WiWi Gast schrieb am 16.06.2019:
WiWi Gast schrieb am 14.06.2019:
Weil es ja so abwechslungsreich ist SAP zu implementieren...
this.
SAP ist für mich persönlich super langweilig, analysierst die Prozesse, bleibst beim Stick to Standard und versuchst die Masse in SAP reinzupressen dann kommt Customizing.
Die "alten" SAP Haudegen sind fürstlich bezahlt, weil in der Software Implementierung jeder Leute mit Erfahrung haben will. Stichwort: Implementierungskosten.
Ich persönlich finde es sehr abwechslungsreich, auch nach mehr als 10 Jahren in dem Bereich.
Bei der Analyse der Geschäftsprozesse lernt man eine neue Firma oder sogar eine neue Branche kennen. Ich finde das jedes mal sehr interessant, da man erfährt, was für die Firmen wirklich wichtig ist.
Wenn man erst mal etwas Erfahrung hat, ist es nur ein kleiner Teil der Arbeit, die Standardprozesse zu definieren. Für zeitaufwändiges Customizing mache ich gewöhnlich auch nur die Definition. Mein Stundensatz ist zu hoch, als dass der Kunde mich für Tabellenpflege einsetzen will.
Ich verbringe einen großen Teil meiner Zeit mit speziellen Themen außerhalb des Standards und mit fachlichen Projektmanagement-Themen. Meine Position ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, aber am Ende will immer jemand von mir eine Aussage zu Aufwand, Dauer und Scope sowie eine Empfehlung, wie wir am besten die Rahmenbedingungen halten können. Oder eine möglichst frühe Warnung, wenn es nicht geht. Bei einer Warnung muss man aber auch Alternativen aufzeigen und Empfehlungen geben, die sich umsetzen lassen.
Dafür muss man Aufwände abschätzen können und das nicht nur auf der IT-Seite sondern auch für den Fachbereich. Man muss da manchmal das Rückgrat haben, konsequent gegen Ideen zu argumentieren, die mehr Probleme schaffen als lösen.
Man braucht da Erfahrung aus verschiedenen Projekten. Man braucht aber auch etwas Verständnis für die Rahmenbedingungen und die Politik in dem jeweiligen Projekt und man muss sich Gedanken machen, wie da die Empfehlungen reinpassen können. Um man muss ein gutes Verhältnis und Vertrauen mit seinen Ansprechpartnern aufbauen. Das können verschiedene Ansprechpartner sein mit teilweise sehr unterschiedlichen Zielen, z.B. das Projektmanagement der eigenen Beratungsfirma, das Projektmanagement des Kunden, das Projektteam im eigenen und angrenzenden Bereichen und der Fachbereich bzw. verschiedene Fachbereiche oder Landesgesellschaften.
Dazu kommen Themen wie die Einbindung von Entwicklern und Trainern.
Natürlich braucht man Interesse an der Umsetzung von Geschäftsprozessen in der IT. Wenn man kein Interesse an Geschäftsprozessen oder kein Interesse an IT hat, dann wird das nicht dauerhaft passen. Ich finde die Kombination interessant und ich habe in jedem Projekt neue Herausforderungen und ich lerne auch jedes mal wieder etwas neues.
Dazu mag ich Projektgeschäft und ich mag es, regelmäßig neue Leute zu treffen. Ich habe auch eine Menge Freiheiten, da mein Chef nicht an Details meiner Arbeit interessiert ist. Wenn das Ergebnis halbwegs passt, habe ich vom Arbeitgeber sehr wenige Vorgaben. Ich habe natürlich den Druck aus den Projekten, aber da ist niemand mein disziplinarischer Vorgesetzter und am Ende kann der Kunde nur ein Ergebnis einfordern, aber nicht die genaue Umsetzung vorgeben.
Die Bezahlung passt für mich auch. Angesichts der vielen neuen SAP Produkte glaube ich auch, dass es in den nächsten Jahren auch noch viele Projekte und damit eine Nachfrage ach Beratern geben wird.
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