WiWi Gast schrieb am 25.11.2018:
Ich hatte in letzter Zeit einige Vorstellungsgespräche bei OEMs, und dabei bekam ich immer Andeutungen, wie händeringend man Informatiker sucht, die allesamt nicht bei den OEMs arbeiten wollen, aufgrund der niedrigen (!) Tarifentgelte der IGM.
Das sagt doch schon alles, wenn Informatiker 70K Einstiegsgehalt, und erfahrende 100K - 120K als niedrig bezeichnen.
Hier herrscht wieder mal falsche Vorstellung was ein Informatiker macht, die meisten glauben, die sitzen vor ihrer IDE und coden....dem ist nicht so, das macht man zu Beginn, danach geht es mehr um Architektur, Prozesse und Projektmanagement. Von daher übernehmen viele Informatiker in höheren Positionen auch typische BWL und Winf Positionen, mit dem Vorteil, das sie sich technisch exzellent auskennen, und nicht nur "daherreden".
Viele OEMs haben an Informatiker allerdings auch seltsame Anforderungen. Man sucht Leute, die oftmals mind. einen Master in Computer Science haben, mehrere Jahre praktisch im OEM Bereich gearbeitet haben und teilweise noch Spezialwissen in dem jeweiligen Bereich des OEM haben sollen (z.B. Maschinensteuerung).
Solche Leute gibt es aber am Markt kaum weil
- a) der Master eine sehr unterschiedliche Wertigkeit in der IT hat (von Door-Opener bis Lebenszeitverschwendung ist alles möglich)
- b) sich kaum ein Informatiker nur auf einen engen Bereich spezialisieren will
- c) man keine OEM Erfahrung sammeln kann, ohne bei einem OEM zu arbeiten
Dazu kommt das Thema "Selbstverwirklichung", was bei ITlern allgemein eine wichtige Rolle spielt. Keiner hat wirklich Lust irgendeinen "Mist" zu entwickeln und zu warten. Ich hab schon gesehen, dass Leute gut bezahlte Positionen verlassen haben, weil sie das Produkt, dass sie entwickeln, angenervt hat.
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