WiWi Gast schrieb am 16.08.2019:
hier te: die frage sei erlaubt, warum lässt sich die sog. bildungselite so leicht triggern?
ich finde es gut, wenn es schon ansätze bezüglich einer form von schichtarbeit im IB gibt. ich beschäftige mich mit efficient performance planning und muss sagen, dass es schon befremdlich wirkt, wenn einerseits die leistungsbereitschaft in der branche so hochgehängt wird, andererseits mitarbeiter teilweise mehrere stunden am tag nichts tun (so wie es von einem von euch oben erwähnt wurde).
anhand der kommentare in manchen IB threads könnte man meinen, dass sich manche fast für einen märtyrer halten, weil sie täglich weit über 10 stunden auf arbeit sind. wie ihr aber sicher wisst, gibt es einen unterschied zwischen "arbeiten" und "auf arbeit sein". und es ist sowohl für arbeitnehmer als auch für arbeitgeber zielführend, wenn beides deckungsgleich ist und der leerlauf reduziert wird.
es gibt also definitiv stellschrauben, an denen man drehen kann, um eine wlb zu entwickeln, die nebenbei auch die mitarbeiterfluktuation reduzieren würde. nur scheint das "sich knechten lassen" fast religiöse züge angenommen zu haben und die leute lassen es über sich ergehen, eben weil man es über sich ergehen lässt. also quasi ein umstand, der abseits jeglicher diskussion steht, vergleichbar mit einem dogma der kirche. und dazu passt der kollege von oben sehr gut, der andere der blasphemie bezichtigt.
Also wer IB für die Arbeit der Bildungselite hält, hat noch keinen Fuß in eine M&A-Abteilung gesetzt. Der Hauptgrund für die langen Arbeitszeiten ist INEFFIZIENZ - man ist Teil der Sell-Side und muss halt sehen, dass man Projekte reinbekommt. Da gehen gut und gerne mal 10 oder mehr Arbeitstage von drei Personen für einen Pitch drauf, den man am Ende gar nicht bekommt. Oder mitten in DD fällt dem Käufer auf, dass bestimmte Segmente jetzt eigentlich doch nicht so wichtig waren, und man aber gerne doch diesen oder jenen Standort genauer gezeigt bekommen hätte.
Von menschlichen Fehlern innerhalb der Partner/VP-Riege sowie Korrekturketten, wo man schnell man ein paar Stunden auf Leerlauf kommt bzw. Zeit verschwendet, mal ganz zu schweigen...
Klar, auf der Buy-Side muss man auch erstmal Fundraising betreiben. Ist das aber erst einmal unter Dach und Fach geht es dort wesentlich entspannter & effizienter zu als im IB.
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