Dieser Mythos vom Schweizbezug ist eine der lächerlichsten Geschichten überhaupt. Kaum einer der Ausländer, die hier in die Schweiz kommen, hatten vorher irgendeinen spezifischen Bezug dazu
Insgesamt merkt man aber sehr klar an deinem Kommentar dass du keine Ahnung von dem Thema Ausländer in der Schweiz hast. Natürlich akzeptieren die VBZ Grenzgänger, davon gibt es in der Schweiz, und auch in Zürich spezifisch, sehr viele - hat auch für die VBZ selber keinen Impact und beeinflusst nur die Versteuerung für den Arbeitnehmer
Und wenn man sich in der Schweizer UB Landschaft umschaut, ist der Ausländeranteil sehr hoch, da wird man definitiv nicht bevorzugt, nur weil man Schweizer ist.
Dein SBB Beispiel ist auch Unsinn - da werden fleissig Ausländer rekrutiert, und das ganz ohne Schweizbezug, ich kenne sogar persönlich zwei dort, die vor dem Job dort noch nichtmal zum reisen in der Schweiz waren
Es gibt sogar einige Unternehmen (und das durchaus auch in attraktiven Bereichen wie Beratung und Finanzen), die ausländische Bewerber präferieren, da die mit den Schweizer Salären nicht vertraut sind und niedrigere Angebote annehmen, als wie sie normal üblich wären. Für jemanden der in Deutschland für einen Hungerlohn arbeitet, ist ein leicht unterdurchschnittliches Salär nunmal immer noch sehr attraktiv.
WiWi Gast schrieb am 10.05.2023:
Natürlich ist "Schweizbezug" ein Kriterium. Allerdings eben auch nur eines neben vielen weiteren. Nicht zuletzt kommt es immer auf die Branche, das Unternehmen, den konkreten Job, sowie, am wichtigsten, dein Profil an.
Beispiel: Die VBZ sucht händeringend Tramschauffeure. Da Angebot deutlich geringer als Nachfrage ist, nimmt man jeden qualifizierten Bewerber. Völlig egal ob Schweizer oder Deutscher. Inzwischen wird sogar akzeptiert, wenn einige Fahrer in DE wohnen und täglich(!) nach Zürich pendeln.
Anders sieht dies aber z. B. im Traineeprogramm der SBB aus: Hier gibt es jährlich bei weitem mehr Bewerber als Stellen. Die SBB ist von der Kultur zudem recht "speziell" und definitiv "schweizerischer" als z. B. Novartis. In diesem Sinne ist es ohne konkreten Schweizbezug fast unmöglich ein Angebot zu erhalten. Selbst wenn ein solcher vorhanden ist, werden subjektiv betrachtet dennoch "echte Schweizer" bevorzugt.
Letztes Beispiel: Jobeinstieg in der Unternehmensberatung. Klassisch deutlich mehr Nachfrage als Angebot. Zudem gibt es im Inland bereits mehr als genug qualifizierte Kandidaten. Ein externer Bewerber bringt quasi keine Vorteile (für den Einstieg kein spezielles Vorwissen / Erfahrung), gleichzeitig aber einige kleine Nachteile (idR fehlendes Vorwissen über lokalen Markt, Wirtschaft, etc. sowie viele Unsicherheiten (gefällt es überhaupt in der Schweiz, wie lange möchte der Kandidat bleiben, etc.). In diesem Sinne macht es für die Beratung nur wenig Sinn einen Kandidaten aus Deutschland einzustellen.
An den obigen Posts sieht man natürlich auch, dass es trotzdem auch oft ohne Bezug möglich ist einen Einstieg zu machen. Fakt bleibt aber, dass (vor allem eben zum Berufseinstieg) ein konkreter Schweizbezug – am besten Bachelor oder vorangegangener Job – deutlich(!) hilft.
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