Zweitstudium VWL
Hallo zusammen,
ich lese schon lange hier im Forum mit und habe nun selbst ein Thema, das mich sehr beschäftigt.
Kurz zu meinem Profil:
- direkt nach dem Abitur mit Studium angefangen
- BWL Studium FH mit Finance/Accounting Schwerpunkt (Schnitt: 1,5; Regelstudienzeit
(+ein Urlaubssemester)) - Auslandssemester Asien
- 6-monatiges Praktikum bei Big 4 im Audit
- Engagement in mehreren Hochschulgruppen
Eigentlich wollte ich bereits direkt nach dem Abitur aus Interesse VWL studieren. Ich habe mich dann aber (leider) für ein BWL Studium entschieden, da dieses für mich einfach "greifbarer" war und ich geglaubt habe, dass die Job-Chancen damit besser sein werden.
Während des Grundstudiums hat mir mein BWL Studium sogar tatsächlich Spaß gemacht. Allerdings galt das nur für die VWL, Mathe und teilweise Rechtsfächer. Die reinen BWL-Kurse haben mir von Anfang an keinen Spaß gemacht und ich wusste spätestens ab dem dritten Semester, dass ein VWL-Studium besser für mich gewesen wäre. Leider habe ich mein Studium aufgrund sehr guter Noten und der Angst vor einem Abbruch weiter durchgezogen.
Nach meinem Studium weiß ich nun auch folgende Dinge
- meine besten Noten habe ich im VWL- und Mathebereich erzielt
- Auswendiglernen liegt mir überhaupt nicht
- das Studieren an sich macht mir sehr viel Spaß
- Geld spielt für mich bei der Job-Wahl nur eine untergeordnete Rolle; ich will lieber einen Job den ich liebe oder zu dem ich zumindest meistens mit Freude zur Arbeit gehe
- die meisten Jobs im BWL-Bereich kommen für mich nicht in Frage (ich bin während meines Praktikums immer mit Bauchschmerzen zur Arbeit, da mir dieses inhaltlich überhaupt keinen Spaß gemacht hat)
Nun sehe ich folgende Möglichkeiten:
a) BWL Master an Uni (z.B. Uni Mannheim) mit viel Wahlfreiheit (= Belegung von VWL-Kursen möglich) und danach eventuell Promotion in BWL/ nach Möglichkeit auch in VWL-Thema. (2)
b) VWL Master: Leider kommen hier nur sehr wenige Studiengänge in Frage, da ich im Bachelor nur ca 20 Credits VWL und 15 Credits in quantitativen Methoden hatte. (3)
c) Zweitstudium VWL: Bachelor, Master + eventuell Promotion (1)
Aktuell bevorzuge ich stark Option c), da ich diese als einzige realistische Möglichkeit sehe um später tatsächlich in einem VWL-Job zu landen. Aktuell bin ich 22.
Da ich während meines BWL-Bachelor sehr sparsam gelebt habe und in den Semesterferien immer in der Produktion gearbeitet und im Praktikum gut verdient habe, sind einige finanzielle Rücklagen vorhanden, die mich zumindest durch die ersten Semester eines Zweitstudiums bringen sollten.
Leider bereiten mir aber zwei Dinge Sorgen:
- da sich BWL und VWL doch relativ ähnlich sind, wird der Wechsel sicherlich von den meisten Leuten sehr kritisch gesehen und ich habe Angst mir dadurch bereits alle Chancen für gute VWL-Jobs verbaut zu haben und im Endeffekt in einem BWL-Job zu landen
- der Sprung von BWL FH zu VWL Uni ist schon sehr groß. Aktuell gehe ich zwar stark davon aus, dass ich trotzdem dazu in der Lage bin gute Noten zu schreiben. Allerdings habe ich trotzdem die Befürchtung, dass meine Leistung für einen (sehr) guten VWL-Abschluss nicht reichen könnte.
Zudem frage ich mich, ob es sinnvoll sein könnte ein Gap Year einzulegen. Hier würde ich gerne bevorzugt ein Praktikum in einem Institut, einem Ministerium oder einer volkswirtschaftlichen Abteilung machen und auch gerne noch etwas reisen um den Kopf mal frei zu bekommen. Leider weiß ich aber nicht, ob es überhaupt realistisch ist mit meinem derzeitigen Profil ein Praktikum in diesen Bereichen zu bekommen.
Ich wäre für Gedanken und Tipps zu dem Thema sehr dankbar!
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