Akzeptieren, dass man mit schlechten Noten keine Chance mehr hat?
Hallo,
irgendwie fühle ich mich hier fehl am Platz, aber dennoch versuche ich, mein Problem etwas genauer zu schildern.
Ich bin mittlerweile 26 Jahre alt und habe im Bachelor VWL studiert und das Studium mit einer 3,1 abgeschlossen. Wie ihr euch vorstellen könnt, wollte ich in einen bestimmten Bereich gehen und habe es trotz über 100 Bewerbungen für Praktika nicht geschafft, ein einziges Vorstellungsgespräch zu ergattern. Deswegen musste ich mich mit einem Audit Praktikum bei einer Next 10 zufriedengeben, obwohl mir Wirtschaftsprüfung nicht liegt. Zum einen, weil mich Rechnungslegung an sich nicht interessiert und zum anderen, weil ich mir nicht vorstellen kann, das WP Examen überhaupt zu bestehen.
Also habe ich den Master in Economics gemacht in der Hoffnung, bessere Noten zu schreiben. Allerdings bin ich auch da mit einer 2,8 rausgegangen und das eigentlich nur, weil die Masterarbeit, die mit 1,7 bewertet wurde, stärker gewichtet wurde. Mein Problem war denke ich, dass mir das Klausurenschreiben an sich nicht liegt. Während den Klausuren hatte ich manchmal einen totalen Blackout, sodass ich alles vergessen haben. 10 Minuten nach der Klausur fällt mir die Lösung dann ein.
Jedenfalls bin ich über meinen Kontakt bei der Next 10 wieder dort im Audit eingestiegen, aber ich habe jeden Morgen Bauchschmerzen und irgendwie auch die Hoffnung aufgegeben, einen Job zu finden, der mich einigermaßen erfüllt. Ich kann die ganzen Bilanzen nicht mehr sehen.
Ihr seht, dass ich mit meiner Situation nicht sehr glücklich bin, aber jeder Versuch, etwas daran zu ändern, scheiterte bisher. Da ich seit längerem den Wunsch hatte, mich selbstständig zu machen, habe seit kurzem ein Nebengewerbe, aber ich kann noch nicht abschätzen, wie das laufen wird. Sollte ich Erfolg haben, dann werde ich aus dem Audit aussteigen und mich voll und ganz auf meine Firma konzentrieren. Sollte sie allerdings scheitern, muss ich weiterhin in meinem Job bleiben.
Auf einen Rat hoffe ich eigentlich nicht, ich denke, an meiner Situation kann man nichts mehr ändern. Ich würde aber gerne Erfahrungen von euch hören. Mich würde interessieren, wie man sich langfristig mit dieser Situation arrangieren kann, wie man eventuell einen anderen Ausgleich finden kann, etc.
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