Ab wann beauftrage ich einen Strafverteidiger?
Egal, ob jemand schuldig oder unschuldig ist: In den Bereich des Strafrechts verwickelt zu werden, belastet sehr. In diesem Bereich ist mit hohen Strafen und sogar mit Freiheitsstrafen zu rechnen. Das Strafrechtssystem in Deutschland ist relativ komplex. Daher ist es oft schwer herauszufinden, welche Möglichkeiten bestehen, um sich gegen eine strafrechtliche Anklage zu verteidigen oder sich in einem Strafrechtsprozess begleiten zu lassen. In Großstädten gibt es verhältnismäßig viele Anwälte, die auf Strafverteidigung spezialisiert sind. Daher kann es dort schwierig sein, den richtigen Anwalt zu finden. Doch wann wird überhaupt ein Strafverteidiger benötigt und wie kann der passende Anwalt gefunden werden?

Wann braucht man einen Strafverteidiger?
Das Strafrecht steht im Gegensatz zum Zivilrecht. Im Strafrecht werden Delikte behandelt,
- die zwischen Personen begangen worden sind
- und in irgendeiner Weise eine Schädigung der körperlichen Unversehrtheit eines Opfers oder mehrerer Opfer zur Folge haben.
Im Strafrecht ist daher auch der Staat eine Rechtspartei, denn die Staatsanwaltschaft wird hierbei zum Ankläger. Daher fallen alle Delikte, in denen eine Staatsanwaltschaft als Ankläger fungiert, in den Bereich des Strafrechts. Hier wird der Angeklagte somit einen Strafverteidiger benötigen. Für Delikte aus dem Strafrecht drohen fast immer Freiheitsstrafen und in manchen Fällen auch eine vorherige Untersuchungshaft. Wer in der Situation ist, eines solchen Deliktes beschuldigt zu werden, benötigt einen Strafverteidiger.
Ein Strafverteidiger wird im Fall, dass ein Angeklagter diesen nicht selbst auswählt, sogar von Rechts wegen bestellt. In diesem Fall wird einem Angeklagten ein sogenannter Pflichtverteidiger zur Seite gestellt. Sofern die Möglichkeit dazu besteht, ist es aber vorteilhafter, einen eigenen Strafverteidiger zu wählen. Und zwar insbesondere in folgenden Situationen:
- Sofern jemand beschuldigt wurde, eine Straftat begangen zu haben, auf die das Strafrecht anwendbar ist.
- Wenn jemand bereits verhaftet wurde, um die eigenen Rechte bereits während der Untersuchungshaft und nachfolgender Anhörungen zu wahren.
- Auch nach einer Verurteilung in einem Gerichtsprozess kann (erneut) ein Strafverteidiger beauftragt werden, um Berufung einzulegen oder eine Strafminderung zu erwirken.
Was viele nicht wissen: Auch bei Beteiligung an einem Verkehrsunfall ist ein Strafverteidiger zuständig, sofern der Ausgang zu Tod oder schweren Behinderungen der Opfer geführt hat. Nicht selten wird nämlich bei fahrlässigem Verhalten auch bei Verkehrsdelikten auf Totschlag oder Mord plädiert.
Wie finde ich einen passenden Strafverteidiger?
Wer einen Strafverteidiger in Hamburg benötigt, hat mehrere Möglichkeiten, einen passenden Anwalt zu finden. Selten wird es der Fall sein, dass im Freundes- oder Familienkreis bereits ein Anwalt bekannt ist. Sofern die Möglichkeit besteht, kann aber natürlich auf Empfehlungen gesetzt werden. Ansonsten gilt es zu recherchieren. Es gibt viele Anwaltskanzleien in Hamburg, die auf Strafverteidigung spezialisiert sind und über Suchmaschinen wie Google gefunden werden können. Heutzutage bietet Google selbst aber auch Webauftritte, selbst Möglichkeiten zur Bewertung und zum Hinterlassen von Erfahrungsberichten. Hierdurch kann ein erster Eindruck über die Arbeitsweise und den Typ des Anwalts entstehen.
Viele Anwälte bieten kostenlose Erstberatungen an, die natürlich nur genutzt werden können, wenn kein allzu großer Zeit- und Handlungsdruck besteht. Aber auch die Anwaltskammer kann helfen, einen Strafverteidiger zu finden. Sie ist verantwortlich für die Einhaltung der Berufspflichten von Anwälten, kann also eingeschaltet werden, falls unprofessionelles Verhalten eines Anwalts zu beanstanden ist.