Lebenslauf ruiniert durch fachfremden Wechsel ins "Startup"?
Moin,
Ich bin 25, habe einen Master in E-Technik mit Nebenfach IT und arbeite seit 1,5 Jahren in NRW als Entwickler in einem IGM-Konzern mit guter Bezahlung und Jobsicherheit trotz Corona.
Nun möchte mich jedoch demnächst ein alter Freund abwerben, der gemeinsam mit 2 anderen Geschäftspartnern seit einiger Zeit sehr erfolgreich kostenpflichtige B2B-Onlineservices anbietet. Bisher war es eher ein Proof of Concept und sie haben die Entwicklung und Wartung an externe Dienstleister ausgelagert, doch jetzt möchten sie unter meiner "Leitung" alles neu aufbauen und anschließend viel Geld in Marketing investieren und dadurch weiter wachsen. Ich hatte als Student zeitweise als Fullstack-Entwickler gearbeitet und auch besagten Freund immer wieder unterstützt, deshalb kam er in dieser Sache auf mich zu.
Es ist kein typisches Startup, da keine Investoren oder sonstiges Fremdkapital im Spiel ist. Trotzdem ist es natürlich etwas ganz anderes als mein etablierter Konzern.
Vorteile für mich wären, dass der Job 100% remote wäre mit zeitweisen Flauten, sodass ich an wechselnden Orten arbeiten und nebenbei reisen könnte, was schon immer mein Traum war. Zudem bekäme ich ein sehr gutes Gehalt: anfänglich 18.000€ brutto pro Monat und Erfolgsbeteiligung, also mindestens 3x so viel Netto wie jetzt. Ich hatte es erst nicht geglaubt, aber habe bereits Einblick in die aktuellen Kundenbestände und Nutzerzahlen bekommen und demnach wäre das realistisch (Natürlich würde ich den Vertrag im Fall der Fälle trotzdem nochmal sorgfältig von einem unabhängigen Anwalt prüfen lassen und auch eine gute Kündigungsfrist aushandeln). Ich könnte also sehr schnell Vermögen aufbauen und hätte bei meinem Lebensstil bereits nach einem Jahr so viel, dass ich notfalls einige Jahre nicht mehr arbeiten müsste.
Nachteile: Ich wechsle meinen ersten Job nach weniger als 2 Jahren, und die neue Tätigkeit wäre quasi fachfremd, sowohl thematisch, von der Tätigkeit (Webdevelopment vs. Hardwareentwicklung) als natürlich auch von der Unternehmensgröße. Wenn das nun aus irgendeinem Grund nach einem Jahr schief geht, hätte ich wohl einen Jobhopper-Lebenslauf und aufgrund der sicherlich noch andauernden Coronakrise somit noch mehr Schwierigkeiten, wieder bei einer ähnlich guten Stelle wie jetzt Fuß zu fassen. Gerade die deutschen Unternehmen sind ja noch meilenweit hinter z.B. den USA, wo solche Experimente sehr gut ankommen statt negativ ausgelegt werden.
Was denkt ihr darüber?
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