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Intellektueller Anspruch im Sales

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WiWi Gast

Intellektueller Anspruch im Sales

Hallo Leute,

ich absolviere aktuell ein duales Studium Wirtschaftsinformatik bei einer mittelgroßen Düsseldorfer Firma. Bin aktuell im Sales eingesetzt.

Für mich entsteht der Eindruck, dass im Sales ganz grundsätzlich der intellektuelle Anspruch Richtung 0 geht. Versteht mich nicht falsch, die Leute machen alle einen tollen Job, hab sehr nette Kollegen etc.. Ich habe aber das Gefühl, dass es grundsätzlich eher um blabla und weniger um tatsächliche geistige Leistung geht.

Habe vorher in der Software Entwicklung gearbeitet, da hatte ich tatsächlich am Ende des Tages das Gefühl der Kopf hat gearbeitet. Habe aber keinen Bock den Rest meines Lebens 8 Stunden am Tag Code Zeilen einzutippen - daher auch nicht wirklich meine Wunschabteilung.

Ich wäre froh, einfach mal eure Meinungen zum Thema zu hören. Ist Sales wirklich auf lange Sicht so eine stumpfsinnige Verdummung?

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WiWi Gast

Re: Intellektueller Anspruch im Sales

Nein, ist keine geistige Verdummung. Ist aber ein oft gehörtes Vorurteil (gleich hinter: für Vertrieb braucht man keine Ausbildung). Damit muss man als Vertriebler klar kommen... ;)

Meine Erfahrung nach 10 Jahren Vertrieb in unterschiedlichen Positionen (aktuell KAM):
Das Köpfchen wird gefordert, wenn es ans wirkliche Verkaufen geht! Ruft ein Kunde an und will einen Auftrag platzieren braucht man keinen Verkäufer. Da reicht ein rechtschreiblich begabter 4.Klässler.

Verkauf beginnt beim "Nein" vom Kunden. Und da ist auch der Intellekt gefragt. Was für ein Typ ist mein Kunde? Welche Strategie brauche ich, um einen Termin zu bekommen? Wie kann ich ihn am besten knacken?

Wenn ich den Kunden gewonnen habe und weiterbetreue: wie gewinne ich Folgeaufträge und binde den Kunden langfristig an mich / wie löse ich komplexe Probleme....

Ehrlicherweise muss man sagen, dass es natürlich auf die Branche bzw. seinen Kundenkreis ankommt und ob ich im B2C oder B2B Vertrieb bin. Wenn ich ein Massenprodukt im B2C verkaufe, habe ich sehr wahrscheinlich eine fast endlose Liste an Prospects und treffe auf nicht immer besonders intellektuell anspruchsvolle Menschen.

Ich habe bisher immer im B2B Vertrieb für erklärungsbedürftige Produkte/Leistungen gearbeitet und auf Leitungsebene (Abteilungsleiter, Geschäftsführung, Vorstand) verhandelt und verkauft. Vom kleinen Mittelständler bis zum Konzern. Und ich darf behaupten: eine professionelle Angebots- oder Lösungspräsentation ist intellektuell durchaus fordernd.

Letzte Woche hatte ich eine Präsentation vor 3 Vorständen, Projektbudget mehrere Millionen Euro. Wer das stumpfsinnig findet, muss mir mal seine Definition von Spannung erläutern.... ;)

Natürlich gibt es wie immer im Leben auch hier Ansprechpartner, die nicht so fordernd sind. Habe aber überwiegend mit interessanten Menschen zu tun gehabt, die mich in der Gesprächsführung und bei meinen verkäuferischen Aktivitäten durchaus intellektuell gefordert haben und zwar nicht weil ich ein Birne bin....

"Ich habe aber das Gefühl, dass es grundsätzlich eher um blabla und weniger um tatsächliche geistige Leistung geht."

Es geht auch um blabla, richtig. Wer mehr als 10 Worte pro Minute schon anstrengend findet, wird es schwer haben (auch wenn ein guter Verkäufer immer besser zuhören als selbst schwätzen sollte...). In fast keinem kaufmännischen Job geht es aber eindeutiger um Leistung, als im Vertrieb. Hier kann man sich nicht in Aktionsmaßnahmen/Arbeitskreisen etc verstecken. Leistung = Umsatz zählt und nichts anderes. Zumindest langfristig.

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WiWi Gast

Re: Intellektueller Anspruch im Sales

also ich kann jetzt nicht für ein IT-Unternehmen sprechen, bin selber in der Konsumgüterbranche tätig. Hier ist es so, dass man im Sales erstmal im Aussendienst beginnt. Das ist tatsächlich keine besonders intellektuell herausfordernde Arbeit. Viel Kunden-Akquise, ein bisschen Excel-Tabellen führen, hauptsächlich rumfahren :-/. Das machen Akademiker idr nicht. Der Schritt ist meiner Meinung nach aber wichtig, um den Markt und die Kundenbedürfnisse zu kennen. Danach geht es idr um höherwertigere Aufgaben wie Key Account Managment, Channel-Managment (wir entwickeln zb zusammen mit Kunden Verkausstrategien, ermitteln Produktwünsche etc.). Ab da macht es wieder super viel Spass und ist auf jeden Fall herausfordernder.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Dir auch nach ein paar monaten oder Jahren besser wird. Man muss eben erstmal die Basis kennenlernen um langfristig höherwertigere Aufgaben übernehmen zu können. Als Wermutstropfen: Vertrieb ist doch idr auch immer gut bezahlt!
Liebe Grüsse und viel Erfolg weiterhin!

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WiWi Gast

Re: Intellektueller Anspruch im Sales

Wenn DEIN intellektuelles Niveau so hoch ist, dann bist du sicher in der Lage zwischen Sales (an der Supermarktkasse, im Call Center, bei H&M) und Sales (Großprojekte im öffentlichen Sektor, Ausschreibungen, komplexe Lösungen, B2B-Vertrieb) zu unterscheiden.

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