Wirtschaft studieren: Das Studium Wirtschaftsingenieurwesen (WIng)
Die Zahl der Studierenden in Wirtschaftsingenieurwesen steigt seit mehr als 20 Jahren kontinuierlich. Ausschlaggebend sind der sichere Einstieg in die Berufswelt und die attraktiven Gehaltsaussichten für Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen. Als Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft profitieren Unternehmen von Wirtschaftsingenieuren und Wirtschaftsingenieurinnen, die sowohl betriebswirtschaftliche als auch naturwissenschaftliche Betrachtungsweisen kennen. Allein im Jahr 2014 haben rund 13.000 WIng-Studierende ihren Abschluss gemacht, während knapp 23.000 Studienanfänger verzeichnet wurden. Insgesamt studierten in dem Jahr über 80.000 Studierende Wirtschaftsingenieurwesen.
Arbeitsmarkt und Karrierechancen im Wirtschaftsingenieurwesen (WIng)
Ist es besser nach dem Abitur BWL oder Wirtschaftsingenieurwesen studieren? Die berufliche Zukunft für Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens sieht glänzend aus. Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen finden in fast allen Unternehmensbereichen eine Anstellung. Vor allem in der Industrie ist ein großes Spektrum an Tätigkeitsfeldern zu finden. Aber auch in nahezu sämtlichen Bereichen der Wirtschaft, im Handel und im Dienstleistungssektor ist die Nachfrage nach WIng-Absolventen hoch. Während der beruflichen Laufbahn erreichen Wirtschaftsingenieure oft eine leitende Position und können mit sehr guten Gehältern rechnen. Als Führungskräfte sind sie besonders gefragt, weil WIngs technisches und betriebswirtschaftliches Know-how verbinden.
Liste von Berufsfeldern für Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen:
- Fertigung und Produktion
- Transport, Verkehr und Logistik
- Marketing und Vertrieb
- Beratung und Consulting
- Rechnungswesen und Controlling
- Forschung und Entwicklung
- Ressourcenmanagement
- Umweltmanagement
- Wissensmanagement
- Innovations- und Technologiemanagement
Arbeitsmarkt für WING-Absolventen
Wie stark die Nachfrage nach Nachwuchskräfte im Wirtschaftsingenieurwesen ist, zeigt sich beispielhaft an der sehr geringen Erwerbslosenquote. Die Zahl der erwerbslosen Wirtschaftsingenieure ohne Lehramtsabschlüsse lag von 2011 bis 2014 - laut Mikrozensus Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (2015) - durchschnittlich bei 2.000. Bezogen auf die Zahl aller Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Erwerbslose) mit einem Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen resultiert daraus eine Erwerbslosenquote von 2,4 Prozent. Im Vergleich zur Durchschnittsquote von 2,7 aller Hauptfachrichtungen an deutschen Hochschulen fällt dieser Anteil unterdurchschnittlich aus.
Die Verdienstmöglichkeiten nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) liegen derzeit durchschnittlich bei einem monatlichen Bruttoverdienst zwischen 4.209 Euro und 5.312 Euro. Nach einer Untersuchung durch den Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e.V. (VWI) liegen die Einstiegsgehälter zwischen 34.000 Euro und 41.000 Euro. Verglichen mit Absolventen der Betriebswirtschaftslehre, nimmt der akademische Grad im Wirtschaftsingenieurwesen einen Stellenwert ein. Masterabsolventen steigen in der Gehaltsstufe höher ein.
Berufseinstieg mit Wirtschaftsingenieurwesen-Abschluss
Nach der Berufsbilduntersuchung durch VWI sind insbesondere Absolventen in Wirtschaftsingenieurwesen mit den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau und Produktion erwünscht. In den letzten Jahren ist aber auch das Interesse an der Fachrichtung Informations- und Kommunikationssystem bei vielen Unternehmen gestiegen.
Unabhängig davon ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor die Sozialkompetenz. Um erfolgreich im Job zu sein, müssen junge Wirtschaftsingenieure analytisches und interdisziplinäres Denken mitbringen. Durchsetzungsvermögen, Team- und Kommunikationsfähigkeit werden bei angehenden Führungskräfte vorausgesetzt und erwartet. Ebenso wichtig ist vorhandenes Verantwortungsbewusstsein und hohe Belastbarkeit. Dabei spielt Stressresistenz und Flexibilität eine wesentliche Rolle.
Wirtschaftsingenieurwesen-Berufschancen steigern
Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen, die eine Karriere anstreben und zum späteren Zeitpunkt in einer Leitungsposition arbeiten wollen, müssen einen Masterabschluss machen. Währenddessen vertiefen sie ihr Wissen, das relevant für kommende Führungsaufgaben ist, sodass ein Einstieg nach dem Studium schneller gelingt.
Unverzichtbar für bessere Verhandlungen sind branchenbezogene Praktika im In- oder Ausland. Das gibt den Unternehmen Aufschluss darüber, inwieweit die theoretischen Grundlagen in Wirtschaftsingenieurwesen in der Praxis umgesetzt wurden. Außerdem bietet sich während eines Praktikums die Chance sich im Unternehmen zu etablieren. Das kann für einen späteren Einstieg helfen und gegebenenfalls den Bewerbungsprozess abkürzen. Keinesfalls uninteressant ist für international tätige Unternehmen der Nachweis über Fremdsprachenkenntnisse. Während Englisch vorausgesetzt wird, können weitere Sprachkenntnisse Zusatzpunkte einbringen.
Download Arbeitsmarktberichterstattung [PDF, 17 Seiten - 687 KB]
Der Arbeitsmarkt für Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland