Hallo liebes Forum,

ich bin ziemlich unschlüssig und wäre um eure Ratschläge dankbar. Ich bin hin und hergerissen, zwischen einem Top Master in Management und einem MBA.

Zu mir:
Ich bin 26 Jahre alt und habe einen Master (abgeschloßen mit 1,2 an der LMU) in Sozialwissenschaften.
Zwischen Bachelor und Master war ich 1 Jahr tätig als Projektmanager (HR) bei einem DAX-Unternehmen (befristeter Vertrag), und während des bachelors auch konstant Berufserfahrung gesammelt.

Mittlerweile bereue ich es, dass ich nicht nach der Berufstätigkeit direkt ins Ausland gegangen bin und einen Management-Master draufgelegt habe.
Nun habe ich eine Zusage der HEC und der Erasmus Uni in Rotterdam, frage mich aber, ob jetzt ein zewiter Master Sinn ergibt?
Wäre es da nicht angebrachter, weiter Berufserfahrung zu sammeln und dann versuchen in ein Top-MBA Programm reinzukommen?

Vielen Dank im Voraus!

Für welche Branchen/Bereiche interessierst du dich denn?

Ja HEC ist schon top. Rotterdam auch super (und deutlich günstiger). Würde das ruhig mal machen. Vorallem Rotterdam kostet dich ja lediglich 1 Jahr und wirklich kleines Geld. Den Top MBA kannst du dir immernoch gönnen. HEC hilft da denke ich auch bei der Bewerbung nochmal richtig.

Es kommt darauf an, wo du hin möchtest. Es gibt viele Branchen, in denen du einen Managementmaster machen und dann ohne MBA Karriere machen kannst.
Die klassische Branche in Deutschland, für die du nen MBA brauchst, ist halt Beratung.
Möchtest du hingegen in die USA gehen, sieht die Geschichte wieder anders aus, da lieben die Leute MBAs und Masterabsolventen sind denen nur bedingt geheuer.

Für welchen Master an der HEC wurdest du genommen? Den MiM oder die einjährigen Masterprogramme? Falls du dich dafür entscheidest, können wir uns gerne austauschen, wurde für den MiM genommen und fange im September an :)

Hey, dass freut mich sehr zu lesen! Wurde ebenfalls für den MiM genommen.
Wie sieht dien Profil aus und wohin möchtest du später?

Ich würde gerne in den Strategiebereich, sei es Consulting, oder Konsumgüter / Luxury Goods.
Ich habe aber bereits einen Master, daher Frag eich mich, ob es nicht besser sei lieber später einen MBA draufzulegen.

Ich habe erst zwei Semester ein Fach ausprobiert und bin dann gewechselt auf BWL, wo ich jetzt im 6. Bachelorsemester bin. Hatte in Europa super Angebote von den Top-Unis und hab mich für die HEC entschieden vor allem wegen dem MiM, weil er sehr gut durchdacht ist und als Programm vielleicht unschlagbar ist, wenn man sich für eine Karriere entscheidet, in der man bisher noch keine Praktika hatte, Banking zum Beispiel.

Habe also um einiges weniger Erfahrung als du und meine Ausrichtung ist deshalb natürlich auch eine andere.

Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht zu 100% sicher, wo ich später hin möchte. Ich war im Praktikum in einer Strategieberatung aber habe in der Uni mich sehr für Finance interessiert. Deshalb ist für mich auch der MiM so interessant, um noch mehr Spezialisierungen mitzunehmen und vor allem ein Gap Year zwischen dem Studium zu machen und sich auszurichten für die Full-Time Offers.

Wenn du sagst, dass Luxury Goods was für dich ist, da hast du auf der Welt keine bessere Adresse als die HEC, vor allem wenn du ja gerade auf Business umschwenkst und einen Fuß in die großen Konglomerate Kering und LVMH kriegen möchtest.
Dass du mit der HEC einen extrem starken Schub in alle strategiebezogenen Branchen kriegst, das ist klar, da erzähle ich dir sicher auch nichts neues :D

Ich würde mich fragen, ob die MBA-Spezialisierung einen Mehrwert gegenüber einem Master von einer tollen Uni in den Branchen, wo du hinmöchtest, gibt. Und da fällt mir mit dem Wissen, was ich in einem halben Jahr Recherche gesammelt habe, ein, dass du mit deinem Masterschnitt und einem MBA bestens vorbereitet bist für Strategieberatung.

Vielleicht kann mich da jemand korrigieren, aber der MBA hat in Europa nur in wenigen Branchen einen Mehrwert gegenüber einem super Managementmaster.

Hey, ich danke dir für deine Beiträge!
Wie war eigentlich dein GMAT?
War überrascht, dass ich mit 670 reinkam :)

Ich hatte 710, womit ich damit auch noch unter dem Average der HEC lag :D das muss man sich erstmal vorstellen!

Ach, ich weiß nicht, klar sind deine 670 am unteren Ende für die HEC aber du hast nen fantastischen Schnitt von ner bekannten deutschen Uni und viel Arbeitserfahrung, also hast du alle anderen wichtigen Checkboxen voll erfüllt. Das Interview muss bei dir auch gut gelaufen sein, warst du auf dem Campus oder hast du das über skype gemacht?

Ich war vor Ort, um mir auch Paris und den Campus anzuschauen.
Der campus ist cool, aber im Niemandsland. Jedoch besser als so ein mickriges Gebäude der ESCP, welches sich dann "main Campus" schimpft.

Die ESCP hat mittlerweile einen zweiten Campus in Paris in Montparnasse, also auch sehr zentral, also ist dieses Argument nicht so überzeugend ;) Vor allem liegt die HEC außerhalb von Paris und du bekommst von der Stadt so gut wie nichts mit, falls dir das ein Anliegen sein sollte. Trotzdem beides Top-Unis mit Top-MiM Programmen ;)

Ich war auch fürs Interview in Jouy, und du beschreibst das mit Niemandsland ganz gut :D ich bin da vom Bahnhof aus mit dem Koffer hochgestiegen, war mir ne Lehre.
Ist halt der trade-off dafür, dass man da echt nen Wald und nen See und richtig viel Platz hat. Da kommt richtig Campusfeeling auf, sowas hatte ich in Deutschland nicht.
Aber natürlich ist es ganz anders als ne Uni mitten in ner Großstadt.
ESCP hab ich mir da gar nicht angesehen aber für mich persönlich hat die HEC einfach nen unschlagbaren Reiz wie ich finde.

Da du bereits ein Master hast würde ich ganz klar sagen dass Berufserfahrung + MBA dir deutlich weiterhelfen würde als noch ein master.

Wobei es kommt auch immer drauf an in welchen Bereich du gehen willst bzw. in welchem Unternehmen du voran kommen willst.

Meine Situation ist z.b. wie folgt:

Ich habe "nur" einen Bachelor gemacht und bin damit direkt bei einem amerikanischen Automobilhersteller eingestiegen im Financebereich. Ursprünglich hatte ich vor direkt einen master nach dem Bachelor zu machen habe mich während der Bachelorarbeit aber parallel zu den masterbewerbungen auch für jobs geworden.

Wenn man sich die Musterstudiengänge in Deutschland anschaut bringen diese einem aber nicht wirklich was für den beruflichen Alltag. Um es kurz zu sagen man lernt dort (gerade in finance mastern) abgehobenes theoretisches zeug das man nie wieder braucht. Der Master in Deutschland ist nunmal weiterhin dazu ausgelegt um für die Forschung auszubilden und nicht für den Job den man später macht.

Ich habe mir gedacht nutze lieber die Chance auf Berufserfahrung und versuche nach ein paar Jahren einen MBA zu machen im Ausland zu machen. Für mich die beste Lösung da gerade in einem amerikanischen Unternehmen der Master wirklich 0 bringt. Ein MBA dagegen bringt in solch einem Unternehmen tatsächlich Beschleunigung in die Karriere rein :)