Hallo,

um meinem Job ausüben zu können, muss man besonders flexibel und mobil sein. Deshalb bin ich mindestens 3 mal pro Monat im Ausland.
Als "daily allowance" kriege ich pro Tag 16 EUR, wenn ich ins Ausland verreise und 12 EUR, wenn ich in Deutschland unterwegs bin.

Selbst wenn ich 16 Euro pro Tag bekomme, kann ich damit im Ausland nicht vernünftig mein Mittag- und Abendessen genießen.

Wie ist es bei Euch so? Werden Eure Essenskosten während Eurer Geschäftsreise von Firma übernommen oder müsst Ihr die Kosten selber zahlen?

Lounge Gast schrieb:

Hallo,

um meinem Job ausüben zu können, muss man besonders flexibel
und mobil sein. Deshalb bin ich mindestens 3 mal pro Monat im
Ausland.

Sehr dramatische Einleitung für eine eigentlich einfache Frage. "Ausland" ist nicht gerade präzise, geht's etwas genauer.

Als "daily allowance" kriege ich pro Tag 16 EUR,
wenn ich ins Ausland verreise und 12 EUR, wenn ich in
Deutschland unterwegs bin.

Selbst wenn ich 16 Euro pro Tag bekomme, kann ich damit im
Ausland nicht vernünftig mein Mittag- und Abendessen genießen.

Wie ist es bei Euch so? Werden Eure Essenskosten während
Eurer Geschäftsreise von Firma übernommen oder müsst Ihr die
Kosten selber zahlen?

In meiner Firma richten sich die Beträge nach der jährlich aktualisierten Tabelle vom Bundesfinanzministerium, siehe
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Lohnsteuer/2015-12-09-steuerliche-behandlung-reisekosten-reisekostenverguetungen-2016.html

Das heißt, dass es nicht einen Betrag für Reisen ins Ausland gibt, sondern der Betrag hängt vom Zielland, teilweise sogar der Stadt ab.

Ohne eine Statistik darüber zu haben, könnte ich mir aber vorstellen, dass das nicht wenige Firmen ähnlich handhaben. Deine Firma ist also wohl eher eine unrühmliche Ausnahme.

Du kannst aber in jedem Fall in deiner Steuererklärung die in der Tabelle vom BMF angegebenen Beträge als Verpflegungsaufwand im Rahmen von Einsatzwechseltätigkeit geltend machen. Gleichzeitig musst du aber die vom AG erhaltenen steuerfreien Erstattungen ebenfalls angeben bzw. dein AG übermittelt diese Daten ohnehin normalerweise an das Finanzamt.
Die jeweiligen Differenzbeträge sind dann für dich Werbungskosten, für du anteilig immerhin ein bisschen Steuer wiederbekommst.

Bei mir zahlt der Arbeitgeber die Essenskosten komplett, der ist aber ein ausländisches Unternehmen.

Grundsätzlich muss Dir der Arbeitgeber gar nichts bezahlen, Du kannst aber den Verpflegungsmehraufwand steuerlich geltend machen (ab 8 Stunden Reisezeit 12 EUR, für 24 Stunden 24 EUR).

Die Pauschalen sind wirklich ein Witz, ist aber nunmal so.

Ich kann Mahlzeiten komplett einreichen, wenn ich bspw einen Kunden einlade. Bin ich unterwegs und "geniesse" allein ein Raststätten-Schnitzel, geht das auf meine Kappe.

Beim letzten Arbeitgeber konnte ich alles auf Geschäftsreisen einreichen. Sogar Alkohol von der Hotelbar. War aber ein kleiner Mittelständler. Das ist bei Konzernen eher die Ausnahme.

"Selbst wenn ich 16 Euro pro Tag bekomme, kann ich damit im Ausland nicht vernünftig mein Mittag- und Abendessen genießen."

Spesen decken VerpflegungsMEHRaufwendungen auf Dienstreisen ab, nicht die kompletten Verpflegungsaufwendungen. Wenn Du daheim geblieben wärest, hättest Du ja auch Kosten gehabt. Du kannst das Wurstbrot aus dem heimischen Kühlschrank nicht mit dem Restaurantbesuch vergleichen und erwarten, dass die Spesen die Differenz abdecken.

"Wie ist es bei Euch so? Werden Eure Essenskosten während Eurer Geschäftsreise von Firma übernommen oder müsst Ihr die Kosten selber zahlen?"

Auf Reisen gibt es Spesen, die Höchstsätze dafür sind gesetzlich definiert. Normalerweise geht man aber im Ausland nicht allein essen (sondern mit Kollegen), das Abendessen hat also auch einen sozialen Charakter und da zahlt man gelegentlich mehr. Da ist aber auch der Gegenwert höher als beim Wurstbrot aus dem Kühlschrank.

Bitte auch immer gegenrechnen was Ihr sonst noch Daheim an Geld für Lebensmittel gelassen hättet das sind sicher auch noch mal ein paar Euro pro Essen.

Wir bekommen:

• Frühstück bis 25? (Hotel)
• Mittagessen 30?
• Abendessen 40?

Falls mit Kunden geht das auf jeweils 50? hoch.

Na ja, bei manchen Kollegen würde ich eigentlich schon gerne dafür bezahlt werden, dass ich mit denen auch nur eine Minute mehr als dienstlich nötig verbringe ;)

DAX Einkäufer schrieb:

"Selbst wenn ich 16 Euro pro Tag bekomme, kann ich damit
im Ausland nicht vernünftig mein Mittag- und Abendessen
genießen."

Spesen decken VerpflegungsMEHRaufwendungen auf Dienstreisen
ab, nicht die kompletten Verpflegungsaufwendungen. Wenn Du
daheim geblieben wärest, hättest Du ja auch Kosten gehabt. Du
kannst das Wurstbrot aus dem heimischen Kühlschrank nicht mit
dem Restaurantbesuch vergleichen und erwarten, dass die
Spesen die Differenz abdecken.

"Wie ist es bei Euch so? Werden Eure Essenskosten
während Eurer Geschäftsreise von Firma übernommen oder müsst
Ihr die Kosten selber zahlen?"

Auf Reisen gibt es Spesen, die Höchstsätze dafür sind
gesetzlich definiert. Normalerweise geht man aber im Ausland
nicht allein essen (sondern mit Kollegen), das Abendessen hat
also auch einen sozialen Charakter und da zahlt man
gelegentlich mehr. Da ist aber auch der Gegenwert höher als
beim Wurstbrot aus dem Kühlschrank.

Danke für den Post!
Regt mich auch jedes Mal auf, wenn ich vergleichbare Aussagen hier lese.

Als wenn zuhause alles kostenlos wäre, nur weil es im Kühlschrank steht...

DAX Einkäufer schrieb:

"Selbst wenn ich 16 Euro pro Tag bekomme, kann ich damit
im Ausland nicht vernünftig mein Mittag- und Abendessen
genießen."

Spesen decken VerpflegungsMEHRaufwendungen auf Dienstreisen
ab, nicht die kompletten Verpflegungsaufwendungen. Wenn Du
daheim geblieben wärest, hättest Du ja auch Kosten gehabt. Du
kannst das Wurstbrot aus dem heimischen Kühlschrank nicht mit
dem Restaurantbesuch vergleichen und erwarten, dass die
Spesen die Differenz abdecken.

"Wie ist es bei Euch so? Werden Eure Essenskosten
während Eurer Geschäftsreise von Firma übernommen oder müsst
Ihr die Kosten selber zahlen?"

Auf Reisen gibt es Spesen, die Höchstsätze dafür sind
gesetzlich definiert. Normalerweise geht man aber im Ausland
nicht allein essen (sondern mit Kollegen), das Abendessen hat
also auch einen sozialen Charakter und da zahlt man
gelegentlich mehr. Da ist aber auch der Gegenwert höher als
beim Wurstbrot aus dem Kühlschrank.

Ich schließe mich da dem User know-it-all an. Bei uns wird für Auslandsreisen ebenso die Tabelle des BMF verwendet. Laut aktueller Liste gibt es nicht ein einziges Land, welches mit 16 Euro pauschal als Tagessatz durchgehen würde.

Innerhalb Deutschlands gibt es für einen halben Tag 12 Euro und bei einem vollen Tag sind es 24 Euro.

Ja,
und wenn man es so rechnet:

Frühstück zu Hause, 2 Körnerbrötchen 1EUR, Wurst/Käse 1 EUR, Tasse Kaffe 50 Cent = 2,50 EUR

Verpflegungsmehr aufwand 4,80 EUR = fürs Frühstück 7,30 EUR, dass in vielen Hotels 15 EUR oder mehr verlangt wirds, ok, bei jedem guten Bäcker bekommt man für 5-8 EUR ein gutes Frühstück

Mittag: 9,60 EUR MEHRaufwandspauschale, d.h. wenn mein Mittagessen zu Hause 3,40 EUR kostet, habe ich 13 EUR fürs Mittagessen, Abendessen genauso.

In jeder Pizzeria bekomme ich Pizza oder Nudeln, in jedem normalen Restaurant Schnitzel mit Pommes oder ähnliches für 13 EUR. (in Deutschland)

"Ja,
und wenn man es so rechnet:
Frühstück zu Hause, 2 Körnerbrötchen 1EUR, Wurst/Käse 1 EUR, Tasse Kaffe 50 Cent = 2,50 EUR
Verpflegungsmehr aufwand 4,80 EUR = fürs Frühstück 7,30 EUR, dass in vielen Hotels 15 EUR oder mehr verlangt wirds, ok, bei jedem guten Bäcker bekommt man für 5-8 EUR ein gutes Frühstück"

Der Threadersteller hat allerdings nur vom Mittag- und Abendessen geschrieben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sein Arbeitgeber ihn zwingt, ein Hotel ohne Frühstück zu buchen. Bei uns hat der Arbeitgeber bisher immer das Frühstück bezahlt, solange es sauber auf der Rechnung ausgewiesen wurde.

Für mich haben Auslandsreisen immer auch einen Erholungscharakter, so dass ich beim Abendessen auch ein paar Euro drauflegen würde, um in einem schönen Restaurant zu essen. Das sind aber Kosten, die ich daheim auch hätte. Der Threadersteller schreibt ja selbst von "genießen" und nicht bloß vom Sattwerden.

Ich bin der TE:

Vielen Dank für Eure Beiträge. Ich glaube, dass ich meine Situation unpräzise formuliert habe:

1. Frühstück im Hotel: Ich kann ein Zimmer mit Frühstück buchen. Allerdings werden dadurch ca. 5 Euro von 16 Euro (Daily Allowance) abgezogen.
   Außerdem kann/darf ich kein Zimmer reservieren, das pro Nacht 130 EURO übersteigt. Würde ich es tun, dann müsste ich einen nachvollziehbaren Grund haben, warum ich pro Nacht mehr als 130 EURO zahlen musste.

2. Geschäftsreise zusammen mit Kollegen = Bei mir nie, nie, NIE!! Ich bin immer alleine unterwegs.

3. Mit Genießen meine ich nicht feines Essen in einem feinen Restaurant. Ich will nur nicht bei McDonald´s oder einer Imbissbude essen, sondern in einem ganzen "einfachen" Restaurant, wo man aber sowieso für Essen und Trinken mehr als 16 EUro zahlt.

4. Ausland = Mit Ausland meine ich Frankreich, Tschechien und Spanien. Egal, wo ich bin, muss ich nach meinem Flug mit einem Mietwagen MINDESTENS 2 Std. fahren, um meine Kunden zu erreichen.

5. Abendessen mit Kunden = Bei mir kann man sowas vergessen. Meine Kunden machen sowas nicht.

Außerdem: Reisezeit oder Geschäftsreise wird immer als 7.7 Arbeitsstunden (Keine Überstunden) gezählt, auch wenn man viel unterwegs ist und häufig um 22 Uhr im Hotel ankommt- oder im Hotel seine Mails bearbeitet....

Für mich als UB gibt es einmal meine reine Arbeitszeit, die die mein Kunde in Rechnung gestellt wird (7,8,9, oder halt weniger) und meine rechtliche Abwesenheit von zuhause, die herangezogen werden für die Berechnung der Reisekosten. Mein Arbeitgeber hält sich an die oben genannte Tabelle (Inland 24h machen 24euro und dann halt auch noch die 3Monatsregeglung). Wenn du dies nicht beim Arbeitgeber direkt eingereicht bekommst hast du darauf ein Anrecht diese Differenz in deiner eigenen Steuererklärung (als Werbungskosten) einzureihen, siehe vorherige Kommentare.

Bei uns (Unternehmensberatung) und den meisten Unternehmen, die ich kenne gibt den gleichen Betrag, den man sonst auch als Verpflegungsmehraufwand steuerlich geltend machen könnte - also im Inland 24 EUR/Tag, in Frankreich 44 (oder mehr, ja nach Stadt), in Tschechien 24 und in 29 Spanien (oder mehr).

Nach meiner Erfahrung kommt man damit sehr gut hin, vor allem wenn man Mittags beim besuchten Unternehmen die Kantine besucht und das Frühstück im Hotelpreis enthalten ist (wofür die Pauschale um 20% gekürzt wird).

Wenn Du weniger als 24 Stunden unterwegs bist sind tatsächlich 12 EUR in Deutschland und 16 in Tschechien (Spanien und Frankreich allerdings mehr).

12 bzw. 16 EUR für den ganzen Tag ist schon sehr schrappig und Dir dann fürs Frühstück fast ein Drittel der Pauschale zu kürzen grenzt schon an Unverschämtheit. Sprich Mittag- und Abendessen für 11 EUR (selbst wenn das nur den Mehrauswand abdecken soll) ist schon knapp.

Such dir einen besseren Arbeitgeber - Klingt hart, ist aber so.

Für Hotelspesen: Einfach Platinum bei SPG oder Diamond bei Hyatt/Hilton werden und Frühstück ist umsonst. Da kannst du Dir die 4,30? auszahlen lassen.

Generell mein Beileid (um auf die anderen Big4 Audit-Threads zurückzukommen) für diejenigen bei denen Spesen ein wesentlichen Teil des Gehalts ausmachen.

Ps. bin auch Berater

Bei uns war bis vor kurzem noch alle Spesen bezahlt, bis 60 Euro konnte man sich Mittags oder abends reinpfeifen.
Einerseits schade dass umgestellt wurde, andererseits sind das ja auch kosten. Wenn ich abends daheim privat ausgehe zahle ich auch meine 15 Euro bekomme aber keine 24 Euro mehr an dem Tag.

Bin aber kaum auf Achse, daher sehe ich das nicht so eng.
Wenn dann Hotel mit Frühstück, kostet die Firma meistens 8-15 Euro, mir wird 4,80 abgezogen. Bleiben knapp 20 Euro für Mittag und Abendessen. Ist ok.