Man liest hier häufig "niemand geht zum Spaß zur Arbeit". Das ist natürlich nicht ganz falsch, aber ich würde behaupten dass "Spaß" nicht die einzige wichtige positive Emotion ist. Es gibt enorm viele Menschen, die immer nur Spaß haben, und trotzdem unzufrieden mit ihrem Leben sind.
Die Frage ist also, ob die Tätigkeit in irgendeiner Form dazu beiträgt, dass man >>zufrieden<< ist. Eine Sache zu tun, die nicht so viel Spaß macht, die aber zu einem großen Erfolgsgefühl geführt hat (beispielsweise im Sport), kann einen zufrieden machen.
Dann ist da noch die Frage nach der "Fähigkeit zum Zufriedensein".
Zufrieden zu sein ist in gewisser Weise auch erlernbar. Zynische Wiwi-Treffler werden jetzt von "sich mit etwas abfinden" sprechen - also einfach innerlich aufzugeben und dem teuflischen Hamsterrad einfach keinen Widerstand mehr zu leisten. Das ist natürlich Schwachsinn. Aber eine Sicht für die Dinge zu entwickeln, für die man dankbar ist, bewusst auf positives zu achten und sich motivierende Ziele zu setzen - dazu ist jeder in der Lage.
Manchmal, wenn die Tätigkeit einen quasi "aktiv unzufrieden macht", muss man selbst aktiv werden und nach Alternativen suchen. Hier ist aber angebracht zuerst zu hinterfragen, was einen denn konkret unzufrieden macht, und warum. Sind es Kollegen, die einen runterziehen? Schmerzen vom vielen Sitzen? Uninspirierende Themen? Frustrierende Vorgesetzte? Wenn das nicht identifiziert wird, kann man auch nichts ändern.
Zuletzt finde ich auch wichtig zu erwähnen, dass es normal ist. Das Leben ist manchmal frustrierend. Sowohl im privaten, als auch im beruflichen Leben. Selbst Freunde von mir, die ihre absoluten Kindheitsträume verwirklichen (erfolgreicher Musiker), haben diese Tage, an denen sie unzufrieden sind. Darüber braucht man sich nicht aufzuregen. Man kann es anerkennen, es aushalten, an den Dingen, die zu ändern sind, etwas ändern, das positive im Blick behalten, und gelassen weiter auf sein motivierendes Ziel hinarbeiten.
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