Du hast einen fachlich interessanten Job mit Gehalt "mehr als erträumt".
Wo ist das Problem?
Erfahrung bei uns (Dax30): es gibt eine Fachkarriere, aber sehr glücksabhängig. Kollege ist mit 35 Senior Expert, verdient mehr als der Teamleiter und hat eigentlich keine Ahnung. Aber richtiger Zeitpunkt mit richtigen externen Beratern was aufgebaut, viel Visibility, bäm.
Andere gehen als Senior Specialist (ohne Experte) in Rente, ab einem gewissen Alter ist man da schon auf dem Abstellgleis ein bisschen.
Führungskarriere ist etwas planbarer, wenn man über eine Gehaltsschwelle will. Zumindest Teamleiter zu werden ist nicht sooo schwierig. Andererseits bleiben da viele hängen, der Weg zum Gruppenleiter ist da doch steiniger, und wechseln dann alle paar Jahre das Team, entweder weil sie da verbrannt oder ausgebrannt sind oder einfach keinen Bock mehr haben.
Ob jetzt USA oder Selbstständigkeit das große Los sind? Wenn du den Drang hast, "viel leisten muss sich lohnen", klingt das besser als der typisch deutsche Großkonzern mit starker Gewerkschaft, in dem eher alle gleich behandelt werden. Aber man landet bei beidem auch schneller ganz unten (erlebt bei Freunden in der Selbstständigkeit, von neuer E-Klasse zur Privatinsolvenz in 6 Monaten).
Ich würde spontan nach einem Mittelweg suchen (auch bei Freunden gesehen) und im Mitarbeitergespräch anregen: keine klassische Führungskarriere mit "ich werde Leiter von egal was, als Manager kann man alles leiten", sondern Projektleitung oder fachliche Führung mit klarem Fachbezug. Das kann z.B. der Aufbau eines neuen Teams am neuen Standort in den USA sein (dann kannst du gleich USA-Luft schnuppern mit der Sicherheit des deutschen Konzerns im Rücken), Verantwortung für einen großen Roll-Out konzernweit oder ähnliches. Dafür muss man aus meiner Erfahrung aber aktiv werden und Ideen einbringen. Dass jemand auf dich zukommt oder die Stelle zu ausgeschrieben, ist unwahrscheinlicher.
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