So und jetzt ernsthaft. LEH ist eine Sackgasse und wer dort seine Berufsweg startet, hat es unglaublich schwer zu wechseln. Besonders im Vertrieb. Das Problem dabei ist, dass dort auf ganz andere Fähigkeiten gesetzt wird, als für 90% der anderen Jobs und du damit für die Industrie-Jobs überhaupt keine Erfahrung hast. Der Abschluss liegt auch lange zurück.
Ich meine, was macht so ein Bezirksleiter im LEH? Er knechtet Mitarbeiter, baut auf und um, hat aber fast keine verwaltungstechnische Aufgaben. Dann will man aber in einen Bereich wechseln, in dem es nur Verwaltung gibt. Ganz schwer.
Meiner Erfahrung nach gelingt das nur mit einem Zwischenschritt. Versuche in den Vertrieb in anderer Bereiche zu gehen, wo Vertriebsaufgaben mit Verwaltungsaufgaben zusammentreffen. Versicherungen und Banken wären Beispiele. Da dann den Schritt nach ein paar Jahren in den Innendienst gehen. Dann könnte es laufen. Dann wärst du angekommen.
WiWi Gast schrieb am 09.09.2018:
Hallo, ich arbeite seit rund 3 Jahren bei einem großen Einzelhändler und versuche eigentlich schon seit dem 1. Berufsjahr dort auszusteigen.
Vielleicht kurz zu mir, ich habe einen akzeptablen FH Bachelor in Regelstudienzeit mit Note 2,3 abgeschlossen, leider jedoch auch nicht viel mehr als nötig im Studium gemacht. Einzig ein 3 monatiges Praktikum habe ich bei genanntem Einzelhändler gemacht, weswegen ich auch nach einiger Zeit notgedrungen dort angefangen habe, jedoch immer mit der Intension dort schnell wieder auszusteigen.
Seit dem 1. Berufsjahr bewerbe ich mich also, habe jedoch alle "guten" Unternehmen schon mindestens 2 mal durch, ohne Erfolg oder Einladung. 1 mal wurde ich von einem Maschinenbauer eingeladen, jedoch hatte ich eher das Gefühl die wollten hören was dort so abgeht (viel Interna und Gerüchte ausgefragt, 0 Interesse gezeigt, wenn ich über die Position etc. sprechen wollte. Bei Unternehmen die ähnlich unterwegs sind (+40 Stunden, Überstunden abgegolten, hohe Fluktuation etc.) bzw. außerhalb des Einzugsgebiets (100km) haben meine Bewerbungen mehr Erfolg, jedoch will ich nicht vom Regen in die Traufe bzw. in meiner Heimatregion bleiben. Ich bin aktuell ein wenig verzweifelt und weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe keine Lust mehr täglich bis in die Abendstunden zu arbeiten(es ist ja nicht so das ich schlechte Arbeit leisten würde...) und eine Karriere strebe ich dort sowieso nicht an (wer sich das freiwillig antut muss schon einen Hang zur Selbstgeißelung haben und richtig geil sind die Mitarbeiter-Gehälter dort auch seit mindestens +5 Jahren nicht mehr).
Seit 3 Jahren habe ich kaum noch soziale Kontakte, Hobbies oder ähnliches, ich sinke nur noch auf die Couch, starre in den Fernseher und daddel am Laptop. Das kurze Wochenende muss ich dann das nötige erledigen und meine Familie + Freunde da rein quetschen, wobei ich dafür auch immer weniger Antrieb finde.
Aktuell spiele ich mit dem Gedanken wieder zu studieren und meinen Master zu machen, im Idealfall mit Werkstudententätigkeit, jedoch habe ich dieses Jahr die 30 überschritten und ebenfalls sagen mir viele dass ein Vollzeit-Master mit 3 Jahren Berufserfahrung seltsam rüber kommt...
Empfehlungen?
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