Frage ist, reden wir von der Theorie oder der Praxis? Theoretisch (bin auch TL in einer Bank, die ich als "mittelständisch" bezeichnen würde) habe schon ich die disziplinarische Macht, aber in der Praxis ist es eben so, dass ich eher fachlicher Koordinator oder so bin und "harte" Personalthemen (Einstellungen, Gehaltserhöhungen, Versetzungen, Abmahnungen, ...) einzig und allein von meinem Chef entschieden werden und er jeden Versuch von Eigenständigkeit von mir oder den anderen TL in seiner Abteilung in solchen Dingen in der Vergangenheit mit Empörung und absolutem Unverständnis quittiert hat. Das hat in seiner Kompetenz zu liegen hat und nicht in unserer, wir sind nur die "führenden Fachkräfte" der jeweiligen Teams und müssen auch jederzeit in der Lage sein fachliche Aufgaben zu übernehmen und einzuspringen. Er vergibt auch ständig selbst Aufträge an die Mitarbeiter und wir können froh sein wenn er daran denkt den jeweiligen TL zu informieren - und wenn er das Thema überhaupt richtig zuordnet und nicht anhand einer Themenverteilung von vor drei Jahren, die er immer noch im Hinterkopf hat. :-)
Das ist aber wie gesagt die Realität und liegt an meinem Chef. Offiziell sollte es so sein, dass du eine echte Führungskraft bist und Personalthemen bei dir liegen. Wenn das nicht mal offiziell bei euch vorgesehen ist, dann ist das wirklich komisch.
75-80k wären im Banking für eine Führungsposition selbst auf der untersten Ebene übrigens schon absolut am untersten Rand, so viel bekommen doch selbst langjährige Fachkräfte ohne jede Personalverantwortung. Mag in anderen Branchen ein sehr gutes Gehalt sein, aber doch nicht im Banking. Unter 90k würde ich mich nicht abspeisen lassen sofern es wirklich mittelständisch und nicht die kleine Volksbank in Hintertupfingen ist, versteht sich... Ich selbst (mache den Job jetzt aber schon seit fast acht Jahren) hab schon letztes Jahr die 100k geknackt. Deswegen hab ich mittlerweile auch keine Ambitionen mehr selbst AL zu werden - Arbeitszeit ist OK, man hat sich gemütlich eingerichtet, Chef ist menschlich auch OK wenn er auch mit seinem Führungsstil (siehe oben) manchmal nervt, Team ist prima etc. Als AL hätte ich dann vielleicht, keine Ahnung, 120k oder so. Und müsste mich jeden Tag mit nervigen Meetings und Unternehmenspolitik rumschlagen wie mein Chef jetzt. Nein danke.
(Das nur vorsorglich falls sich irgendein Experte hier berufen fühlt mich für meine mangelnden Karriereambitionen zu tadeln... )
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