know-it-all schrieb am 14.05.2019:
Ich habe es ja befürchtet, dass du jetzt antwortest. Nun ja...
Außer, daß Du meine Beiträge kritisierst lieferst Du keine bessere Anlagestrategie jenseits undifferenziertem "buy - and - hold".
Wer sagt dir denn, dass die nächste "richtige" Krise nach exakt dem gleichen Schema abläuft, nur weil es bei den letzten Beiden so war? Der Rückgang der Finra Margin Debt Kennzahlen zwischen Juli und Dezember 2018 war ja durchaus signifikant und einer der stärksten Fluktuationen nach 2009 (von 652 Mrd$ auf 554 Mrd$).
Ich vermute, daß sich momentan eine normale Baisse vergleichbar der von 2000 bis 2003 anbahnt, wo die großen Insolvenzen bzw. wirtschaftlichen Verwerfungen erst allmählich zu deren Ende hin sichtbar werden vergleichbar Enron 2001 und Worldcom 2002.
Woher nimmst du also die Gewissheit, dass es bei der nächsten richtigen Krise zu einem Rückgang von >=50% kommt? Was ist wenn es dann nur 30 oder 40% sind? Lässt du diese Chancen alle liegen, nur weil es in der Vergangenheit eben 50% waren und es deshalb in der Zukunft wieder so kommen muss?
Wegen dem niederen Wirtschaftswachstum und der geringen Zinsen ist die aktuelle Überbewertung so groß, so daß von der heutigen Bewertungssituation aus ein Rückgang zu langjährig normalen Verhältnissen bereits eine Kurshalbierung oder einen Rückgang zu den Kursniveaus von 2013 bedeutet.
Dann sind aber die Untenehmensgewinne noch nicht gesunken oder es fallen Verluste an bzw. geschehen Insolvenzen wie in Baissen allgemein üblich.
Es gibt sicher auch andere Einflussfaktoren auf diese Kennzahl - bspw. das aktuelle Zinsniveau usw., allgemeine Stimmmung, Gier, Panik, Angst der Anleger usw.
Eben all dies von Dir vorstehend genannte verstärkt wie üblich die kommende Krise, wenn nur lange genug Kursverluste für die Anleger dabei anfallen.
2009 war das angeht eben schon sehr exzeptionell und ich denke nicht, dass sich das in jeder Dekade mindestens einmal wiederholen muss.
Deswegen jetzt eben eine normale Baisse von längerer Dauer, wo sich die verheerenden 2/3 des Gesamtverlusts im letzten Drittel von deren Zeitspanne ereignen.
Also heute noch nicht, da wir uns erst am Anfang vom Ende des seit 2009 währenden Konjunkturzyklus befinden.
Es entspricht halt einfach nicht der Psyche der meisten Anleger "mit vollen Taschen" die ganze Zeit an der Seitenlinie des Börsentreibens zu stehen und mehrere Jahre auf einen Indikator-belegten optimalen Einstiegszeitpunkt zu warten, bei dem es ungewiss ist, dass er überhaupt eintritt.
Das ist doch keine sinnvolle Begründung dafür, um letztlich wirtschaftlich das Falsche zu tun.
Wenn den Anlegern infolge hoher Zinsen und starkem Wirtschaftswachstum langjährige Rückzugmöglichkeiten im Anleihenbereich zur Verfügung stünden wie noch bis in die 00er Jahre, würde ich das Ganze eher wie Du sehen, wo die größten temporären Rückgänge zu Zeiten der Ölkrisen 1975 und 1980 stattfanden, die jedoch rasch wieder aufgeholt waren.
Dann wäre auch die bisher erreichte Überbewertung im Aktienmarkt nicht ansatzweise so groß.
Gutes Anschauungsbeispiel dazu ist, wie sich ein japanischer Anleger in den letzten drei Dekaden hat mit seinen inländischen Anlagen hat aufstellen müssen, um dort zu den Gewinnern zu zählen.
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