je nach dem wie man rechnet und welche Beamte man so ran zieht, ist es aber fast schon so. Zumindest wenn man einfache DAX30 Sachbearbeiter vergleicht, steht der Beamter im Schnitt besser da. Wieso? Sachbearbeiter bearbeiten Sachen und tun arsch kriechen. Sie sind austauschbar. Wenn da mal ein Consulter kommt und den Laden umstrukturiert, dann fliegt man eben. Dann kannst aufs Arbeitsamt und Nummer ziehen. Wenn du nach einem Jahr nix findest, da über 40 oder über 50 und weil gerade überall Krise ist, bist du bei Hartz4. Deine Altersvorsorge, dein Haus etc. ist dann vielleicht auch futsch und du darfst dich bei den Tafeln zusammen mit Ungelernten anstellen für altes Brot. Verbeamtete Sachbearbeiter dagegen überstehen solche Krisen mit einem müden lächeln. Gerade diese Sicherheit ist schwer zu quantifizieren.
Dazu noch die hohen Pensionen, 70% vom letzen Sold die noch dazu kommen. Daher ist das Gesamtpacket für einen Beamten im höheren Dienst ( A13 aufwärts ) m.M. nach besser als für den typischen DAX30 Sachbearbeiter.
Oder aber die Tätigkeit vom 0815 Dax30 Sachbearbeiter wird gleich ausgelagert. Selbst im kaufmännischen Bereich gibt es immer mehr Dienstleister. Oder ein ganzer Bereich vom Konzern wird als Servicegesellschaft ausgegliedert zu niedrigeren Gehältern etc.
Jedenfalls ist DAX30 längst nicht mehr so sicher wie es mal war und von Industriebeamtentum ist längst keine Rede mehr. Das war mal in den 60er, 70ern und teils noch in den 80ern so. Heute aber nicht mehr. Leute die kurz vor der Rente stehen, verdienen als SB da noch sehr gut, bekommen oft noch eine Betriebsrente oben drauf, gehen verfrüht in den Ruhestand usw.
Die Generation der Berufseinsteiger und jungen Akademiker kann aber nicht mehr auf diese Sicherheiten bauen.
Übrigens selbst Führungskräfte in den DAX Konzernen leben nicht so sicher wie das viele denken. Wehe da kommt mal ein neuer Chef Chef Chef und dein Chef Chef ist dem nicht richtig in den Hintern gekrochen. Dann kann es sein dass dein Chef Chef gehen muss und du als Chef unterm Chef Chef gehst mit, da alle gehen müssen die in der Entscheidungshierachie wichtig sind, weil der neue seine eigenen Leute dahin setzt.
Dann kommt noch ein Aspekt des Beamtentums: Beamte, z.B. gerade Lehrer haben einen gewissen Ruf in der Gesellschaft. Sie gehören zu den Gutmenschen ( sehen sicher nicht alle so ) die sich für die Gesellschaft einsetzen, sie tun nichts "böses" wie die Banker oder Industrie. Sag mal auf einer typischen Großstädter Party unter Akademikern, dass du Banker bist. Da wirst heute fast schon gesteinigt. Ist man aber Lehrer oder verbeamteter Sachbearbeiter beim Umweltamt, gehörst automatisch zu den Guten und Tollen. Auch wenn sich teils das Gehalt nicht mal so groß unterscheidet.
Mal ein Beispiel aus Bayern: er Ende 40, Dipl.-Ing(FH), Beamter, Assistent an einer FH, Stk3 4500 netto, PKV schon abgezogen, seine Frau Anfang 40, Grundschullehrerin, Stk 4, knapp 3000 netto, PKV schon abgezogen. Wohnen in einer ländlichen Gegend, bei solchen Leuten frag ich mich fast, was die mit dem ganzen Geld überhaupt machen, die haben nur ein Kind. Haben ein riesen Haus ( 300 qm Wfl. ) mit Pool, und noch Wohnungen die sie vermietet haben. Aber beim Party Talk sind sie ja die "Guten", setzen sich für die Gesellschaft ein, meist sind solche Leute dann auch Grünen Wähler. Während ein Banker Paar das ähnlich gut verdient, zu den "Bösen" gehört.
Der Banker übrigens kann sich nicht auf dem Land so ein Haus kaufen. Wehe der Job geht aus o.g. Gründen flöhten, hat er ein Problem, solche Anwesen verkaufen sich gerade auf dem Lande nicht so leicht. Da ist der Privatkonkurs fast vorprogrammiert.
Von der Bank zur Tafeln heißt es dann.
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