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Berufseinstieg: Wo & WieVertrieb

Branche Vertrieb?

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WiWi Gast

Branche Vertrieb?

Hallo,

ich studiere BWL und absolviere aktuell mein 2.Praktikum im Bereich Marketing, in 1 1/2 Jahren werde ich fertig sein mit dem Studium.
Es geht nun um folgendes: Eigentlich wollte ich immer ins Marketing. Mir macht das auch viel Spass. Aber schon oft, auch von Arbeitgebern, wurde mir gesagt, dass die Branche Marketing extrem überlaufen ist und auch keine sonderlichen Aussichten bietet. Gut, das wusste ich auch schon vorher, aber das nochmal von Arbeitgebern zu hören, ist nicht so schön.
Mein aktueller (Praktikums-)Arbeitgeber ist sehr nett und ich hatte kürzlich ein Gespräch mit ihm über die Arbeitslage.
Und er empfohl mir, auf den Vertrieb umzusatteln.
Marketing hätte auch abgesehen von der Weltwirtchaftskrise nicht die beste Arbeitsmarktlage und im Vertrieb zu arbeiten sei extrem interessant und, bei Eignung, auch lukrativ.
Ich möchte jetzt nicht die Richtigkeit seiner Aussage diskutieren, sondern:
Kann mir jemand etwas über Jobs im Vertrieb erzählen(nicht Callcenter oder so)? Ist es interessant, ist es unangenehm? Wie ist der Arbeitsaufwand? Wie sieht ein Arbeitsalltag aus? Und die Verdienstmöglichkeiten?
Bitte keine Antworten a la "Es ist bestimmt voll scheisse Leuten irgendwas andrehen zu müssen"

Danke!!

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Vertriebsmensch

Re: Branche Vertrieb?

Hallo,

Deine Frage kann man nicht so pauschal beantworten. Ich selber bin seit nun 12 Jahren im Verteib tätig (Aussendienst) und muss DIr sagen, dass man, wenn man innerlich der Meinung ist, man müsste den Kunden was "andrehen", dann hat man die falsche Einstellung oder das falsche Produkt.

Das Produkt, das ich verkaufe wird definitiv von diversen Firmen benötigt, ich muss es nicht andrehen, allerdings schon überzeugend verkaufen und immer regelmässig beim Kunden sein.
Arbeitsaufwand 45-50 Stunden/Woche. Verdienstmöglichkeit liegt bei 36tsd - 65 tsd EUR im normalen Vertriebsaussendienst mit rein innländischer Reisetätigkeit. Bei Key-Account-Managern und Tätigkeit mit weiterer Reisetätigkeit (USA/Asien) dürften bis zu 80tsd EUR drin sein.
Normal ist auch ein Firmenwagen oft VW Passat oder Audi A4, die auch privat genutzt werden können.
Voretil im Vertrieb ist, dass gerade auc in solchen Zeiten wie jetzt dr Vertrieb eher noch verstärkt wird und die letzte Abteilung ist, die von Kurzarbeit betroffen ist.

Gruß

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Im Vertrieb muss man bestimmt sehr gut Kommunizieren können, und vorallem deutsch als Muttersprache haben? Sonst hat man keine Chance odeR?

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Vertriebsmensch

Re: Branche Vertrieb?

Das kommt darauf an,
ich habe hier Kollegen, die für den Export zuständig sind, die sprechen gut Deutsch, sind aber Araber oder Osteuropäer mit entspr. Muttersprache.

Für das innland ist sicher gutes Deutsch wichtig, aber auch Englisch ist heute standart in den meisten Unternehmen, auch schon im Mittelstand.

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Finger weg vom Vertrieb. Du wirst an knüppelharten Umsatzvorgaben gemessen. Wer die nicht erreicht, muss entsprechende Gehaltseinbußen hinnehmen. Im Vertrieb gibts oft nur geringes Grundgehalt, der Großteil ist erfolgsabhängig.
Es wird oft ein hoher psychischer Druck auf die Mitarbeiter im Vertrieb ausgeübt. Das einzige was zählt, ist der Umsatz. Das führt auch dazu, das die Vertriebsmitarbeiter völlig abstumpfen und nur noch darauf aus sind, den Kunden ihr Produkt "anzudrehen".
Die Tätigkeiten sind auch teilweise sehr unangenehm, Kaltakquise, Hausbesuche, Telefonate, Leute bequatschen. Man sollte eine hohe Frustrationstoleranz mitbringen, da man oft (unfreundlich) abgewimmelt wird.
Wer damit klar kommt, der ist im Vertrieb richtig aufgehoben, ansonsten würde ich einen weiten Bogen um den Vertrieb machen!

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Vertriebsmensch

Re: Branche Vertrieb?

Also,
Du musst hier mal unterscheiden zwischen dem ganz normalen Vertrieb in einem mittelständischen Industrieuntenehmen und Strukturvertrieben.
Das mittelständische Unternehmen stellt ein Produkt her, welches gebraucht wird. Die Unternehmen, die dieses Produkt kaufen, sind interessiert daran. Du hast sicher Recht, dass es Vertriebsorganisationen (s. Ranger/AWD/AMC usw) gibt, wo nur Drill und Umsatz zählen. In einem normalen Industrieunternehmen mit guter Arbeitsatmosphäre sieht das doch ganz anderst aus.

Da übernimmt man i.d.R einen festen Kundenstamm, betreu diesen, was ca. 60 % der Tätigkeit ausmacht, 40% ist Neukundenaquise, wobei es sich normalerweise nicht um "Neukunden" sondern um bereits bekannte Unternehmen handelt, die beim Wettbewerb kaufen, somit keine Kaltaquise.

Weiterhin kommen auf immer wieder Anfragen von Kunden zu uns, denen man dann nachgeht und versucht ins Geschäft zu kommen.

Gehalt ist i.d.R 80% fix und 20% Variabel.

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Also ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass Vertrieb ein Sch...-Job ist!! Man kommt sich vor wie in einer Drückerkolonne. Hauptsache verkaufen, verkaufen, verkaufen. Für einen Job im Vertrieb braucht man auch kein Studium, es reicht dass man den Kunden vollquatschen kann und man sollte eine gewisse Dreistigkeit ausweisen, auch kalte Akquise zu betreiben und Leuten Sachen zu verticken, die sie eigentlich nicht brauchen.

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Vertriebsmensch

Re: Branche Vertrieb?

Natürlich braucht man im Vertrieb nicht zwingend ein Studium. Man benötigt Fachwissen über das Produkt und die Branche, das kann in manchen Bereichen durchaus auch ein Studium sein (Chemie/ELektrotechnik)

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Was du beschreibst ist in der Tat kein Vertrieb, sondern eine Drückerkolonne. Und das hat mit der Tätigkeit im Vertrieb absolut nichts zu tun. Hör bitte mal mit der Polemik auf.

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Vetrieb ist meines Erachtens nur für einen bestimmten Schlag an Mensch geeignet.
Du solltest kommunikationsstark, extrovertiert und frustrationstolerant sein. Dann ist das was für dich.

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Im Vertrieb gibts eine sehr hohe Fluktuation. Kaum einer hält das mehr als 2 Jahre aus.

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Vertriebsmensch

Re: Branche Vertrieb?

Was schreibt Ih denn hier für einen Schmarrn ??
Ich war bei meinem letzten Arbeitgeber 9 Jahre und nun seit 1,5 Jahren beim jetzigen. Meine Kollegen in der alten Firma sind seit 21/15/8 Jahren dort im Vertrieb,meine jetzigen auch alle über 10 Jahre.

Ihr lest zuviel über Ranger Marketing / AWD/ Würth oder dergleichen. Wenn ich auf unseren Fachmessen bin, sehe ich seit Jahren die gleichen Leute, natürlich wechselt hier und da mal einer, aber doch nicht fast alle nach 2 Jahren.

Extrovertiert sein muss nicht unbedingt einen Vorteil im Vertrieb darstellen.

Nochmal:
Im normalen mittelständischen Unternehmen betreut man einen festen Kundenstamm, stellt Neuigkeiten vor und versucht natürlich auch die Kunden, die beim Wettbewerb kaufen für sich zu gewinnen. Da muss niemand Klinkenputzen. Das Ergebnis lässt sich NATÜRLICH in den Umsatzzahlen messen. Derzeit haben wir gerade mal 60% vom Vorjahr wg. der Wirtschaftskrise, aber die Geschäftsleitung weis wie die Lage ist, somit letztendlich auch kein großes Theater.

Heute war ich bei 2 Kunden und einem Zielkunden, bei dem einen Kunden wurde eine Reklamation bearbeitet, dem anderen eine Neuentwicklung vorgestellt, beim Zielkunden haben wir eine Versuchsauswertung mit unserem Produkt im Vergleich zu dem, welches er einsetzt besprochen. Alles relativ locker, der Kunde will eben wissen, ob ich ihm einen Vorteil bieten kann, qualitativ oder auch preislich.

Ich könnte z.B. mir nicht vorstellen, den ganzen Tag im Büro zu hocken, reicht mir morgen schon der eine Bürotag in der Woche....

Gruß

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WiWi Gast

Re: Branche Vertrieb?

Leute Leute Leute...

In dem Bereich in dem ich im Vertrieb tätig (Key Account, global) sind die Ziele eher strategisch und nicht kurzfristig wie beim Zeitungsabo.

Weiterhin gehört zu meinen Vertriebsaufgaben die Koordination von teilweise weltweiten Projekten mit mehreren Millionen € Jahrunsumsatz. Es geht um die Erstellung von Lösungen und letzenendes um den Verkauf dieser Lösungen.

Typische Laufzeiten für Projekte liegen zwischen 1 - 3 Jahren, ehe etwas passiert.

Das ist ebenso Vertrieb wie das Verkaufen von Internet-Verträgen an der Haustür... aber eben ein anderen.

Wo ich zustimme: Im Vertrieb solltest du nicht gleich heulen, wenn mal etwas nicht klappt oder von Kundenseite die 100erste Änderung kommt, ebenso ist der Arbeitsaufwand eher periodisch. Mal arbeitest du 70 Stunden in der Woche, + Wochenende + im Flugzeug / Zug, mal arbeitest Du eine Woche von heimischen Balkon und genießt gleichzeitig die Sonne (oder verbindest den Termin in China mit einem verlängerten Wochenende oder einem Trip ans Meer).

Bitte differenziert, wenn Ihr vom "Vertrieb" sprecht. Der Verkäufer beim Bäcker arbeitet letztens ebenso im Vertrieb wie ein globaler Großkundenbetreuer.
Zur Ausage: Vertrieb braucht kein Studium: Wenn Du Stumpf Staubsauger verkaufst, brauchst du sicher kein Studium, wenn Du allerdings mit CFOs, CEOs und GMs sprichst, und Vorteile / Lösungen anbietest, dann ist es (zumindest in meinem Job) fast unmöglich, dies ohne die entsprechenden Hintergründe zu tun.

Ebenso ist auch das Gehalt. Bei mir beispielsweise ist es so, dass ich ein sehr gediegenes Fixum habe (83.500€) + einen recht schmalen Bonus. Dies ist durch die Langfristigkeit der Projekte bedingt, mit denen ich arbeite.

Noch ein paar persönliche Facts: Dipl. Betriebswirt ( FH ), 5 Jahre (vertriebs) erfahrung, 2 Jobwechsel.

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Weißes Startbanner auf dem in fetten schwarzen Buchstaben das Wort ZIEL steht.

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Bain-Karriereprogramm »Red Carpet« für Berufseinsteiger

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