zu 100% in dem
Unternehmen gesehen, da die Vertriebsstrukturen stark auf
Telesales ausgelegt sind. Bei Keyence bekommt man kein
ordentliches Feedback, da es dort nach subjektiven Kriterien
entschieden wird.
Von guten Gesprächen und dem Prinzip Hoffnung konnte noch niemand leben.
"Positives feedback"... Kein HR-Verantwortlicher wird in VG negatives Feedback geben... damit würde er sich angreifbar machen.
Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, weshalb Sie dich eben NICHT im Unternehmen gesehen haben.
(Du lieferst Dir die Ansatzpunkte, an welchen du arbeiten solltest, ja selbst).
Was Berufsnetzwerke angeht:
Habe mich heute morgen mal hingesetzt und habe mein Profil
erstellt, bin mal gespannt, was da auf mich zukommt. Bei
Absolventa bekomme ich nur Anfragen von
Personaldienstleistern (kein Interesse)
Wäre für mich eine Option, bevor ich dauerhaft arbeitslos wäre. Zudem gibt's Berufserfahrung... Allerdings würde ich zunächst versuchen, wirklich in kleinere Kanzleien/UB Fuss zufassen... und wenn ich dafür für ein Apple (;-)) und ein i (Wortspiel ;-)) arbeite.. (falls das wirklich die Berufung sein sollte).
Selbstüberschätzung:
Erstmal danke für die deutlichen Worte, genau deswegen habe
ich mich ja letztendlich auch unter dem Deckmantel der
Anonymität an euch gewandt, um einfach mal eine realistische
Einschätzung zu bekommen.
Darf ich an der Stelle fragen, in welchen Bereichen ich diese
Selbstüberschätzung habe, abgesehen vom Gehalt und den UBs
(hast du ja schon beantwortet)?
Allssooo:
Zum einen die Ausdrucksweise (gut, ich kenne dich nicht real - vielleicht kommt dies' auch virtuell falsch herüber) gegenüber anderen ("Vertriebsleiter", "TVöD", "Angebot ein Witz"), dann so Geschichten wie "ich will" usw..
Du bist NICHT in der Position Forderungen zu stellen. Du BRAUCHST einen Job.
Es gilt grundsätzlich: Haben ist besser als brauchen. ;-)
Es gibt zig andere Leute, die den Job adäquat besetzen könnten (gilt für meinen Arbeitsplatz genauso) und man selbst nicht der größte Fisch im BWL-Teich ist. Hier wäre etwas Demut angebracht.
Einfach mal zu sagen: Gut, mein Profil ist zwar nicht das beste, aber vielleicht habe ich in kleinen Buden eine gute Einstiegschance usw.
Aber für mich las sich das bisher wie: "Die Welt hat auf mich gewartet und das lass ich mir auch raushängen."
Wenn Du einen Job hast, dann kannst Du dich bewerben und Forderungen stellen. Dann sind auch Aussagen wie: "Unter x Euro arbeite ich nicht" oder: "Danke für Ihre Zeit, allerdings entspricht Ihr Angebot nicht meinen Vorstellungen."
Weiterhin:
- Ich habe ein gepflegtes Erscheinungsbild, bin sehr lernfähig und wissbegierig,
bin sehr ehrgeizig und leistungsbereit, ich kann sehr verbissen sein.
Außerdem gehe ich sehr analytisch und logisch an Probleme heran, habe Spaß
daran, mich neuen Herausforderungen zu stellen und bin nicht aus der Ruhe zu bringen.
Sorry, aber ich schlaf' gleich ein. Das würden 9 von 10 BWL-Absolventen über sich sagen. Der 10. studiert Lehramt. Kleiner Spass am Rande.
Auf die Frage, was Du kannst, geht es nicht um irgendwelche Softskills. (Die kannste mit einstreuen). Bring lieber hard skills bzw. facts.
Dich interessieren CRM-Programme? Dann erzähl das.
Du kennst Dich mit Vertriebssupport aus (Durch die Marketingkentnisse)? Dann bring das. Jedes Unternehemn hat Interesse daran, ihren eigenen Vertrieb effizienter zu gestalten.
usw.
Ein guter Freund von mir sagt immer bei Bewerbungstrainings seinen Teilnehmern:
"Sie müssen dem Unternehmen einen Mehrwert bieten. Sonst haben Sie ein Legitimationsproblem."
oder:
"Selbst-Marketing in Maßen, aber die finale Frage lautet: Warum soll das Unternehmen gerade Sie einstellen? Nur weil Sie einen Anzug tragen, heisst das noch lange nicht, dass ein weiterer Repräsentant eingestellt wird."
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