Bewerbung für ein Traineeprogramm (Risk Management) bei einer Bank.
Ich hatte mich über das Unternehmen informiert und mir ein paar Antworten zu Fragen nach meiner Motivation und den genauen Inhalten meines Studiums zurechtgelegt, fühlte mich also insgesamt gut vorbereitet.
Im Gespräch dann zwei Mitarbeiter des Risikomanagements und eine Personalerin.
Das Gespräch mit den Mitarbeitern lief recht gut, die Personalerin stellte aber maximal klischeehafte "HR-Fragen", die mich komplett unvorbereitet trafen.
Bei "wenn Sie ein Buntstift wären, welche Farbe wären Sie?" Konnte ich noch "Blau" antworten und habe mir dann irgendwas zurechtgestammelt warum gerade Blau ("so vielseitig, sportlich bis seriös").
Etwas später kam dann aus dem Nichts die Frage was mein Lieblingsfilm sei.
Mein Gehirn: "Was ich da jetzt antworte ist doch völlig egal, die Personalerin will offenbar nur sehen ob ich schnell und souverän antworten kann. Ich nenne jetzt einfach den erstbesten Film der mir einfällt und den ich witzig fand".
Mein Mund, 0,3 Sekunden später: "The Wolf of Wallstreet!"
Mein Gehirn: "Verdammte Sch****! Warum musste mir gerade der einfallen?"
Die Gesprächspartner runzeln die Stirn.
Während ich schnell nachschiebe, dass ich weiß dass die Realität in einer Bank NICHT so aussieht denke ich "Okay, nenn einfach noch einen Film um das etwas zu relativieren. Irgendeinen ohne Bankbezug, am besten etwas tiefgründiger und ein "Klassiker", der allgemein als guter Film gilt. Aber du musst das jetzt sofort nachschieben!"
Mein Mund, wiederum 0,3 Sekunden später: "Ein anderer Lieblingsfilm von mir ist Fight Club!"
Gehirn: " ... Der Bewerber hat ein illusorischen Bild von der Arbeit in Banken und begeistert sich primär für Betrügereien, Drogen, wilde Partys, Anarchie und exzessive Gewalt. Das denken die jetzt von mir..."
Die drei Gesprächspartner haben höflich gelacht, etwas irritiert wirkten sie aber dennoch.
Habe die Stelle letztlich nicht bekommen :D
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