WiWi Gast schrieb am 19.02.2022:
Ich kann diesen automatischen Stufenaufstieg nicht nachvollziehen. Habt ihr auch neue Aufgaben übernommen oder warum hat man euch trotz gleicher Stellenbewertung einfach hochgestuft?
Bei mir im Konzern (IGM, >100k MA, Bayern) sind Hochgruppierungen extrem selten. Selbst bei einem internen Wechsel auf eine höher dotierte Stelle wird die Leistungszulage 1:1 verrechnet, so dass man z. T. nicht mal mehr Brutto hat, z. B. Wechsel EG10b -> EG11a.
Auch die 40-h-Verträge werden als Instrument genutzt, um Gehaltssprünge zu vermeiden, z. B. EG10b @40 h -> EG12a @35 h.
Kleine Rechnung dazu:
EG10b, 9,8 % LZ, 40h = ~84k p. a.
EG12b, 4,2 % LZ, 35 h = ~84k p. a.
Wenn der Stufenaufstieg ohne neue Aufgaben oder einen Wechsel geht, dann ist das natürlich super. Nach meiner Erfahrung macht die Mehrheit der Betriebe das aber nicht so.
Naja, es ist schon ein bisschen anders.
Du wirst eingestellt für eine bestimmte Tätigkeit. Diese Tätigkeit wird z.b. bewertet mit EG15. Jetzt ist es aber klar, dass du diese Tätigkeit ab dem ersten Tag noch nicht 'kannst'. Daher wirst du mit EG13 eingestellt mit Zieleg15. Diese Zieleg bekommst du dann wenn dein Chef der Meinung ist, dass du die Tätigkeit für die du damals zb vor 3 Jahren dann heute "kannst'. Und wenn du die kannst, bekommst du eben auch die damals vereinbarte Kohle dafür.
Das bedeutet, du steigst nicht automatisch irgendwann auf ohne neue Tätigkeiten zu übernehmen. Viel mehr bedeutet es, dass du nach x Jahren, nachdem du eingestiegen bist jetzt erst in der Lage bist die von dir verlangten Tätigkeit optimal zu erfüllen. Und ab da gibt es die Kohle 'die dir zusteht'. Vorher nicht, da spart der Konzern quasi Geld.
Konnte ich es halbwegs rüber bringen was ich meine? War das irgendwie verständlich?
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