Warum lange Arbeitszeiten?
Hallo,
meine Frage / Diskussion ist ganz einfach:
Warum ist es nicht möglich, als Führungskraft anstelle von 9-19 einfach 7-17 zu arbeiten?
antwortenHallo,
meine Frage / Diskussion ist ganz einfach:
Warum ist es nicht möglich, als Führungskraft anstelle von 9-19 einfach 7-17 zu arbeiten?
antwortenDie Frage lautet nun genau?
antwortenWeil 7 als Anfangszeit echt früh ist ^^
Und ernst: gerade als Führungskraft arbeitest du ja nicht mehr einfach vor dich hin, sondern du sitzt auch gerne in einigen bis vielen Besprechungen, Telcos, etc.
Die werden nach den Gewohnheiten der Mehrheit / des Chefs geplant und damit tendenziell auch nach 17 Uhr. Da kann man als Führungskraft nicht einfach fehlen.
Lounge Gast schrieb:
antwortenHallo,
meine Frage / Diskussion ist ganz einfach:
Warum ist es nicht möglich, als Führungskraft anstelle von
9-19 einfach 7-17 zu arbeiten?
Bei "Führungskräften" richten sich die Arbeitszeiten nach den Notwendigkeiten der Stelle...
Wer in ner 45H Woche denkt und schon keine Kontrolle darüber hat, wann er morgens ins Büro kommt, der wird vieles sein, aber wohl keine Führungskraft.
Das gilt insbesondere für " "Leistungsträger" die über ihre vielen Stunden jammern die sich auftürmen weil der "gemeine Chef" einen nicht heimschickt obwohl man eigentlich schon lang nix mehr zu tun hat.. ne Email auf die man warten muss ist nicht so wichtig, dass man die nicht erst am nächsten Tag öffnen könnte.
antwortenweil die ganzen Besprechungen immer irgendwie abends statt morgens sind...
außerdem wäre die Arbeitszeiten dann vermutlich nicht 7-17 sondern 7-19 Uhr, später kommen ist irgendwie die einzige Möglichkeit, in Summe nicht zu viel zu arbeiten...
Komische Frage...
Weil die anderen "Führungskräfte" auch erst ab 9 anfangen :-)
warum kann die tagesschau nicht um 19 uhr laufen?
antwortennaja, ich arbeite als führungskraft eher 7 bis 19 oder länger...
antwortenFührungskräfte
wenn sie nicht da sind, können die Mitarbeiter oft nicht richtig arbeiten. Von daher ist es schon von der reinen Logik so, dass derjenige mit der wichtigeren Rolle im Unternehmen länger präsent sein muss als jemand, der nur nach Anweisung arbeitet.
antworten50er Jahre Denke. Mitarbeiter kommt von miteinander arbeiten. Damit dass möglich ist, muss ein Chef die entsprechende Atmosphäre schaffen, und das hat nichts mit 24/7 KOntrolle zu tun. Selbstverständlich können Chefs so etwas positiv durch Anwesenheit beeinflussen, aber der Kontrollaspekt von dem du sprichst ("wenn sie nicht da sind, können die Mitarbeiter oft nicht richtig arbeiten"...und mal am Rand was soll das oft hier bedeuten, da merkt man schon dass das nicht deine eigene Meinung ist was du schreibst.) muss nicht gegeben sein für gute Arbeit.
Lounge Gast schrieb:
antwortenFührungskräfte
- treffen wichtige Entscheidungen
- repräsentieren das Unternehmen
- überwachen und leiten die Mitarbeiter an
wenn sie nicht da sind, können die Mitarbeiter oft nicht
richtig arbeiten. Von daher ist es schon von der reinen Logik
so, dass derjenige mit der wichtigeren Rolle im Unternehmen
länger präsent sein muss als jemand, der nur nach Anweisung
arbeitet.
So ein Unsinn. Wohl noch nie ein Unternehmen von innen gesehen.
Chefs sind sowieso nie da, weil sie entweder ständig in Meetings sitzen oder auf Dienstreisen sind. Deiner Meinung nach sind Mitarbeiter also dumme Lemminge, die dann doof gegen die Wand laufen, oder was?
Lounge Gast schrieb:
antwortenFührungskräfte
- treffen wichtige Entscheidungen
- repräsentieren das Unternehmen
- überwachen und leiten die Mitarbeiter an
wenn sie nicht da sind, können die Mitarbeiter oft nicht
richtig arbeiten. Von daher ist es schon von der reinen Logik
so, dass derjenige mit der wichtigeren Rolle im Unternehmen
länger präsent sein muss als jemand, der nur nach Anweisung
arbeitet.
Hier nochmal der TE. Erstmal danke für die Rückmeldungen.
Leider hat mich das nicht weitergebracht - aber im Einzelnen, jeweils mit dem Anfangssatz zitiert:
(Ganz profane Äußerungen kommentiere ich nicht)
"Weil 7 als Anfangszeit echt früh ist ^^":
Ja, und 19 Uhr gehen ist echt spät - also wo liegt jetzt das Argument? Dass der Chef lange anwesend ist und man es deshalb selber auch muss, kann ja kein Argument sein, denn sonst müssten ja alle Mitarbeiter (schließlich hat jeder einen Chef) lange da sein und niemand könnte früher gehen.
"Bei "Führungskräften" richten sich die Arbeitszeiten nach den Notwendigkeiten der Stelle..."
Diesen Beitrag verstehe ich nicht. Was willst Du überhaupt sagen?
"weil die ganzen Besprechungen immer irgendwie abends statt morgens sind..."
Valider Punkt, aber warum ist das so? Das ist doch gerade der Kern meiner Frage! Die weitere Ausführung unterschreibe ich - selbst wenn ich um 7 Uhr käme, wäre ich verdonnert, bis 19h zu bleiben...
"Komische Frage..."
Ja, genau. Warum sind wir nicht in Höhlen geblieben - als der erste Mensch sich ein Haus gebaut hat, waren alle anderen auch noch in ihren Höhlen.
"warum kann die tagesschau nicht um 19 uhr laufen? "
Könnte sie. Aber wenn man um 19 Uhr Schluss auf der Arbeit macht, ist es kaum möglich, sich die TS anzuschauen. Ein weiteres Argument also, früher Schluss zu machen.
"naja, ich arbeite als führungskraft eher 7 bis 19 oder länger... "
OK, dann verweise ich Dich auf den vierten Beitrag: Komm erst um 9, dann hast Du Deine Anwesenheitszeit zumindest minimiert. Warum das jetzt so sein muss, verrätst aber auch Du nicht.
"Führungskräfte"
Ich stimme mit dem darunter stehenden Beitrag überein. Vielleicht studierst Du noch, aber in den Abteilungen, die ich kenne, wissen die MA genau, was zu tun ist. Das sind studierte Leute und keine Gastarbeiter, denen man die Hand führen muss. 50er-Jahre-Denke trifft die Beurteilung dieses Kommentars ganz gut.
Alles in allem sehe ich immer noch keine Antwort auf meine Frage. Die lautete (leicht umformuliert, um das Verständnis nochmal zu erleichtern):
-> Warum kann man als FK nicht früher gehen sonder ist verdonnert, lange zu bleiben?
antwortenIch habe ab Ausbildungs Ende (Diplom und Master Studium neben dem Beruf bevor die Frage aufkommt) ca. 15 Jahre Berufserfahrung und war in dieser Zeit bei fünf Firmen.
Generell es gibt auch Frühaufsteher Chefs die um 7 schon im Büro sitzen aber das sind auch tendenziell die Typen die am Sonntag Abend um 11 noch E-Mails verschicken. Den Typus findet man aber tendenziell eher direkt in der Geschäftsführung oder eines drunter (ich war immer bei Mittelständlern bis Konzernen).
Team- & Abteilungsleiter gab es auch so manchen Frühaufsteher aber generell muss man sagen die wirklich interessanten Meetings finden fast alle nach 16:00 Uhr statt da dann die meisten auch mal Zeit haben.
Lounge Gast schrieb:
antwortenHallo,
meine Frage / Diskussion ist ganz einfach:
Warum ist es nicht möglich, als Führungskraft anstelle von
9-19 einfach 7-17 zu arbeiten?
Warum kann man als FK nicht früher gehen sonder ist verdonnert, lange zu bleiben?
Als Vorgesetzter macht man i.d.R. nicht einfach bloß seine Arbeit. Viele Dinge die man tut, dienen nicht mehr der Wertschöpfung. Die Symbolik spielt eine große Rolle. Man sitzt oft in Meetings um einfach nur zur zeigen, dass ein Thema gerade wichtig ist. Man hält inhaltslose Reden, um die Mitarbeiter zu motivieren. Die eigene Präsenz hat auch eine symbolische Bedeutung. In militärisch geprägten Unternehmen zeigt man durch lange Arbeitszeiten, dass man seine Position verdient hat. Man leistet mehr als alle anderen. Der Offizier ist quasi ein primus inter pares unter den Soldaten. Die implizite Message an die Mitarbeiter: Jeder hat die Chance eine Führungskraft zu werden, wenn er nur hart genug kämpft. Oder: Der Mann hat die Stelle mehr verdient als ich, denn er bezahlt dafür mit seiner Freizeit - daher schulde ich ihm Respekt. Gleichzeitig heißt die Botschaft für die Mitarbeiter: Wenn ich zeigen will, dass ich ehrgeizig bin, dann bleibe ich auch bis 19:00 Uhr ...
... Anm.: Ob man das gut finden will oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.
Da fragt man sich: Wann verlor der sinnvolle Leitspruch: "Der frühe Vogel fängt den Wurm" seine Bedeutung.
Früh aufstehen ist sogar härter als spät heimgehen. Deshalb gab es in der Bundeswehr ja auch die Regel "Um Punkt 400 aufstehen und Liegestütz".
Mit früh aufstehen und früh anfangen zeigt man also mindestens genauso Einsatzbereitschaft, wie mit lange bleiben.
Generell ist diese Beurteilung allerdings Schwachsinn. Am einfachsten lässt sich das doch vergleichen, wenn man 2 Mitarbeitern exakt die gleiche Aufgabe gibt. Der eine liefert die gleiche Arbeit in gleicher Qualität nach 1 Stunde ab, der andere braucht 2. Dementsprechend ist der erste Arbeiter einfach effektiver und nur daran sollte sich Leistung messen und nicht an Präsenz.
Lounge Gast schrieb:
antwortenverdonnert, lange zu bleiben?
Als Vorgesetzter macht man i.d.R. nicht einfach bloß seine
Arbeit. Viele Dinge die man tut, dienen nicht mehr der
Wertschöpfung. Die Symbolik spielt eine große Rolle. Man
sitzt oft in Meetings um einfach nur zur zeigen, dass ein
Thema gerade wichtig ist. Man hält inhaltslose Reden, um die
Mitarbeiter zu motivieren. Die eigene Präsenz hat auch eine
symbolische Bedeutung. In militärisch geprägten Unternehmen
zeigt man durch lange Arbeitszeiten, dass man seine Position
verdient hat. Man leistet mehr als alle anderen. Der Offizier
ist quasi ein primus inter pares unter den Soldaten. Die
implizite Message an die Mitarbeiter: Jeder hat die Chance
eine Führungskraft zu werden, wenn er nur hart genug kämpft.
Oder: Der Mann hat die Stelle mehr verdient als ich, denn er
bezahlt dafür mit seiner Freizeit - daher schulde ich ihm
Respekt. Gleichzeitig heißt die Botschaft für die
Mitarbeiter: Wenn ich zeigen will, dass ich ehrgeizig bin,
dann bleibe ich auch bis 19:00 Uhr ...
... Anm.: Ob man das gut finden will oder nicht, bleibt jedem
selbst überlassen.
Anshu Jain will keine Meetings um oder nach 19 Uhr haben, hatte er mal gesagt.
Ganz ehrlich es gibt einfach viele Psychopathen da draußen in der Wirtschaft.
Mal ein Meeting oder was wichtiges mal abends zu besprechen ist doch kein Ding.
Aber bei manchen muss man jeden Tag bis spät abends im Büro hocken.
Das ist einfach Schwachsinn.
Das sind Leute die sonst kein Leben mehr haben, nicht alleine in ihrer Wohnung sitzen wollen oder ihre unerzogenen Kinder bloß nicht sehen wollen.
Sowas gilt natürlich nicht für Selbstständige oder welche, die ihre eigene Firma leiten. Aber für die große Masse von Wichtigtuern in den ganzen Konzernen etc trifft das zu.
Als Führungskraft ist eine Arbeitszeit von 9 - 15 Uhr anzustreben. Schließlich muss man ja bis 67 und älter arbeiten, da hat die Erhaltung des eigenen Leistungsvermögens höchste Priorität.
Als Startzeit ist 7:00 Uhr viel zu früh. Ich habe das in einem Unterbehmen mal durchführen müssen, das frühe Aufstehen sollte Leistungsbereitschaft symbolisieren. Die Resultate waren niederschmetternd. Übermüdete, permanent gähnende (mehr oder minder geschickt verbergend) Mitarbeiter, als erstes wurde um 7:00 Uhr Kaffee gekocht, Brötchen aus der Kantine geholt und geraucht. Gegen 7:40 Uhr kamen die ersten Mitarbeiter in Fahrt, das hielt dann zum Frühstück 9:00 Uhr an. Zum Feierabend 16:00 Uhr hatte es alle BESONDERS eilig, nach Hause zu kommen. Man muss ja am nächsten Tag wieder früh raus und wollte vorher noch einige Dinge erledigen.
antwortenEs gibt manchmal noch einen anderen Grund: Kenne einen Ingenieur Ü50, der immer noch Sachbearbeiter ist. Der will wohl seiner Familie demonstrieren, wie wichtig er in seiner Firma ist. Kommt auch immer abends sehr spät nach hause.
Lounge Gast schrieb:
antwortenAnshu Jain will keine Meetings um oder nach 19 Uhr haben,
hatte er mal gesagt.
Ganz ehrlich es gibt einfach viele Psychopathen da draußen in
der Wirtschaft.
Mal ein Meeting oder was wichtiges mal abends zu besprechen
ist doch kein Ding.
Aber bei manchen muss man jeden Tag bis spät abends im Büro
hocken.
Das ist einfach Schwachsinn.
Das sind Leute die sonst kein Leben mehr haben, nicht alleine
in ihrer Wohnung sitzen wollen oder ihre unerzogenen Kinder
bloß nicht sehen wollen.
Sowas gilt natürlich nicht für Selbstständige oder welche,
die ihre eigene Firma leiten. Aber für die große Masse von
Wichtigtuern in den ganzen Konzernen etc trifft das zu.
Ist doch wie ein Spielchen... alle kommen etwas früher und gehen etwas später als der Chef. Ob man etwas zu tun hat, oder nicht. Dumm, aber so ticken die Lemminge heute nunmal!! Das hat schon was von Slapstick XDDD
antwortenLounge Gast schrieb:
Da fragt man sich: Wann verlor der sinnvolle Leitspruch:
"Der frühe Vogel fängt den Wurm" seine Bedeutung.
Früh aufstehen ist sogar härter als spät heimgehen. Deshalb
gab es in der Bundeswehr ja auch die Regel "Um Punkt 400
aufstehen und Liegestütz".
Die meisten Kinderbetreuungseinrichtungen machen erst um 08:00 Uhr auf. Außerdem braucht man in vielen Grossstädten mal mindestens 45 min zur Anfahrt. Ergo ist oft vor 7:30 / 8:00 Uhr nichts los im Büro. Meetings können dann nicht stattfinden. Und gähnend im Büro herumhängen, hat noch nie jemandem geholfen.
Mit früh aufstehen und früh anfangen zeigt man also
mindestens genauso Einsatzbereitschaft, wie mit lange bleiben.
Das "Zeigen von Einsatzbereitschaft" durch Anwesenheit war in meinem Beitrag rein metaphorisch gemeint. Mitarbeiter möchten einfache Regeln. Jeder will genau gesagt bekommen, tu dies oder tu jenes und dann wirst du auch befördert. In Wirklichkeit wird natürlich niemand befördert, nur weil er immer bis spät im Büro herumsitzt - aber man suggeriert es wäre so, damit man die komplizierten (oder manchmal trivialen) Entscheidungsprozesse für jede Beförderung nicht immer jedem haarklein erklären muss.
Generell ist diese Beurteilung allerdings Schwachsinn.
Dein Vorschlag ist aber auch nicht der Hit ...
Am einfachsten lässt sich das doch vergleichen, wenn man 2
Mitarbeitern exakt die gleiche Aufgabe gibt. Der eine liefert
die gleiche Arbeit in gleicher Qualität nach 1 Stunde ab, der
andere braucht 2. Dementsprechend ist der erste Arbeiter
einfach effektiver und nur daran sollte sich Leistung messen
und nicht an Präsenz.
Das ist in der Praxis nicht umzusetzbar. Akademiker arbeiten nicht in Erbsenzähler-Positionen, wo man mal eben schnell die Rollen tauschen kann. In einer Stunde erreicht man im Berufsleben sowieso mal gar nichts. In deinem Vorschlag hört man den Studenten raus, der in Klausuren und mündlichen Prüfungen denkt.
Es geht ja auch gar nicht darum, wer seine aktuelle Aufgabe am besten löst. Die Rolle als Führungskräft sieht völlig anders aus, als das was der Sachbearbeiter tut. Ergo ist so eine Entscheidung weitaus komplexer und hat mit der reinen Präsenz auch denkbar wenig zu tun (wie oben beschrieben)
Die meisten Kinderbetreuungseinrichtungen machen erst um 08:00 Uhr auf. Außerdem braucht man in vielen Grossstädten mal mindestens 45 min zur Anfahrt. Ergo ist oft vor 7:30 / 8:00 Uhr nichts los im Büro. Meetings können dann nicht stattfinden. Und gähnend im Büro herumhängen, hat noch nie jemandem geholfen.
Ich weiß ja nicht wo du arbeitest, aber bei uns, einem großen Weltmarktführer im Raum Stuttgart, sind die Büros bereits vor 7 Uhr gut besetzt. Auch bei Menschen gibt es Unterschiede. Die einen erreichen ihren (geistigen/kreativen/körperlichen) Leistungshöhepunkt für vormittags, die anderen spät nachmittags. Und genau deshalb ist es Schwachsinn, jeden Menschen in die gleiche Schablone zu zwingen. Für jemanden, der besonders gute Ergebnisse zwischen 7 und 11 Uhr erreicht, wäre es sogar verschenktes Potential, ihn erst um 9:30 Uhr im Büro antanzen zu lassen.
Das ist in der Praxis nicht umzusetzbar. Akademiker arbeiten nicht in Erbsenzähler-Positionen, wo man mal eben schnell die Rollen tauschen kann. In einer Stunde erreicht man im Berufsleben sowieso mal gar nichts. In deinem Vorschlag hört man den Studenten raus, der in Klausuren und mündlichen Prüfungen denkt.
Es geht ja auch gar nicht darum, wer seine aktuelle Aufgabe am besten löst. Die Rolle als Führungskräft sieht völlig anders aus, als das was der Sachbearbeiter tut. Ergo ist so eine Entscheidung weitaus komplexer und hat mit der reinen Präsenz auch denkbar wenig zu tun (wie oben beschrieben)
Du hast offensichtlich nicht verstanden, worauf ich hinaus wollte. Es ging mir lediglich darum zu zeigen, dass Präsenz nichts mit Effizienz/Leistung zu tun hat. Und das gilt immer, egal ob Sekretärin oder Führungskraft.
antwortenDeine Frage beinhaltet schon eine Behauptung, weswegen die Beantwortung der Frage so an sich nicht möglich ist. Woher hast du die Behauptung, dass Führungskräfte von 9-19 Uhr arbeiten?
Unabhängig deiner Behauptung, wäre eine Beantwortung dieser Frage wohl eine Wissenschaft für sich, da sie die persönlichen Interessen eines jeden Mitarbeiters miteinbeziehen müsste, sowie die jeweilige Kultur, die in einem Unternehmen herrscht.
Formuliere deine Frage präziser, dann bekommst du auch handfestere Antworten.
Ansonsten geb ich dir hier mal Anhaltspunkte weswegen eine längere Arbeitszeit möglich ist, aber nicht sein muss, da ich auch schon Führungskräfte und sogar Vorstände getroffen hab, die keine 50 Stunden in der Woche arbeiten, da das die Kultur des Unternehmens hergegeben hat.
Stoßzeiten: Es gibt bestimmte Stoßzeiten in Unternehmen, wo es sehr hektisch zugeht und viele Sonderfälle auftreten. Hierdurch sind die Führungskräfte oftmals beansprucht, da sie Entscheidungen treffen müssen, die über die Entscheidungskompetenz des einzelnen Mitarbeiters hinausgeht. Hierdurch bleibt auch keine Zeit für Meetings, welche dann nach der Stoßzeit gelegt wird. Dies ist dann meist dann, wenn alle anderen Mitarbeiter schon Feierabend haben.
Internationale Unternehmen: In einem internationalen Unternehmen müssen Führungskräfte oft/immer mit Kollegen aus aller Welt arbeiten. Damit das möglich ist, müssen die sich irgendwie abstimmen mit dem Zeitfenster (China - Europa - Amerika ist halt ein 16-20 Stundenfenstern) damit sie auch mal miteinander telefonieren können. Gibt nichts schlimmeres als Missverständnisse, die durch eine E-Mail verursacht wird.
Verwalterische Tätigkeiten: Eine Führungskraft ist gleichzeitig auch ein Koordinator, weswegen oftmals noch viel Nacharbeiten erledigt werden müssen, die während der "Stoßzeiten" o.ä. nicht zu realisieren waren.
Morgens beginnen soll jeder wie er will. Ich bin abends aus zwei Gründen auch mal länger im Büro:
Aber an Bürotagen arbeite ich trotzdem selten mehr als 8-9 h. Lange wird es nur, wenn Interaktivität gefragt ist. Besprechungen können oft erst nach dem Tagesgeschäft stattfinden - also nach Büroschluss. Die Ergebnisse müssen dann manchmal noch dokumentiert werden, solange es frisch im Gedächtnis ist. Und viele repräsentative Events beginnen ohnehin erst um 18 oder 19 Uhr, dann kommt man erst um 22 Uhr nach Hause. Ist aber kaum Arbeitszeit, immerhin gibts was zum Essen.
antworten"Warum ist es nicht möglich, als Führungskraft anstelle von 9-19 einfach 7-17 zu arbeiten?"
Natürlich ist das möglich. Wenn Du Führungskraft bist und konsequent von 7 bis 17 Uhr arbeiten willst, dann schaffst Du das auch.
Die Herausforderung ist, dass auch um 17 Uhr die Arbeit noch nicht erledigt ist. D.h. Du wirst diese Frist an vielen Tagen über 17 Uhr hinaus ausdehnen. Du wirst ja nicht Führungskraft, weil das Büro so nett ist, sondern weil Du einen inneren Antrieb zur Führung hast. D.h. Du musst diesem inneren Antrieb widerstehen und um 17 Uhr nach Hause gehen, während Deine Vorgesetzten und Deine Mitarbeiter noch bei der Arbeit sind. Eventuell erledigen sie sogar Tätigkeiten, die Du selbst als "dringend, bitte heute noch" beauftragt hast. Die sitzen dann um 18 Uhr immer noch da und der Chef sitzt schon auf der Terrasse (z.B. im freistehenden EFH in Leipzig mit Blick auf den Zwinger in Dresden). Das wirft schon ein seltsames Licht. Und wenn Du dann Tag für Tag doch erst zwischen 18 und 19 Uhr nach Hause gehst, dann legst Du irgendwann den Tagesstart auf 9 Uhr, damit Du wenigstens morgens Zeit für Dich selbst hast.
antwortenLounge Gast schrieb:
Ich weiß ja nicht wo du arbeitest, aber bei uns, einem großen
Weltmarktführer im Raum Stuttgart, sind die Büros bereits vor
7 Uhr gut besetzt.
Gut, das mag in der Industrie anders sein. In den Banken und Versicherungen, in denen ich eingesetzt war, gab es beispielsweise nie Meetings vor 09:00 Uhr.
Auch bei Menschen gibt es Unterschiede.
Die einen erreichen ihren (geistigen/kreativen/körperlichen)
Leistungshöhepunkt für vormittags, die anderen spät
nachmittags.
Das ist ja genau der Punkt. Die Frage des Themenstarters war "Warum ist es nicht möglich, als Führungskraft anstelle von 9-19 einfach 7-17 zu arbeiten?". Da man als Führungskraft weder kreativ noch sonst irgendwie leistungsfähig sein muß, spielt dieser vermeintliche Leistungshöhepunkt keine Rolle. Als Chef, ist man auf sein Team angewiesen. Seine Mannschaft um 07:00 Uhr direkt mit Statusreports und Aufgaben zu bedrängen, ist zumindest da wo ich gearbeitet habe (7 unterschiedliche Kunden) nicht üblich.
Und genau deshalb ist es Schwachsinn, jeden
Menschen in die gleiche Schablone zu zwingen. Für jemanden,
der besonders gute Ergebnisse zwischen 7 und 11 Uhr erreicht,
wäre es sogar verschenktes Potential, ihn erst um 9:30 Uhr im
Büro antanzen zu lassen.
Es geht wie gesagt um Führungskräfte. Die haben andere Aufgaben, die i.d.R. nicht zwischen 7 und 11 Uhr anfallen und danach einfach aufhören.
Du hast offensichtlich nicht verstanden, worauf ich hinaus
wollte. Es ging mir lediglich darum zu zeigen, dass Präsenz
nichts mit Effizienz/Leistung zu tun hat. Und das gilt immer,
egal ob Sekretärin oder Führungskraft.
Ich bin der Meinung, dass du "Leistung" deutlich überschätzt. In der Idealwelt und im Hätte-Land ist es genau so, wie du es beschreibst. Jeder kommt irgendwann und geht, wenn er sein Pensum erreicht hat und am Ende gewinnt der Beste. In der Praxis ist es nun mal leider anders. Da spielen andere Dinge eine wichtige Rolle. Man kann das verteufeln und/oder einen Weg finden, damit umzugehen. Daher ist die Frage des TE berechtigt.
antwortenWunderbarer Chat hier, alle reden von Führung wie ein Blinder von den Farben.
antworten8h bis 18h ist okay und dann ist gut. Wer als Führungskraft (bis Managerebene) früher kommt, ist halt ein Frühaufsteher - auch okay. Die heiße Phase ist doch immer so von 11.00h bis 16.00h.
Und wer meint, Besprechungen auf den Freitag gegen 16.00h zu legen, wird sich auch mal einen Spruch anhören müssen, oder eine zweite Besprechung organisieren müssen, weil viele an der ersten Besprechung einfach nicht teilnehmen.
antwortenFür einen großen Teil der abhängig beschäftigten Frauen und Männer in Deutschland klaffen Wunsch und Wirklichkeit bei der Arbeitszeit erheblich auseinander. Besonders viel arbeiten Väter. Bei ihnen ist der Wunsch nach einer Arbeitszeitreduzierung um fast fünf Arbeitsstunden in der Woche am größten.
Die Wochenarbeitszeit vollzeitbeschäftigter Erwerbstätiger lag im Jahr 2012 in Deutschland bei 41,9 Stunden. Teilzeitbeschäftigte arbeiteten 18,2 Stunden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Tag der Arbeit am 1. Mai weiter mitteilt, lag die mittlere gewöhnliche Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen bei 35,5 Stunden.
Drei Viertel aller Berufstätigen (77 Prozent) in Deutschland sind außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden per Handy oder E-Mail erreichbar: 30 Prozent sind jederzeit erreichbar und 32 Prozent zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel abends an Wochentagen oder am Wochenende.
Männer sind weiterhin deutlich häufiger erwerbstätig als Frauen. So gingen 2011 in Deutschland 81 Prozent der Männer, aber nur 71 Prozent der Frauen von 20 bis 64 Jahren einer Erwerbstätigkeit nach.
Die Arbeitszeiten in Deutschland haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich polarisiert. Einerseits haben im Vergleich zum Anfang der 1990er Jahre lange Arbeitszeiten jenseits von 41 Wochenstunden zugenommen, andererseits sind sehr kurze Arbeitszeiten unter 15 Stunden weiter verbreitet.
Die Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen mit der steigenden Verbreitung moderner Kommunikationsmedien immer mehr. So sind 88 Prozent der Berufstätigen auch außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet oder Handy erreichbar.
Bei Führungskräften sind überlange Arbeitszeiten weit verbreitet: 38,5 Prozent der Führungskräfte arbeiteten normalerweise mehr als 48 Stunden. Jede fünfte Führungskraft ist sogar 60 Stunden und mehr im Dienst.
Die Beschäftigten in Deutschland arbeiten häufiger in Schichtsystemen, nachts oder deutlich über 40 Wochenstunden. Damit verbundene Belastungen können zu frühem gesundheitlichem Verschleiß führen.
Die Grenze zwischen Privatleben und Arbeitszeit verschwimmt zunehmend. Für 14 Prozent der weltweit befragten Finanzmanager ist es undenkbar, ohne ihren Laptop oder PDA in den Urlaub zu fahren.
In Deutschland werden einer Untersuchung des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen zufolge im Durchschnitt 1756 Stunden im Jahr gearbeitet.
An den Bedürfnissen von Eltern ausgerichtete Arbeitszeitmuster haben nicht nur positive Effekte für die Unternehmen und Erwerbspersonen, sondern auch auf makroökonomischer Ebene, zeigt ein neues Gutachten von Professor Rürup.
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