Lieber Beitragsschreiber,
ich bin Personaler und besitze Prokura bei einem Weltmarktführer. Zuvor war ich bei mehreren DAX-Unternehmen erfolgreich beschäftigt und bin zudem unglaublich gut vernetzt.
Ich versichere Ihnen, dass bei keinem großen Unternehmen, und ein Unternehmen, dass mal eben 115 Mitarbeiter und 5 Filialen einer Ahnungslosen unterstellt, kann nicht klein sein, ein derartiges Auswahlverfahren hat, wie sie es beschreiben.
Führungskräfte werden herangezogen. Über interne Talentekreise, kleinere Projekte, Seminare, Mentoring, AC, interne Prüfungen und andere Maßnahmen. Da all das nicht vorliegt, ist die Geschichte unglaubwürdig und spricht absolut gegen den Wahrheitsgehalt.
Zudem sollten Sie bedenken: Die TE wurde angeblich nicht einfach nur befördert, sondern von Null auf einen herausragenden Posten gehoben. Es erfolgt kein Zwischenschritt wie Teamleitung, Assitenztätigkeit oder vielleicht die Führung einer der 5 Zweigstellen. Nein, sie soll ohne Fach- oder Führungskenntnisse direkt den Vorsitz übernehmen und sich die Fachkenntnisse "anlesen".
Das schließe ich definitiv aus.
Ihr Personaler
Lounge Gast schrieb:
Nun, wie man einigen misogynen Kommentaren sehen kann, birgt
so ein Thema durchaus Potenzial für Diskussionen.
Jedenfalls ist es da draussen, in der Praxis, im
Unternehmensalltag so, dass die Dinge durchaus (für den
Außenstehenden) irrational ablaufen. Wer Weiss, was der
Hintergrund dieser Sache ist? Ihr Vorgesetzter hat die Ansage
von seinem Chef bekommen, da mal frischen Wind reinzubringen.
Vielleicht will er nicht seinen "besten Mann" dafür
"verheizen", sonden jemanden, auf den er nicht so
zählt?
Oder umgekehrt: die Dame ist sein bestes Pferd im Stall,
"die macht das schon", und anders als wir Herren
der Schöpfung, die ja eigentlich zu allem befähigt sind,
plagen sie Selbstzweifel, aus berechtigtem Respekt vor der
Aufgabe, die aber letztendlich auch irgendwie zu bewältigen
ist.
Und in der Praxis werden solche Dinge eben einfach mal
entschieden, und nicht ein Semester lang in Ruhe vorbereitet.
"Müller, denken Sie daran, das Mädel noch darauf
hinzuweisen, was da alles zu tun ist" - "Klar
Chef" - dann kommt der Quartalsabschluss, ein Auftrag
ist geplatzt, und dann stehen andere Dinge für den
Entscheider auf der Agenda. "Ach, ich kenn die
doch", sagt er sich. "Das klappt schon", und
wenn nicht, naja, das sieht man dann. Zwar tönen viele
Unternehmen immer von langfristigen
Personalentwicklungsplänen, aber die Praxis, der
fremdbestimmte Alltag (Kunden, Konkurrenten) hat eben eine
andere Dynamik.
Und bevor nun wieder Absolventen auf mich einschlagen: Ich
beschreibe nur, das bedeutet nicht, dass ich es so gut finde.
Lounge Gast schrieb:
oder die
mehrere Einheiten.
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