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Berufseinstieg: Wo & WieWiWi

Die Mär vom Fachkräftemangel

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WiWi Gast

Die Mär vom Fachkräftemangel

Also ich glaube nicht an den Fachkräftemangel. Ich bin der Meinung, gebe es einen Fachkräftemangel, würde kein Unternehmen sich hochqualifizierte Ingenieure, Naturwissenschaftler und auch Wiwis entgehen lassen.

Trotzdem spriesen die Ingenieur und Personaldienstleister wie Pilze aus dem Boden. Wenn ich wirklich ein Mangel an einem Gut bemerke, vergraule ich doch dieses Gut nicht in dem ich ihm miese Arbeitsbedingungen anbiete (Praktisch keine Kündigungsfrist, weniger Gehalt, weniger Benefits, weniger Urlaub, mehr Arbeitszeit, ungewisse Zukunftsplannung). Wäre ich der Meinung das es wirklich ein seltenes, rares Gut ist, dann würde ich doch versuchen dieses Gut an mich zu binden und den anderen vorzukommen, oder?

In einem Interview mit dem Spiegel bestätigt dies mit dem Daimler Personalvorstand auch endlich mal eine Wirtschaftsgröße.
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/daimler-vorstand-porth-quotenfrau-da-muessen-sie-drueberstehen-a-845052.html

In meinen Augen wird das von der Politik und den Arbeitgeberverbänden nur in der Öffentlichkeit publik gemacht und ausgeweided um mehr Ausländer ins Land zu holen. Damit hat man ein Überangebot an Arbeitskraft und kann die Lohnpreise weiter senken.

Ist in meinen Augen aber zu kurzfristig gedacht. Mit weniger Einkommen verliert die Binnennachfrage immer mehr an Fahrt, man wird immer mehr anhängig vom internationalen Märkten auf die man keinen Einfluss hat.

Und die junge Generation leidet drunter.

In meinem Freundeskreis (Grenzregion Ba-Wü / Bayern) haben weder die Ingenieure, Wirtschaftsingenieur, Physiker, Informatiker noch Wiwis eine Festanstellung bekommen. Die Physiker promovieren bei ner mies bezahlten 20h-Woche die meist 50h und mehr enthält. Die Ing./Inf. arbeiten alle ausschlieslich für Ing. Dienstleister und lassen sich ausbeuten.

Von den BWLer mit Bachelor arbeiten manche Fachfremd, einer macht ein unbezahltes Praktikum bei nem Steuerberater.

Ich fühle mich verarscht. Wie seht ihr das?

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Kurz und knapp: Es gibt in diversen Bereichen einen Fachkräftemangel.

Alle unter 3-5 Jahren Berufserfahrung -ganz besonders Absolventen- sind aber keine Fachkräfte.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Naja, dass es einen Fachkräftemangel an Wiwis geben soll, habe ich auch noch nie gehört...

Was ich sagen kann: es ist schwieriger Ingenieuersstellen oder Informatikerstelle zu besetzen als andere. Das liegt gar nicht unbedingt daran, dass es zu wenig gibt, sondern daran, dass diejenigen, die auf dem "Markt" sind, nicht die richtigen Qualifikationen haben. Und hierzu gehört oftmals eine Fremdsprache - sprich Englisch. Viele sind da auf dem Niveau der 5. Klasse stecken geblieben. Solche Leute kann man in der Regel nicht gebrauchen...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich sehe es ganz ähnlich und kriege so langsam den Eindruck, dass man in Deutschland als Akademiker nur noch mit einem dualen Studium, Jura mit Prädikatsexamen oder Medizin halbwegs sicher aufgestellt ist.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Och nicht schon wieder!

Absolventen sind keine Fchkräfte! Zumindest keine, die man meint, wenn man vom Fachkräftemangel redet.

Und schon gar keine, die gediegen einen 8 Stundentag auf der Arbeit abhängen und dann auf den Feierabend bestehen, anstatt die Zähne zusammenzubeissen und Gas geben.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Unter Fachkräften werden nicht nur Akademiker verstanden. Ausgebildete xy wird auch als Fachkraft bezeichnet. Siehe bspw. die jetzige Diskussion um Erzieher im Kindergarten.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich habe BWL studiert und arbeite bei einer BIG4.
Ich arbeite häufig 60h/Woche bei einem Gehalt von ca. 42k EUR + Bonus. Ich fühle mich ziemlich ausgebeutet. Wenn es Fachkräftemangel gäbe, müssten die vielmehr Gehalt zahlen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich habe letztends gehört, dass die Zeitarbeitsbranche einen Fachkräftemangel beklagt. Denen sind noch viel zu viele irgendwo fest angestellt. lol. SO weit sind wir in D gekommen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

ist wirklich ein Märchen.man sucht halt die sog. eierlegende Wollmilchsau und besetzt halt die Stellen nur dann, wenn der absolut passende Bewerber gefunden ist.anstatt leuten eine chance zu geben, die das Profil nicht zu 100% erfüllen und diese dann daraufhin weiterzuentwickeln, beklagt man den fachkräftemangel

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

zum glück werden bald aus spanier fachkräfte importiert.
17-18 jährige jungs die eine ausbildung in .de machen werden. und vielleicht sogar einem oder anderen akademiker die stelle wegnehmen. bei geringem lohn versteht sich, damit sich mal die 50tausend euro durchschnittlich gerüchte aufräumen. bald gibts 20tsd als durchschnittliches einstiegsgehalt.

they tiirk errrr jooobs !

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Es mangelt nicht an Fachkräften sondern an "Idioten", die noch bereit sind sich unter Wert zu verkaufen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Dazu gab es neulich im Fernsehen einen interessanten Beitrag von "Report München".

  • Gäbe es einen Fachkräftemangel, würden nicht so schlechte Bedingungen am Arbeitsmarkt herrschen (Befristungen, Lohndumping usw.).
  • Absolventen, die die "heiß" begehrten MINT- und Ing.-Fächer studiert haben, stehen oft vor der Wahl zwischen Arbeitslosigkeit und unterbezahlten, befristeten Jobs.
  • die Arbeitslosenzahlen sind "geschönt", viele Gruppen wie Leute in Bewerbungsmaßnahmen oder 58+ werden schlicht weg rausgenommen.
  • qualifizierte, berufserfahrene Bewerber 50+ finden keine Stellen mehr, ab Mitte 40 wird es schon schwer (Vorurteile gegen "ältere" Bewerber).
  • Die Zahl der offenen Stellen werden künstlich mit einem Faktor hochgerechnet, Verbände wie der VDI arbeiten mit veralterten Zahlen.
  • Personalrekruiting ist unmoralischer geworden: Bewerber bekommen keine Antwort/Reaktion, Kündigung vor Antritt der Stelle, Rausschmiß nach kurzer Zeit und der nächste bitte...

Was man heute als Bewerber (leider) erlebt, hätten sich unsere Eltern und Großeltern nicht träumen lassen. Wenn in den Medien eine ehrliche Reportage über den Arbeitsmarkt und den "Fachkräftemangel" kommt, sind meine Eltern nur geschockt von der Ausbeutementalität und Skrupellosigkeit.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich arbeite mit einem Kollegen in der IT (Arbeitnehmerüberlassung). Mein Kollege hat keine Berufserfahrung und ich bin 50.

Wo arbeiten wir? In Belgien. Warum? Weil deutsche, die in einer Arbeitnehmerüberlassung sind so günstig sind.

Als ich das in der letzten Woche hörte war ich erst einmal hin + weg.

Wie soll das generell funktionieren? Schule, Abi, Auslandserfahrung, Praktika, dann ab 25 den ersten Job und heute arbeitet man nicht mehr bis zur Rente in einem Unternehmen und als Plan B H4 ab 45?

Und dann kommen Spinner und wollen ein Arbeiten bis 70. Welcher Arbeitgeber stellt denn überhaupt jemanden ab 55 ein?

Solange unsere Regierung nichts gegen Lohndumping, Befristung, unseriöse ZA unternimmt wird es schlechter werden.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Sorry aber wenn man als Informatiker nicht gerade eine totale Null in Sachen Sozialkompetenz und Aussendarstellung ist dann hat man einen Job sicher. Das sage als Berufserfahrener mit 100%iger Überzeugung. Mein Unternehmen kann jedenfalls die Stellen nicht besetzen. Und wir suchen beides dringend: Absolventen und Fachkräfte mit Erfahrung! Und so ist es hier auch im kompletten Großraum. Zum Beispiel ein riesen Mangel an Softwareentwicklern. Die Mär vom Outsourcing nach Indien trifft halt nicht so zu wie sich das viele Wiwis immer vorstellen wollen. Da Konzepte und Qualität auch hier aus Deutschland kommen und komplexe Anwendungen hier von Experten entwickelt werden müssen. Da kann man beim Gehalt mittlerweile schön auf die Kacke hauen wenn man was kann.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

an den letzten Poster vom 27.07..

100% Agree!!! So sieht's aus ;-)

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Hallo Longue Gast vom 28.07.2012.

Würdet Ihr denn auch jemanden mit 50 einstellen? Oder bewerben Sie sich mal mit 50 am Arbeitsmarkt. Mir läuft keiner hinterher.

Ich bin jetzt kein veralteter Cobol Programmierer z. B. Vmware ESX 5 kein Thema.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Wenn die richtigen Projekte und Referenzen da sind würden wir so jemanden definitiv einstellen. Wir sind auch Personaldienstleister für Freelancer (zu ganz normalen Gehältern, keine Zeitarbeit!) und zumindest darüber würden bei uns auch alte Hasen ohne Probleme erst mal reinkommen, mit sehr guten Aussichten auf Übernahme und Festeinstellung.
Aber wie gesagt man brauch vernünftige Referenzen. Mit 50 sollte man mindestens eine Hochsprache perfekt beherrschen und zumindest ein paar interessante Bereiche kennen wie Portal-Technologien, neue Web-Frameworks (GWT, extJS) etc. Sonst seh ich da keine Probleme.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ältere Ingenieure werden auch solange auf ein Abstellgleis manövriert, bis sie endlich freiwillig in eine Vorruhestandsmaßnahme gehen. Das kritische Alter fängt so um die 50 an.

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WiWi Gast

Re: Die Märchen vom Fachkräftemangel

Ich habe versucht aus familiären Gründen eine Festanstellung als Softwareentwickler zu bekommen. Ich bin seit über 10 Jahren selbständig. Ich wurde bei zwei gesendeten Bewerbungen direkt eingeladen. Erste Absage erfolgte nach dubiosen Begründungen schon vor dem zweiten Gespräch. Zweit Absage, während des Gespräches schon absehbar (allerdings nicht wegen mir, sondern dem Verhalten Gegenüber absehbar). Als Freiberufler bin ich aber immer noch sehr gefragt. Ich bin auch noch sozial eingestellt. Was bitte kann der Grund sein?

Nach meiner Erfahrung haben "größere" Unternehmen dieses Märchen in die Welt gesetzt, um Geld zu sparen. Big-Blue hat mit QDesk.com ein heimliches Hintertürchen mit aufgebaut. Dort bekommt ein versierter Java-Entwickler 11 Dollar die Stunde?

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

2 Bewerbungen verschickt, direkt Einladungen erhalten und dann vom Fachkräftemangel reden?
Natürlich ist das ein Märchen, aber wegen 2 (!) gescheiterten Bewerbungen so zu pauschalisieren ist fragwürdig.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Dieser Beitrag aus einem anderen Thread passt nach meiner Meinung sehr gut zum Thema.

Lounge Gast vom 17.10.13

Nur weil einige zehntausend BWL, VWL oder IT etc. Absolventen nicht direkt nach ihrem Abschluss einen "super Job" mit viel Kohle gefunden haben, heisst das noch lange nicht, dass die grundsätzliche Entwicklung in Deutschland nicht so ist wie von vielen Arbeitsmarktexperten ermittelt.

Viele Absolventen sind schlicht naiv, das ist das eigentliche Problem. Die halten sich für Fachkräfte. Dabei können sie, wenn sie sich in der Praxis bewähren sollten, höchstens einmal eine werden.

Hier mal ein Zitat aus einem schon etwas älteren, aber trotzdem nach wie vor aktuellen Bericht der FAZ vom 02.01.2012 mit der ungewöhnlichen Überschrift :

" Warum soll ich bei Ihnen anfangen ? "

Zitat Nr. 1
Es ist der Tag absehbar, wo der Einstellende den Bewerber nicht mehr fragt, warum er ihn einstellen soll, sondern wo der einzige Bewerber fragt: Warum soll ich bei Ihnen anfangen??, ist Dawo überzeugt. Er geht davon aus, dass die Einstiegsgehälter für junge Absolventen in den kommenden Jahren stark steigen werden.

Zitat Nr. 2
Der Einzelhandel sucht händeringend junge Nachwuchsführungskräfte, die schon nach wenigen Jahren eine Filiale selbständig leiten. Im schlechten Image des Handels, das von Niedriglöhnen und schlechten Arbeitsbedingungen geprägt ist, sieht auch der künftige Vorstandsvorsitzende der Metro, Olaf Koch, eine große Herausforderung für die kommenden Jahre. Wenn die Branche gute Leute bekommen wolle, müsse sie ihr Image verbessern - und wahrscheinlich auch die Gehälter. Der Handel insgesamt sucht derzeit 15.000 Führungskräfte. ?Uns fehlt der unternehmerische Nachwuchs?, beklagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth. Der Anteil der Hochschulabsolventen an den Beschäftigten liege mit weniger als 10 Prozent viel zu niedrig im Vergleich mit anderen Branchen.

Allgemeiner Tenor in fast allen Branchen : Zukünftiger Mangel, Mangel, Mangel !

Alle anderen, die weiterhin die Realität ausblenden wollen, können sich ja ihren Unglauben bewahren. Viel Spaß dabei.

Wen`s interessiert, hier der Link zum kompletten Bericht:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/arbeitsmarkt-warum-soll-ich-bei-ihnen-anfangen-11585784.html

Übrigens einer von sehr vielen zu dem Thema. Aber alle Autoren haben natürlich keine Ahnung. Nur Absolventenfrischlinge besitzen die alleinige Wahrheit. Ja nä, iss klar ! ;)

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Auch ein guter post zum Thema.

Lounge gast vom 17.10.13

Was hat denn nun der große Überschuss an BWLern und Absolventen anderer Disziplinen, die häufig mal wieder dem "Schweinezyklus" auf den Leim gegangen sind oder "brotlose" Studiengänge gewählt haben, mit dem allgemeinen Mitarbeiter,- und Fachkräftemangel zu tun ?

Meine Antwort : Gar nichts !

Das WiWis nicht begreifen können, dass sie die Arbeitswelt nicht nur wie Klein Fritzchen durch ihre Brille zu sehen haben werde ich nie verstehen. So schwer kann das doch nicht sein.

Absolventen sind keine Fachkräfte ! Bestenfalls sind sie Berufsstarter, also eher Premium - Azubis, die erst einmal Erfahrungen sammeln wollen. Wenn sie dann gute Leistungen abliefern, bekommen sie evtl. auch gutes Geld. Doch nicht automatisch ! Das anzunehmen wäre naiv. Es gibt tausende, die glaubten und glauben, dass ein Studium ein Freifahrtschein für Jobgarantien und hohes Einkommen, respektive gesellschaftliches Ansehen wären. Das war und ist nicht immer so !

Was kann die Gesellschaft oder die Wirtschaft denn dafür, dass viele Abiturienten, und vor allem ihre Eltern, sich den Bären haben aufbinden lassen, dass eine wirtschaftlich erfolgreiche, beruflich erfüllte Zukunft nur mit einem Studium zu erreichen sei ?

Wer heute noch dieser OECD Studie glaubt, dass Deutschland im europäischen Vergleich angeblich eine deutlich zu niedrige Absolventenzahl aufweist, dem ist nicht mehr zu helfen. Dort werden Äpfel mit Birnen verglichen. Was in manchen Ländern teilweise als Studiengang angesehen wird, nennt man bei uns schlicht duale Ausbildung. Das ergibt ein vollkommen verzerrtes Bild.

Viele haben sich von der Studie und der nachplappernden Politik ins Bockshorn jagen lassen und werden, wenn sie nicht Spitzenleistungen abliefern können, als arbeitslose Studis enden. Wahrscheinlich werden viele durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Absolventen eine Ausbildung anschließen müssen. Das ist meiner Meinung nach die Realität. Viel verschwendete Zeit und verlorenes Einkommen.

Sorry an alle Betroffenen und Enttäuschten, aber so schätze ich die nächsten Jahre ein.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Bei BWL gilt der "Fachkräftemangel" nur für die Top 10%. Alle anderen konkurrieren faktisch mit kaufmännsichen Angestellten, die "nur" eine Lehre gemacht haben.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Viele sollten sich endlich einmal von der abstrusen Vorstellung befreien, dass sich der Fachkräftemangel homogen im gesamten Land und über alle Branchen und Berufe verteilen würde. Das war nie so und wird wahrscheinlich auch nie so sein.
Aber wer kann schon in die Zukunft blicken ? Wo es Gewinner gibt, da gibt es eben auch Verlierer. So ist das Leben !

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich zitiere: Es mangelt nicht an Fachkräften, sondern an Idioten, die sich unter Wert verkaufen.

In das Profil des Idioten passe ich genau:) 53 Bewerbungen in knapp 2 Monaten, u.a. Stellen, die weder gut bezahlt noch für Absolventen ausgelegt sind. Verschiedene Berufsfelder...

Nur Einladungen als Vertriebler... In Zeit Arbeitsformen oder sogar als Freiberufler MLB... Und so'n Zeug.

Uni-Bachelor 2,7, 1/2 Praktikum... Gepflegtes Äußeres... Sehe sogar offenbar ganz gut aus:) hohl

Ich will doch einfach nur arbeiten... Es ist offenbar schwieriger als Akademiker ben Job zu finden als nach dem Abi...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

@vorposter: mit Verlaub, aber Dein Profil ist auch nicht gerade attraktiv. Miese Note, nur ein Praktikum. Wahrscheinlich auch noch ein überlaufener Schwerpunktbereich. Dass es am unteren Ende der Leistungsbandbreite eng wird, ist ja nun nichts neues und hat nichts mit dem Fachkräftemangel zu tun. Den gibt es tatsächlich, allerdings nicht in jedem Berufsbild.

Bei uns (>10.000 MA, Handelsunternehmen) werden aktuell händeringend Berufseinsteiger mit den Schwerpunkten Logistik/IT sowie Controlling gesucht, und es bewirbt sich seit Monaten kaum etwas brauchbares...

Im Bereich Marketing/Personal kommen dagegen auf eine Stelle über 200 brauchbare Bewerbungen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Als Handwerker bekommt ihr Jobs, allerdings schlecht bezahlte. Da muss das Wochenende mit Schwarzarbeit herhalten!

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Blende einfach den "Akademiker" aus, dann wird es wohl einfacher werden. Dein Bachelor ist ja so etwas tolles auch nicht. Wenn Du nach dem Abi eine Banklehre gemacht hättest, wärst Du kaum früher fertig gewesen. Aber ein Studienplatz ist halt einfacher zu haben als eine gute Lehrstelle.

Lounge Gast schrieb:

Ich zitiere: Es mangelt nicht an Fachkräften, sondern an
Idioten, die sich unter Wert verkaufen.

In das Profil des Idioten passe ich genau:) 53 Bewerbungen in
knapp 2 Monaten, u.a. Stellen, die weder gut bezahlt noch für
Absolventen ausgelegt sind. Verschiedene Berufsfelder...

Nur Einladungen als Vertriebler... In Zeit Arbeitsformen oder
sogar als Freiberufler MLB... Und so'n Zeug.

Uni-Bachelor 2,7, 1/2 Praktikum... Gepflegtes Äußeres... Sehe
sogar offenbar ganz gut aus:) hohl

Ich will doch einfach nur arbeiten... Es ist offenbar
schwieriger als Akademiker ben Job zu finden als nach dem
Abi...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Na, mal wieder am Rumtrollen? :)
Es gibt einfach Tätigkeiten, die viel zu langweilig und stupide sind, als dass man sie ein ganzes Arbeitsleben lang ausfüllen möchte. Aus diesem Grund ist der in seinem Fach arbeitende, eventuell auch schlecht verdienende Studierte dem gutverdienenden Fließbandarbeiter auch voraus, was die Lebensqualität angeht.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

DU bist keine Fachkraft. In fünf Jahren vielleicht.

Lounge Gast schrieb:

Ich zitiere: Es mangelt nicht an Fachkräften, sondern an
Idioten, die sich unter Wert verkaufen.

In das Profil des Idioten passe ich genau:) 53 Bewerbungen in
knapp 2 Monaten, u.a. Stellen, die weder gut bezahlt noch für
Absolventen ausgelegt sind. Verschiedene Berufsfelder...

Nur Einladungen als Vertriebler... In Zeit Arbeitsformen oder
sogar als Freiberufler MLB... Und so'n Zeug.

Uni-Bachelor 2,7, 1/2 Praktikum... Gepflegtes Äußeres... Sehe
sogar offenbar ganz gut aus:) hohl

Ich will doch einfach nur arbeiten... Es ist offenbar
schwieriger als Akademiker ben Job zu finden als nach dem
Abi...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Magst du einmal sagen bei welchem Handelsunternehmen mit >10.000 MA du arbeitest? Würde ich dann glatt mal eine Bewerbung als Controller hinschicken.

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iakregnif

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Genau das ist der Punkt.

Klar, 2,7 ist nicht die Wucht. Deshalb gehen die Bewerbungen ja auch nicht an Top-Adressen.

Doch wenn man auch mit 2,7 - anschpruchslos - keinen Job bekommt. Wow, dann stimmt doch etwas nicht.

Das Problem ist einfach, dass die es sich erlauben können. Solang es Bewerber gibt, die sich mit einem 1er-Schnitt und 3 Praktika unter Wert verkaufen müssen, gibt es in diesem Bereich offenbar keinen Fachkräftemangel.

Das Problem lässt sich weniger mit 2,7 beziffern, sondern mit "ohne Berufserfahrung". Es ist weniger der Unterschied zwischen Bachelor oder Master, sondern die Berufserfahrung.

Klar, die wollen schon nen Akademiker. Dieser sollte sich jedoch vor seinen Schreibtisch setzen können und sofort einen positiven Mehrwert generieren, ohne angelernt zu werden.

Darum geht es... Der FH-Diplomer mit 1-3 Jahren Berufserfahrung und 2,x Diplom, wird sicher eher genommen als der Master mit einem Praktikum und 1,x.

Inzwischen fällt mir auf, dass immer häufiger Menschen mit Berufsausbildung gesucht werden, die dann typische Absolventen-Jobs annehmen.

Mein Abi lag im Bereich 3,x:) erst im Studium habe ich mich so richtig auf den Arsch gesetzt... mit 2,7 bin ich an userer Uni im absoluten Durschnitt. Die besten 30% liegen unter 2,4x.

Wie leicht ist es denn an anderen Unis unter 2,7 zu kommen?

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Diese Diskussion führt doch zu nichts. Ob nun der eine einen Schnitt von 2,5 hatte oder der andere eine 3,0 und trotzdem den Job bekommen hat.

Es bleibt festzuhalten, dass die BWL Schwämme noch ansteigen wird, und dass es allen so langsam klar wird, dass ein BWL Studium nicht ein Garant auf einen (sicheren und / oder gutbezahlten) Job ist.

Aber ich frage mich auch, was die ganzen Leute studieren sollen, die mit 19 noch kein signifikantes Interesse für eine Sache entwickelt haben, um dieses Fach dann auch zu studieren - egal ob es Theaterwissenschaft oder französiche Lyrik des 17. Jahrhunderts ist! Oder umgekehrt: BWL passt halt immer.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Regional gibt es den sicherlich, da bin ich voll und ganz bei den Herrschaften aus der Politik. Wir als mittelständischer SW Hersteller suchen verzweifelt gute ITler / Marketingleute/ Sales etc. nur will keiner am Arsch der Welt arbeiten und es sind die Gehälter zum Großteil gefährlich niedrig. Also: "Auch wir sind vom Fachkräftemangel betroffen, das trifft uns mir aller Härte blabla".
Was macht man da als findiger IT-Laden, richtig: Outsourcing nach Indien, die sind dankbar und arbeiten für 1/5 der Kohle wie die Maschinen. (von der Qualität möchte ich jetzt nicht sprechen!)

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Es fehlen berufserfahrene Fachlräfte. Es gibt mehr als genug bsolventen. Was ist die Lösung? Erfahrene Fachkräfte aus dem Ausland holen. Wer findet den Fehler?

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich sehe das auch eher kritisch mit dem seitens der Arbeitgeber so oft zitierten Fachkräftemangel.

Es gibt ihn mit Sicherheit, nur, wo liegen die Ursachen hierfür? Etwa darin, dass die Absolventen schlecht ausgebildet oder arbeitsscheu wären?

Nehmen wir mal das Beispiel Ingenieure. Auf der einen Seite wird hier ein Mangel bejammert, wer jedoch als Ing.-Absolvent eine Stelle sucht, wird leider allzu oft über Zeitarbeit oder Personaldienstleister vermittelt. Wenn doch der FKMangel in Zukunft noch größer werden wird, warum stellen die Betriebe dann die Ings nicht direkt an?

Dann könnte ich ja auch darüber jammern, dass es einen Automangel in D gibt. Auf die Entgegnung, es gebe doch genug Autos zu kaufen, würde ich dann sagen: "Ja, aber ich will Neuwagen für 4000 Euro!"
Objektiv gesehen hätte ich da wohl recht, oder?

Irgendwie wird beim Thema Fachkräftemangel der Bock (die Unternehmen) zum Gärtner gemacht...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

ich bin Dipl.-Wirtinf(FH) und schrieb im Krisenjahr 2009 gerade mal fünf Bewerbungen, hatte danach 3 Zusagen, noch vor Abgabe der Diplomarbeit. Note, 1.5 (kann man erreichen wenn man sich anstrengt, Schnitt liegt bei 1,9), Werkstudent, Praktikum, Diplomarbeit bei einem großen Mittelständler KEIN Ausland, lediglich Schulenglisch. Mittlerweile bin ich in einem DAX Konzern.

FACHKräftemangel heißt nicht, dass jede Gurke verzweifelt gesucht ist, sondern dass es einen Mangel an Fachkräften gibt. Zumal Absolventen KEINE Fachkräfte sind.

Durch diese Fachkräfte Debatte allerdings, meinen einige, sie seien Fachkräfte und verzweifelt gesucht, diese sind dann entäuscht, wenn sie merken, dass sie es nicht sind.

zum Report München Beispiel: das ist ÖR-TV Propaganda pur. Dort wurde NICHTS zum Hintergrund der Leute erzählt, sondern nur "Ingenieur" oder "Doktor" findet nix. Wenn man sich aber etwas mit dem Hintergrund der Leute befasst, weiß man wieso. Z.B. dieser Dr Jens R der bei Report München als Ingenieur und promv. Chemiker vorstellt wird, war Hardcore Langzeitstudent. 10 Jahre bis zum Diplom, 7 Jahre bis zur Promotion, er war beim Abschluß seiner Promotion 40 und seine Noten im Studium waren nicht besonders gut, das Vordiplom bestand er nur mit ach und krach,in der Promotion war er auch sehr unterdurchschnittlich. Seit Abschluss der Promotion vor 9 Jahren ist er Hartzer, mal hier und da einen Lehrgang der nix mit Chemie zu tun hat, alles bisschen zusammen gewürfelt. Dieser Mann aber wird als Top Ingenieur und Top Fachkraft von Report München dargestellt.

Also ich jedenfalls komme aus BaWü und kenne keinen einzigen meiner Mitstudenten, der nix gefunden hat. Selbst Langzeitstudenten, sofern sie praktisch was drauf hatten, kamen noch in irgendeiner Webklitsche nach 6 Monaten suchen unter. Die guten Absolventen konnten i.d.R. zwischen mehreren Angeboten auswählen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

So simpel wie du die Dinge darstellen willst, ist die Berufswelt nicht. Aber davon haben die meisten Absolventenfrischlinge ja keine Ahnung.

Du tust ja gerade so, als wenn ein Studium per se bereits eine Erhöhung der Lebensqualität darstellen würde, quasi so eine Art gesellschaftlicher Ritterschlag. Kompletter Unfug ! Studis gibt es wie Sand am Meer ! Die meisten werden wahrscheinlich nicht in ihrem Fach arbeiten können. Was gesucht wird sind Fachkräfte.

In Handwerk, Handel und Industrie gibt es eben nicht nur monotone Fließbandarbeit wie du glauben machen möchtest. Dort gibt es sehr viele interessante, fachlich anspruchsvolle und gut dotierte Aufgaben mit Karriereaussichten. Die können einfache Absolventen ohne qualifizierte Ausbildung gar nicht leisten.

Ich würde dir raten, von deinem selbstgezimmerten Podest herunter zu steigen und den Realitäten ins Auge zu schauen.
Wie sagt ein altes Sprichwort : " Hochmut kommt vor dem Fall" !

Zitat:
Aus diesem Grund ist der in seinem Fach arbeitende, eventuell auch schlecht verdienende Studierte dem gutverdienenden Fließbandarbeiter auch voraus, was die Lebensqualität angeht.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Zitat:
FACHKräftemangel heißt nicht, dass jede Gurke verzweifelt gesucht ist, sondern dass es einen Mangel an Fachkräften gibt. Zumal Absolventen KEINE Fachkräfte sind.

Danke, dass endlich mal ein Absolvent mit sehr gutem Notenschnitt als aktueller Stelleninhaber den anderen mal den Kopf wäscht und hoffentlich die Augen öffnet.

Zu dem Thema wird sonst sehr viel dummes Zeug geschrieben. Vor allem von Leuten, die bisher selber nur Schule, Uni und sonst kaum etwas in ihrem Leben erlebt haben.

Ich kann mir ja sehr gut vorstellen, dass der Frust bei vielen sehr groß sein muss. Doch das ändert nicht das Geringste an den Tatsachen. Wenn Plan A im Leben nicht funktioniert, dann hat der gut Vorbereitete selbstverständlich einen Plan B oder C !

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Was willst Du damit sagen? Dass es auf jeden einzelnen ankommt und jeder selbst me?

Das stimmt, aber dann bitte auch kein Gejammere seitens der Industrie. Wer Ingenieure (insbes. auch Berufseinsteiger) nur über Zeitarbeitsfirmen einstellt und nicht daran interessiert ist, dass diese Leute Berufserfahrung erwerben, kann sich doch nicht beklagen, dass in 5 Jahren noch weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Der Fachkräftemangel sollte ehrlicherweise so betitelt werden:
"Es mangelt an Fachkräften, weil die Industrie nicht bereit ist, welche auszubilden."
Der DAX überschreitet heute aber wahrscheinlich die 9000.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Es gibt sie natürlich die Unternehmen, die Absolventen und Fachkräften verschiedener Disziplinen eine Arbeit bieten, die Ihnen Freude macht, die Sie weiterqualifiziert und die jeden Tag neue und einzigartige Herausforderungen liefert. Dazu gehört nicht zuletzt die Horbach Wirtschaftsberatung - überdurchschnittliche Verdienstchancen inbegriffen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Sehe das auch so, dass es in Deutschland keinen Fachkräftemangel gibt, sonst hätte wir ja eine Vollbeschäftigung. Leider sind die Unternehmen nicht dazu bereit in Aus- und Weiterbildung zu investieren und unsere Politik fällt wie immer drauf rein.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Soll das ein Witz sein ? Vollbeschäftigung ? Die wird es nie geben
können.

Es wird immer eine Menge Menschen geben, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht vermittelbar sind und eingestellt werden können oder wollen. Das sollte nun aber mittlerweile jedem klar sein. Nur weil es noch Arbeitslose gibt, heißt das nicht, dass wir keinen Fachkräftemangel haben.

Es wird nie so sein, dass jeder, unabhängig von seinen Qualifikationen, eingestellt wird nur weil ein sehr spezieller Bedarf besteht. In diesem Fall bleiben die Stellen höchstwahrscheinlich unbesetzt oder werden mit qualifizierten Ausländern besetzt.

Vollbeschäftigung heißt nicht, KEINE ARBEITSLOSEN MEHR !

Das gab es nicht einmal zu Zeiten des " Wirtschaftswunders" in den 60zigern. Und das, obwohl hunderttausende Italiener, Türken, Spanier und Griechen als Gastarbeiter gebraucht und geholt worden sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Bei uns in der Region herrscht Vollbeschäftigung. AL-Quote bei ca. 3 Prozent. Im Handwerk findet man kein qualifiziertes Personal mehr. Auch junge Leute, die eine Ausbildung im gewerblichen Bereich machen wollen, sind nur sehr schwer zu bekommen. Im kaufmännischen Bereich ist es allerdings ein wenig anders. Hier sind die Möglichkeiten für Bewerber eher begrenzt. Man muss schon ein wenig Glück haben. Leider aber auch recht niedriges Gehaltsniveau.

Fachkräftemangel existiert, nur leider wohl kaum im BWL-Bereich. Noch nicht!

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iakregnif

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ein Indikator für den Handlungsspielraum - nicht etwa den Engpass, sind die Bewerbungs- bzw. Einstellungsspielräume. Auf eine "im Netz inserierte" Stelle kommen etwa 20-1000 Bewerbungen. Dennoch dauert es im Schnitt zwischen zwei Wochen (eher selten) und mehreren Monaten bis eine Stelle besetzt wird.

Insofern kann es auf der Ebene, auf der ein Bewerber gesucht wird, keinen Engpass geben, schließlich kann es wohl kaum sein, dass einfach alle Bewerber Müll sind.

Stattdessen werden Stellen dann nach dem Bewerbungsprozedere einfach erneut inseriert. (Quote?) Wenn mein Tank leer ist, fahre ich zur Tankstelle.

Ein Mangel impliziert doch, dass etwas fehlt oder nicht korrekt funktioniert. Stattdessen habe ich mal im Vorstellungsgespräch gesessen - wären meine zukünftigen Kollegen gewesen - und musste mir dort anhören wie überfordert die Beiden doch seien... Aufgaben könne man nicht gut lösen/erledigen. Der Marketingleiter trage nichts sinnvolles dazu bei... sehr unseriös.

Das Team, bestehend aus zwei Personen, die in einem 300Personen Unternehmen das Marketing übernahm, benötigt Unterstützung...

Dennoch war die Anzeige sehr sehr lang Online... zwischen Bewerbung, VG und Rückmeldung lagen 1 1/2 Monate.

So ist es in vielen Buden. Solang' der Bewerber, der zahlreiche Praktika, einen guten Abschluss und evtl. Auslandserfahrung mitbring, nicht gefunden ist, wird die Stelle einfach nicht besetzt / gestrichen. Der Bewerber sollte aber auch nicht zu teuer sein und eine Berufserfahrung zwischen 1-3 Jahren mitbringen. Besser nicht mehr.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Moment mal, aber beim "Fachkräftemangel", der von der Industrie beschrieben wird, geht es eben nicht um "junge Leute, die eine Ausbildung im gewerblichen Bereich machen wollen".

Dort geht es doch andauernd um Ingenieure und Hochqualifizierte. Dass immer weniger Leute in den "gewerblichen Bereich" einsteigen wollen, ist richtig, aber am Thema vorbei.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Fachkräftemangel existiert, nur leider wohl kaum im BWL-Bereich. Noch nicht!

Das wird sich so schnell auch nicht ändern! Man muss den jungen Abiturienten einfach die Illusion nehmen, dass ein BWLer auf den Chefsessel katapultiert wird.

Ein Abiturient sollte sich zunächst die Frage stellen, was er erreichen will und sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzen. Was kann man denn schon studieren. Architektur - bitte nicht! Medizin? 60-,70-, 80-Studen-Woche... dann rechnet mal den Studenlohn 'runter. Jura? wird auch immer gefährlicher.

In der heutigen Zeit stellt sich einfach die Frage, ob ein Studium überhaupt noch sinnvoll ist?

Meine Freundin studiert Englisch/Spanisch - Aglistik/Romanistik - auf Lehramt... im 7. Semester spricht sie kaum besser Englisch als ich... in Spanisch mangelt es auch. Warum? Man lernt einfach viel überflüssiges Zeug... Literaturwissenschaften, Liguistik... Geschichte, Kultur...

Überlegt es Euch vorher, dann steht Ihr nach dem WIWI-Studium nicht ohne Job im Leben!

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Welcher Fall und welcher Hochmut? Ich schreibe gerade meine Masterarbeit und hab bereits einen unterschriebenen Vertrag in meiner Schublade liegen. Eine Bewerbung, ein Angebot. Bei meinem Wunscharbeitgeber.

Ich hab allerdings auch eine sehr gefragte Spezialisierung. Deshalb weiß ich, dass das nicht normal ist. Aber ich weiß trotzdem, dass jeder Schreibtischjob und jeder intellektuelle Job auf Dauer einer körperlichen Arbeit vorzuziehen ist (ja, ich habe bereits als Erntehelfer und auch schon kurzzeitig als Sprechstundenhilfe gearbeitet und weiß deshalb, wovon ich spreche). Meine Hauptaussage sollte eigentlich keine Herabwürdigung von Ausbildungsberufen sein, sondern klarstellen, dass alle Berufe - auch Geisteswissenschaften - ihre Berechtigung haben und dass bei jemandem, der entgegen seinen Neigungen eingestellt/beschäftigt ist, auch ein höheres Gehalt nicht die Unzufriedenheit kompensieren kann.

Lounge Gast schrieb:

So simpel wie du die Dinge darstellen willst, ist die
Berufswelt nicht. Aber davon haben die meisten
Absolventenfrischlinge ja keine Ahnung.

Du tust ja gerade so, als wenn ein Studium per se bereits
eine Erhöhung der Lebensqualität darstellen würde, quasi so
eine Art gesellschaftlicher Ritterschlag. Kompletter Unfug !
Studis gibt es wie Sand am Meer ! Die meisten werden
wahrscheinlich nicht in ihrem Fach arbeiten können. Was
gesucht wird sind Fachkräfte.

In Handwerk, Handel und Industrie gibt es eben nicht nur
monotone Fließbandarbeit wie du glauben machen möchtest. Dort
gibt es sehr viele interessante, fachlich anspruchsvolle und
gut dotierte Aufgaben mit Karriereaussichten. Die können
einfache Absolventen ohne qualifizierte Ausbildung gar nicht
leisten.

Ich würde dir raten, von deinem selbstgezimmerten Podest
herunter zu steigen und den Realitäten ins Auge zu schauen.
Wie sagt ein altes Sprichwort : " Hochmut kommt vor dem
Fall" !

Zitat:
Aus diesem Grund ist der in seinem Fach arbeitende, eventuell
auch schlecht verdienende Studierte dem gutverdienenden
Fließbandarbeiter auch voraus, was die Lebensqualität angeht.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Also um eines mal vorweg zu sagen, jeder der eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen hat, der ist auch eine Fachkraft. Das sage ich jetzt nicht aus Überzeugung, sondern weil der Begriff Fachkraft nach dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung definiert ist. Damit handelt es sich bei dem Begriff Fachkraft wohl eher um einen rhetorischen Begriff.
Das gut ausgebildete Leute mit Berufserfahrung fehlen ist nicht von der Hand zu weisen, diese würde ich aber schon eher in die Repubrik Spezialisten schieben:
Fachkraft ? Spezialist
Fachkräfte sind alle Absolventen sehr wohl, aber halt nicht die gesuchten Spezialisten.

Zu dem Thema Zeitarbeit:
Klar ist es schön, wenn man direkt im Unternehmen festangestellt wird, aber gerade die größeren Unternehmen werden einen Teufel tun und es wird immer schlimmer. Ich sage euch auch gerne wieso. Habt ihr als Unternehmen, dass vielleicht auch noch einer Gewerkschaft angehört, mal versucht nen Mitarbeiter wieder los zu werden, wenn der vielleicht doch nicht die Granate ist die er im Vorstellungsgespräch vorgegeben hat zu sein?
Klar, es gibt dafür ne Probezeit, aber diesen ganzen Verwaltungsaufwand will sich doch keiner ans Bein binden.
Es ist doch viel einfacher ein Großteil des Recruitings auf den Personalzulieferer abzuwälzen und ebenso das ganze Risiko bei ihm zu parken, dafür zahle ich dann Summe x und bediene mich dafür an einem ziemlich großem Pool von interessenten.
Sowas solltet ihr als WIWIs doch eigentlich wissen...
Das wird übrigens in Zukunft noch viel extremer werden.
Entweder seit ihr der Spezialist, der vielleicht vom neuen Unternehmen direkt angesprochen wird oder ihr seit eine Fachkraft ohne jede Ahnung.

Jetzt mal die Frage umdrehen:
Ihr beklagt euch alle darüber, dass ihr ja keine Berufserfahrung sammeln könnt, wenn euch niemand einstellt. Heißt also, dass Unternehmen soll das Risiko tragen euch zu testen.
Wieso seit ihr denn bitte nicht bereit auf evtl. etwas Gehalt zu verzichten (muss noch nicht mal sein) und heuert bei einem Personaldienstleister an um zumindest Berufserfahrung zu sammeln?

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich finde die Diskussion hier echt ganz interessant.

Ich einen Bachelor und arbeite nun seit 3 Jahren. Ich würd gern den Job wechseln, aber junge junge... wenn mir ncih scheiß egal ist, WO ich lande (soll ja sowas wie soziales Umfeld + Beziehung geben, sodass einem das nicht egal ist), dann finde ich irre wenig Stellen, auf die ich eventuell mit viel Phantasie passen könnte. Das krasse ist: Ich könnte euch nichmal sagen, welchen vertiefenden Master ich machen müsste, damit ich dann eine bessere Situation erlebe. Ich sehe die Stellen einfach nicht.

Ich sehs auch so heute wie viele hier: Würden meine Kinder heute Abi machen, ich würde ihnen definitiv nicht automatisch zum BWL-Studium raten (Ebenso wenig zu Soziologie oder Geisteswissenschaften). Und ich bin jetzt auch mal ganz ganz ehrlich: BWL-Studium und ein paar Jahre Beratertätigteit. Ja geil, ich bin ein Generalist. Ich kann "denken" und methodisch und strukturiert arbeiten. Das ist auch so. Da lernt man viel bei. Aber mal ehrlich: Was kann ih denn? Mit jedem Monat der vergeht, kreige ich noch mehr Respekt vor jemandem, der z.B. weiß, wie man ne Tür austauscht oder gut Fließen legen kann.

Ich hab insgesamt das Gefühl, dass solche verwalterischen BWL-Jobs nich mehr gut funktionieren... und überlege ernsthaft, nochmal komplett umzuschwenken und bei Null anzufangen. Ja, IT-Kram ist gesucht... aber ich kann mir nichts unspannenderes vorstellen...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Wie viele Jahre hast Du wohl schon in einem Schreibtischjob gearbeitet?? Also solltest Du so eine pauschale Aussage besser nicht treffen! Leider gibt es viele Fälle, die den Job nach 20 Jahren nur noch mit Psychopillen oder Alkohol aushalten! Ich kenne das aus dem Bereich Ingenieure. Sowohl Führungskräfte wie auch normale Sachbearbeiter.

Lounge Gast schrieb:

Aber ich weiß trotzdem, dass jeder Schreibtischjob und jeder intellektuelle Job auf Dauer einer körperlichen Arbeit vorzuziehen ist (ja, ich habe bereits als Erntehelfer und auch schon kurzzeitig
als Sprechstundenhilfe gearbeitet und weiß deshalb, wovon ich
spreche).

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Eigentlich gibt es nichts spannenderes als IT, vor allem wenn man die Langbezeichnung sieht: Informationstechnik. Software, Hardware, Design von Netzen, Verbindung von Arbeitsabläufen mit DV-Anwendungen und der Telekommunikation.

Lounge Gast schrieb:

Ich finde die Diskussion hier echt ganz interessant.

Ich einen Bachelor und arbeite nun seit 3 Jahren. Ich würd
gern den Job wechseln, aber junge junge... wenn mir ncih
scheiß egal ist, WO ich lande (soll ja sowas wie soziales
Umfeld + Beziehung geben, sodass einem das nicht egal ist),
dann finde ich irre wenig Stellen, auf die ich eventuell mit
viel Phantasie passen könnte. Das krasse ist: Ich könnte euch
nichmal sagen, welchen vertiefenden Master ich machen müsste,
damit ich dann eine bessere Situation erlebe. Ich sehe die
Stellen einfach nicht.

Ich sehs auch so heute wie viele hier: Würden meine Kinder
heute Abi machen, ich würde ihnen definitiv nicht automatisch
zum BWL-Studium raten (Ebenso wenig zu Soziologie oder
Geisteswissenschaften). Und ich bin jetzt auch mal ganz ganz
ehrlich: BWL-Studium und ein paar Jahre Beratertätigteit. Ja
geil, ich bin ein Generalist. Ich kann "denken" und
methodisch und strukturiert arbeiten. Das ist auch so. Da
lernt man viel bei. Aber mal ehrlich: Was kann ih denn? Mit
jedem Monat der vergeht, kreige ich noch mehr Respekt vor
jemandem, der z.B. weiß, wie man ne Tür austauscht oder gut
Fließen legen kann.

Ich hab insgesamt das Gefühl, dass solche verwalterischen
BWL-Jobs nich mehr gut funktionieren... und überlege
ernsthaft, nochmal komplett umzuschwenken und bei Null
anzufangen. Ja, IT-Kram ist gesucht... aber ich kann mir
nichts unspannenderes vorstellen...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

BWL ist eine anerkannte Geisteswissenschaft.Und es ist auch eine technische Wissenschaft, es gehört schon einiges Ingenieurwissen dazu, was einen guten BWlèr ausmacht.BWL ist ein Fach für sehr intelligente Menschen und diese Leute werden immer gesucht sein.

Grüsse

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Auf EINES kann man sich wirklich verlassen: hier wird immer getrollt werden... In letzter zeit aber wohl wieder etwas härter...

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

zu Fachkräften allgemein: einen Mangel gibt es an BESTIMMTEN Fachkräften in BESTIMMTEN Regionen, aber nicht an allen die irgendeine Lehre oder ein Studium abgeschlossen haben. Es gibt wirklich niemanden, der das behauptet! wenn doch ist dieser jemand sehr naiv. Außer in einigen Leserbriefen einer Zeitung mit 4 Buchstaben, wo sich ein Lagerarbeiter als Fachkraft bezeichnete, der nix findet, habe ich sowas noch nie gelesen.

Jemand mit Ausbildung/Studium ist wie schon weiter oben gesagt, per se keine dringend gesuchte Fachkraft. Auch gibt es viele mit Ausbildung/Studium die in der Praxis zu wenig taugen. Fachkraft im Sinne von wirklich gesucht ist man erst mit BE, wenn man seine Sache gut macht.

Leider ist die Denke, dass jeder der irgendwie eine Qualifikation hat die etwas über allgemeinem Schulabschluß liegt, eine dringend gesuchte Fachkraft ist, kam erst in den letzen Jahren auf, was ich wie schon gesagt auch an einigen Leserbriefen diverser Zeitungen bemerkte. Übrigens: in Süddeutschland haben wir quasi Vollbeschäftigung im VWL Sinne. In meiner Heimat, muss man mal ganz PI sagen, gibt es quasi keine Arbeitslosen, außer einige wenige die keinen Bock haben. In meinem erweiterten Bekanntenkreis gab es nur einen der länger Arbeitslos war und der hatte keinen Bock, jetzt ist er erfolgreich selbständig. Davor hartze er 5 Jahre lang und besaufte sich vor VGs, damit er den Job nicht kriegt (er musste wegen der ARGE halt zum VG).

Übrigens: und gerade Handwerksbetriebe im Süden haben echte Probleme Facharbeiter zu finden und insbesondere auch Azubis. Mittlerweile geben die sogar Hauptschülern mit schlechten Noten eine Chance.

Ein Bekannter von mir hat einen Sanitärbetrieb mit 30 Mitarbeitern, also keine ganz kleine Klitsche. Er sucht derzeit Facharbeiter, in regionalen Zeitungen(Auflage ca. 200 tsd) mit großen Bildanzeigen, nicht per Kleinanzeige. In einem Monat und nach 4 teuren großen Bildanzeigen kamen gerade mal 4 Bewerbungen. Davon 3 von ungelernten Südeuropäern, ganz frisch in Deutschland die kaum Deutsch können, und einem Facharbeiter, der derzeit woanders arbeitet und nur für ein dickes Gehaltsplus wechseln würde.

An die Arbeitsagentur wendet er sich gar nicht mehr, weil er da meist nur Ungelernte bekommt, es ist ein Landkreis mit 2,x % Arbeitslosenquote. Außer ein paar Berufshartzer die gar nicht wollen, hat da jeder Arbeit. Selbst Leute ohne Schulabschluß und Ausbildung gehen da nicht unter 9 Euro pro h nach Hause.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

In welchem Süden ist die Situation bitte so rosig?
Definier genauer.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

@ Handwerksbetrieb mit 30 Mitarbeitern

Ja aber das ist doch auch klar, dass der keine Bewerber findet: Die Bezahlung ist mies. Wenn man schon körperlich rackert, dann will man auch entsprechenden Lohn eintüten. Ich finde es immer wieder lustig, wie sich das "Gastronomiegewerbe" über mangelnde Bewerberzahlen beschwert. Kein Wunder: Arbeitszeiten, Bezahlung und Wertschätzung sind schlecht.

Wenn die Handwerksunternehmen schon Fachkräfte suchen, dann müssen sie halt auch die Löhne anheben... auch als Signal für junge Menschen, die zwischen der Entscheidung Ausbildung/Abi-Studium tendieren. Solange die Löhne nicht hochgehen, gibt es schlicht und ergreifend keinen Fachkräftemangel. (Preis aus Angebot und Nachfrage!)

Natürlich kann man auch die Angebotsseite verbessern, indem man die Grenzen öffnet und bewusst Fachkräfte aus dem Ausland holt... wohl auch, um das Lohnniveau konstant zu halten bzw. zu drücken. Ich kann Handwerker schon verstehen, die sagen "die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg". Im Grunde ist das aber eine politische Entscheidung: Lohnniveau unten halten und mehr Fachkräfte ins Land zu holen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Bei mir in der Schulung sitzt ein Ingenieur, der kennt andere Ingenieure, die nach dem FH-Bachelor im Osten für 1.500 EUR brutto anfangen mussten.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

zum Handwerksbetrieb: Einstieg direkt nach der Lehre mit 2300 Brutto Grundlohn, ländliche günstige Region. Ein Facharbeiter mit Ende 20 hat da seine 3000 Brutto + bezahlte Überstunden. Ist das wenig?

dann ich konkretisiere Süden: Baden Württemberg, Großraum Karlsruhe, Heidelberg/Mannheim und Stuttgart.

Da ist die Situation so wie geschildert. In vielen Landkreisen von BaWü herrscht quasi Vollbeschäftigung, Arbeitslosenquoten von 2,x % sind da an der Tagesordnung. Wenn ich an mein Heimatdorf in der schwäbischen Pampa denke, hat da selbst der letzte Honk ohne Ausbildung und ohne Schulabschluss noch einen Job der mind. 9 Euro die Stunde einbringt, eher sogar mehr.

Mancher Hauptschüler mit Lehre von dort würde sich kaputt lachen für wie wenig Geld mancher Akademiker morgens aufstehen muss, insbesondere in Relation zu den geringen Mieten dort und was die meisten Akademiker in teuren Großstädten zahlen.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Das ist natürlich echt heftig und eine grundsätzliche Schwein.rei der entsprechenden Arbeitgeber/ Branche. Und das alles noch unterstützt von gleichgültigen Politikern denen die Betriebsgewinne der Unternehmen wichtiger sind als das Auskommen des Bürgers.

Welcher Politiker will es sich denn schon mit seinen potentiellen zukünftigen Arbeitgebern verscherzen ? Die gut dotierten Aufsichtsratsposten winken doch schon.

Aber so ist das Leben, hart und ungerecht. Die Skrupellosen und Geldgeilen gab es schon immer und wird aus auch ewig geben.

Die einzige Hoffnung die ich habe, ist, dass diese Leute irgendwann einmal dafür bezahlen müssen. Die Hoffnung stirbt zum Schluss !

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Es gibt auch die "Fachkraft für Lagerlogistik", also ein Lagerarbeiter, der dafür eine 3 jährige Ausbildung gemacht hat. Als Student habe ich selbst mal im Lager ausgeholfen und Teile für die Produktion zusammengestellt. Ein einziger Lagerarbeiter, der Teile falsch einsortiert bzw. falsch kommissioniert kann die gesamte Produktion stoppen und einen riesigen Schaden verursachen.

Lounge Gast schrieb:

zu Fachkräften allgemein: einen Mangel gibt es an BESTIMMTEN
Fachkräften in BESTIMMTEN Regionen, aber nicht an allen die
irgendeine Lehre oder ein Studium abgeschlossen haben. Es
gibt wirklich niemanden, der das behauptet! wenn doch ist
dieser jemand sehr naiv. Außer in einigen Leserbriefen einer
Zeitung mit 4 Buchstaben, wo sich ein Lagerarbeiter als
Fachkraft bezeichnete, der nix findet, habe ich sowas noch
nie gelesen.

Jemand mit Ausbildung/Studium ist wie schon weiter oben
gesagt, per se keine dringend gesuchte Fachkraft. Auch gibt
es viele mit Ausbildung/Studium die in der Praxis zu wenig
taugen. Fachkraft im Sinne von wirklich gesucht ist man erst
mit BE, wenn man seine Sache gut macht.

Leider ist die Denke, dass jeder der irgendwie eine
Qualifikation hat die etwas über allgemeinem Schulabschluß
liegt, eine dringend gesuchte Fachkraft ist, kam erst in den
letzen Jahren auf, was ich wie schon gesagt auch an einigen
Leserbriefen diverser Zeitungen bemerkte. Übrigens: in
Süddeutschland haben wir quasi Vollbeschäftigung im VWL
Sinne. In meiner Heimat, muss man mal ganz PI sagen, gibt es
quasi keine Arbeitslosen, außer einige wenige die keinen Bock
haben. In meinem erweiterten Bekanntenkreis gab es nur einen
der länger Arbeitslos war und der hatte keinen Bock, jetzt
ist er erfolgreich selbständig. Davor hartze er 5 Jahre lang
und besaufte sich vor VGs, damit er den Job nicht kriegt (er
musste wegen der ARGE halt zum VG).

Übrigens: und gerade Handwerksbetriebe im Süden haben echte
Probleme Facharbeiter zu finden und insbesondere auch Azubis.
Mittlerweile geben die sogar Hauptschülern mit schlechten
Noten eine Chance.

Ein Bekannter von mir hat einen Sanitärbetrieb mit 30
Mitarbeitern, also keine ganz kleine Klitsche. Er sucht
derzeit Facharbeiter, in regionalen Zeitungen(Auflage ca. 200
tsd) mit großen Bildanzeigen, nicht per Kleinanzeige. In
einem Monat und nach 4 teuren großen Bildanzeigen kamen
gerade mal 4 Bewerbungen. Davon 3 von ungelernten
Südeuropäern, ganz frisch in Deutschland die kaum Deutsch
können, und einem Facharbeiter, der derzeit woanders arbeitet
und nur für ein dickes Gehaltsplus wechseln würde.

An die Arbeitsagentur wendet er sich gar nicht mehr, weil er
da meist nur Ungelernte bekommt, es ist ein Landkreis mit 2,x
% Arbeitslosenquote. Außer ein paar Berufshartzer die gar
nicht wollen, hat da jeder Arbeit. Selbst Leute ohne
Schulabschluß und Ausbildung gehen da nicht unter 9 Euro pro
h nach Hause.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

"ich kenne einen der einen kennt" nun ja, wer sich halt als Ing im Osten verar... lässt ist selber schuld. Man bewirbt sich dann halt woanders und gut. Wobei man teils auch im Osten gut verdienen kann, gerade als Ing (was für ein Ing? nicht alle sind wirklich gesucht), z.B. gibt es im Großraum Dresden und Leipzig einige Firmen die nach IG Metall zahlen und davon lebt man in der Region wie Gott in Frankreich.

Also ich weiß nicht was ihr habt. Wer zu den GESUCHTEN Fachkräften (nur von denen rede ich, NICHT von Lagerfachleuten, die sind nicht dringend gesucht!!!) gehört, hat keine Probleme. Ich schaue mich als IT Berater gerade nach einem neuen Job um. Hab letzte Woche meinen Lebenslauf an einen Headhunter verschickt, im Nachhinein vielen mir noch 2 gröbere Grammatikfehler auf. Bekam eine Woche später mehrere Einladungen von den Firmen direkt.

Als Absolvent im Krisenjahr 2009 schrieb ich fünf Bewerbungen, nach spätestens einer Woche bekam ich immer die Einladung, danach konnte ich mich zwischen 3 Verträgen unterschreiben. Eine kleine Firma lud mich nach einem Tag nach dem Absenden meiner damals katastrophal gestalteten Bewerbung zum VG ein, nach einer Stunde VG hatte ich den Vertrag, 38k fix + 6k variabel, war mir zu wenig, konnte dann bei einem Mittelständler für 45k fix + 5k variabel anfangen, mit stink normalem FH Diplom, Schnitt etwas besser als der Durchschnitt, kein Ausland, aber dafür gute Werkstudentenjobs und ein Praxissemester.

Also wenn man zu den gesuchten Fachkräften gehören will, soll man halt schauen, sich dahin zu entwickeln. Wer aber nur in Foren jammern will, bringt es zu nix. 0815 BWLer die nix vorweisen können ausser ein 0815 Studium ohne besonderen Noten oder sonstige Merkmale sind halt nicht gesucht und Punkt.

Wobei: kenne auch einen BWLer von einer stink normalen FH ohne besonderen Ruf. Schnitt um die 2-2,5 ein Praxissemester bei einer BIG4, danach direkt Einstieg dort ohne sich weiter zu bewerben. Es geht anscheinend WENN man Leistung zeigt und auch räumlich etwas flexibel ist.

Wie schon gesagt, in meiner alten dörflichen Heimat haben die letzen Honks ohne Schulabschluß noch einen Job als Staplerfahrer, Produktionshelfer o.ä. mit 10 Euro pro h aufwärts. Arbeitslos sind da nur ein paar die echt keinen Bock haben und das auch offen sagen. Schaut ich die Arbeitslosenzahlen in BaWü an, gerade im ländlichen Raum herrscht Vollbeschäftigung, Quoten von 2,x sind da die Regel und da fallen auch viele darunter, die sich gerade zwischen zwei Jobs befinden oder zwischen Ausbildung/Studium und Job. Es ist einfach so, es gibt in DE einfach zu viele Regionen wo nix läuft, nicht nur im Osten. Als junger Mensch sollte man sich dahin bewegen wo man eine Zukunft hat. Seit doch froh in DE zu leben, hier gibt es Regionen mit Zukunft wo man die gleiche Sprache spricht. Viele Spanier wären froh, es so leicht zu haben!

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Warum solltest du keine Berufserfahrung sammeln können, nur weil du evtl. über eine Zeitarbeitsbude vermittelt wirst ? Ist doch unlogisch.

Wenn es nicht anders geht, dann mach das doch 1-2 Jahre. Dann haste etwas BE und verkaufst dich dann teurer. Immer noch besser als nichts zu bekommen und sich nur in Foren "auszukotzen".

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Aber warum sollte man dann den Firmen glauben, wenn sie vom Fachkräftemangel reden und über Zeitarbeit Berufseinsteiger einstellen? darum geht es hier doch.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Stimmt !

Zitat :
Als junger Mensch sollte man sich dahin bewegen wo man eine Zukunft hat. Seit doch froh in DE zu leben, hier gibt es Regionen mit Zukunft wo man die gleiche Sprache spricht. Viele Spanier wären froh, es so leicht zu haben!

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Kann ich bestätigen. In manchen Regionen Süd- und Nordbayerns ist es mittlerweile ähnlich. Es wurden sogar in Gemeinden Agenturen für Arbeit geschlossen, oder mit anderen zusammengelegt, weil es nicht mehr genug Arbeitslose zu verwalten / vermitteln gab. Das ist die Entwicklung ! Allerdings nicht unbedingt für BWLer. Aber das kommt auch noch. Wartet mal 3-5 Jahre ab.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Wir haben vor allem ein Problem, die Berufseinsteiger unterzubringen. Man schau sich mal mittelgroße SAP-Beratungen an. 20 Steleln für Seniors ausgeschrieben, wenn man Glück hat mal eine für Juniors.

Die Absolventengehälter sind seit Jahren im freien Fall und es wird schlimmer. Die untere Hälfte der Absolventen (nur mittelmßige Noten ODER kein Bock/Geld/Zeit für Praktika ODER nicht marktgängiges Studium) wird gnadenlos aussortiert und dümpelt bei Hartz 4 oder Aldi an der Kasse herum. Stattdessen will man Ausländer hereinzuholen, statt die Abertausenden geparkten Absolventen die Chance zu geben, Berufserfahrung zu sammeln, womit sich der Fachkräftemangel in 3 Jahren erledigt hätte.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

25.10.13
Lounge Gast
Re: Die Mär vom Fachkräftemangel
Aber warum sollte man dann den Firmen glauben, wenn sie vom Fachkräftemangel reden und über Zeitarbeit Berufseinsteiger einstellen? darum geht es hier doch.
.........................................................................................

Firmen glauben ? Glauben sollte man m. M. nach in der Kirche, und selbst das bei der aktuellen Entwicklung mit abnehmender Tendenz. Ich persönlich glaube an das, was ich sehe.

Unternehmen haben Interessen! Sollte man nie vergessen !

Fachkräftemangel und Zeitarbeit sind doch aus Sicht von Unternehmen kein Widerspruch. Leider !

Unternehmen unterliegen sehr häufig der gesellschaftsschädlichen Gewinnmaximierungsdoktrin.

Warum sollen sie , wenn man es lediglich aus dem Blickwinkel des Betriebsgewinns betrachtet, MA fest einstellen ? Muss doch in den Bereichen, in denen es noch einen Überfluss an Bewerbern gibt, gar nicht sein. Klingt zwar zynisch, ist aber die Wahrheit.

Das "Risiko" können sie doch häufig noch sehr bequem und kostengünstiger auf die Personalbeschaffer verlagern. Stichwort Outsourcing. Flexibel und billig !

Solange die Politik die Rahmenbedingungen nicht ändert und Tarifflucht, unbegründeter Zeitarbeit, sachgrundloser Befristung, unbezahlten Praktika und anderen Schweine.eien keinen Riegel vorschiebt, solange wird das auch so weiter gehen.

Es sei denn, den "Menschenhändlern" gehen im Zuge der demografischen Entwicklung einmal die Menschen aus. Dann könnte der Sumpf sehr schnell trocken gelegt sein.

Allerdings sprechen wir, wenn ich die letzten Zahlen noch richtig in Erinnerung habe, "nur" über ca. 800.000 MA die für Zeitarbeitsfirmen arbeiten. Bei ca. 42 Millionen Beschäftigten in unserem Land relativiert sich das Problem dann doch wieder deutlich, aber es bleibt für die Betroffenen trotzdem ein Problem.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Sehr richtig! Das kurzfristige Denken in den Chefetagen setzt sich leider immer mehr und weiter durch.

Aus der Tatsache, dass es Engpässe gibt bei der Besetzung mit erfahrenen Leuten wird nicht etwa die Konsequenz gezogen, dass man welche ausbilden muss - nein, es wird so getan, als wäre es das Verschulden von Politik und Bildungssystem.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Lounge Gast schrieb:

Also ich weiß nicht was ihr habt. Wer zu den GESUCHTEN
Fachkräften (nur von denen rede ich, NICHT von
Lagerfachleuten, die sind nicht dringend gesucht!!!) gehört,
hat keine Probleme. [...]

Also wenn man zu den gesuchten Fachkräften gehören will, soll
man halt schauen, sich dahin zu entwickeln.

Und wer keine "GESUCHTE Fachkraft" ist, hat einfach Pech gehabt? Sollen alle immer auf den Trend aufspringen, der gerade gesucht ist? Sollen jetzt alle IT-Berater werden, weil Du damit Erfolg hast?

Erstens kann das nicht jeder, zweitens würde das ja steigende Konkurrenz auf diesem Markt (und damit auch für Dich!) bedeuten und früher oder später zu einem Überangebot auf diesem Markt führen. Und dann? Dann rennen alle dem nächsten Trend hinterher?

0815 BWLer die nix vorweisen können ausser ein 0815 Studium
ohne besonderen Noten oder sonstige Merkmale sind halt nicht
gesucht und Punkt.

In vielen Berichten zum Thema Fachkräftemangel (der eher ein Märchen als Realität ist) wird der Eindruck erweckt, als würde die deutsche Wirtschaft händeringend nach Arbeitskräften suchen.

Irgendwelche Brancheneinschränkungen werden meist nur an zweiter Stelle erwähnt und sind meist wischi-waschi (MINT ist z.B. ein sehr weiter Bereich). Bei jungen Leuten wird der Eindruck erweckt, daß ihnen angeblich goldene Zeiten bevorstehen und sie von den Unternehmen gesucht werden. Das machst Du mit dem Hinweis, daß in Deiner Region jeder "Vollhonk" einen Job hätte, im Grunde auch.

Mit allgemeinen Sätzen wie "Vollbeschäftigung bei Akademikern" wird ein Studium als angeblich supertolle Investition in die Zukunft verkauft - auch deshalb platzen die Unis aus allen Nähten.

Gleichzeitig boomen Zeit-/Leiharbeit und befristete Verträge und viele (vor allem junge) Arbeitnehmer können von den oftmals zitierten angeblichen Traumgehältern wirklich nur träumen.

Wie schon gesagt, in meiner alten dörflichen Heimat haben die
letzen Honks ohne Schulabschluß noch einen Job als
Staplerfahrer, Produktionshelfer o.ä. mit 10 Euro pro h
aufwärts. Arbeitslos sind da nur ein paar die echt keinen
Bock haben und das auch offen sagen.

Oben schreibst Du noch, daß 08/15-BWLer nicht gesucht sind. Sollen diese nun auch als Staplerfahrer und Produktionshelfer arbeiten, nur damit Deine zizierte angeblich tolle Arbeitslosenrate weiterhin so wunderbar niedrig bleibt?

Oder gibt es in Deiner Region so viele freie BWLer-Stellen? Warum lassen Unternehmen diese Stellen dann lieber unbesetzt, statt einen "08/15-BWLer" einzustellen (diese sind ja laut Dir nicht gesucht) und diesen weiterzuentwickeln?

Schaut ich die Arbeitslosenzahlen in BaWü an, gerade im
ländlichen Raum herrscht Vollbeschäftigung, Quoten von 2,x sind
da die Regel

Diese Arbeitslosenzahlen sind Unfug! Es ist mir ein Rätsel, warum gerade BWLer (die ja sonst immer mit allen möglichen Zahlen um sich werfen) diese nicht mehr hinterfragen!

Arbeitslose in irgendeiner Maßnahme (egal wie sinnlos) oder über 58 (wenn ich das richtig im Kopf habe) werden in diesen Statistiken nicht mitgezählt. Solltest Du irgendwann mal auf die Arbeitsagentur angewiesen sein, ist es gut möglich, daß man Dich in irgendeine Nonsens-Maßnahme setzt (notfalls "Windows für Anfänger", auch wenn Du IT-Berater bist) - und schwupp zählst Du nicht als arbeitslos (und die Quote bleibt schön niedrig und alle reden von Vollbeschäftigung). Nach einiger Zeit kann es einem Akademiker zudem blühen, als "ungelernt" eingestuft zu werden. Und schwupp steigt die AL-Quote bei den ungelernten und sinkt bei den Akademikern. Was dann wieder Wasser auf die Mühlen der "Bildung lohnt sich und ein Studium ganz besonders"-Prediger ist.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Mann, was ist dir denn passiert ? Du hörst dich aber ziemlich deprimiert an. Da muss man sich ja fast Sorgen um dich machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Warum dies? Er hat doch Recht! "Fachkräftemangel" bedeutet nicht, dass es an den Fachfräften mangelt (wie das Wort suggeriert), sondern dass es an BILLIGEN Fachkräften mangelt.

Sonst wäre der Erfolg von Zeit- und Leiharbeit nicht zu erklären. Gäbe es einen Fachkräftemangel im eigentlichen Wortsinn, wären die Firmen froh, die Fachkräfte an sich zu binden.

Stattdessen werden die "Fachkräfte" für eine kurze Zeit eingestellt, um sie möglichst schnell wieder rauswerfen zu können.

Kurzfristiges Denken, wie ich oben geschrieben hab.

Lounge Gast schrieb:

Mann, was ist dir denn passiert ? Du hörst dich aber ziemlich
deprimiert an. Da muss man sich ja fast Sorgen um dich machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Da gebe ich dir recht. Ist schon ziemlich schizo die Entwicklung.
Allerdings gilt das nicht für alle Arbeitgeber und Unternehmen. Bei den großen, bundesweit agierenden Firmen, aber besonders bei einigen Global-Playern, hat man die Zeichen der Zeit sehr wohl verstanden und beginnt, zwar viel zu spät, aber immerhin mit entsprechenden Maßnahmen gegenzusteuern.

Sorgen müssen einem eigentlich die vielen Mittelständler machen, die das Problem zwar angeblich erkannt haben wollen, aber keinerlei Initiative an den Tag legen. Ob die glauben, das Problem durch Tatenlosigkeit aussitzen zu können ? Die Strategie würde ihnen aber schmerzlich auf die Füße fallen.

Den Fachkräftemangel empfinden viele Entscheider im Mittelstand in etwa so wie den Klimawandel. Er ist zwar da und man spricht über ihn, kennt die wahrscheinlichen Folgen aber richtig zu spüren ist er NOCH nicht. Ergo keine Reaktion. Das wird sich mittelfristig rächen, aber dann ist es zu spät und das große "Heulen" wird losgehen.

25.10.13
Lounge Gast
Re: Die Mär vom Fachkräftemangel
Sehr richtig! Das kurzfristige Denken in den Chefetagen setzt sich leider immer mehr und weiter durch.

Aus der Tatsache, dass es Engpässe gibt bei der Besetzung mit erfahrenen Leuten wird nicht etwa die Konsequenz gezogen, dass man welche ausbilden muss - nein, es wird so getan, als wäre es das Verschulden von Politik und Bildungssystem.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

wenn der Eindruck entsteht wird hätten einen generellen Mangel an ALLEN Arbeitskräften, dann seid ihr aber sehr schlecht informiert. Ich kenne eigentlich kein Medium, was das behauptet. Meist ist die Rede von Ärzten, Pflegern, Ingenieuren, Informatikern und gewissen Handwersberufen, wo es auch wirklich mangelt. Noch nie habe ich was von einem BWLer Mangel gelesen oder gehört.

Und nein man muss nicht jedem Trend aufspringen, aber man kann sich ja etwas dem Markt anpassen. Dass es keinen Mangel an BWLern gibt, wusste ich schon in der Oberstufe, das war 2003. Darum und weil ich mich für IT interessiere, habe ich Wirtschaftsinformatik studiert. Junior Stellen fand ich genug. Damals übrigens wurde massiv gegen das "niedere Volk" von BA/FH gescholten hier auf wiwi treff. Tja, diese Leute aber sind meist in Lohn und Brot. Gerade die von dualen Hochschulen. Fingen mit 19 an, mit 22 fertig und sind mittlerweile oft schon Führungskräfte und dürfen über am Berufseinstieg gescheiterte Absolventen entscheiden. Ich kenne aus meinem WI FH Studium keinen der nix gefunden hat. Die guten Leute hatten alle vor dem Abschluss mehrere Angebote im Krisenjahr 2009. Selbst Pfeifen mit langem Studium und miesen Noten kamen noch in irgendeiner 10 Mann Klitsche unter nach 6 Monaten suchen. Und da rede ich echt von Pfeifen, 12 Semester für ein FH Diplom, 3.0 Schnitt, immer kurz vor der Zwangsex usw., nur mal Praktikum in einer Klitsche ...

Es gibt hier Menschen die meinen ein guter Job und ein gutes Gehalt wären ein Automatismus und die Unternehmen hätten bitte dafür zu sorgen. Wer so denkt, soll selber Unternehmer werden und Arbeitsplätze schaffen.

Teils hängt es halt von der Region ab. Im Osten ist fast nix mehr zu holen, Ruhrpott ist oft auch kritisch. Da hängen brutal negative Leute ab, denen sieht man die Negativität schon am Gesicht an. Wenn die den Mund aufmachen wird nur geschumpfen. Die sollten sich echt mal in anderen Gegenden umsehen, das wirkt sich dann sicher auch positiv aufs Gemüt auf.

Wenn ich hier in Südbaden so schaue, wie es hier boomt. Überall werden neue Werkhallen errichten, Neubaugebiete spriessen wie Pilze aus dem Boden, mancher Ex Hauptschüler mit Lehre baut da schon mit gerade mal 30. Dort herrscht Vollbeschäftigung.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Meinen aufrichtigen Glückwunsch ! Ich wollte dich nicht runter machen, aber dein post kam mir ein wenig überheblich vor.

23.10.13
Lounge Gast
Re: Die Mär vom Fachkräftemangel
Welcher Fall und welcher Hochmut? Ich schreibe gerade meine Masterarbeit und hab bereits einen unterschriebenen Vertrag in meiner Schublade liegen. Eine Bewerbung, ein Angebot. Bei meinem Wunscharbeitgeber.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Ich glaube, die ganze Diskussion um den Fachkräftemangel und seine Auswirkungen auf die Berufs- und Karrierechancen von Absolventen hat einen sehr simplen Grund.
Die allermeisten glaubten, und glauben vielleicht immer noch, dass sie durchgängig tolle Jobs mit hohen Einkünften quasi frei Haus geliefert bekommen würden.
Die Frustration über den Erkenntnisgewinn, dass das nicht so ist, kann man auch hier in vielen Kommentaren förmlich greifen.
Wenn Lebensentwürfe und Hoffnungen scheitern, dann sucht fast jeder reflexartig die "Schuld" bei dem jeweils anderen. Letztendlich sind wir aber alle selbst verantwortlich für die Entscheidungen in unserem Leben. Auch alle Studierenden ! Niemand wird zum Studium gezwungen ! Die wichtigen Dinge im Leben sind nun einmal die einfachen Dinge.

25.10.13
Lounge Gast
Re: Die Mär vom Fachkräftemangel
Warum dies? Er hat doch Recht! "Fachkräftemangel" bedeutet nicht, dass es an den Fachfräften mangelt (wie das Wort suggeriert), sondern dass es an BILLIGEN Fachkräften mangelt.

Sonst wäre der Erfolg von Zeit- und Leiharbeit nicht zu erklären. Gäbe es einen Fachkräftemangel im eigentlichen Wortsinn, wären die Firmen froh, die Fachkräfte an sich zu binden.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Es gibt einen Mangel an Fachkräften mit:

  • Sehr gutem Abschluss an einer Top-Uni
  • Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit, gerne schneller
  • 5 Jahre Berufserfahrung+mind. 1 Jahr Auslandsaufenthalt
  • Englisch fließend sowie eine weitere Fremdsprache
  • mind. 1 Programmiersprache
  • Projekterfahrung
  • Erste Führungserfahrung
  • Alter
antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

also ich bin der WirtInform(FH) von oben. Ich hatte nie Probleme den Einstieg zu schaffen, hatte mehrere Angebote. Jetzt mit BE hab ich sowieso genügend Möglichkeiten.

Mein Lebenslauf:

  • Abschluß an einer guten FH, Schnitt etwas besser als der Durchschnitt aber nicht weltbewegend
  • 3 Jahre Werkstudent, 10 h pro Woche im Mittelstand
  • Praxissemester bei einem sehr großen Mittelständler
  • Diplomarbeit bei selbigem, großen Mittelständler
    KEIN Ausland
    Englisch nur in der Schule gehabt, mit gut abgeschlossen.
    war beim Abschluß 25, da ich bis zum Abi einmal sitzen geblieben bin, Abi war dann allerdings gut.

Einstieg bei einer IT Beratung mit 45k fix, 5k variabel. Nach 2 Jahren BE Wechsel bzw. wurde abgeworben, von einem Konzern.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Lounge Gast schrieb:

Es gibt einen Mangel an Fachkräften mit:

  • Sehr gutem Abschluss an einer Top-Uni
  • Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit, gerne schneller
  • 5 Jahre Berufserfahrung+mind. 1 Jahr Auslandsaufenthalt
  • Englisch fließend sowie eine weitere Fremdsprache
  • mind. 1 Programmiersprache
  • Projekterfahrung
  • Erste Führungserfahrung
  • Alter

Das ist aber ein Versäumnis der Unternehmen, die ab 2008 (=Finanzkrise) reihenweise ihre Trainee-und Einstiegsprogramme - aus Kostengründen - zusammengestrichen haben und nun über die eigene Unfähigkeit klagen.

Die Leute fehlen nun, obwohl es soviel Rohmaterial wie noch nie gibt. Arbeite selbst bei einem solchen Unternehmen (Maschinen- und Anlagebau, über 100.000 MA):

Es ist ein Teufelskreis:

  1. Erst wurden fast alle Programme während der Kurzarbeit gekürzt, dann für viele Bereiche ganz eingestellt. Gleichzeitig war die Stiftung federführend beim Umbau des Bildungssystems Bachelor/Master.

  2. Jetzt steht man da und muss teuer qualifizierte Leute einkaufen, hat aber auch gleichzeitig Schwierigkeiten die Programme wieder aufzunehmen, weil intern der Bachelor als Vordiplom gilt und es zwar viele Absolventen gibt, aber auf einem viel schwächeren Niveau.

  3. Nimmt man überhaupt noch welche, dann für viel weniger Geld als früher. Das Misstrauen ist einfach zu groß.

  4. Genau diese Masse an schwachen Absolventen sind aber die Leute, die man gerne für die Lehrstellen hätte. Eine Lehre machen die nicht mehr, den die halten sich für Akademiker, hätte früher aber wohl nur mittlere Reife gehabt.

  5. Dort sind aber nur noch die zu haben, die kein Abitur haben. Also der schwache Rest, der es früher nicht einmal auf die Realschule gepackt hätte.

Fazit: Gibt es also einen Fachkräftemangel? Ja, es gibt ihn, aber es müsste ihn nicht geben, denn es sind lediglich Systemfehler von denjenigen, die nun am lautesten schreien.

Lösung: Das alte Studiensystem wieder einführen und die Anforderungen an Abitur und Studium wieder hochsetzen. Wenn jeder zweite studiert, dann stimmt was nicht, denn so verlieren wir wertvolles Material und die Lehrstellen bleiben unbesetzt.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Und dieser "mangel" stellt sich nur so dar, weil die kapitalbesitzer nicht so viel vom kuchen abgeben wollen, wie die fachkräfte fordern.

Lounge Gast schrieb:

Es gibt einen Mangel an Fachkräften mit:

  • Sehr gutem Abschluss an einer Top-Uni
  • Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit, gerne schneller
  • 5 Jahre Berufserfahrung+mind. 1 Jahr Auslandsaufenthalt
  • Englisch fließend sowie eine weitere Fremdsprache
  • mind. 1 Programmiersprache
  • Projekterfahrung
  • Erste Führungserfahrung
  • Alter
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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Du hast den wichtigesten Punkt vergessen!

  • Einstiegsgehalt: 30k

Lounge Gast schrieb:

Es gibt einen Mangel an Fachkräften mit:

  • Sehr gutem Abschluss an einer Top-Uni
  • Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit, gerne schneller
  • 5 Jahre Berufserfahrung+mind. 1 Jahr Auslandsaufenthalt
  • Englisch fließend sowie eine weitere Fremdsprache
  • mind. 1 Programmiersprache
  • Projekterfahrung
  • Erste Führungserfahrung
  • Alter
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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

So langsam kriege ich einen Verdacht, woher sich die verbitterten Männer des FAZ-Forums rekruitieren.

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Welches FAZ-Forum meinst Du genau?

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WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Mit Schulenglisch hättest Du in einigen Konzernen auf jeden Fall ein echtes Problem. In Projekten läuft da oft alles auf Englisch, inkl. Präsentationen und Dokumentation. Aber offenbar bist Du ja anderweitig untergekommen.

Lounge Gast schrieb:

also ich bin der WirtInform(FH) von oben. Ich hatte nie
Probleme den Einstieg zu schaffen, hatte mehrere Angebote.
Jetzt mit BE hab ich sowieso genügend Möglichkeiten.

Mein Lebenslauf:

  • Abschluß an einer guten FH, Schnitt etwas besser als der
    Durchschnitt aber nicht weltbewegend
  • 3 Jahre Werkstudent, 10 h pro Woche im Mittelstand
  • Praxissemester bei einem sehr großen Mittelständler
  • Diplomarbeit bei selbigem, großen Mittelständler
    KEIN Ausland
    Englisch nur in der Schule gehabt, mit gut abgeschlossen.
    war beim Abschluß 25, da ich bis zum Abi einmal sitzen
    geblieben bin, Abi war dann allerdings gut.

Einstieg bei einer IT Beratung mit 45k fix, 5k variabel. Nach
2 Jahren BE Wechsel bzw. wurde abgeworben, von einem Konzern.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

also bin der, der "Nur" Schulenglisch kann. Damit komme ich bei Präsis und Dokus ohne weiteres durch. Sehe da kein Problem. Hatte Englisch LK und war da auch ganz gut. Wie schon gesagt, ich habe sicher einen guten Lebenslauf, aber kein Top Lebenslauf. Als IT Berater hab ich mich hauptsächlich mit modernen Technologien befasst und das kommt ganz gut bei Headhuntern an. Bewerben muss ich mich gar nicht mehr.

Ja, in vielen Foren wie bei FAZ, Spiegel usw. tummeln sich viele Berufsjammerer, die den ganzen Tag nur jammern statt an sich zu arbeiten. Oft z.B. gerade Ossis, die lieber in ihrerm Dörfchen bleiben wollen statt woanders ihr Glück zu suchen. Dann darf man auch nicht jammern wenn man in einer Klitsche im Osten als Ing. für 1500 Brutto arbeiten muss.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Wenn Du im Berufsleben regelmäßig auf Englisch präsentierst und an Besprechungen mit Ausländern teilnimmst, hast Du mehr als nur Schulenglisch. Auch das Vokabular unterscheidet sich ja, speziell in technischen Projekten und in Vertragsverhandlungen.

Lounge Gast schrieb:

also bin der, der "Nur" Schulenglisch kann. Damit
komme ich bei Präsis und Dokus ohne weiteres durch. Sehe da
kein Problem. Hatte Englisch LK und war da auch ganz gut. Wie
schon gesagt, ich habe sicher einen guten Lebenslauf, aber
kein Top Lebenslauf. Als IT Berater hab ich mich
hauptsächlich mit modernen Technologien befasst und das kommt
ganz gut bei Headhuntern an. Bewerben muss ich mich gar nicht
mehr.

Ja, in vielen Foren wie bei FAZ, Spiegel usw. tummeln sich
viele Berufsjammerer, die den ganzen Tag nur jammern statt an
sich zu arbeiten. Oft z.B. gerade Ossis, die lieber in ihrerm
Dörfchen bleiben wollen statt woanders ihr Glück zu suchen.
Dann darf man auch nicht jammern wenn man in einer Klitsche
im Osten als Ing. für 1500 Brutto arbeiten muss.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Sehe das ähnlich. Habe gleich zu Beginn der Ausbildung gemerkt, dass ich damit vielleicht nicht ganz so weit kommen könnte. Also 2 Jahre jeden Samstag in die Schule um das Fachabi zu bekommen. Anschließend neben der Arbeit an einer FH studiert und nun mit mehreren Jahren BE (u.a. Beratung) und FH Diplom (Wirtschaftsinformatik) ist es fast ein Selbstläufer. Mache zur Zeit aus reinem Interesse noch den Master in Hagen.

Höre öfter mal, dass ich Glück hatte und wie gut es mir erging.

Dass ich praktisch 6 Jahre abends, zum Teil unterwegs im Hotel gelernt habe, sieht keiner...

Lounge Gast schrieb:

also bin der, der "Nur" Schulenglisch kann. Damit
komme ich bei Präsis und Dokus ohne weiteres durch. Sehe da
kein Problem. Hatte Englisch LK und war da auch ganz gut. Wie
schon gesagt, ich habe sicher einen guten Lebenslauf, aber
kein Top Lebenslauf. Als IT Berater hab ich mich
hauptsächlich mit modernen Technologien befasst und das kommt
ganz gut bei Headhuntern an. Bewerben muss ich mich gar nicht
mehr.

Ja, in vielen Foren wie bei FAZ, Spiegel usw. tummeln sich
viele Berufsjammerer, die den ganzen Tag nur jammern statt an
sich zu arbeiten. Oft z.B. gerade Ossis, die lieber in ihrerm
Dörfchen bleiben wollen statt woanders ihr Glück zu suchen.
Dann darf man auch nicht jammern wenn man in einer Klitsche
im Osten als Ing. für 1500 Brutto arbeiten muss.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Selbstverständlich dürfen die Unternehmen jammern. Das ist Strategie, so eine Art Reality-Show. Ob das allerdings gerecht und anständig ist, wage ich zu bezweifeln. Von sinnvoll ganz zu schweigen.

Klar möchten die gut ausgebildete MA, die am besten sofort gewinnbringend eingesetzt werden können. Würde die Kosten minimieren und den Gewinn maximieren. Ist fast immer erklärtes Unternehmensziel. Vor allem in AGs und in inhabergeführten Firmen. Sie wollen aber nicht dafür bezahlen (ausbilden).

Wir würden doch sicherlich auch vermeiden wollen, z.B. die ersten drei Monate Geld bezahlen zu sollen, um dann erst welches zu verdienen, oder ? Die meisten Menschen sind Opportunisten und Egoisten. Unternehmer und Manager aber auch Arbeiter und Angestellte.

Bald werden die Firmen aber zahlen (ausbilden) müssen, ob sie wollen oder nicht. Wer nicht mitmacht bekommt existentielle Probleme. Keine MA mehr. Alles nur eine Frage der Zeit.

Meine Meinung !

23.10.13
Lounge Gast
Re: Die Mär vom Fachkräftemangel
Was willst Du damit sagen? Dass es auf jeden einzelnen ankommt und jeder selbst me?

Das stimmt, aber dann bitte auch kein Gejammere seitens der Industrie. Wer Ingenieure (insbes. auch Berufseinsteiger) nur über Zeitarbeitsfirmen einstellt und nicht daran interessiert ist, dass diese Leute Berufserfahrung erwerben, kann sich doch nicht beklagen, dass in 5 Jahren noch weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Lounge Gast schrieb:

Ja, in vielen Foren wie bei FAZ, Spiegel usw. tummeln sich
viele Berufsjammerer, die den ganzen Tag nur jammern statt an
sich zu arbeiten. Oft z.B. gerade Ossis, die lieber in ihrerm
Dörfchen bleiben wollen statt woanders ihr Glück zu suchen.
Dann darf man auch nicht jammern wenn man in einer Klitsche
im Osten als Ing. für 1500 Brutto arbeiten muss.

Du hast ja ganz offensichtlich gar nichts verstanden...
Es geht ums grundsätzliche, nicht um irgendwelche Einzelschicksale. Selbst wenn du für die hier im Forum "magischen" 100k auf Kosten deiner Psyche und Physis malochst, der jenige der dich arbeiten lässt, lacht sich ins Fäustchen. Hat dann am besten noch den Laden geerbt - und du merkst es nicht :DD

Solche Lemminge wünscht man sich als Kapitaleigner.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

mir doch egal wie der Eigentümer meiner Firma lebt ( ist ein Konzern, mir gehören davon auch ein paar Aktien ), solange ich davon gut leben kann. Genau das ist eben das Problem vieler Linken. Wenn ich Bock habe selbst einen Laden hoch zu ziehen, dann mache ich das. Langfristig habe ich das auch geplant, aber dafür möchte ich mehr Kapital und Erfahrung sammeln. Wie wär es denn, wenn die Jammerfrkation sich selbständig macht und Arbeitsplätze schafft? diese dann am Besten sozial verträglich. Gebt dann doch jungen Absolventen eine Chance. Mal schauen ob ihr dann besser seid als die jetzigen Arbeitgebern. Was erwartet ihr den überhaupt? wenn du sagst, selbst wenn man die 100k knackt lacht dich der Firmeninhaber ins Fäustchen. Soll man nun jedem einfachen Mitarbeiter 300k zahlen? dann wäre mein AG längst pleite.

Die Jammerfraktion will am liebsten einen Sozialismus wie in der DDR. Wie das ausging, wissen wir ja alle. Dort hatte jeder Arbeit und selbst der Fabrikdirekter hatte nicht viel mehr als der Malocher am Band. Dafür wartete man auch 10 Jahre lang auf eine Schrottkarre wie der Trabi. Aber ich kenne das ja schon von vielen Sozialisten. Die reden sich dann auch noch den Trabi schön.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

In BW bauen Schichtklopper mit Hauptschule fast alle U30 ihr Haus. Im Osten verheizen sich Akademiker für 2000 Brutto.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Dann sag ich mal: Auf nach BW! ! !

AUf der Lohnskala wird es immer Überschneidungen geben, bei denen der Schichtler mehr verdient als der Akademiker - aber auch umgekehrt.

Aber eine Frage hab ich da noch: Wer hat dir eigentlich eingetrichtert, dass Akademiker immer und überall mehr verdienen als z.B. Schichtler?

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Wenn man sich hier im Forum andere Themen durchliest, dann wird den Leuten teilweise davon abgeraten einen Job anzunehmen bei dem man "nur" 38.000? Einstiegsgehalt bekommt. In anderen wird damit geprahlt das man 50.000? Einstiegsgehalt oder mehr hat bzw. nach 3 Jahren bereits über 80.000? liegt.
Meine Meinung sind das alles noch Studenten, die sich das Leben noch schön reden und ihre Informationen aus irgendwelchen Studien beziehen.
Irgendwan sind aber auch diese Studenten fertig mit ihrem Studium und werden zu Absolventen und die schlagen wiederum ganz hart auf dem Boden der Realität auf und finden sich dann jetzt hier wieder, beim Märchen des Fachkräftemangels...

Ein Freund von mir hat 3 Semester BWL studiert und dann abgebrochen, dass war so um 2005/2006. Auf die Frage, warum er das Studium abgebrochen hat, kam folgende Antwort: "Ich komme maximal auf nen guten 3er Schnitt, da bin ich später einer von vielen und finde eh keinen Job." - Schlauer Bursche, der mittlerweile Geschäftsstellenleiter einer bekannten Bank ist.

Weiter oben schreibt einer, man müsse die Anforderungen an ein Studium wieder rauf setzen.
Sehe ich genau so! Ich habe Maschinenbau auf Diplom studiert, der Studiengang war kein Geschenk und von den gut 250 Leuten die zum 1. Semster angetreten sind, haben es ca. 50-60 über die Ziellinie geschafft. Ne Ausbildung habe ich zudem auch noch und zähle schon zu den gesuchten Fachkräften.
Um mich zum raren Gut zu entwickeln absolviere ich gerade noch ein Zweitstudium in Hagen und zwar WIWI. Was soll ich sagen, dass Studium ist interessant und es macht spaß, aber die Anforderungen sind absolut überschaubar. Bißchen auswendig lernen, ein paar grundlegende Mathematikkenntnisse und das Studium läuft. Weiter oben hatte mal einer geschrieben als WIWI eigenet man sich auch viele Ingineurseigenschaften an... das glaube ich eher nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Hier wird ja mla wieder alles geboten! :-)

Facharbeiter - Akademiker
Westen - Osten
Marktwirtschaft - Planwirtschaft
BWL - MINT

Bitte weiter so :-D

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Du hast interessante Standards von leicht und schwer.
Einerseits ist dein Freund mit nem guten 3er Schnitte einer von vielen und andererseits muss das Studium härter werden... Wenn es zu leicht wäre, dann würden doch nicht so viele nen 3er Schnitt haben, oder?

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Der Handwerker mit abgeschlossenen Berufsausbildung und mehreren Jahren Berufserfahrung gilt sehr wohl als Fachkraft. Sehr gesuchte Fachkräfte hier: Gas-Wasser-Installateur, Elektriker, Maurer, Stahlbetonbauer, CNC-Dreher und viele weitere Metallberufe. Es muss nicht immer gleich der Ingenieur sein, wobei auch die hier fehlen....

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

zu Schichtarbeitern in BW: da habe ich auch Freunde, die als sowas arbeiten. Ich als IT Berater verdiene mit einigen Jahren BE allerdings schon das gleiche bzw. eher etwas mehr. Mit einem bald geplanten Wechsel ist es mehr. Dafür arbeite ich nicht zu Zeiten wo diese Arbeiten. Dennoch muss man zugeben, dass das ganz gute Jobs sind, wo man schon in jungen Jahren ganz gut verdient. Manche Akademiker die auf diese Leute herab sehen, schlackern mit den Ohren, was manch ein bodenständiger Schichtarbeiter sich so alles in jungen Jahren schon aufgebaut hat.
Zumal man solche Stellen in BW aber auch Bayern relativ einfach bekommt. Ein solider Realschulabschluss reicht i.d.R. dafür mehr als genügend aus, manche schaffen es sogar mit einem guten/sehr guten Hauptschulabschluss, so eine Ausbildung zu bekommen. Es drängen ja immer mehr zum Abi bzw. in Studium, da bleiben halt immer weniger Bewerber für eine Ausbildung übrig. Angebot/Nachfrage eben. Schaut euch die IG Metall Tarifverträge an, da bekommt ein Einsteiger nach der Lehre seine 30-35k, bei 35h Woche und zwar FIX + leistungsbezogene Anteile + Schichtzulagen und das auf der untersten Stufe. Nach einigen Jahren sind die meisten auf einer höheren Stufe. Üblicherweise sind das aber auch Firmen, die sich das leisten können.

In der Tat gibt es viele Akademiker, die meinen durch ein BWL Studium wären sie was besseres und würden später mal einen fetten Führungsjob bekommen. Dass dann viele nix findet bzw. auf einfachen Sachbearbeiterposten sitzen, wollen viele im Studium nicht wahr haben.

Man muss sich ja einfach mal die Absolventenzahlen in Wiwi anschauen, dann weiss man ja was Sache ist. Diese sind seit Jahren extrem hoch, der tyische Wiwi ist zwischen 30-40, da gibt es kaum Altersersatzbedarf. Gleichzeitig braucht man aber auch nicht jedes Jahr zehntausende neue Wiwi Absolventen, so viel mehr wird ja nicht verwaltet. Pro Jahr gehen ca. 12k Wiwis in Rente, aber ca. 50-60k kommen neu auf den Arbeitsmarkt. Also müssten ca. 40-50k neue Stellen pro Jahr im Wiwi Bereich geschaffen werden, die es zuvor nicht gab. Dass dann eben viele auf der Strecke bleiben ist auch klar. Dazu kommen ja noch Absolventen von kaufmännischen Ausbildungen + Leute mit Weiterbildung.

Jedenfalls von einem Mangel an Wiwis habe ich bisher noch nie was gehört. Ich hätte gerne mal einen Link, wo das behauptet wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Wenn es schwerer wäre, dann würde es nicht jeder studieren bzw. würden die schlechten ausgesiebt.
Dann würde es auch was heißen, wenn man sagt ich habe WIWI studiert, der Schnitt wäre dann erst einmal sekundär.
Was ist es denn für eine Leistung WIWI mit nem 3er Schnitt zu studieren? - Ich will nicht sagen das es keine ist, aber es ist eine die nicht besonders viel Anerkennung bekommt.

Viele Leute, die eigentlich gar nicht wissen was sie studieren möchten, fangen einfach mal an BWL oder artverwandt zu studieren. Warum studieren die wohl genau diese Fächer? - Weil der Aufwand, den man dafür betreiben muss, überschaubar ist.
Wieso studieren diese Leute wohl nicht einfach mal so Elektrotechnik, Maschbau, Medizin, Mathematik, Informatik und Co.? - Weil diese Studiengänge noch ein bißchen Dampf haben und man ein bißchen was tun muss um da durch zu kommen (wenn es nicht schon der NC erledigt).

antworten
WiWi Gast

Re: Die Mär vom Fachkräftemangel

Das wäre eine Variante.

Vielleicht studieren aber auch viele "dumme" BWL?

(das "dumm" bitte nicht so ernst nehmen. Könnte auch einfach sein, dass BWL'er einfach noch gerne andere Dinge im Leben machen)

Lounge Gast schrieb:

Du hast interessante Standards von leicht und schwer.
Einerseits ist dein Freund mit nem guten 3er Schnitte einer
von vielen und andererseits muss das Studium härter werden...
Wenn es zu leicht wäre, dann würden doch nicht so viele nen
3er Schnitt haben, oder?

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