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Berufseinstieg: Wo & WieFührungskräfte

Arbeitszeiten Führungskräfte

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WiWi Gast

Arbeitszeiten Führungskräfte

Hallo,
bei uns (60 Mann Softwarehaus) entsteht gerade eine neue Abteilung wofür intern Teamleiter gesucht werden. Aber irgendwie findet sich keiner. Unsere Führungskräfte arbeiten wirklich nicht wahnsinnig viel (im Schnitt 45h/Woche), diese Überstunden werden sogar sekundengenau bezahlt, klar kann es an einzelnen Tagen auch mal spät werden wenn es in einem Projekt Probleme geht, ist aber alles noch im Rahmen. Aber irgendwie scheinen alle, die fachlich in Frage kämen (Alter etwa Anfang 30), lieber nur 38h arbeiten und zeitig Feierabend machen zu wollen.
Wie sieht das in anderen Unternehmen aus?

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WiWi Gast

Re: Arbeitszeiten Führungskräfte, Projektleiter

Also bei uns E.ON arbeiten die Projektleiter verschieden, kommt auf den Bereich an, im Kraftwerksbereich wird sehr zeitig gearbeitet so von 08:30-18:00 Uhr, im erneuerbare energien Wind Solar von 08:00-20:00 Uhr.

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WiWi Gast

Re: Arbeitszeiten Führungskräfte, IG Metall

Bei uns IG Metall sind die tariflichen Führungskräfte (meist untere Führungsebene) ihre 35h im Büro, erst im AT-Bereich sind auch die Arbeitszeiten "relevant". (ab mittelere Führungskräfte)

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WiWi Gast

Re: Arbeitszeiten Führungskräfte, IG Metall

Warum findet ihr keinen? Welche Region seid ihr? Was ist euer Budget?

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WiWi Gast

Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Sorry, hab mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Meine primäre Frage ist, ob das in anderen Unternehmen auch so ist, dass der Nachwuchs kein Interesse an einer Führungsposition hat, weil das mit etwas mehr Arbeit einher geht.

Warum findet ihr keinen? Welche Region seid ihr? Was ist euer Budget?
Schauen derzeit nur intern. Südwestdeutschland. Gehalt keine Ahnung. Was wäre für einen fachlichen Teamleiter mit ner Handvoll Mitarbeitern denn angemessen?

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Ich arbeite in einem Bereich, in dem fast nur Frauen arbeiten. Und hier geht das Interesse, Führungsaufgaben zu übernehmen gegen Null. Die einen haben oder wollen Kinder und mehr Zeit für die Familie und daher in der Tendenz eher weniger als Vollzeit arbeiten. Und bei den anderen ist es so, dass die ehrgeizigen Frauen zu großen Gesellschaften wechseln und schon längst nicht mehr hier arbeiten, wenn sie soweit wären, Führungsaufgaben wahrnehmen zu können.

Ihr seid ja auch ziemlich klein. Vielleicht zieht so ein kleiner Laden keine "Karrieristen" an. Evtl. liegt es aber auch am Fach. Informatiker haben vielleicht in der Mehrzahl kein Interesse, Führungsaufgaben zu übernehmen.

Der typische BWLer ist ja ein ziemlich spezielles Klientel. Hier bekommt man den Eindruck, fast jeder will Führungskraft werden. Aber vielleicht sind BWL-Jobs auch besonders langweilig und stupide, wenn man keine Führungsverantwortung hat?

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

"Meine primäre Frage ist, ob das in anderen Unternehmen auch so ist, dass der Nachwuchs kein Interesse an einer Führungsposition hat, weil das mit etwas mehr Arbeit einher geht."

Ich bin nochmal der oben im IGM Betrieb.
Bei uns ist es tatsächlich auch teilweise so, dass Leute gar kein Interesse an Führungspositionen haben. Klar kommt ein großer Teil fachlich und menschlich gar nicht erst in Frage, aber von denen, denen man es zumindest zutrauen würde, sagen teilweise Leute ab, da es schlichtweg nicht zu ihrem Lebensentwurf passt. Geld, Macht, Prestige, Karriere ist denen eben nicht sehr wichtig.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Lounge Gast schrieb:

Ihr seid ja auch ziemlich klein. Vielleicht zieht so ein
kleiner Laden keine "Karrieristen" an. Evtl. liegt
es aber auch am Fach. Informatiker haben vielleicht in der
Mehrzahl kein Interesse, Führungsaufgaben zu übernehmen.

Diese beiden Gedanken sind mir auch schon gekommen.

Wie es aussieht, scheinen wir mit dem Problem aber nicht alleine zu sein.

Vielleicht sind BWLer da wirklich anders.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Auch wenn deine primäre Frage eine andere ist, würden mich dennoch die groben Rahmenbedingungen interessieren. Es kann auch durchaus am zu niedrigen Gehalt liegen, dass ihr niemanden findet.
Im jetzigen Unternehmen "arbeiten" die Führungskräfte im Schnitt vllt. 25h/Woche. Da sind sie aber ca. 45h. ... die Arbeit wird auf die MA abgewälzt, weil man ja Führungskraft ist.

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DAX Einkäufer

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

"Bei uns ist es tatsächlich auch teilweise so, dass Leute gar kein Interesse an Führungspositionen haben."

Mich wundert, mit welcher Selbstverständlichkeit erwartet wird, dass eine Führungsposition ein berufliches Ziel ist. Führung bedeutet, dass man die Verantwortung für Ergebnisse trägt, die andere erarbeitet haben. Dass man andere dazu bringen muss, gute bzw. bessere Arbeit zu machen. Dass man aus begrenzten Resourcen das Beste herausholt. Dass man unangenehme Entscheidungen trifft und vor den Mitarbeitern vertritt. Für die meisten Menschen ist so eine Tätigkeit nicht erstrebenswert und sie entspricht auch nicht ihrem Naturell.

Ein gewisses Mehr an Gehalt und einige kleine Annehmlichkeiten in der täglichen Arbeit sind doch nur Kompensation. Wer so einen Job nicht machen will, der will ihn auch nicht für ein paar Tausender Gehaltserhöhung machen.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Auch wenn deine primäre Frage eine andere ist, würden mich dennoch
die groben Rahmenbedingungen interessieren. Es kann auch durchaus
am zu niedrigen Gehalt liegen, dass ihr niemanden findet.

Ich kann es dir leider nicht mit Sicherheit sagen. Das etwas höhere Grundgehalt und das Mehr durch etwa 5 Überstunden pro Woche dürften sich auf etwa 65-70k + Firmenwagen summieren. Aber das ist nur eine Schätzung.

Mich wundert, mit welcher Selbstverständlichkeit erwartet wird,
dass eine Führungsposition ein berufliches Ziel ist.

Deshalb dieser Thread. Weil ich mittlerweile den Eindruck habe, dass viele das gar nicht wollen. Und damit die Frage, ob ihr das auch beobachtet.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

DAX Einkäufer schrieb:

Mich wundert, mit welcher Selbstverständlichkeit erwartet
wird, dass eine Führungsposition ein berufliches Ziel ist.

Wie muss man denn bitte drauf sein, dass man als Ziel hat sein Leben lang Sachbearbeiter zu bleiben??
"Führungsposition" muss ja auch nicht unbedingt disziplinarische Führung (also Teamleiter/Abteilungsleiter etc.) bedeuten, ein Projektleiter hat auch eine Führungsposition. Wer nicht mal das werden will, der ist einfach nur faul bzw. hat Null Ehrgeiz. Denn Karriere macht man nun mal nur so.

Warum solche Leute dann überhaupt studieren, werde ich nie verstehen.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

"Mich wundert, mit welcher Selbstverständlichkeit erwartet wird, dass eine Führungsposition ein berufliches Ziel ist."

(Ich bin wieder der aus dem IGM-Betrieb, bei dem diverse Leute kein Interese an Führungspositionen haben.)

DANKE!

Danke, lieber DAX-Einkäufer. Diese Erwartungshaltung, dass jeder eine Führungsposition anstreben (sollte) verstehe ich auch nicht und habe ich am eigenen Beispiel erfahren.

Ich bin jetzt knapp über 4 Jahre im Betrieb und bereits 1,5 Mal von der eigenen Abteilung und ein Mal von der Nebenabteilung gefragt, ob ich nicht in eine Führungsposition wechseln will. Jeweils konkrete Stellen mit konkreten Angeboten. Ich habe abgelehnt und musste mich jeweils sehr lange rechtfertigen. Anfangs waren diese Gespräche noch diplomatisch ("persönliche Entwicklung", "finanzielle Entwicklung", "fachliche Weiterentwicklung"), mit zunehmender Dauer immer plumper ("Sie wollen doch mal Familie?" "Sie wollen doch mal ein anderes Gehaltsniveau erreichen?", "Sie haben doch bestimmt finanzielle Ziele", "Sie wollen doch nicht ewig auf ihrer Stelle bleiben?"). Kurzum: Es wurde von keinem Vorgesetzten verstanden, dass eine Vorgesetztenposition (derzeit) nicht mein berufliches Ziel ist. Es wurde immer so getan, als ob diese Angebote ein Privileg, quasi ein Geschenk seien und ich demütig, ehrfürchtig und dankbar annehmen müsste.
Natürlich stehen auch die Vorgesetzten dumm da, wenn ihr bevorzugter Kandidat sich nicht weiter in Richtung Führungsaufgabe entwickeln will. Da kann man jetzt diverse Rückschlüsse ziehen.

Letztens bin ich mit einem Manager beim abendlichen Bierchen ins Plaudern gekommen. Er hat mir ganz offen gesagt, dass wenn er nochmal die Wahl in Sachen steile Karriere hätte, es nicht mehr machen würde. Es fängt klein an und es kommen immer mehr Aufgaben. Schleichend steigt die Belastung, es wird immer mehr aufgeladen. Sein großes Gehalt würde da kaum was kompensieren, es geht ihm mental schlecht.

Wenn ich mir die Manager bei mir im Betrieb anschauen ist da kaum einer authentisch, entspannt, ruhig, im Reinen, ausgeglichen. Man sieht denen an, dass sie getrieben sind, von was (der wem) auch immer. Ich kann mir vorstellen, dass wenn man erstmal auf der Ebene ist, man auch richtig weit kommen will. Weil getrieben wird man sowieso, dann doch lieber noch weiter oben mit noch mehr Geld. Entspannt sind lediglich die "ausrangierten" Manager auf ihren Stellen am Rand und ohne nennenswerten Inhalt, sogenannte "Project Manager". Um dorthin zu kommen muss man allerdings erstmal ordentlich aufsteigen, um seitlich rausgekickt zu werden.

Es gibt jedenfalls genügend Gründe, warum man keine Vorgesetztenposition erreichen will.

Danke, DAX-Einkäufer, dass du das erkannt und so deutlich hier im Forum formulierst hast.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Wie muss man denn bitte drauf sein, dass man als Ziel hat
sein Leben lang Sachbearbeiter zu bleiben??
"Führungsposition" muss ja auch nicht unbedingt
disziplinarische Führung (also Teamleiter/Abteilungsleiter
etc.) bedeuten, ein Projektleiter hat auch eine
Führungsposition. Wer nicht mal das werden will, der ist
einfach nur faul bzw. hat Null Ehrgeiz. Denn Karriere macht
man nun mal nur so.

Warum solche Leute dann überhaupt studieren, werde ich nie
verstehen.

Aufgrund deiner Aussagen hoffe ich für Dich, aber noch viel mehr um Deine poteniellen unterstellten Personen, dass Du niemals Führungskraft wirst!

Führungskraft bedeutet nämlich auch, andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sind und auch deren Wünsche zu respektieren. Wenn darin kein Führungswunsch enthalten ist, dann hast du das zu akzeptieren und diese nicht abzuwerten! Im Gegenteil, dass sind die Leute, die für DICH arbeiten. Die DIR helfen, die Ziele die DU hast zu erfüllen.

Arbeite an Deiner Einstellung.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Lounge Gast schrieb:

Aufgrund deiner Aussagen hoffe ich für Dich, aber noch viel
mehr um Deine poteniellen unterstellten Personen, dass Du
niemals Führungskraft wirst!

Führungskraft bedeutet nämlich auch, andere Menschen so zu
akzeptieren wie sie sind und auch deren Wünsche zu
respektieren. Wenn darin kein Führungswunsch enthalten ist,
dann hast du das zu akzeptieren und diese nicht abzuwerten!
Im Gegenteil, dass sind die Leute, die für DICH arbeiten. Die
DIR helfen, die Ziele die DU hast zu erfüllen.

Arbeite an Deiner Einstellung.

Wer keinen Bock auf disziplinarische Führungstätigkeiten hat, von mir aus. Aber dann sollte man doch wenigstens Projektleitung o.ä. anstreben. Was ist denn sonst die Alternative? Dass man sein ganzes Berufsleben lang nur die Anweisungen von anderen ausführt und absolut gar nichts selbst gestalten kann? Und dass es gehaltsmäßig niemals richtig vorwärts geht? Dafür studiert man doch nicht jahrelang, das ist schließlich eine Investition, die sich rentieren muss. Ergibt für mich keinen Sinn, kann ich nicht verstehen sowas.

antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Leider ist das ein Kernproblem, dass Leute, die ihr Leben für die Karriere hintenanstellen, alle anderen nicht verstehen können. Das ist so wie Frühaufsteher alle Späteraufsteher eigentlich immer für faul halten. Schon oft erlebt.
Aber klar, könnte der Karrierist nach 20 verlorenen Lebensjahren und der verpassten Kindheit seiner Sprösslinge tatsächlich zugeben, dass er sich geirrt hat?

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WiWi Gast

Re: Arbeitszeiten Führungskräfte, IG Metall

"Wie muss man denn bitte drauf sein, dass man als Ziel hat sein Leben lang Sachbearbeiter zu bleiben??"

Man legt fest, was man sein Leben gestalten will. Man hat vielleicht ein sehr ausgeglichenes Privatleben mit vielen Interessen, in die man viel Energie und Herzblut steckt. Bei manchen (nicht bei mir) ist das z.B. der eigene Nachwuchs und die Familie. Und nicht jeder ist getrieben von Geld, Macht und Prestige.

"Warum solche Leute dann überhaupt studieren, werde ich nie verstehen."

Vielleicht studieren manche nur, um einen Großteil ihrer 20er halbwegs frei gestalten zu können, an ihrer Persönlichkeit zu feilen, im Rahmen von Praktika und Auslandsemester verschiedene Städte/Länder kennenzulernen oder ganz plump um nicht mit 20 bereits tagein tagaus in einen Betrieb gehen zu müssen und zu arbeiten?

"Wer nicht mal das werden will, der ist einfach nur faul bzw. hat Null Ehrgeiz. Denn Karriere macht man nun mal nur so."

Das ist deine Auslegung von "Karriere".

Wer meint,

  • dass man nur studiert, um später mal Karriere zu machen.
  • dass es verwerflich ist, keine Führungsposition anzustreben.

hat eine sehr eingeschränkte Sicht auf die Welt.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Also ich habe studiert, weil ich nur so auf eine für mich angenehme Art und Weise meinen Lebensunterhalt verdienen kann und nicht, um noch mehr Zeit mit eben jener Erwirtschaftung des Lebensunterhalts zu verbringen.

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WiWi Gast

Re: Arbeitszeiten Führungskräfte

Überstunden sind grundsätzlich nur was für unterbezahlte Tarifkräfte. So meine Erfahrung im Konzern.

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Ein Projektleiter ist zunächst mal keine Führungskraft. Auch Sachbearbeiter machen das. Wichtige Projekte werden aber oft an Führungskräfte vergeben, damit da noch etwas Prestige die Projektarbeit fördert.

Lounge Gast schrieb:

DAX Einkäufer schrieb:

Mich wundert, mit welcher Selbstverständlichkeit erwartet
wird, dass eine Führungsposition ein berufliches Ziel ist.

Wie muss man denn bitte drauf sein, dass man als Ziel hat
sein Leben lang Sachbearbeiter zu bleiben??
"Führungsposition" muss ja auch nicht unbedingt
disziplinarische Führung (also Teamleiter/Abteilungsleiter
etc.) bedeuten, ein Projektleiter hat auch eine
Führungsposition. Wer nicht mal das werden will, der ist
einfach nur faul bzw. hat Null Ehrgeiz. Denn Karriere macht
man nun mal nur so.

Warum solche Leute dann überhaupt studieren, werde ich nie
verstehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Sehr viel Berufserfahrung scheinst Du nicht zu haben. Sachbearbeiter können sehr viel gestalten, wenn sie die Freiräume dafür haben. Bei guten Leuten erkennen die Vorgesetzten das im eigenen Interesse und gewähren diese Freiräume. Führungskräfte sitzen oft nur gelangweilt in völlig unproduktiven meetings herum, während sich Sachbearbeiter kreativ mit den eigentlichen Inhalten beschäftigen können. Nicht überall, aber sehr oft ist das so. Z.B. bei Dax30. Es gibt Sachbearbeiter, die ähnliche Freiräume haben wie ein Akademischer Oberrat und bekommen deutlich mehr Geld dafür. Ob man heute nach dem Abi eine Lehre macht oder "studiert", ist kaum noch ein zeitlicher Unterschied. Die Zeiten, wo ein Diplom normalerweise 6 Jahre gedauert hatte, sind ja vorbei.

Lounge Gast schrieb:

Dass man sein ganzes Berufsleben lang nur die
Anweisungen von anderen ausführt und absolut gar nichts
selbst gestalten kann? Und dass es gehaltsmäßig niemals
richtig vorwärts geht? Dafür studiert man doch nicht
jahrelang, das ist schließlich eine Investition, die sich
rentieren muss. Ergibt für mich keinen Sinn, kann ich nicht
verstehen sowas.

antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Good point! Habe ich des öfteren schon festgestellt oder meinte es festgestellt zu haben. Das sind die heute 45-jährigen, die vielleicht Manager geworden sind, aber nun stecken geblieben sind auf der Karriereleiter.

Machen wir uns nix vor, Manager zu sein ist sicherlich nicht schlecht, aber der große Wurf ist das auch nicht - wenn man nur diese Karriere hat im Leben.

Lounge Gast schrieb:

Leider ist das ein Kernproblem, dass Leute, die ihr Leben für
die Karriere hintenanstellen, alle anderen nicht verstehen
können. Das ist so wie Frühaufsteher alle Späteraufsteher
eigentlich immer für faul halten. Schon oft erlebt.
Aber klar, könnte der Karrierist nach 20 verlorenen
Lebensjahren und der verpassten Kindheit seiner Sprösslinge
tatsächlich zugeben, dass er sich geirrt hat?

antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Also ich für meinen Teil strebe keine disziplinarische Führungsverantwortzung an und will auch kein Projektleiter sein.
Warum ist ganz einfach: Meine Stärken liegen woanders.

Dabei habe ich studiert (Wirtschaftsinformatik) und mache durchaus Karriere. Als Sachbearbeiter. Mit 27 verdiene ich alles in allem etwa 83k, nächstes Jahr steht der Sprung über die 90k an. Ohne Unternehmenswechsel. Überstunden feiere ich ab und Verantwortung trage ich genug. Zum Beispiel wenn ich das Solution Design für Aufträge im mittleren zweistelligen Millionenbereich übernehme.

Warum also sollte ich das aufgeben und mich plötzlich in firmeninterne Machtkämpfe werfen, in Prozessen ersticken, mich mit bockigen Untergebenen rumschlagen oder mich an Kennzahlen messen lassen, auf die ich mit Glück nur mittelbar Einfluss habe?
Nicht nur, dass ich darauf keine Lust habe und auch so (für meine Definition) Karriere mache, es liegt mir auch nicht unbedingt. Andere sind da besser - die dann oft fachlich nicht mein Level erreichen. Das ist übrigens wertungsfrei, weil eine gute Führungskraft (Manager oder Projektleiter) so enorm wichtig ist. Nur Fachidioten reicht halt nicht, genauso wenig wie nur Softskill-Experten, Diplomaten oder Motivatoren. Die Mischung machts.

BW-Berater - am Rechner ohne Passwort;)

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Bin der TE.
Interessante Diskussion. Mal noch einige Anmerkungen/Erfahrungen von mir.
Sehe im Augenblick gerade die Herausforderung, dass für ein Team neue/weitere Leute gefunden werden müssen. Intern gibt es aber wenig Interesse, weil es "hippere" Teams gibt (konkret Web-Entwicklung vs. im neuen Team Java-Entwicklung etc.) Der Anspruch dürfte in dem neuen Team sogar höher sein. Was macht man nun? Man kann versuchen den Leuten in dem Team mehr Freiheiten zu bieten, sie mehr einzubinden, mehr Verantwortung zu geben (falls gewünscht). Aber irgendwie zieht es alle in die Web-Entwicklung.

Vor solchen Herausforderungen steht man dann als Teamleiter. Muss dann schauen, dass die Arbeit gemacht wird, hat zu wenige Leute, evtl. nicht die Mittel (z. B. Budget) an der Hand um seinen Leuten was Gutes zu tun.
Sollte man sich echt überlegen, ob man in diese Richtung will...

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WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

  1. Was ist bei euch Webentwicklung? Java+Web(services) ist doch Standard. Oder bastelt ihr mit PHP etc?
  2. wie soll man eine Abteilung ohne Budget aufbauen?
  3. kann es sein, dass ihr nur einen Dummen als Teamleiter sucht, der dann (da ja keine Mittel vorhanden ), dann nach wenigen Monaten die Leute rausschmeissen muss? Falls ja, kein Wunder das niemand intern das möchte.
antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

  1. Was ist bei euch Webentwicklung? Java+Web(services) ist
    doch Standard. Oder bastelt ihr mit PHP etc?
  2. wie soll man eine Abteilung ohne Budget aufbauen?
  3. kann es sein, dass ihr nur einen Dummen als Teamleiter
    sucht, der dann (da ja keine Mittel vorhanden ), dann nach
    wenigen Monaten die Leute rausschmeissen muss? Falls ja, kein
    Wunder das niemand intern das möchte.

zu 1.
Webentwicklung: primär Umsetzung von Layoutvorgaben mit HTML, CSS, JavaScript, evtl. bestehenden ASP.NET WebService erweitern, falls der Kunde ne bestimmte Info auf der Oberfläche möchte.
Javaentwicklung: Design und Umsetzung von Geschäftslogiken (zum Teil komplexe Sachen im Bereich Logistik und Abrechnung), Datenbankentwicklung, Datenmigrationen (also viel SQL). Noch ein paar Reports (ähnlich Crystal Reports).
Aber darum geht es nicht. Ich wollte verdeutlichen mit welchen Sachen sich ein Teamleiter dann beschäftigen muss und man sollte sich überlegen, ob man das wirklich will! Das Geld ist bestenfalls eine angemessene Kompensation für den Stress oder einfach nur Schmerzensgeld. Man muss Verantwortung mögen. Klar gibt es auch angenehme Sachen, z. B. bessere Sichtbarkeit im Unternehmen, näher an oder beteiligt an Entscheidungen - falls einem das gefällt.

zu 2.
Du arbeitest nicht in einem kleinen inhabergeführten Unternehmen, oder?

zu 3.
Läuft das in anderen Unternehmen wirklich so, dass einem sofort solche Gedanken kommen? Also das kann ich mit Sicherheit ausschließen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Also ich bin Support Experte für einige Produkte bei uns und würde auch nie Führungskraft werden wollen. Dann tauscht man nämlich interessante Aufgaben gegen "langweiligen" Kram ein, der eben mit PV kommt.

Ich arbeite zu 80% selbstständig, bin eben Experte, reise zu Kunden, behebe Fehler, entwickle Lösungen usw. Genau das macht mir Spaß.
Verdienst passt auch, Überstunden wenn dann werden abgefeiert.

Damals im Gespräch war auch die Frage, wo sehen sie sich in 5 Jahren, ich hab gesagt, auf dieser Stelle. Genau das will ich machen, Experte sein (werden) und eben in dem Bereich arbeiten.

Genau das brauch "mein" Chef aber auch, einen Experten, der sich auskennt und langjährige BE hat. Wenn dann diese weg wechseln um woanders Chef zu sein, da hat er ja nix von und die Firma eigentlich auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Wegen Arbeitszeiten kein Interesse an Führungsposition

Zu 2+3) ja, arbeite in einer 30 Mann SW Firma. Und ja, selbst da muss es zumindest etwas Budget geben, ansonsten würde das keiner bei uns machen wollen. Und auch zu 3) ja genau so gewesen... traurig aber wahr.

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