Re: PKV oder GKV - welche Art der Krankenkasse ist die bessere Wahl?
know-it-all schrieb am 19.03.2024:
Dein Denkfehler ist, dass du deine aktuelle Situation auf "später" extrapolierst. Wenn du alt bist, wird aus "alle 3 bis 5 Jahre" eher "alle 3 bis 5 Tage" oder "alle 3 bis 5 Wochen".
Du bist auch im Vertrieb? Das sind mal wieder die typischen Märchen und jeder, der Eltern & Großeltern hat und in Kontakt steht, weiß wohl genau, dass auch die nicht wöchentlich zum Arzt gehen. Öfters als alle 3 Jahre - klar. Aber auch im Alter 75+ und bei gesundem Lifestyle ist es wahrscheinlich, dass man in einem Jahr überhaupt nicht zum Facharzt muss.
Und ich kenne durchaus auch alte Leute im Bekanntenkreis, die warten mal eben 2+ Monate auf einen MRT-Termin, trotz akuter Schmerzen.
Bei uns hier als GKVler ca. eine Woche +/- 2 oder 3 Tage.
Und hast du mal solche Schmerzen, willst du vielleicht auch nicht erst 5 Arztpraxen durchtelefonieren, um mit Glück eine zu finden, die dich dann doch sofort behandelt.
Wenn du akut etwas hast (z.B. Schmerzen), dann kannst du zu jedem Arzt hingehen und er muss dich behandeln. Mit akuten Schmerzen kannst du auch einfach in die Notaufnahme fahren.
Wenn es etwas nicht-akutes ist, telefoniert man ein paar Praxen ab und nimmt dann die Praxis mit der offenen Sprechstunde. Sehe da kein Problem, das einmal alle 3 bis 5 Jahre zu machen bzw. im Alter vielleicht einmal im Jahr (wobei man seine Praxen ja schon kennt, einmal so eine Praxis mit einer offenen Sprechstunde gefunden, kann man ja immer wieder da hin gehen).
- Je nach Tarif deutlich bessere Leistungen als GKV
Es gibt da genug unabhängige Vergleiche von Nicht-Vertrieblern, da schneidet die GKV überwiegend besser ab, d.h. dort sind mehr Leistungen inkludiert, welche in der PKV überwiegend fehlen.
- Maßgeschneiderte Gesundheitsleistungen - je nach Bedarf
Genau. Über Ausschlüsse kann der Versicherungskonzern maßgeschneidert Sachen ausschließen. Das stimmt.
- Günstiger in jungen Jahren und bei Leistungsfreiheit
Spätestens mit Kindern und bei einem ordentlichen Vertrag nicht mehr. Da muss man schon billig-billig.
- vertraglich festgeschriebene medizinische Leistungen (keine willkürlichen Anpassungen des Leistungskatalogs wie in der GKV)
Riesiger Nachteil. Viele Innovation kommen bei der GKV viel früher oder sind bei PKV-Altverträgen dann gar ganz raus.
Pro GKV:
- (deutlich?) günstiger im Alter
- Familienversicherung
- einfacherer Wechsel von einer Kasse zur nächsten (ein Wechsel in der PKV in einen anderen Tarif, ist zwar nicht unmöglich, aber doch deutlich aufwendiger)
Günstiger. Immer mindestens sehr gute Leistungen, weil 95% der Menschen in der GKV sind, damit auch politische Leistung. Bei der PKV fallen viele Altverträge runter und das interessiert keinen in der Politik. Das waren dann vor 40-50 Jahren einfach schlechte Verträge, wo viele Leistungen fehlen und die Beiträge sind dafür schon weit über 1.000 Euro im Alter.
Und man kann als GKVler jederzeit private Leistungen dazukaufen, wenn es irgendwo wirklich medizinisch notwendig wäre. Was zu 99,9% nicht der Fall ist, da die GKV gleichwertig oder besser als die meisten PKV-Verträge bezüglich der Leistung sind. Aber hey, als PKVler hat man jetzt ja immer noch Homöopathie. Das ist doch was, statt richtiger Medizin.
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