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Jobwechsel & ExitControlling

Controlling oder WP/StB

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WiWi Gast

Controlling oder WP/StB

Hallo liebes Forum,

seit 3,5 Jahren arbeite ich in der Fibu und finde es ziemlich langweilig. Fachwissen wird so gut wie garnicht benötigt und es ist jeden Tag das Gleiche.

Jetzt habe ich ein Angebot von einer Unternehmensberatung als Controller (Backoffice) bekommen. Das Gehalt ist sehr gut und ich denke, mit zunehmender Berufserfahrung im Controlling wird sich das auch noch ganz gut steigern. Allerdings befürchte ich, dass mir das nach ein paar Monaten auch wieder zu langweilig wird, weil alles Schema F ist.

Des Weiteren habe ich ein Angebot von einer mittelständischen WP/StB. Das Gehalt ist geringfügig niedriger als bei der Controllerstelle . Ich wurde im Vorstellungsgespräch sehr viel Fachwissen über Steuerrecht und Handelsrecht gefragt, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich würde erstmal 6-12 Monate in der StB arbeiten, JA, Steuererklärungen etc. erstellen und könnte dann mit entsprechendem Fachwissen in die WP wechseln. Das ganze hat sich sehr Interessannt angehört und ich hoffe, das es mir wesentlich mehr Spaß machen würde als in der Fibu bzw. im Controlling.

Wiederum bekommt man Controllerstellen nicht so leicht und die Gefahr ist, dass ich die WP/StB auch öde finde und mich dann ärgere nicht die CO-Stelle angenommen zu haben. Viele WP-Assisstenten sind ja sehr unzufrieden und versuchen so schnell wie möglich eine CO-Stelle zu bekommen.

Eine Kollegin, die ehemalige WP-Assisstentin war, meinte, dass sie zwar auch Spaß an Steuer- und Handelsrecht habe, aber das mit der Arbeit garnicht so viel zu tun hätte.

Was meint ihr dazu?

LG

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

War deine Kollegin reine WP-Assisstentin, ohne in der StB gerabeitet zu haben? Denn davon gehe ich erstmal aus.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Des Weiteren habe ich ein Angebot von einer mittelständischen
WP/StB und könnte dann mit entsprechendem Fachwissen in
die WP wechseln. Das ganze hat sich sehr Interessannt
angehört und ich hoffe, das es mir wesentlich mehr Spaß
machen würde als in der Fibu bzw. im Controlling.

Da musst du auch ein bisschen die Branchen vergleichen, an sich haben die nicht viel gemeinsam. In der StB bist du Dienstleister auf hohem Niveau, dh du kannst dich persönlich sehr viel mehr einbringen, also was Kontakt mit Mdt., interne Personal- und fachliche Verantwortung angeht. Mir persönlich macht das Spaß. Du hast viel mit Menschen zu tun, hast ein abwechslungsreiches Multitasking.

In Unternehmen in der FIBU oder Controlling arbeiten ist was anderes. Du bist ein Rädchen in ner riesigen Maschinerie und hast bestimmte ?Linienaufgaben? und darfst dir ohne die Erlaubnis des/der Vorgesetzten, nicht mal in einem persönlich gewünschtem Winkel die Nase bohren. Ich lege Wert auf Selbstständigkeit bei der Bewältigung der Aufgaben und schätze eine etwas freiere Art meine Dinge zu machen.

Wirtschaftsprüfung ist harte Arbeit pur, wenige Leute heutzutage haben ernsthaft die Lust bzw. Kraft irgendwann, den Job langfristig zu machen. Der WP-Markt ist auch kaputt wg des Preisdumpings der big4 Gesellschaften. Man kann damit nur noch schwer wirklich dran verdienen, die fehlenden Fees gehen auf Lasten der Prüfqualität und natürlich auf Lasten der persönlichen Arbeitszeitkonten der Assistenten! In den big4 kannst du es auch vergessen, deine Arbeitszeit in dem Zusammenhang entsprechend verbuchen zu können.

Eine Kollegin, die ehemalige WP-Assisstentin war, meinte,
dass sie zwar auch Spaß an Steuer- und Handelsrecht habe,
aber das mit der Arbeit garnicht so viel zu tun hätte.

?gar nicht so viel damit zu tun? Ja, Excel Sheets bearbeiten bis in die Nacht! Mehr ist das nicht die ersten Jahre..

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Wenn du nicht vorhast, die Berufsexamen für StB/WP zu machen, dann nimm lieber die Stelle als Controller an. Da hast du langfristig die besseren Verdienstmöglichkeiten, Aufstiegsmöglichkeiten und den angenehmeren Job.

Steuer-/WP-Assi macht nur Sinn, wenn du wirklich Berater werden möchtest. Als Assistent ist das ein ziemlich anstrengender Job ohne Aufstiegsperspektive. Ohne Examen hast du in diesen Bereichen so gut wie keine Perspektive und bleibst immer ganz unten. Das will man nicht mehr als 3-5 Jahre lang machen.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Dass man sich in der Steuerberatung mehr einbringen kann, stimmt halt auch nicht immer. Gerade bei Kanzleien/Gesellschaften mit sagen wir deutlich mehr als 10 Mitarbeitern gibt es auch oft die Tendenz, dass alle Arbeitsschritte genau vorgegeben sind und die Verwaltung sehr stark zunimmt. Man muss zur Qualitätssicherung endlose Checklisten abhaken, dass man dies und jenes beachtet oder geprüft hat. Die Arbeitspapiere sind genau vorgegeben usw. Das ist dann auch nicht viel anders als in der Verwaltung eines Unternehmens.

Man hat auch nicht überall als Assistent Mandantenkontakt (in der Steuerberatung). Oft ist es so, dass der Teamleiter ein Steuerberater ist und der alles mit den Mandanten klärt und abspricht. Aber auch wenn du eine Stelle mit Mandantenkontakt hast, kann das manchmal ganz schön frustrierend sein.

Meine Erfahrung mit Mandanten ist die, dass die zu feige sind, um dem Steuerberater direkt zu sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Stattdessen rufen die, wenn es nicht gut läuft, immer beim Assistenten an und lassen bei ihm den ganzen Frust raus, brüllen herum usw. Läuft es dagegen gut, ist das natürlich alles das Verdienst des Steuerberaters und an den Assistenten denkt keiner.

Manche Mandanten sind unheimlich eingebildet (besonders wenn sie eine höhere berufliche Stellung haben). Die weigern sich, mit einem Assistenten überhaupt zu sprechen. Du wirst von denen praktisch so wahrgenommen wie die Sekretärin vom Anwalt. Einer meiner Mandanten hat z. B. immer, wenn er mir eine Email geschrieben hat, ganz bewusst auf normale Anrede verzichtet! Ich fand das herablassend. Inhaltliche Dinge hat er dann immer mit der zuständigen Steuerberaterin besprochen. Das Blöde war nur, dass ich es war, der wirklich seine laufenden Angelegenheiten erledigt hat. Die Steuerberaterin kannte seinen Fall gar nicht. Da er mit mir aber nicht sprechen wollte, jemand, der noch nicht Steuerberater ist, ist halt nicht gut genug für ihn, musste ich mich dann immer bei der Steuerberaterin informieren, was denn jetzt los ist bei dem Mandant. Die Steuerberaterin fand das auch nervig. Denn er hat immer bei ihr angerufen und so getan, als sie seinen Fall kennen müsste. Sie kannte seinen Fall aber gar nicht.

Ein anderes Mal ist es mir passiert, dass der zuständige Steuerberater keine Zeit hatte und mich gebeten hat, für ihn kurz mit einem Mandanten zu sprechen, der vorbeikommen wollte und Unterlagen abgeben wollte. Leider war das so ein Mandant von der Sorte, die sich für etwas Besseres halte (war auch früher wirklich ein hohes Tier in der Verwaltung beim Staat). Der Mandant kam dann und hat sich geweigert, mir überhaupt die Unterlagen zu geben, geschweige denn, mit mir zu sprechen. Ich habe den Steuerberater bei dem Mandanten eben entschuldigt. Und der Mandant fing dann an: Was soll das? Wie werde ich hier behandelt? Dass ich nicht mal meinen Steuerberater sprechen darf. Und ich stand dann da wie ein Depp.

Du brauchst in dem Job wirklich ein dickes Fell. Und die schauen auch immer ganz genau, wie viele Stunden du für dies oder jenes aufgeschrieben hast. Wenn du nicht das Examen schreiben willst, würde ich die Finger von dem Job lassen. Lohnt sich einfach nicht.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Ja, mit ner Ausbildung und einer 10 Jahres Arbeitsperspektive sollte man am besten nicht in ner Riesengesellschaft anfangen. Ein langes Assistentenleben in den großen ist ein Albtraum!

Lounge Gast schrieb:

Dass man sich in der Steuerberatung mehr einbringen kann,
stimmt halt auch nicht immer. Gerade bei
Kanzleien/Gesellschaften mit sagen wir deutlich mehr als 10
Mitarbeitern gibt es auch oft die Tendenz, dass alle
Arbeitsschritte genau vorgegeben sind und die Verwaltung sehr
stark zunimmt. Man muss zur Qualitätssicherung endlose
Checklisten abhaken, dass man dies und jenes beachtet oder
geprüft hat. Die Arbeitspapiere sind genau vorgegeben usw.
Das ist dann auch nicht viel anders als in der Verwaltung
eines Unternehmens.

Man hat auch nicht überall als Assistent Mandantenkontakt (in
der Steuerberatung). Oft ist es so, dass der Teamleiter ein
Steuerberater ist und der alles mit den Mandanten klärt und
abspricht. Aber auch wenn du eine Stelle mit Mandantenkontakt
hast, kann das manchmal ganz schön frustrierend sein.

Meine Erfahrung mit Mandanten ist die, dass die zu feige
sind, um dem Steuerberater direkt zu sagen, wenn ihnen etwas
nicht gefällt. Stattdessen rufen die, wenn es nicht gut
läuft, immer beim Assistenten an und lassen bei ihm den
ganzen Frust raus, brüllen herum usw. Läuft es dagegen gut,
ist das natürlich alles das Verdienst des Steuerberaters und
an den Assistenten denkt keiner.

Manche Mandanten sind unheimlich eingebildet (besonders wenn
sie eine höhere berufliche Stellung haben). Die weigern sich,
mit einem Assistenten überhaupt zu sprechen. Du wirst von
denen praktisch so wahrgenommen wie die Sekretärin vom
Anwalt. Einer meiner Mandanten hat z. B. immer, wenn er mir
eine Email geschrieben hat, ganz bewusst auf normale Anrede
verzichtet! Ich fand das herablassend. Inhaltliche Dinge hat
er dann immer mit der zuständigen Steuerberaterin besprochen.
Das Blöde war nur, dass ich es war, der wirklich seine
laufenden Angelegenheiten erledigt hat. Die Steuerberaterin
kannte seinen Fall gar nicht. Da er mit mir aber nicht
sprechen wollte, jemand, der noch nicht Steuerberater ist,
ist halt nicht gut genug für ihn, musste ich mich dann immer
bei der Steuerberaterin informieren, was denn jetzt los ist
bei dem Mandant. Die Steuerberaterin fand das auch nervig.
Denn er hat immer bei ihr angerufen und so getan, als sie
seinen Fall kennen müsste. Sie kannte seinen Fall aber gar
nicht.

Ein anderes Mal ist es mir passiert, dass der zuständige
Steuerberater keine Zeit hatte und mich gebeten hat, für ihn
kurz mit einem Mandanten zu sprechen, der vorbeikommen wollte
und Unterlagen abgeben wollte. Leider war das so ein Mandant
von der Sorte, die sich für etwas Besseres halte (war auch
früher wirklich ein hohes Tier in der Verwaltung beim Staat).
Der Mandant kam dann und hat sich geweigert, mir überhaupt
die Unterlagen zu geben, geschweige denn, mit mir zu
sprechen. Ich habe den Steuerberater bei dem Mandanten eben
entschuldigt. Und der Mandant fing dann an: Was soll das? Wie
werde ich hier behandelt? Dass ich nicht mal meinen
Steuerberater sprechen darf. Und ich stand dann da wie ein
Depp.

Du brauchst in dem Job wirklich ein dickes Fell. Und die
schauen auch immer ganz genau, wie viele Stunden du für dies
oder jenes aufgeschrieben hast. Wenn du nicht das Examen
schreiben willst, würde ich die Finger von dem Job lassen.
Lohnt sich einfach nicht.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Der letzte Beitrag hört sich für mich nach frustrierter Steuerfachangestellter an, zumindest auf jedenfall weiblich. Im ernst: Steuerrecht muss einem Spaß machen, ohne Berater-Titel macht es mittelfristig keinen Spaß. Weil halt mitunter ständig dein Vorgesetzter wechselt. Controlling wäre für mich zu langweilig. Probiers einfach aus, im Zweifel würde ich WP/Steuern machen.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Stehe momentan auch vor der Entscheidung welchen dieser 2 Wege ich bald einschlagen möchte. Habe mir einige Gedanken dazu gemacht. Schlussendlich haben beide Berufe ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

Meiner Ansicht nach ist Steuern wahrscheinlich dynamischer und abwechslungsreicher, da man immer wieder vor neuen spannenden Herausforderungen steht und das Fachgebiet unheimlich tief und breit ist. Zudem hat man viel Kunden- und Menschenkontakt. Andererseits ist man in den Steuern wohl oder übel wahrscheinlich lebenslang an die Branche professional services gebunden, ausser man hat das Glück eine der raren und begehrten Stellen in einem Konzern zu ergattern, wenn man denn wechseln möchte. Somit ist man auch immer dem Druck dieser Branche ausgesetzt, da jede aufgeschriebene Stunde der Firma mehr Profit bringt. Gerade wenn man hier im Forum so liest scheint es der wahr gewordene Albtraum zu sein für immer in einer Big 4 'gefangen' zu sein und Überstunden schieben zu müssen bis man irgendwann altersbedingt aussortiert wird. Und was dann? Zudem ist das Steuerwissen nicht auf andere Bereiche transferierbar, d.h. einmal Tax, immer Tax.

Als Controller hingegen ist man in seiner Stabsfunktion vom grössten Druck befreit und fühlt sich wohl weniger als Arbeitssklave. Die Materie ist in der Theorie ebenfalls sehr interessant, als Controller ist man demnach ja sozusagen der betriebswirtschaftliche Finanzberater des Unternehmens. In der Praxis hingegen ist man wohl wie bereits erwähnt ein kleines Rädchen irgendwo, und somit ist man dann wohl auch meistens mit verwaltungsähnlichen Tätigkeiten beschäftigt, anstatt die Geschäftsleistung zu beraten. Auch hat man hier wohl weniger das Gefühl, etwas bewegt zu haben, wenn man dem Management die Zahlen aufbereitet und erklärt, statt wenn man in der Steuerberatung einem Unternehmen evtl. einen Millionenbetrag einspart. Dafür kann man vom Controlling mit dem Financeverständnis auch gut in andere Funktionen wechseln, wenn man doch einmal aktiver die Geschicke eines Unternehmens mitbestimmen möchte.

Alles in allem würde ich sagen Steuerberatung ist in jungen Jahren spannender und reizvoller, Controlling ist langfristig gesehen die entspanntere und sicherere Wahl. Ich selber habe noch keine Entscheidung getroffen.

Vom Gehalt nehmen sich die beiden wohl nicht viel, wer in den Big 4 Partner werden würde, würde wohl auch in einem Konzern ins obere Management vorrücken (beides nicht planbar und für die meisten unrealistisch).

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Das sind schon vernünftige Gedanken, die du dir da machst. Wie schon geschrieben: Ich würde es davon abhängig machen, ob du vorhast, die Berufsexamen abzulegen. Nur dann hast du in der StB/WP-Branche eine echte Perspektive.

Zu den anderen Kommentaren: Der Beruf der Steuerfachangestellten ist zu 99% weiblich! In der Ausbildung gibt es ca. 1/3 Männer. Aber wenn man auf die Angestellten mit mind. 2 Jahren Berufserfahrung schaut, verbleiben nur noch die Frauen in dem Beruf. Die Männer suchen sich nach der Ausbildung fast alle etwas anderes.

Mein Beitrag hat sich ziemlich frustriert angehört. Aber es ist manchmal auch wirklich frustrierend.

In einem normalen Unternehmen habt ihr einen Chef und klare Verantwortlichkeiten. In der Regel habt ihr es dann auch nicht direkt mit dem Vorstand oder dem CEO zu tun, sondern euer Chef ist von der Stellung her nur eine Stufe über euch angesiedelt.

In der Steuerberatung arbeitet ihr für "Freiberufler". Ein Steuerberater oder ein Anwalt oder ein Zahnarzt ist von der sozialen Stellung her mehrere Stufen über seinen Angestellten angesiedelt. Auch die Mandanten gehen in der Regel nur dann zu einem Steuerberater, wenn sie wirklich sehr viel Geld haben. Bei der Arbeit wird euch also direkt oder indirekt immer vor Augen geführt, dass ihr nur eine ganz, ganz kleine Nummer seid.

Die Verantwortlichkeiten sind bei Freiberuflern auch oft nicht klar geregelt. Also gesetzlich sind sie schon klar geregelt. Der Freiberufler erbringt seine Dienstleistungen "unabhängig und eigenverantwortlich". Das bedeutet, dass der Chef für alles verantwortlich ist und für alles haftet. In der Praxis wird die Verantwortung aber oft auf euch abgewälzt mit der Drohung "Wenn das hier nicht läuft und Beschwerden kommen, dann sind Sie weg vom Fenster!". Manchmal hat man dadurch wirklich einen großen, eigenen Gestaltungsspielraum. Gleichzeitig habt ihr als einfacher Angestellter aber überhaupt nichts zu bestimmen. Das ist auch wieder so ein Fristfaktor. Auf der eine Seite hat man nichts zu sagen, aber wenn was nicht läuft, dann wird man zur Verantwortung gezogen.

Ein letzter Punkt, den ich noch erwähnen möchte ist die Weiterbildung. Wenn ihr den Job dauerhaft machen wollt, müsst ihr euch weiterbilden. Es gibt ständig kleine Änderungen im Steuerrecht und alle paar Jahre wird das System in bestimmten Punkten komplett umgestellt. Ihr könnt pro Woche mit mind. 1-2 Stunden Weiterbildungsaufwand rechnen, ohne dass das auf eure Arbeitszeit angerechnet wird.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Kann dem größten teils zustimmen. Stehe ebenfalls vor der Entscheidung. Allerdings überlege ich auch noch in die WP zu gehen. Hätte den Vorteil, dass man gegenüber Steuern nicht so festgefahren ist, da man gute wechselmöglichkeiten in die Industrie hat (Rewe, revision, controlling etc.). Mich stört in der Steuerberaung am meißten, das man hier so festgefahren ist...immerhin müssen wir >40 Jahre arbeiten und dann lebenslang in der selben Branche...puh ich weiss nicht...dafür hat mich die Steuerberatung in der Praxis auch nicht so überzeugt.

Lounge Gast schrieb:

Stehe momentan auch vor der Entscheidung welchen dieser 2
Wege ich bald einschlagen möchte. Habe mir einige Gedanken
dazu gemacht. Schlussendlich haben beide Berufe ihre
spezifischen Vor- und Nachteile.

Meiner Ansicht nach ist Steuern wahrscheinlich dynamischer
und abwechslungsreicher, da man immer wieder vor neuen
spannenden Herausforderungen steht und das Fachgebiet
unheimlich tief und breit ist. Zudem hat man viel Kunden- und
Menschenkontakt. Andererseits ist man in den Steuern wohl
oder übel wahrscheinlich lebenslang an die Branche
professional services gebunden, ausser man hat das Glück eine
der raren und begehrten Stellen in einem Konzern zu
ergattern, wenn man denn wechseln möchte. Somit ist man auch
immer dem Druck dieser Branche ausgesetzt, da jede
aufgeschriebene Stunde der Firma mehr Profit bringt. Gerade
wenn man hier im Forum so liest scheint es der wahr gewordene
Albtraum zu sein für immer in einer Big 4
'gefangen' zu sein und Überstunden schieben zu
müssen bis man irgendwann altersbedingt aussortiert wird. Und
was dann? Zudem ist das Steuerwissen nicht auf andere
Bereiche transferierbar, d.h. einmal Tax, immer Tax.

Als Controller hingegen ist man in seiner Stabsfunktion vom
grössten Druck befreit und fühlt sich wohl weniger als
Arbeitssklave. Die Materie ist in der Theorie ebenfalls sehr
interessant, als Controller ist man demnach ja sozusagen der
betriebswirtschaftliche Finanzberater des Unternehmens. In
der Praxis hingegen ist man wohl wie bereits erwähnt ein
kleines Rädchen irgendwo, und somit ist man dann wohl auch
meistens mit verwaltungsähnlichen Tätigkeiten beschäftigt,
anstatt die Geschäftsleistung zu beraten. Auch hat man hier
wohl weniger das Gefühl, etwas bewegt zu haben, wenn man dem
Management die Zahlen aufbereitet und erklärt, statt wenn man
in der Steuerberatung einem Unternehmen evtl. einen
Millionenbetrag einspart. Dafür kann man vom Controlling mit
dem Financeverständnis auch gut in andere Funktionen
wechseln, wenn man doch einmal aktiver die Geschicke eines
Unternehmens mitbestimmen möchte.

Alles in allem würde ich sagen Steuerberatung ist in jungen
Jahren spannender und reizvoller, Controlling ist langfristig
gesehen die entspanntere und sicherere Wahl. Ich selber habe
noch keine Entscheidung getroffen.

Vom Gehalt nehmen sich die beiden wohl nicht viel, wer in den
Big 4 Partner werden würde, würde wohl auch in einem Konzern
ins obere Management vorrücken (beides nicht planbar und für
die meisten unrealistisch).

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Vielen Dank für die Antworten!

Die WP/StB ist ein Mittelständler, der sich auf Ausländer spezialisiert hat, die in Deutschland investieren wollen sowie auch sehr viel ausländische Airlines berät.

Die Aufgaben in der StB wären sehr breit. Würde ich 1 Jahr in der StB, 1 Jahr in der WP arbeiten und vielleicht noch ein Projekt wie z.B. eine Due Dilligence mitmachen, hätte ich doch meinen CV stark aufgewertet und könnte wieder zurück ins Rewe, vielleicht sogar als Teamleiter.
Außerdem würde es mir Spaß machen, endlich mal Fachwissen auf der Arbeit anzuwenden. Generell hätte ich gegen die Examina auch nichts, aber die Erfahrungsberichte darüber sind natürlich schon der Horror.

CO ist gut bezahlt, man hat ein ruhiges aber langweiliges Arbeitsleben. Das Gehalt wächst mit der Berufserfahrung auch ohne Weiterbildung.

Momentan tendiere ich zur WP/StB. Die Fibu fand ich schon extrem langweilig und auch der Head of finance hatte nicht viel Fachwissen und musste bei jeder Kleinigkeit den Steuerberater anrufen. So sehe ich mich nicht....

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Es geht hier aber nicht um den Berufsalltag von Steuerfachangestellten, natürlich würde man den Steuerberater anpeilen, wenn man sich für diesen Weg entscheidet.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Aber holla! Hier ist wohl ein kleiner Chauvi unterwegs, was?

Lounge Gast schrieb:

Der letzte Beitrag hört sich für mich nach frustrierter
Steuerfachangestellter an, zumindest auf jedenfall weiblich.
Im ernst: Steuerrecht muss einem Spaß machen, ohne
Berater-Titel macht es mittelfristig keinen Spaß. Weil halt
mitunter ständig dein Vorgesetzter wechselt. Controlling wäre
für mich zu langweilig. Probiers einfach aus, im Zweifel
würde ich WP/Steuern machen.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Das kann ich - nicht als SteuFA, sondern als Mitarbeiter einer großen Kanzlei - ganz genauso unterschreiben!

"In der Steuerberatung arbeitet ihr für "Freiberufler". Ein Steuerberater oder ein Anwalt oder ein Zahnarzt ist von der sozialen Stellung her mehrere Stufen über seinen Angestellten angesiedelt. Auch die Mandanten gehen in der Regel nur dann zu einem Steuerberater, wenn sie wirklich sehr viel Geld haben. Bei der Arbeit wird euch also direkt oder indirekt immer vor Augen geführt, dass ihr nur eine ganz, ganz kleine Nummer seid.

Die Verantwortlichkeiten sind bei Freiberuflern auch oft nicht klar geregelt. Also gesetzlich sind sie schon klar geregelt. Der Freiberufler erbringt seine Dienstleistungen "unabhängig und eigenverantwortlich". Das bedeutet, dass der Chef für alles verantwortlich ist und für alles haftet. In der Praxis wird die Verantwortung aber oft auf euch abgewälzt mit der Drohung "Wenn das hier nicht läuft und Beschwerden kommen, dann sind Sie weg vom Fenster!". Manchmal hat man dadurch wirklich einen großen, eigenen Gestaltungsspielraum. Gleichzeitig habt ihr als einfacher Angestellter aber überhaupt nichts zu bestimmen. Das ist auch wieder so ein Fristfaktor. Auf der eine Seite hat man nichts zu sagen, aber wenn was nicht läuft, dann wird man zur Verantwortung gezogen. "

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Wenn ihr noch kein Steuerberater seid, dann ist es egal, ob man euren Beruf "Steuerfachangestellter" oder "Assistent Steuerberatung" oder "fachlicher Mitarbeiter Steuern" oder "Steuersachbearbeiter" oder "Associate/Consultant Tax" nennt. Es ist überall das gleiche Prinzip. Ihr seid Sachbearbeiter und ganz unten in der Pyramide angesiedelt. Die Rahmenbedingungen sind nicht so unterschiedlich. Steuerfachangestellte arbeiten überwiegend in ganz kleinen Büros und machen vor allem Fibu und Lohn für Kleingewerbetreibende. Hochschulabsolventen arbeiten öfter in größeren Büros und haben mehr mit Steuerrecht zu tun. Immer gilt aber: Solange ihr nicht selbst Berufsträger seid, bietet die Industrie die deutlich besseren Konditionen. Das ist ja auch der Grund, warum die Branche ständig sucht. Es gibt hier eine hohe Fluktuation.

Zu dem Fragesteller: Dein Vorhaben hört sich schon interessant an. Du kannst in den Bereich Steuern und WP reinschnuppern. Wenn du das wirklich nur zwei Jahre oder so machst, wird es bestimmt eine interessante, abwechslungsreiche Zeit.

Ich hätte da nur folgende Befürchtungen:

Du wechselst von der Fibu in die StB/WP-Branche und dann willst du mittelfristig wieder wechseln und zwar ins Controlling. Dein Lebenslauf wird dadurch ziemlich "unstetig". Und ich befürchte, dass man im Controlling keinen wirklichen Vorteil in deinem Werdegang sieht. Das alles hat höchstens am Rande mit Controlling zu tun. Wäre es nicht sinnvoller, gleich ins Controlling einzusteigen und mehr Berufserfahrung in dem Bereich zu sammeln?

Und die Kenntnisse, die du in der Steuerberatung erlangst, sind ohne Examen auch nicht wirklich viel Wert. Du schreibst es ja selbst. Wenn einer in der Firma eine definitive Auskunft will, dann ruft er den Steuerberater an. Alles unterhalb des Steuerberates kannst du vergessen. Mach doch stattdessen lieber den Bilanzbuchhalter. Das bringt dir finanziell gesehen bestimmt mehr.

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Nimm lieber die Stelle im Controlling.
Die WP/StB Stelle solltest du nur nehmen, wenn dich der Wahnsinn gepackt hat und du dich zum WP/StB berufen fühlst.
Im Controlling hast du voraussichtlich normale Arbeitszeiten bei gleicher bzw. besserer Bezahlung. Du hast dann neben den Beruf noch ein Privatleben und es besteht quasi nicht die Pflicht in deiner Freizeit noch für das StB/WP-Examen zu lernen.

Im Controlling bist du vielleicht nur ein Rädchen in einer großen Maschinerie, aber als Assistent in einer WP-Gesellschaft bist du wie ein Hamster im Laufrad. Wenn man die Examen nicht packt ist es Zeitverschwendung und man wird dort langfristig keinesfalls glücklich.

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Das hat nur bedingt etwas mit Chauvinismus zu tun, Verehrteste!
Mit etwas Praxis wirst du auch schnell zwischen den Zeilen lesen können.
Und jetzt sag noch, dass ich unrecht hätte. :-)

Gruß, Steuerberater
Lounge Gast schrieb:

Aber holla! Hier ist wohl ein kleiner Chauvi unterwegs, was?

Lounge Gast schrieb:

Der letzte Beitrag hört sich für mich nach frustrierter
Steuerfachangestellter an, zumindest auf jedenfall
weiblich.
Im ernst: Steuerrecht muss einem Spaß machen, ohne
Berater-Titel macht es mittelfristig keinen Spaß. Weil
halt
mitunter ständig dein Vorgesetzter wechselt. Controlling
wäre
für mich zu langweilig. Probiers einfach aus, im Zweifel
würde ich WP/Steuern machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Ja, also ich würd dir auch raten: Controlling. Da hast du wenigstens dein Geld auf Lebensdauer und musst dich nicht durch die StB durchbuckeln und hoffen dass du beim Bonus auf 1 Monatsgehalt kommst (von Überstunden wollen wir hier mal gar nicht reden.

Abgesehen von einer potenziellen Unstetigkeit im LL musst du dich auch fragen welches Controlling dich noch will wenn du mal in die Stb gegangen bist. Was du dort gelernt hast, ist dann nicht mehr relevant fürs Controlling.

Natürlich kannst du auch das Examen anstreben, bzw musst es auch. Alles andere wäre Unsinn. Dann kannst du höchstens wieder zurück ins Rewe, wenn das dich glücklich macht....

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Vielen Dank nochmals für die Antworten.

Steuerrecht macht mir schon Spaß. Zurück ins Rewe bzw. Controlling wäre nur der Plan B, wenn ich durchs Steuerberaterexamen knalle.
Ich möchte halt gerne eine Tätigkeit ausüben wo man Fachwissen lernen und anwenden kann. Das war bis jetzt nicht der Fall.

Die Aufgaben wären: Monatsabschluss und Rreporting, Forecasts und Budgetierung, Abweichungsanalyse, Hauptbuchanalyse, JA nach US-GAAP und IFRS/HGB, Kapitalflussrechnung, UST-Voranmeldung usw.

Hört sich für mich nach Excellisten ausfüllen und Kostenaufstellungen anfertigen an.

Lernt man im Controlling noch dazu? Kann man sich da noch weiterentwickeln?

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Im Controlling kommt es ab einer gewissen Hierarchiestufe nicht mehr auf das Fachwissen an, sondern auf deine Führungskompetenz. Du steigst hier auf, indem du die Verantwortung für bestimmte Bereiche und Mitarbeiter übernimmst.

In der Steuerberatung sind die Bedingungen anders als in einem Unternehmen. Hier hast du es mit Freiberuflern zu tun. An der Spitze stehen die Partner, also Teilhaber, die am Gewinn direkt beteiligt sind und am Firmenwert (dem Mandantenstamm). Es ist hier z. B. auch möglich, dass ein Partner entscheidet, aus der Gesellschaft auszusteigen und der nimmt dann einfach einen Teil der Mitarbeiter und seine Mandanten mit in eine eigene Kanzlei. Du bist als Freiberufler also immer so ein bisschen ein "Individualist". Es kommt darauf an, welche Mandanten, Kontakte, Spezialisierungen etc. DU hast. Es ist hier nicht so entscheidend, dass du in einer "Organisation" funktionierst. Du kannst deine Sachen auch einfach packen und alleine weitermachen. Bei Freiberuflern ist der Firmenwert sehr stark von der Person des Freiberuflers geprägt. Es kommt öfter vor, dass sich Steuerberater zusammenschließen und dann aber auch wieder trennen, wenn sie unterschiedliche Vorstellungen haben.

Als angestellter Steuerberater wird zwar häufig verlangt, dass man Personalbeantwortung übernimmt. Aber das ist nicht bei jeder Stelle der Fall. Es ist auch möglich, dass du deine Aufgaben erledigst und keinerlei Verantwortung für andere Mitarbeiter trägt. Ich glaube, in so einem Fall kann man als Steuerberater ohne Personalverantwortung mehr verdienen als ein Controller ohne Personalverantwortung. Außerdem ist es möglich, dass du nur fachlich die Verantwortung trägt, also Review / Qualitätssicherung machst, ohne dass du die anderen Mitarbeiter wirklich anleiten oder motivieren musst. Ich glaube, das geht im Controlling auch nicht.

Wenn du kein Steuerberater bist, dann ist die ganze Branche halt nicht so attraktiv. Die Bedingungen sind halt nicht so gut wie in der Industrie. Du bist als kleiner Angestellter für die Steuerberater sehr schnell austauschbar. Für einen "nur BWLer" ist Controling attraktiver.

Ich glaube aber, dass du dich sowieso schon längst entschieden hast und die Stelle in der StB/WP annehmen wird. Wenn es wirklich so ist und dir Steuern und Rechnungslegung Spaß macht, dann habe ich auch nicht so große Bedenken, dass du an den Examen scheitern wirst. Probleme bekommen beim Examen eher Leute, die das alles gar nicht interessiert. Für solche Leute sind die Examen einfach zu aufwendig. Da muss man sich schon ganz schön auf den Hintern setzen und das hält man nicht durch, wenn einem das Thema keinen Spaß macht.

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Danke, für deine Antwort.

Du hast recht, eigentlich habe ich mich für die StB entschieden. Mir macht Steuerrecht und Rechnungslegung einfach sehr viel Spaß. In den REWE und CO-Abteilungen kommt es leider nicht so sehr auf Fachwissen an...

Jetzt habe ich allerdings das genaue Gehalt von der StB erhalten und es liegt 25% unter der Controllerstelle. Grund für das niedrige Gehalt sei mein noch nicht fertig abgeschlossener Bachelor. Ich studiere nebenberuflich und bin erst im Februar 2016 fertig. Meine Steuermodule habe ich aber eh schon fertig.

Angenommen ich fange nun doch im CO an, wie seht ihr denn langfristig die Möglichkeit, später noch in die WP/StB zu wechseln? --> Mit fertigem Bachelor und Berufserfahrung im CO hätte ich sicher ein besseres Standing bei Gehaltsverhandlungen als jetzt.

In der WP/StB sehe ich halt, u.a. durch die Examen, die beste Möglichkeit mein Fachwissen weiter auszubauen.

Vielen Dank im Voraus und ein schönes WE!

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

In der StB wird es (gehaltlich gesehen) erst mit bestandenem Examen interessant. Betrachte es als verlängerte Ausbildung. Die Alternative ist direkt zu verhandeln, dass du mit dem Studienabschluss eine Gehaltserhöhung bekommst.

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Vollkommener Unsinn. Geh lieber erstmal in die Berufsberatung..

Lounge Gast schrieb:

Danke, für deine Antwort.

Du hast recht, eigentlich habe ich mich für die StB
entschieden. Mir macht Steuerrecht und Rechnungslegung
einfach sehr viel Spaß. In den REWE und CO-Abteilungen kommt
es leider nicht so sehr auf Fachwissen an...

Jetzt habe ich allerdings das genaue Gehalt von der StB
erhalten und es liegt 25% unter der Controllerstelle. Grund
für das niedrige Gehalt sei mein noch nicht fertig
abgeschlossener Bachelor. Ich studiere nebenberuflich und bin
erst im Februar 2016 fertig. Meine Steuermodule habe ich aber
eh schon fertig.

Angenommen ich fange nun doch im CO an, wie seht ihr denn
langfristig die Möglichkeit, später noch in die WP/StB zu
wechseln? --> Mit fertigem Bachelor und Berufserfahrung
im CO hätte ich sicher ein besseres Standing bei
Gehaltsverhandlungen als jetzt.

In der WP/StB sehe ich halt, u.a. durch die Examen, die beste
Möglichkeit mein Fachwissen weiter auszubauen.

Vielen Dank im Voraus und ein schönes WE!

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Ich halte das Argument mit dem noch nicht abgeschlossenen Bachelor für vorgeschoben. Es ist einfach so, dass im Controlling im Schnitt mehr gezahlt wird als in der Steuerberatung (wenn man kein StB ist). Hättest du den Bachelor, würden die wahrscheinlich sagen, dass sie dir nicht so viel zahlen können, weil sie dich noch auf ganz viele Seminare schicken müssen (das Studium deckt auch wirklich nicht alles ab, was man in der Steuer-Praxis braucht).

Rein finanziell gesehen wäre es natürlich besser, wenn du erst mal die Controlling-Stelle nimmst und dann erst nach dem Bachelor in die Steuerberatung wechselst, um die 3 Jahre Berufspraxis, die du für das Steuerberaterexamen bauchst, zu machen. Allerdings hättest du dann relativ viele Wechsel im Lebenslauf drin. Und glaub ja nicht, dass sie dir dann nach dem Bachelor so viel wie im Controlling zahlen.

Deine Situation ist ziemlich verfahren. Bei mir sträuben sich immer die Haare, wenn ich lese, dass berufsbegleitende Studenten oder dual ausgebildete Kaufleute zu den Big4 etc. nach Tax wechseln. Die brauchen wirklich sehr lange, bis sie endlich die Berufsexamen machen dürfen. Und es ist schon die regulären 3 Jahre, die man machen muss, relativ ätzend und schlecht bezahlt. Diese Leute müssen sich das noch mehr Jahre antun......

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Die Berufspraxis muss aber durch Tätigkeiten im steuerlichen Bereich erlangt werden.

antworten
WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Nach langer Zeit habe ich mir wieder einmal einen Thread komplett durchgelesen, da der Titel meinen Weg nach dem Studium ausdrückt.

Interessant finde ich in erster Linie, dass fast allen Antworten trotz unterschiedlicher Meinungen eines gemein ist - das pauschalisierende Schwarz-Weiß. Controlling ist so. WP ist so.

Ich bin direkt nach dem Abschluss ins Controlling eines Mittelständlers (ca. 600 MA / 500 Mio. Umsatz) eingestiegen und nach einem Jahr zu einer der sogenannten Second Tier Gesellschaften gewechselt.

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus muss ich sagen, dass die Welt doch nicht so einfach ist wie hier von vielen dargestellt - Controlling: ruhiges Leben / WP: Arbeiten bis in die Nacht. Als Controller durfte ich Gleit- & Vertrauensarbeitszeit genießen. Bedeutete praktisch: Teilweise wurde mir der Arbeitsbeginn indirekt vorgeschrieben, indem XY ein Reporting bis 7 Uhr (!) haben wollte. Vertrauensarbeitszeit gab es nur in eine Richtung - Überstunden absetzen Fehlanzeige. Die Aufgaben unterschieden sich in tägliche, wöchentliche, monatliche oder quartalsweise Reportings. Natürlich gab es dazwischen auch Aufgaben bei denen man wirklich einmal den Kopf einschalten und 'kreativ' sein konnte. Diese Ad-hoc-Analysen waren dann meist mit dem Zusatz 'bis morgen' versehen und taten vor allem etwas für das imaginäre Stundenkonto.

Nachdem ich jedes Reporting dann auswendig kannte und von den teilweise fachlich wenig sinnvollen Auswertungswünschen der Abteilungsleiter zunehmend genervt war, kam mehr und mehr das Gefühl auf, auf der Stelle zu treten. Nachdem ich alle notwendigen Handgriffe im SAP drin hatte, kam nicht mehr viel Wissen hinzu.

Ich habe mich dann nach reiflicher Überlegung entschieden in die Wirtschaftsprüfung zu wechseln. Auch aufgrund von Antworten wie in diesem Thread hatte ich natürlich Bedenken was Arbeitszeiten usw. anbetrifft. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich heute unter dem Strich weniger arbeite als vorher - das mal dazu. Unternehmen & Vorgesetzte scheinen also auf diesen Faktor so großen Einfluss zu haben, dass eine Verallgemeinerung zumindest in meinem Fall absolut fehlschlägt. Da es sich hier im Allgemeinen sehr oft darum dreht, wer früher auf dem Sofa liegt und dabei noch das meiste Geld einstreicht: Im Durchschnitt habe ich Ende des Monats deutlich mehr in der Tasche als vorher (Liegt auch an den Spesen, von denen reichlich hängen bleibt - ohne die Diskussion führen zu wollen, ob man diese einrechnen sollte oder nicht - woher das Geld letztendlich kommt, ist für mich relativ unerheblich).

Was meine jetzigen Aufgaben anbetrifft: Klar, das berühmte Häkchen setzen spielt eine große Rolle, die Kreativität ist als Assistent auch recht eingeschränkt. Das wird für mich dadurch aufgewogen, dass ich regelmäßig neue Unternehmen, Unternehmenskulturen, -strukturen und alles was dazu gehört kennenlerne. Klar, ob das noch so interessant ist, wenn sich die Mandanten im dritten Jahr wiederholen werden, ist fraglich. Aber bis dahin lerne ich auch fachlich momentan eine ganze Menge dazu.

Bei deiner Entscheidung habe ich dir wahrscheinlich wenig geholfen, wollte dir allerdings gerne aufzeigen, dass die Welt eben doch nicht immer die Schubladen hat, die man sich hier vorstellt.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Was sind deine Pläne für die Zukunft? Du wirst vermutlich nicht bis zur Rente als Prüfungsassistent mitlaufen wollen.

Wenn du in der WP bleiben willst, musst du die Examen schreiben. Du kannst uns ja mal schreiben, wie viel Zeit du dann noch hast (du musst natürlich auch bestehen, sonst zählt es nicht) ;=)

Und wenn du die Examen nicht schreibst, landest du doch zwangsläufig wieder im Controlling oder ähnlichen Stellen im Unternehmen. Fragt sich also, wozu das alles....

Ich finde, man muss in einem Bereich erst mind. zwei Jahre gearbeitet haben, um sich ein Urteil bilden zu können. Am besten auch mehrere Unternehmen in einer Branche kennenlernen.

Ich bin nach dem Studium in die Steuerberatung eingestiegen und ich wusste schon damals, dass ich auf jeden Fall das Steuerberatexamen schreiben will (hatte auch im Studium entsprechende Schwerpunkte). Am Anfang ist wirklich alles neu und spannend. Klar lernt man im ersten Jahr eine Menge dazu. Aber schon im zweiten Jahr merkt man, dass sich vieles wiederholt. Im dritten Jahr ging ich nur noch am Stock, da es in dem Jahr dann mit der Examensvorbereitung richtig ernst wird. Das war wirklich das ätzenste Jahr, das ich je hatte. Ich habe letzten Oktober das schriftliche Examen geschrieben. Ich konnte das Ergebnis gar nicht einschätzen. Viele werden nach der schriftlichen auch krank vor lauter Stress. Ich habe das schriftliche jetzt mit 3,X bestanden und demnächst meine mündliche. Ich hoffe, dass es klappt. Ich muss jetzt aber noch mehr Zeug auswendig lernen, weil in der mündlichen wieder ganz andere Themen gefragt werden.

Wenn ich mir jetzt überlege, dass ich relativ wenig Geld verdient habe in der Zeit, auch noch viele teure Kurse selbst bezahlen musste und den ganzen Aufwand betrachte, dann würde ich das nur empfehlen, wenn man wirklich sicher ist, dass man das alles durchziehen will. Ansonsten bleibt lieber in eurem Unternehmen.

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Mit "Zeit haben" ging es mir darum, dass relativ oft behauptet wurde, man habe im Controlling quasi ein Beamtendasein und würde als Prüfungsassistent hingegen zwangsläufig 20 Stunden mehr arbeiten.

Für mich stand bereits im Studium die Wahl WP / Controlling. Nun bin ich in der WP. Natürlich möchte ich auch vorankommen und habe daher die Examen im Hinterkopf, bin allerdings nicht der Typ - wie hier oft vertreten - der als Einsteiger Sprüche klopft was er für ein toller Hecht ist und wie steil er aufsteigen wird.

Was du zur Examensvorbereitung geschrieben hast, kann ich absolut verstehen, sehe dieses Jahr aber doch eher als 'Ausnahmesituation', oder? Und um den Bogen zur eigentlichen Intention meines ersten Beitrags zu spannen: Dass du - wenn auch an der Grenze des Machbaren - das Examen nebenher gemeistert hast (drück dir die Daumen für die Mündlichen!) zeigt doch aber auch, dass du in deinem Assistentenjob keine 60 Stunden + X machen musst, sondern noch Zeit zum Lernen hast. ;)

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WiWi Gast

Re: Controlling oder WP/StB

Ja, controlling ist kein 9 to 5 job, sagt ja auch keiner.

Dennoch kann man die Gehälter von berufseinstieg bis später durchgehend nicht miteinander vergleichen. Oder was hältst du von der Idee, mit 3,5k einzusteigen (wenn du von der Uni kommst!) bei einer 60 Stunden Woche, Stunden überhaupt nicht aufschreiben, vor allem wenn man sich anfangs profilieren will etc. etc. Ach ja, Bonus im Normalfall 2,5 bis 3k jährlich, bei einem bescheidenen Überstundenkonto.

Und wie schon gesagt, der Beruf der Steuerassistenten bzw. Steuerberaters spielt sich nicht nur in big4 gesellschaften ab, die sogar noch am meisten zahlen... glaub mir, du kommst so oder so finanziell in der StB schlechter weg. In der WP musst du dich erstmal 5 Jahre kaputtbuckeln, bis Gelder fließen.

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