Ein Beitrag voller Populismus ....
WiWi Gast schrieb am 10.04.2019:
- Digitalisierung -> ca. 20% bis 25% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze fallen laut Studien bis 2025 weg
Quelle? Das sind doch wieder nur aus der Luft gegriffene Zahlen ... Ich beschäftige mich intensiv mit diesem Thema, kann deine Zahlen aber nicht bestätigen. Einerseits werden zwar bestimmte Berufe verschwinden, dafür aber auch neue entstehen. Der Saldo wird aber nicht bei -25% liegen!
- Wirtschaftsabschwung -> Die Auftragsbücher für die nächsten 10(!) Jahre müssen in den Schlüsselindustrien bereits jetzt gefüllt werden. Die Austragsbücher sind aber relativ leer. Weniger Aufträge bedeutet weniger Bedarf nach Arbeitskräften
Von genrell leeren Auftragsbüchern kann nicht die Rede sein! In letzter Zeit haben lediglich die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft für etwas schlechte Stimmung gesorgt. 10 Jahre in die Zukunft zu blicken ist unseriös!
- Fachkräftemangel -> heute Absolvieren nur noch 30% der Jungen eine Lehre und wird in ein paar Jahren einen gravierenden Mangel im Handwerk oder bei Pflegekräften geben. Das nützt Akademikern aber absolut gar nichts
Fachkräftemangel wird sicherlich zum Problem, aber hier wird von der Regierung gegengesteuert werden. Die Zahl der Menschen, die 2018 eine Ausbildung begonnen haben, ist übrigens höher als in den vorherigen Jahren.
Auch wird das Bildungsministerium einschreiten und wieder für mehr Mittelschüler und Realschüler sorgen, deren relativer Anteil übrigens bereits wieder zunimmt.
- Überakademisierung -> Wenn die Leute heute keine Lehre mehr machen, machen sie etwas anderes. Sie studieren. Inzwischen gut 60% eines Jahrganges (die restlichen 10% sind aus verschiedenen Gründen untauglich für alles). Die braucht nur keiner und um die geht es in diesem Thread
Totaler Mist! Die Studienanfängerquote war noch in keinem Jahr über 60%!
Außerdem können viele diese Quote nicht richtig interpretieren. Es studieren nämlich keine 50 oder 60 Prozent eines Jahrgangs, diese Quote rechnet einfach alle Studierenden auf die Geburtszahl herunter. Da sind dann auch die ganzen ausländischen Studenten/Gaststudenten miterfasst. Die Deutschen, die im Auslandssemester studieren, werden dagegen aber schon erfasst.
Beispiel 2014:
Studienanfängerquote: 58,3%
bereinigte Quote: 47,9%
- Marktauswirkungen -> Das durchschnittliche Einkommen eines Akademikers unter 30 beträgt laut statistischem Bundesamt ca. 32 bis 33k brutto. Der errechnete Bruttostundenlohn liegt bei 17,60 Euro brutto. Das heißt, die Gesamtsituation hat sich in den letzten zwei, drei Jahren bereits brutal auf die Einstiegsgehälter ausgewirkt. Ist auch logisch, denn eine Niedrigere Nachfrage nach Absolventen und ein hohes Angebot, bei gleichzeitig sinkender Qualität bedeuten sinkende Preise/Gehälter
Aha, in meinem Studiengang sind die Einstiegsgehälter kontinuierlich gestiegen ...
Mein Fazit: Die Situation für den Durchschnittsabsolventen werden sich weiter verschlechert. Einkommensmäßig ist man bereits unter das Niveau eines guten Handwerkers gefallen und der Trend setzt sich fort. Die Spitze der Akademiker wird davon nicht tangiert sein. Aber Spitze wird morgen mehr denn je ein tadelloser Lebenslauf mit mindestens sehr guten Noten und einem entsprechenden Profil sein. Wie immer gibt es aber auch die Faktoren Glück und Vitamin B.
Mein Fazit: Spar dir deine Beiträge ...
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