Es hängt wahrscheinlich stark davon ab, wie man Freundschaft definiert. Das folgende wäre meine Meinung dazu:
Ich war erst kurzem mit anderen Arbeitskollegen für ein Wochenende weg. Da wurde eine Menge gefeiert, insgesamt ein riesiger Spaß. Ich würde auch behaupten, dass man sich in der Gruppe sehr gut verstanden hat.
Wenn ich jetzt die "Beziehung" zu meinen Arbeitskollegen mit meinen Freunden vergleiche, die ich teilweise noch aus Kindergartenzeiten kenne, dann ist die Qualität eine ganz andere. In meiner Skala wären die Kollegen gute Bekannte, aber für eine "wahre Freundschaft" fehlt halt noch etwas.
Das ist aber auch kein Wunder, mit meinen besten Freunden habe ich Jahre in der Schule verbracht, die Freundschaften haben auch größere Entfernungen und eine Menge Änderungen in den jeweiligen Leben überstanden. Und auch wenn ich meine besten Freunde evtl. nicht mehr jeden Tag (oder evtl. sogar jeden Monat) spreche oder sehe, weiß ich, dass ich da immer mit allen Problemen/Themen, etc. vorbeikommen kann.
Eine andere Gruppe die hierfür evtl. noch interessant ist sind Freundschaften aus dem Studium. Nach Jahren sieht man langsam, mit wem man noch immer guten Kontakt hat (die Leute würde ich mittlerweile zu meinen Freunden zählen) und zu wem man den Kontakt verliert ("ehem. gute Bekannte"). Ähnlich denke ich läuft das im Job. Es gibt dort Leute mit denen ich gut kann. Keinen von denen würde ich als "Freund" bezeichnen. Mann kann mit denen gut Spaß haben, aber über meine privaten Probleme/Glücksmomente rede ich am liebsten mit meinen Freunden. Aber möglicherweise wird sich das bei einigen wenigen in den nächsten 5-10 Jahren ändern.
Wenn man natürlich (ob gewollt oder nicht) alle 2-5 Jahre die Arbeitsstelle wechselt, oder häufig die Position wechselt (auch im Zuge der eigenen Karriere), oder in einem sehr kompetitiven Umfeld arbeitet dann reduziert das die Chancen gute Freunde auf der Arbeit zu finden, unabhängig davon ob man das nun will oder nicht.
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