So schwach sind die Argumente des Vorposters nicht. Ich gebe dir aber recht - allerdings: Die räumlich dezentrale Aufteilung auf Basis der von dir genannten Banken ist trotzdem nur auf den ersten Blick gegeben, am Ende läuft das meiste über FFM. Das wirkt in erster Linie deshalb dezentral, da der deutsche Bankenmarkt noch fragmentiert ist.
Man sollte hier daher differenzieren: Karriere wird im Bankenbereich zum größten Teil in Frankfurt gemacht und dahingehend ist die Struktur auch zentral. Alle großen Banken in Deutschland haben ihren Sitz oder wichtiges Geschäft in Frankfurt. Für eine solide Karriere ist man daher immer an Frankfurt gebunden. Ich habe schon Standortverlagerungen begleitet und meistens musste das Personal mitziehen und hat in seiner jeweiligen Stadt (zB Berlin oder Hamburg) keinen neuen Job gefunden. In Frankfurt sind zwar nur 10-12% der Beschäftigen aus dem Bankensektor in De, allerdings ist das vor allem mit der noch generell hohen Flächenabdeckung, insbesondere durch Sparkassen und Volksbanken zu erklären. Da spielt aber keine Zukunftsmusik.
Die Standorte der DZ Bank und der KfW in Düsseldorf sind zudem zwar aufgrund der Historie etwas größer als andere regionale Standorte, insgesamt spielt die Musik aber auch hier in FFM.
Ansonsten passt das ganze, wobei man halt außer in Hamburg und München meist an eine (!) Landesbank oder ein Captive gebunden ist. Am Ende wird man bei Jobwechsel aber selbst dort Schwierigkeiten haben, wenn der Markt nicht Bombe ist. Berlin zum Beispiel ist eine Katastrophe für Banker, die DKB hat keine 5000 MA und davon sitzen auch nicht alle in Berlin.. die Start ups sind so ne Sache, einige FinTechs sitzen auch hier wieder in Frankfurt. Für Berlin würde da aus meiner Sicht nur N26 sprechen.
Sparkassen und Volksbanken sind da tatsächlich eine spannende Alternative, wobei man hier nur die größeren berücksichtigen sollte. Rest zahlt schlechter als der ÖD, obwohl TVÖD...
Am Ende kann man natürlich auf Hamburg oder München setzen, aber verliert man dort seinen Job, dann ist der Markt im Verhältnis zu Frankfurt sehr klein. Am Ende wird man wohl oder übel meist immer über Frankfurt laufen. Allerdings - und das habe ich Eingangs erwähnt - würde ich unterschreiben, dass man in De nicht ausschließlich in ffm gebunden ist. Zudem kann man auch im FS Consulting für Banken arbeiten, da ist man zwar nicht direkt in einer Bank aber macht seine Karriere irgendwie ja schon auch im Bankensektor :-)
In WiWi Gast schrieb am 09.02.2021:
Schlechtes Argument. Deutschland hat eine sehr dezentrale Bankenlandschaft. Stuttgart: LBBW, L-Bank, Mercedes Benz Bank etc. München: Bayern LB, Uni Credit BMW Bank, Pfandbriefbank etc. Hamburg/Hannover: Nord-LB, Hamburg Commercial Bank, Hanseatic, Barclays, Berenberg etc. Berlin: DKB, viele viele Start-Up‘s, Düsseldorf/Köln/Bonn: HSBC, DZ Bank, KFW, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, IKB, TargoBank etc.
Dazu kommen noch etliche Sparkassen (teilweise sind die richtig groß).
WiWi Gast schrieb am 09.02.2021:
Und die Aussage soll jetzt alle umstimmen und beruhigen? Sorry aber wenn normale Wochen bei dir im Schnitt 50-55 dauern, möchte ich nicht in deiner Haut stecken. Das Gehalt bei einer Big 4 ist es nicht mal ansatzweise wert, so viele Überstunden zu machen? Es sollte doch ein Anspruch sein in 40h seinen Job zu erledigen, sodass man am Ende noch Freizeit hat?
An den TE: geh zur Bank, das sind die besseren Konditionen aktuell. Solltest du dich in 2 Jahren langweilen, kannst du immer noch wechseln. Wenn du dann bereit bist deine Freizeit und Geld dafür abzugeben.
Man sollte immer im Hinterkopf behalten: das Leben besteht aus mehr als Arbeit. Am Ende dankt es dir keine Firma wenn du dich bei Ihnen kaputt geschufftet hast mit unzähligen Überstunden
Gute Argumente!
Nur aber um der Vollständigkeit dagegen zu halten: Bei Banken bist du immer an die Stadt Frankfurt an die Bankenbranche gebunden. Das sollte man immer im Kopf haben.
Kenne zB viele Leute die für ihre 2-3 Jahre TAS nach FFM gegangen sind und danach wieder zurück nach BW (Region Freiburg), Ostdeutschland oder wo auch immer hin ihren Exit in einen Corporate gemacht haben.
Das kannst du von einer Bank aus nicht und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du für immer in Frankfurt bleiben wirst.
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