Zur Internen Zinsfuß Methode:
Ich habe mir alle Fragen und Antworten zum Internen Zinsfuß (IRR =engl. Internal Rate of Return) angesehen. Es sind die Fragen und Antworten, die sich mir in meinem BWL-Studium von 1970 bis 1975 auch gestellt haben.
Die Berechnungs-Beispiele dienen meist zur Ablenkung, was die IRR ökonomisch überhaupt aussagt und nicht aussagt, denn das das ist vel wichtiger, als die intransparenten Rechenwege.
Die Berechnungen löst ihr leicht , schnell und elegant über die finanzmathmatischen Excel-Formeln IKV, wenn die Periodenabstände der Ein- und Auszahlungen gleichmäßig jeweils ein Jahr sind. Sind die Perioden unterschiedlich lang zwischen den einzelnen Zahlungen kann mit der finanzmathematischen Excel-Formel XINTZINSSFUSS exakt gerechnet werden.
Fazit: Es kommt als IRR-Rechenergebnis immer ein endogener Zinssatz heraus, der als Ergebnis einen einzigen Zinssatz bestimmt, der das ganze neoklassische Renditemodell nach Irving Fisher (1930) alleine lenkt.
In eine weitere Excelformel QIKV (sog. Qualifizierter IRR) setzt man zwei exogene Zinssätze ein, bevor das Ergebnis aus Anfangswert (Barwert) und Endwert berechnet wird : Alle negativen Investitionswerte werden mit dem Kreditzinssatz zu ihrem Barwert auf t = 0 abgezinst und alle positiven I.Werte mit dem Wiederanlagezinssatz zum Endwert aufgezinst. Aus Barwert in t = 0 (Investitionsbeginn) und Endwert in t = n (Investitionsende) bestimmt sich über n Perioden der Ergebniszinssatz r nach der brühmten Grundglkeichung der Finanzmathematik. Er ist die (Rendite pro Jahr) Wachstumsrate des Anfangskapitals. , das den Anfangswert (Barwert) auf den Endwert (Endvermögen) jährlich anwachsen lässt.
Diese OIKV-Methode ist aber keine Interne Zinsfuss Methode in Irvin Fisher's Sinne, sondern hat den ökonomischen Fehler, dass das Kontoausgleichsgebot nicht eingehalten wird. Danach werden Kredite erst aufgenommen, wenn Guthaben verbraucht sind. Das ist aber mechanistisch in OIKV resp. im erweiterten Baldwinkriterium nicht eingehalten, weil sturr und jeder Zahlungstrom abgezinst und/oder aufgezinst wird, je nachdem welchen Wert er hat (positiv oder negativ). Die Verknüpfung der Zahlungsreihe wird nicht beachtet. Beispiel : Im Zeitpunkt t=0 werden -100 investiert, in t = 1 fließen sofort +50 zurück und in t = 2 sind wegen Konjunktureinbruch erneut -20 nachzuschießen. Kein Investor würde wegen der -20 einen Kredit aufnehmen (Beim erwBWK werden die -20 für zwei Perioden mit FK-Zinssatz von 6 % p.a. abgezinst (Barwert aus -20 in t = 0 ), obwohl der Investor aus dem Vorjahr t= 1 noch +50 und evt. Guthabenzinsen aus WAZ = 3 % zur Verfügung hat, um zunächst die Unterdeckung von -20 in t = 2 zu begleichen. In einem Art Kontokorrentkonto würde sich in der Praxis der Investor zu seinem Endwert hochhangeln (gute Investition, wenn der Endwert den Barwert übersteigt, oder Verluste produzieren, wenn der Endwert betragsmäissig den Anfangswert unterschreitet).
Der QIKV spiegelt also auch nicht die Realität wieder.
Erst recht nicht die IRR-Methode, die damit beginnt, einen endogenen Diskontsatz zu suchen, der den Barwert der positiven Rückflüsse mit dem Barwert der Investitionsausgaben (Meist wird nur ein einziger Anfangswert in t = 0 als Barwert ausgegeben, ohne zu bedenken, dass auch zeitverteilte Investionsausgaben resp. diverse zeitverteilte Kaufpreiszahlungen vereinbart sein) im Saldo vollkommen ausgleicht und null ergibt. Damit hat man zwar den IRR-Zinssatz gewonnen. Er gilt zugleich als Renditesatz, der er aber nur in der IRR-Methode ist, weil dort nur ein ZInssatz das Modell lenkt. Heißt: Zinst man die kompakten Investitionsausgaben oder deren Barwert über n Perioden auf, dann erhält man den IRR-Endwert. Diesen IRR-Endwert erhält man auch über den zweiten Weg, wenn alle Rückflüsse R isoliert mit dem IRR-Renditesatz als WAZ bis t=n über die Restanlagedauer n-t aufgezinst (wiederangelegt) werden. Zur Ermittlung des IRR-Endwertes, von dem keiner der Diskutanten bisher gesprochen hat, gelangt man also durch Wiederanlage der Rückflüsse immer zum WAZ = IRR-Rendite auf die Restanlagedauer gleichfalls zu diesem Wert. Deshalb beinhaltet die IRR-Methode implizit (versteckt) rechnerisch eine Wiederanlage (Wiederanlaeprämisse = WAP) der Rückflüsse, obwohl keineswegs feststeht, dass auch die Rückflüsse wiederangelegt werden sollen. Aber die IRR-Methode nimmt dies automatisch vor und noch nicht einmal zu enem exogenen Wiederanlagezinssatz aus der Realität auf dem Kapitalmarkt, sondern benutzt als WAZ eben den endogenen IRR-Renditesatz. Diese IRR-Methode ist völlig utopisch, weil sie für Geldanlagen und Kreditaufnahme nur einzigen Zinssatz kennt, den sie sich abweichend von der Wirklichkeit errechnet. Aus dem Diskontsatz unter der Bedingung geboren, dass die Summe aller Barwerte null ergäbe , wird der Anlagezinssatz = WAZ übernommen und auch der Darlehenszinssatz DAZ = WAZ = Diskontsatz und dieser stellt auch gleichzeitig den Renditesatz der IRR-Methode dar. Klar ?
Ich glaube nicht, dass dies jedem deutlich geworden ist. Wer das alles nachlesen und in Ruhe durcharbeiten möchte, der sei auf die kostenlosen Veröffentlichungen hierzu in "www.renditemethoden.de" verwiesen.
Die IRR-Methode ist unter den Praktikern in BRD und USA UK usw. sehr weit breitet, weil sie intransparent und geheimnisvoll daher kommt, wie ja auch die Fragstellungen sich erst nach der Berechnung ausrichten und keiner fragt, was dies denn überhaupt ökonomisch aussagt und bedeutet?
Die IRR-Ausage ist utopischer Natur. Die Rendite der Mutterinvestitionsreihe soll berechnet werden und in Wahrheit erhöht die IRR-Methode den IRR-Endwert um fiktive Zusatzerträge (Zusatzzinsen) aus der Wiederanlage der Rückflüsse in Höhe WAZ = Irr-Rendite bis zum Investitionsende.
Aus diesem trifftigen Grunde (Vortäuschung der WAP, die in Wirklichkeit so nicht vorhanden und nach zu bilden ist) lehnt die ernsthafte BWL die Anwendung der IRR-Methode als Renditemessmethode ab.
Die IRR-Methode gibt eine höhere "Rendite" vor, weil sie dem Ertrag (gemessen im Endwert) aus der Mutterinvestitionsreihe weitere Zinsen aus der automatischen Wiederanlage der Rückflüsse im fiktiven IRR-Endwert zumißt. Die IRR-Rendite hat noch eine weitere Implikation, wenn zeitverteilte Investitionsausagen vorliegen. Denn dann wird deren IRR-Barwert bei genügend hohen IRR-Diskontsätzen noch weiter herabgedrückt (Simultan im Iterationsverfahren), dass sich der Abstand zwischen IRR-Barwert und IRR-Endwert noch weiter öffnet; mit der Folge, dass die IRR-Rendite weiter simultan während des Berechnungsvorganges ansteigt. Rechnen kann man viel, ob dies aber ökonomisch sinnvoll ist (sinnvoll sind reale ZInssätze für Kredtie und Guthaben), steht auf einem anderen Blatt.
Weil die BWL in Fragen der Renditeberechungen noch uneins ist (dort gilt vorerst das VOFI-Prinzip), rechnet jeder er will und interpretiert sich auch die IRR-Rendite, wie er lustig ist. Einige sagen, dass die IRR die Verzinsung des durchschnittlich gebundenen Kapitals sei (???). Andere reden davon, dass die IRR-Rendite die Verzinsung des jeweils gebundenen Kapitals sei (??). Die etwas weiter sind, sagen die IRR-Rendite sei die Verzinsung des jeweils rechnerisch gebundenen Kapitals oder des jeweils rechnerisch durchschnittlich gebundenen Kapitals sei. Das alles ist fiktiv und falsch, denn in der IRR stellt die IRR-Rendite die Verzinsung des IRR-Barwertes bis zum IRR-Endwert in n Perioden dar, wenn die Rückflüsse stets mit dem WAZ=IRR-Rendite bis zum Investitionsende wiederangelet werden. Alle anderen Aussagen sind himmelschreiender, ausgemachter realer Blödsinn.
Ich möchte an einem Beispiel aufzeigen, in welche katastrophale Situation ein Investor geraten kann , der der IRR-Methode vertraut: Sein Banker hat ihm ausgerechnet, dass seine vorgelegte Investitionsreihe eine IRR-Rendite von 14 % abwerfe. Bei dieser Höhe könne er doch leicht mit Fremdkapital hebeln (Leverage Effekt; leveragen !), denn Kredit , der ihn nur 6% kostet und 14 % erbringt, zeigt einen dollen positiven Leverage Effekt auf und er könne seine IRR-Rendite noch steigern. In Wirklichkeit und bei Lichte betrachtet, ergibt sich ohne die fiktiven IRR-Wiederanlageeffekte nur ein Rendite der Mutterinvestition von 5 % p.a.. Was passiert dann ? Der Investor hat ständig Verlusteffekte (negativer Leverage Effekt) aus dem Fremdkapital, weil die Erträge aus den Rückflüssen in Realität gerade wegen der hohen Fremdfinanzierungsbelastung beständig geringer sind als die veranschlagten Zins- und Tilgungsbelastungen (In den Renditemodellen zählen nur die Liquiditätsströme bzw. Zuflüsse und Abflüsse) und fährt von vornherein in die Miesen, weil schon am Anfang falsch kalkuliert wird. Die Masche mit der IRR-Renditemethode ist weiter verbeitet als man denkt. Im Unternehmensbereich wird die IRR-Methode bis zu 90 % aller investierenden Unternehmen (freilich neben anderen Methoden) angewand und benutzen diese unsinnige Rendite-Methode nach wie vor, mangels Kenntinsse über deren "Fallen".
Davor möchte ich junge Studenten und alle anderen auch, die sich damit beschäftigen wollen, bewahren.
Schauen Sie sich gewissenhaft die Veröffentlichungen in www.renditemethoden.de an, dann werden Sie alle oben gestellten Fragen nie mehr anderen stellen müssen, sondern können Sie anderen beantworten.
Edmund J. Ranosch (Jg. 1951)
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